www.wikidata.de-de.nina.az
Als Diana von Versailles wird eine etwas mehr als lebensgrosse Statue aus Marmor der romischen Gottin Diana bzw der griechischen Gottin Artemis mit einem Hirsch bezeichnet Sie steht im Pariser Louvre in der Galerie des Caryatides einem eigens fur die Statue entworfenen Raum Inventarnummer Ma 589 Es handelt sich dabei um eine romische Kopie hadrianischer Zeit 1 Halfte 2 Jahrhundert n Chr einer verlorenen griechischen Bronzestatue aus der Zeit um 340 320 v Chr die Leochares zugeschrieben wird siehe Artemis von Versailles Die Statue Diana von Versailles in der Galerie des Caryatides im Louvre die speziell fur die Statue entworfen wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Weitere Statuen 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Eine Bronzekopie der Statue aus dem Jahr 1813 steht heute noch in den Garten von Schloss Fontainebleau Die Statue wurde vermutlich im italienischen Nemi in einem antiken Heiligtum entdeckt 1 Andere Vermutungen gehen von der Villa Adriana in Tivoli als Fundort aus 1556 wurde die Statue von Papst Paul IV dem franzosischen Konig Heinrich II geschenkt als zwar subtile aber dennoch deutlich erkennbare Anspielung auf die Matresse des Konigs Diana von Poitiers 1 Der Konig liess die Statue als zentrales Objekt des Jardin de la Reine westlich der Galerie des Cerfs im Schloss Fontainebleau aufstellen was sie zu einer der ersten romischen Skulpturen und zugleich zur prominentesten machte die in Frankreich zu sehen waren Sie erlangte daher als einzige der vor der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts aus Italien exportierten Statuen einen mit den im Cortile del Belvedere oder in der Villa Borghese ausgestellten Meisterwerken vergleichbaren Ruf 2 Im Jahr 1602 liess Heinrich IV die Statue in den Louvre umsetzen wo sie in eine speziell dafur angefertigte Galerie die Salle des Antiques heute Salle des Caryatides integriert wurde Notwendige Restaurierungsarbeiten wurden vom franzosischen Bildhauer Barthelemy Prieur durchgefuhrt 1605 goss er eine Bronzereplik der Statue die im Schloss Fontainebleau auf einem von Tommaso Francini im Stil des Manierismus gestalteten Marmorsockel platziert wurde Ihr beigestellt wurden bronzene Jagdhunde und Wasser speiende Hirschkopfe die Pierre Briard 1603 geschaffen hatte Das Arrangement wurde in einem Garten der von einer Orangerie umgeben war in Szene gesetzt 2 1634 fertigte Hubert Le Sueur ebenfalls eine Bronzekopie der Statue fur den Schwager von Ludwig XIII Karl I an die heute im Windsor Castle zu sehen ist Die Orangerie wurde Mitte des 19 Jahrhunderts von Louis Philippe I entfernt Bereits zuvor war im Jahr 1813 die Statue durch eine weitere Bronzekopie die auf das Jahr 1684 datiert wird ersetzt und in die Galerie des Cerfs versetzt worden Ludwig XIV liess die Originalstatue in der Grande Galerie im Schloss Versailles aufstellen Guillaume Coustou der Altere fertigte 1710 eine Kopie aus Marmor fur das Schloss Marly le Roi an 1798 kehrte sie zur Zeit der Ersten Franzosischen Republik als eines der wertvollsten Besitztumer Frankreichs in den Louvre zuruck und wurde 1802 von Bernard Lange der bereits an der Venus von Milo gearbeitet hatte restauriert Beschreibung BearbeitenDie Statue ist mit 2 01 m Hohe etwas uberlebensgross Die Gottin wird in Gestalt einer schlanken maskulinen Jagerin mit einem lebendig aussehenden Hirsch dargestellt Sie blickt nach rechts und ihr erhobener rechter Arm zieht einen Pfeil aus dem Kocher Mit ihrer linken Hand halt sie anders als bei einer fluchtigen Betrachtung zu vermuten ist den Hirsch nicht am Geweih fest sondern halt ein Stuck eines Bogens Sie tragt einen kurzen dorischen Chiton ein Himation um ihre Taille und Sandalen Weitere Statuen BearbeitenVom griechischen Original sind zahlreiche romische Kopien etwa 25 Stuck erhalten unter anderem aus Leptis Magna und Perge Eine miniaturisierte Kopie stand auf dem Kaminsims der ersten Klasse auf der Titanic 1986 entdeckte und fotografierte Robert Ballard die Statue auf dem Meeresgrund in der Nahe der Bugsektion des Wracks Eine Kopie der Statue steht auch in der Bostoner Symphony Hall Einzelnachweise Bearbeiten a b Artemis a la biche dite Diane de Versailles Oeuvre romaine d epoque imperiale Louvre Museum abgerufen am 20 April 2013 franzosisch a b Francis Haskell Nicholas Penny Taste and the antique the lure of classical sculpture 1500 1900 Yale University Press New Haven 1981 ISBN 978 0 300 02641 2 Literatur BearbeitenLexicon Iconographicum Mythologiae Classicae Bd 2 Zurich Munchen 1984 S 645 Nr 250 805 Nr 27 Brunilde Sismondo Ridgway Hellenistic Sculpture Bd 1 The Styles of ca 331 200 B C University of Wisconsin Press Madison 2001 ISBN 0 299 11824 X S 93 95 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Diana von Versailles Sammlung von Bildern Die Diana von Versailles in der Datenbank des Louvre Die Diana von Versailles beim Theoi Project Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diana von Versailles amp oldid 238420494