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Desoxypipradrol 2 Diphenylmethylpiperidin 2 DPMP ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Piperidin Derivate der zu den Stimulantien gehort Strukturformel R Form links und S Form rechts 1 1 Gemisch Racemat AllgemeinesFreiname DesoxypipradrolAndere Namen RS 2 Diphenylmethyl piperidin IUPAC 2 Diphenylmethyl piperidin 2 BenzhydrylpiperidinSummenformel C18H21NExterne Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 519 74 4EG Nummer 208 276 6ECHA InfoCard 100 007 525PubChem 160506ChemSpider 141045Wikidata Q414480ArzneistoffangabenWirkstoffklasse StimulantiaEigenschaftenMolare Masse 251 37 g mol 1SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 1 Toxikologische Daten 50 mg kg 1 LD50 Maus oral 2 80 mg kg 1 LD50 Ratte oral 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Verwendung 2 Herstellung 3 Nebenwirkungen 4 Rechtslage 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte und Verwendung BearbeitenDesoxypipradrol wurde von der pharmazeutischen Firma Ciba Geigy heute Novartis in den 1950er Jahren entwickelt und erforscht Es sollte bei der Behandlung von Narkolepsie und Aufmerksamkeitsdefizit Hyperaktivitatsstorung Anwendung finden Trotz des hohen Wirkgrades wurde die Entwicklung nicht weiter verfolgt da eine Alternative von derselben Firma entwickelt wurde Methylphenidat Man glaubte dass Methylphenidat der uberlegenere Wirkstoff zur Behandlung von ADHS sei da es eine kurzere Wirkdauer hat und die pharmakokinetischen Eigenschaften vorhersagbarer sind als die von Desoxypipradrol Infolgedessen wurden andere Verwendungsgebiete fur Desoxypipradrol gesucht so wurde beispielsweise eine schnellere Zuruckerlangung des Empfindens nach einer Anasthesie erforscht Es wird vermutet dass Desoxypipradrol in diversen freiverkauflichen Drogenmischungen die als Badesalze bezeichnet werden als Wirkstoff und als Ersatz zu illegalen Amphetaminen enthalten ist 2 Herstellung BearbeitenDesoxypipradrol ist ein Derivat des Pipradrols aus dem es durch Reduktion gewonnen werden kann Ein weiteres Herstellungsverfahren beruht auf der Kondensation von 2 Brompyridin mit Diphenylacetonitril in Gegenwart von Natriumamid und anschliessender katalytischer Hydrierung des Pyridinrings 3 Nebenwirkungen BearbeitenDie Nebenwirkungen von Desoxypipradrol sind mit denen des Pipradrol oder anderer Stimulantien vergleichbar Bei Gaben zu therapeutischen Zwecken konnen unter anderem Schlafstorungen Tachykardie Anorexie Mundtrockenheit Tremor Arterielle Hypertonie Euphorie Depression und Psychosen auftreten Eine weitere Nebenwirkung die bei der Gabe von 130 und 260 µmol kg uber einen Zeitraum von 14 Tagen bei Ratten festgestellt wurde ist Hyperglykamie 4 Bei jungen Ratten tritt die Nebenwirkung starker auf als bei alteren 5 Rechtslage BearbeitenDeutschlandIn Deutschland unterliegt Desoxypipradrol dem BtMG Anlage II Vereinigtes KonigreichIm Vereinigten Konigreich wurde der Import von Desoxypipradrol nach mehreren Vergiftungsfallen mit Wirkung zum 4 November 2011 im Rahmen der Open General Import Licence verboten Der Advisory Council on the Misuse of Drugs ACMD empfahl gleichzeitig eine Kontrolle mit der Aufnahme in den Misuse of Drugs Act Annex B class B 2 Seit dem 28 Marz 2012 ist 2 DPMP als class B Droge eingestuft und damit verboten 6 Literatur BearbeitenG Bellucci 2 Diphenylmethyl piperidine hydrochloride and the methyl ester of 2 chloro 2 phenyl 2 2 piperidyl acetic acid drugs with waking effect in anesthesia In Minerva Anestesiologica 1955 Jun 21 6 S 125 128 italienisch Einzelnachweise Bearbeiten Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden a b c d Les Iversen Desoxypipradrol 2 DPMP advice Advisory Council on the Misuse of Drugs 13 September 2011 S 6 Eintrag zu Desoxypipradrol In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 8 April 2016 K L Hintze H Y Aboul Enein L J Fischer Isomeric specificity of diphenylmethylpiperidine in the production of rat pancreatic islet cell toxicity In Toxicology 1977 Apr 7 2 S 133 140 PMID 324024 A K Chatterjee L J Fischer Age related susceptibility to the insulin depleting action of 4 diphenylmethylpiperidine in young rats In Life Sci 1988 43 2 S 151 159 PMID 3292868 Lord Henley Government accepts ACMD s advice to schedule D2PM 2 DPMP and phenzepam PDF 678 kB UK Home Office 26 Januar 2012 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Desoxypipradrol amp oldid 221994458