www.wikidata.de-de.nina.az
Das Linsengericht die erste Buchveroffentlichung des Schweizer Schriftstellers Rudolf Jakob Humm erschien 1928 in Freiburg im Breisgau Das Werk ein Roman mit autobiographischen Zugen begleitet eine Gruppe von Freunden Verwandten und Bekannten die um die Jahreswende 1927 28 zusammen zwei Wochen Skiferien in Adelboden verbringen Die Analysen eines Empfindsamen wie das Werk im Untertitel heisst beschaftigen sich dabei primar mit der Gruppenpsychologie und haben es Humm ermoglicht zum ersten Mal mit einem grosseren Werk als Autor hervorzutreten Das Buch ist weitgehend in einem leichten ironischen Ton gehalten und verhandelt damals aktuelle Fragen wie das Neue Bauen oder die verabsolutierte Rationalitat in den Geschlechterbeziehungen Ausserdem erscheinen zahlreiche bekannte Personlichkeiten wenn auch meist unter geandertem Namen Dies alles macht das Buch zu einem uber das Private hinaus interessierenden Werk Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Form 3 Stil 4 Kritik 5 Interpretation 6 Ausgaben 7 Literatur 8 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenAn Weihnachten 1927 fahren funf jungere Leute ins Berner Oberland Sie fahren auf zwei Wochen um Skiferien zu verbringen Im Ortsteil Ausserschwand in Adelboden beziehen sie eine Hutte Weitere funf Personen werden in den nachsten Tagen zu den Freunden stossen Sechs andere Bekannte logieren in einem Chalet genannt Im Boden Die Hauptgruppe in Ausserschwand besteht aus folgenden Personen Nr Name Besonderes1 Humm 1 Ich Erzahler Ursprunglich Mathematiker versucht als Schriftsteller Fuss zu fassen Fuhlt sich nicht voll akzeptiert in der Gruppe und steckt in einer Auseinandersetzung mit Fredi von dem er sich nicht ernst genommen fuhlt 2 Lilli Frau von Humm Schwester von Klarli schottischer Herkunft in der Schweiz assimiliert manchmal bettlagerig da schwanger 3 Klarli Schwester von Lilli verheiratet mit Fredi Architektin Schottischer Herkunft in der Schweiz assimiliert sonnt sich in der Verehrung anderer Manner was ihr hilft nicht als burgerlich zu erscheinen 4 Fredi Verheiratet mit Klarli trotz seiner erst ca 28 Jahre bereits ein etablierter erfolgreicher Architekt Vorkampfer fur die Bewegung des Neuen Bauens Sieht sich gerne im Zentrum der Gruppe und wer von ihm nicht anerkannt ist hat es schwer 5 Lesi eigentlich Lizzi 2 Hollanderin Frau von Baruch Weckt mit ihrem geheimnisvoll exotischen Wesen erotische Phantasien6 Baruch Ehemann von Lesi Bruder von Simon Chemiker polnischer Jude in der Schweiz assimiliert7 Simon Bruder von Baruch verheiratet mit einer Schwester von Lesi Advokat polnischer Jude in der Schweiz assimiliert8 Ignaz Maler verheiratet mit einer Schwester von Lesi Ist etwas alter als die ubrigen in der Gruppe abgeklarter und strahlt eine gewisse naturliche Autoritat aus Ist von allen geschatzt 9 Eggi Hat ein Techtelmechtel mit Klarli jedenfalls so lange ihr Mann der ein paar Tage spater anreist noch nicht da ist 10 Werner 21 jahrig und bereits ein anerkannter Musikgelehrter in Berlin mit wichtigen Personlichkeiten befreundet Er hat im Alter von 17 Jahren zu Bach publiziert und spater ein Buch uber den Tanz veroffentlicht Ausserdem ist er Orientalist und auch in Mathematik beschlagen Im Boden wohnen folgende Personen Nr Name Besonderes11 Turgi Kunsthistoriker verheiratet mit Turandot Humm bezeichnet ihn einmal als seinen einzigen wahren Freund 3 12 Turandot Verheiratet mit Turgi verliebt in Maloni gerat aus nie geklarten Grunden in einen Streit mit Klarli13 Kobi Kunstler14 Maloni Verliebt in Turandot15 Sigurd Still feinfuhlig Bruder von Baldur16 Baldur Uberschwenglicher Range Bruder von SigurdDie ersten Tage in Adelboden vergehen friedlich mit Skiwanderungen auf das Hahnenmoos wo ein Bergrestaurant Gelegenheit zu Erholung und Starkung bietet und anschliessenden Abfahrten zuruck ins Dorf Eggi beginnt eine Romanze mit Klarli und Humm widmet sich hauptsachlich Lesi die wegen ihrer zuruckhaltenden Art eine geheimnisvolle Aura umgibt Die Stimmung kippt nach ein paar Tagen schlagartig als Fredi anreist der ein Dominanzgehabe an den Tag legt Seinen Rivalen Eggi straft er mit Nichtbeachtung und Humm der immerhin sein Schwager ist versucht er auszugrenzen Humm fuhlt sich zuruckgesetzt und als Mensch nicht voll anerkannt schon fruher hatten Fredi und Klarli versucht ihn von ihren Freunden besonders Ignaz und Lesi fernzuhalten Humms Kampf um Anerkennung durch Fredi macht einen wesentlichen Teil des Buches aus Mit dem Eintreffen Werners der als letzter ankommt ergibt sich eine weitere Komplikation denn der Ausnahmemensch als der er in Berlin gilt und behandelt wird kann sich schlecht in die Gruppe der Freunde einfugen und provoziert diese mit seinem demonstrativen Wichtigtun Er bezeichnet sie geradezu als ruckstandig da sie von vielem was in Berlin den intellektuellen Diskurs bestimmt nichts wissen wollen Vollends macht er sich unmoglich als er die Absicht andeutet ein Buch uber das Skifahren schreiben zu wollen er der darin viel weniger Erfahrung hat als alle anderen So bestehen in der Gruppe mancherlei Spannungen Dazu gehort auch die unterschwellige Rivalitat zwischen denen in Ausserschwand und jenen Im Boden Aber es gibt auch Erfreuliches und Humorvolles Zu den eher unterhaltsamen Reminiszenzen gehort die Geschichte von Eggi der am Silvesterball in einem mondanen Hotel die Damenwelt mit einem wilden Charleston Solo Excentric Charleston 4 so erfolgreich in den Bann schlagt dass er von den dort tonangebenden Englandern die die Konkurrenz furchten kurzerhand und unsanft auf die Strasse befordert wird Das als Nachtrag bezeichnete letzte Kapitel des Buches das in einem Abstand von sechs Monaten zu den ersten elf Kapiteln geschrieben ist lasst das Werk auf einer melancholischen Note ausklingen Humm hat sich zwar mit Ignaz angefreundet zu allen andern ist die Distanz aber eher grosser geworden Misstrauen hat um sich gegriffen Immerhin Klarli erscheint Humm gereifter sie ist schwanger und nicht mehr so sehr darauf erpicht allen Anflug von Burgerlichkeit zu vermeiden Geradezu tragisch ist das Schicksal Werners Er hat sich das Leben genommen was fur Humm in eine bittere Anklage mundet Man muss wieder Geschichten schreiben nicht sich den Menschen zu erklaren suchen Gott seine Menschen selbst zu uberantworten Denn dass wir in diese grauenhaften Einzelungspuppen gestopft wurden ist eine Schuld die hier auf Erden keinen Richter findet ob wir ihn auch suchen ausser in uns selbst wenn wir vor Gott stehen Man muss ihm Geschichten schreiben dass er uns demutig erlose nicht von unserer sondern von seiner Schuld 5 Von Ignaz muss er sich immerhin sagen lassen es sei doch ein billiger Ausweg Das mit Gott Wir waschen unsere Hande in Unschuld Schuld ist der Herr Ein verteufelt bequemer Schluss Ignaz mochte ihn stattdessen verpflichten den Roman Werners zu schreiben Werner von innen zu schildern Humm muss ihm recht geben empfindet es aber als ungeheuer schwer 5 Form BearbeitenDas Linsengericht tragt keine Gattungsbezeichnung Wie selbstverstandlich wird es meist als Roman bezeichnet so z B auch vom Autor selbst im Abstand von mehr als 40 Jahren 6 Wir hatten es demnach mit einem fiktionalen Text zu tun Etwaige Ahnlichkeiten von Figuren im Buch mit Personen der ubrigen Wirklichkeit waren allenfalls zufallig jedenfalls fur das Verstandnis des Textes nicht relevant Bei der Niederschrift und ganz kurz danach scheint R J Humm es noch anders gesehen zu haben In einem Brief vom Dezember 1928 schreibt er Das Buch ist kein Roman sondern ein Traktat 7 Die Ich Form und die Namensidentitat des Ich Erzahlers der auch der Protagonist ist mit dem Autor weist in die Richtung der Autobiographie Der Ich Erzahler bedient denn auch das Stereotyp jeder Autobiographie die Beteuerung nur die Wahrheit zu erzahlen und ironisiert es zugleich Ich bilde mich und alle die in dieser Geschichte vorkommen genau so ab wie wir im Leben sind oder wie ich sie im Leben sehe Auch andere ich an den Begebenheiten nichts ich stelle sie nur wieder her 8 Tatsachlich beruhen die geschilderten Vorkommnisse auf realen Begebenheiten und stehen hinter den geschilderten Figuren Personen des realen Lebens wie man dem Nachwort von Eric Streiff der selber als Teilnehmer in Adelboden mit dabei war entnehmen kann 9 Er mochte das Buch zwar nicht als Schlusselroman verstanden wissen 10 verrat aber doch von einigen Figuren welche realen Personen sie abbilden Aufgrund seiner Angaben und weiterer Informationen 11 12 ergibt sich folgendes Bild Nr Figur Person in der Realitat1 Humm Rudolf Jakob Humm 1895 1977 Studium der Physik und der Mathematik spater der Nationalokonomie Seit 1922 freier Schriftsteller Heirat 1923 mit Lili Humm Crawford Autor von Das Linsengericht 2 Lilli Lili Humm Crawford 1896 1979 seit 1923 mit R J Humm verheiratet in Zurich aufgewachsene schottischstammige Kunstlerin Schwester von Flora 3 Klarli Flora Steiger Crawford 1899 1991 Schwester von Lili Architektin Mobeldesignerin und Bildhauerin die erste diplomierte Architektin der Schweiz Seit 1924 verheiratet mit Rudolf Steiger4 Fredi Rudolf Steiger 1900 1982 Architekt bedeutender Vertreter des Neuen Bauens Arbeiten zusammen mit seiner Frau Flora und spater im Buro Haefeli Moser Steiger Beteiligt an der Uberbauung Neubuhl in Zurich in der die Familie Humm von 1931 bis 1934 wohnte 5 Lesi Henriette Louise Reichstein Quarles van Ufford 1898 1993 genannt Lizzy geburtige Niederlanderin Seit 1927 verheiratet mit Tadeus Reichstein Stand Pate zur Figur Woly in Hans Morgenthalers gleichnamigem Roman von 1924 was wiederum seinen Niederschlag im Linsengericht fand 13 6 Baruch Tadeus Reichstein 1897 1996 judischer polnischstammiger in der Schweiz lebender Chemiker Seit 1927 verheiratet mit Henriette Louise Reichstein Quarles van Ufford Bruder von Adam Reichstein Erhielt 1950 den Nobelpreis fur Medizin 7 Simon Adam Reichstein 1899 1988 judischer polnischstammiger in der Schweiz lebender Jurist Bruder von Tadeus seit 1925 verheiratet mit Madeleine Henriette Reichstein Quarles van Ufford 1894 1975 einer Schwester von Henriette Louise und Maria Catarina8 Ignaz Ignaz Epper 1892 1969 Maler Verheiratet mit der Malerin Maria Catarina Epper Quarles van Ufford 1901 1978 genannt Mischa einer Schwester von Henriette Louise und Madeleine Henriette Die Erstausgabe des Linsengerichts enthalt 20 Federzeichnungen Ignaz Eppers 9 Eggi Eric Streiff 1901 1988 genannt Eggi Journalist 1951 1968 Redaktor bei der Neuen Zurcher Zeitung Verfasser des Nachworts zum Linsengericht in der Ex Libris Ausgabe 10 Werner Wolfgang Graeser 1906 1928 Musikologe und Mathematiker schweizerischer Abstammung zum Teil in Italien aufgewachsen in Berlin lebend Gab im Alter von 17 Jahren eine Orchesterfassung von Bachs Die Kunst der Fuge heraus womit er viel Anerkennung fand Veroffentlichte 1927 ein Buch uber den modernen Tanz 14 11 Turgi Walter Hugelshofer 1899 1987 Kunsthistoriker Seit 1926 verheiratet mit Alice Reinhart Vermittelte R J Humm den Verleger fur Das Linsengericht 12 Turandot Alice Hugelshofer Reinhart Lehrerin Seit 1926 verheiratet mit Walter Hugelshofer 13 Kobi Jakob Flach 1894 1982 Schriftsteller Puppenspieler und Maler14 Maloni Bruder von Eric Streiff15 Sigurd16 BaldurVergleicht man die personlichen und familiaren Verhaltnisse der Figuren im Buch mit denen der Personen in der Realitat so stellt man eine weitgehende Ubereinstimmung fest Einige Namen sind geandert zum Teil explizit aus Grunden des Personlichkeitsschutzes so bei Simon und Baruch 15 Bei Fredi und Klarli wiederum wo die Namen auch geandert sind haben wir die umgekehrte Behauptung dass mein Widersacher tatsachlich Fredi heisst Der Wahrheit gemass so haben ihn seine Eltern getauft Seine Frau heisst Klara Klarli nach der Landessitte Hatte ich einen Roman schreiben wollen ich hatte sie vielleicht Nora oder Euryanthe oder Monika Franziska Imogen Iris genannt 16 Auch hier also wieder die fur Autobiographien typische Berufung auf die Wahrheit und die Behauptung keinen Roman schreiben zu wollen wobei Roman hier eventuell nicht so sehr im Sinne der literarischen Gattung zu verstehen ist sondern im Sinne der Liebesgeschichte 17 Ein wesentliches formales Element ist die durchgangige Metaebene auf der der Schreibende uber das Schreiben reflektiert auch dies typisch fur das autobiographische Schreiben Das beginnt schon ganz am Anfang mit dem Vorsatz des Erzahlers sich stilistisch an gewisse Vorbilder zu halten steigert sich dann im Kapitel 11 wo gewisse inhaltliche Fragen mit Personen aus der Erzahlung erortert werden und es kulminiert im Nachtrag in dem das Schicksal einiger der Personen wie es sich seit dem Aufenthalt in Adelboden entwickelt hat verhandelt wird Hier lasst vor allem der erschutternde Tod Werners die beschriebenen Ereignisse in einem ganz neuen tragischen Licht erscheinen Aus frivolem Spiel ist bitterer Ernst geworden aus lassiger Ironie verzweifelte Anklage Der Umschlag markiert das Verfliessen der Grenzen zwischen Schreibendem und Erlebendem zwischen Autor und Erzahler Martin Kraft hat in seinem Nachruf auf R J Humm auf den innovativen Charakter dieses Elements hingewiesen Die formale Kuhnheit seiner Werke angefangen beim 1928 erschienenen Erstling Das Linsengericht vor allem im avantgardistischen Spiel mit der Position des Erzahlers der sich schreibend ins selber Geschriebene hineinbegibt wurde schliesslich zum Allgemeingut und damit nicht mehr als solche anerkannt 18 Das Buch hat also deutliche autobiographische Zuge muss aber nicht als Autobiografie verstanden werden Man muss nicht wissen welche realen Personlichkeiten sich hinter welchen Figuren verbergen Man kann Das Linsengericht auch als rein fiktionales Werk als Roman eben lesen Der Autor bewegt sich in diesem Buch haarscharf entlang der Grenze zwischen den Formen und spielt mit ihnen Stil BearbeitenDas Buch beginnt mit der Feststellung Man liebt heute einen kristallklaren Stil Und der Ich Erzahler leitet daraus den Vorsatz ab eine kristallklare Erzahlung hinzuschreiben In kristallklarem Stil und aus kristallklarer Wahrheit gefugt 19 Am inflationaren Gebrauch des Wortes kristallklar kann schon hier die Ironie festgestellt werden jedoch noch ohne zu wissen worauf sie gemunzt ist Bald aber wird klar Die Ironie zielt auf einen verabsolutierten Rationalismus der sich fur das Buch am unmittelbarsten im Ansatz des Neuen Bauens manifestiert dessen prominente Vertreter Fredi und Klarli sind und das diese auch als Gegenprogramm gegen die verachtete Burgerlichkeit sehen Diese Ironie pragt den Stil des Buches uber weite Strecken So heisst es etwas spater Und ich will auch ernst bleiben dabei jeden Humor aus mir tilgen sachlich klar wahr materialgerecht Denn schliesslich ubernehme ich ihren Stil d h den Stil der Architekten Fredi und Klarli 20 Oder Eine Geschichte muss Frauen haben das ist klar Dann ist sie klar 21 Diese Ironie kann sich bis zum Sarkasmus steigern gerade wenn es um Fredi und Klarli geht und um ihren Kampf gegen die Burgerlichkeit Freilich sind die Familien Fredis und die Familien Klarlis sehr burgerlich Und die Kleinburgerlichkeit dieser Leute ist ihnen eine unerschopfliche Fundgrube von Witzen Aber weil es eben doch ihre ihre eigenen Familien sind hat es naturlich auch gar nichts Besonderes an sich wenn sie an den Nachtmahlern und den Geburtstagsfesten und den Begrabnissen dieser Familien teilnehmen denn es geschieht ja notgedrungen aus Furcht vor Tadel oder aus Pietat oder um zu erben und vollkommen unbeschadet also ihrer grundsatzlich antiburgerlichen Einstellung 22 Ironisch ist auch der Gebrauch der Mathematik dieser rationalsten aller Wissenschaften im Dienste der Argumentation gegen die Verabsolutierung der Ratio im Rahmen des Neuen Bauens und damit also gegen dessen Vertreter das Architektenpaar Fredi und Klarli Ich konnte meine ganze kristallklare Geschichte auflosen in eine Algebra von Namen in der die beiden rationalen Unbestimmten Fredi und Klarli sich vergeblich bemuhen die grosse klare Irrationale Ignaz naherungsweise zu erreichen Bekanntlich sind in der Mathematik die rationalen Zahlen in der verschwindenden Minderheit und haben keine Kraft 23 Die Ironie zeigt sich schliesslich auch in einem gewissen Understatement mit dem die Erzahlung eine Leichtigkeit vorgaukelt die muhelos uber ihre eigene Ernsthaftigkeit hinwegtauschen konnte Das tont dann so Meine Erzahlung dreht sich um eine Frau Eigentlich um zwei Um viele Frauen Um Liebesspiel und Herzensgetandel Geometrie Geflecht 8 Auch hier also wie beim Formalen ein Spiel mit den Leseerwartungen Kritik BearbeitenR J Humm erwahnt im Vorwort zur Neuausgabe von 1974 das Buch sei von der Kritik in Deutschland begeistert aufgenommen worden 24 Zunachst aber sah es duster aus Eduard Korrodi bemangelte in seiner Rezension in der Neuen Zurcher Zeitung dass die Figuren im Buch nicht so interessant reproduziert seien wie sie als generelle Typen sind 25 Am meisten storte ihn die Behandlung Werners der nur ausserlich glanzend portratiert aber inwendig nicht erkannt sei ein Punkt der im Linsengerichtselber erwahnt ist aber als ungeheur schwer zu erfullendes Desiderat 5 Korrodi spricht im Zusammenhang mit der Behandlung Werners gar von der Hybris des Autors Seine Rezension schliesst In manchen Details ist Humm ein witziger Reporter Wo er allgemeine Konversationsthemen der Intellektuellen von heute beruhrt feuerwerkt er kraftig mit Sein Stil hat Einfalle Aber trotz alledem muss man die Freundschaft hergeben fur das Linsengericht einer Wahrheit die doch nur die halbe sein kann Ein Dichter hatte aus dem Gericht ein Gedicht gemacht Fur den Berner Bund handelt es sich beim Linsengericht um eine Zurcher Lokalangelegenheit ja sogar um eine Familienangelegenheit im Grunde an der teilzunehmen wir ganz gegen unseren Willen gezwungen sind Und er lasst seine Rezension auf einem ahnlichen Ton ausklingen wie Korrodi Man mag bewundern welche Reaktionsfahigkeit der Verfasser des Buches in den Dienst seines hemmungslosen Bekenntnisdrangs zu stellen hatte Das macht das Werk zum unbeschonigten Dokument Auch der heftige und andauernde Kampf gegen die Verstandeskalte die der Linsenrichter bei seinen Gefahrten als blassen Hintergrund ihrer Lebensauffassung wittert kann den Leser ruhren Aber wie hatte er uns erschuttert wenn er Gestalt und anschaulich geworden ware so blieb es nur auf den besten Seiten des Buches gestammelt 26 Am 18 Januar 1929 bringt die Basler National Zeitung eine Notiz Hermann Hesses die in einem positiveren Grundton gehalten ist Auch das Linsengericht von R J Humm Urban Verlag in Freiburg i Br hat mir gefallen Es sind zarte gefuhlig nachtastende Aufzeichnungen aus einer Jugend hie und da ein wenig jugendlich altklug hie und da entzuckend voll echter Jugend die sich wie echte Liebe bald schamhaft bald schamlos gibt Es ist das zarte Buch eines Sensiblen vielleicht ist er zu wenig smart und zu wenig dumm fur den Erfolg vielleicht bleibt er unverstanden 27 Und am 15 Februar 1929 schreibt Hesse in der Berliner Vossischen Zeitung In diesen Tagen hatte ich allerlei neue Bucher bei mir und einige machten mir Freude so der kleine Roman Das Linsengericht von R Humm Urban Verlag Freiburg i B Dieses jugendliche ebenso grublerische wie spielerische Buch eines differenzierten und sensiblen jungen Geistigen gibt und verspricht viel Humm ist mehr als nur ein Talent 28 Spatere Hinweise auf das Buch machen es vor allem als fruhen Zeugen namhaft dafur wie wichtig R J Humm der Umgang mit andern Menschen ist So zitieren sowohl Werner Weber in seiner Laudatio zum Zurcher Literaturpreis 1969 29 als auch Elsbeth Pulver in ihrem Beitrag unter dem Titel In Menschen wohnen zum 100 Geburtstag R J Humms 1995 30 den Satz Ich wohne in den Menschen und brauche kein Haus 8 Interpretation BearbeitenDie Auseinandersetzung des Ich Erzahlers mit dem Architekten Fredi steht im Zentrum des Linsengerichts Damit ist der Gegenstand der Ironie auch der Hauptgegenstand des Buchs Die Ironie wird zum Hauptwerkzeug der Kritik die nicht nur die offenbar schwierige Personlichkeit des Schwagers ins Visier nimmt sondern auch den Anspruch mit dem das Neue Bauen vertreten wird die seelenlose Rationalitat und das zum Teil verkrampfte Bemuhen jeden Anschein von Burgerlichkeit zu vermeiden Aus der Sicht Eric Streiffs der als Eggi in Adelboden seinem ganz eigenen Liebesabenteuer mit Klarli nachgegangen war nimmt sich das so aus Ich selbst ahnte nicht was sich wahrend den vierzehn Tagen in Adelboden in Humms Geist und Gemut abspielte Dass es zwischen ihm und Fredi zu gelegentlichen Sticheleien kam bemerkte ich wohl doch war ich viel zu sehr mit mir und meinem Liebestraum beschaftigt als dass ich gesehen hatte unter welchem Druck Humm stand Erst als ich sein Buch zu Ende gelesen hatte wurde mir bewusst dass sich hinter seinem verhaltenen nur selten in die Ironie fluchtenden Benehmen eine tiefe Unsicherheit verbarg die Unsicherheit des Schwacheren der es nicht wagte seinem Widersacher offen entgegenzutreten Was Humm dem als Widersacher empfundenen Fredi nicht offen ins Gesicht hinein zu sagen wagt schreibt er sich in seinem Roman vom Herzen Und da er die Ironie liebt verwendet er dabei den Stil dessen Anwendung er seinem hauserbauenden Gegner vorwirft 31 Humm hatte sich zum Zeitpunkt der Handlung als Schriftsteller noch nicht bewiesen Die Inferioritat die Fredi ihn spuren liess fuhlte er auch selber 32 Die Auseinandersetzung wird von Humm als bitterboses Vorhaben 33 geplant Die Energie dazu liefert ihm seine Empfindsamkeit die im Untertitel des Buches schon angefuhrt wird Die Feststellung dass eines ist Hauser bauen eines Erzahlungen spinnen 8 die schon auf der ersten Seite steht erweist sich als Kampfansage an den Architekten Das bitterbose Vorhaben fuhrt zum Erfolg Das Buch wird zum literarischen Durchbruch R J Humms und seine Personlichkeit ist gefestigt Am Ende ist Humm seinem Widersacher dafur sogar dankbar Aber ihm verdanke ich es dass ich mich endlich gefunden habe 34 Und so erklart sich auch der Titel Linsengericht anspielend auf die biblische Erzahlung von Esau der seinem jungeren Zwillingsbruder Jakob sein Erstgeburtsrecht fur ein Linsengericht verkauft hat Gen 25 29 34 EU Das Erstgeburtsrecht der Freundschaft habe ich freilich verkauft um das Linsengericht offentlich bekennender Tat Weil mich hungerte 34 Wie Eric Streiff festhalt ging es R J Humm nicht nur darum sich von seinem Fredi Komplex zu befreien sondern auch um Gruppenpsychologie 10 In den Fokus rucken dabei hauptsachlich Klarli und Werner Klarli hat in ihrem Verhalten etwas Aufgesetztes Unechtes auch Fassadenhaftes das Humm immer wieder dazu reizt sie herauszufordern was er selber als Niedertracht empfindet 35 und was regelmassig mit einer heftigen zornigen Reaktion endet mit der ihn Klarli zurechtweist An dieser Figur vornehmlich exemplifiziert sich Humms Kritik an der ubersteigerten Rationalitat und an der gewollten Antiburgerlichkeit wieder mit einer gehorigen Portion Ironie Am unzornigsten am blanksten und saubersten ist mein Klarli auf dem Gebiet der Liebe sei es dass sie darin handle oder daruber verhandle und wehe dem der auch nur von ferne Dinge antont die nicht rational sind auf diesem Gebiet So zum Beispiel die Eifersucht Oh wie burgerlich ist doch die Eifersucht Wie lacherlich unmodern unkonsequent 36 Eine ausfuhrliche ernsthafte Auseinandersetzung mit Klarli fuhrt Humm gegen Ende des Buches in einem langeren Gesprach zu zweit auf dem Weg von ihrer Hutte nach Adelboden und zuruck Er versucht ihr dabei unter anderem klar zu machen was der Preis der Rationalitat ist Ihr und damit meinte ich sie und Fredi seid eben Menschen die um einer Sache willen alles Menschliche zuruckdrangen Wundert Euch aber nicht dass jeder Mensch der zu euch unmittelbare Beziehung suchte und darin zuruckgewiesen wurde euch schliesslich selber sachlich sieht Aus lauter Sachlichkeit seid ihr eben selber Sache geworden Eine Sache und nichts mehr Und ich kann euch kunftig nicht anders betrachten 37 In Bezug auf Werner der durch seine ausserordentlich fruhen Erfolge aufgefallen ist versucht Humm die Art seiner Produktivitat zu ergrunden und stosst dabei auf prekare Einsichten In allen eigentlich neuschopferischen Dingen muss er notwendig versagen Was aber dann Ein Mensch den der anruchige Berliner Ruhm kompromittierte wird sich in diese Selbsterkenntnis schwerlich schicken Das Erkenntnisvermogen im eigentlichen Sinn ist gering bei solchen Typen wie Werner ihr Geistesgefuhl ist von asthetischer Art es sind Denker die nur Dinge anzuregen vermogen die schon vorhanden sind die ihnen also nicht die Eingebung schenkte 38 In dieser Uberlegung deutet sich die Moglichkeit bereits an dass Werner eines fruhen Todes sterben konnte Ausgesprochen ist dies bereits viele Seiten vorher wo eine spontane Eingebung geschildert ist die ohne weitere Begrundung dasteht Und an dieser Turangel ich weiss selber nicht wie ist mir der Gedanke gekommen dass Werner nicht mehr lange leben werde 39 Es sind wohl solche Stellen die Humm meint wenn er im Nachtrag beteuert Ich habe keine Zeile kein Wort an jenen Seiten meines Manuskriptes geandert die sich uber Werner aussprachen manche nehmen heute eine merkwurdige Bedeutung an 40 Ausgaben BearbeitenDas Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit zwanzig Federzeichnungen von Ignaz Epper Urban Verlag Freiburg i Br 1928 310 Seiten Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen Werner Classen Verlag Zurich und Stuttgart 1974 175 Seiten ISBN 3 7172 0212 X Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 245 Seiten in der Reihe Fruhling der Gegenwart Der Schweizer Roman 1890 1950 herausgegeben von Charles Linsmayer Literatur BearbeitenEric Streiff Nachwort zu R J Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seiten 225 243 Einzelnachweise Bearbeiten Der Ich Erzahler wird im Buch zweimal Humm genannt Zur Frage inwiefern es erlaubt ist diesen Ich Erzahler mit dem Autor gleichzusetzen vgl das Kapitel Form Um die beiden systematisch auseinanderhalten zu konnen wird Humm als Name fur die Figur im Text gebraucht wahrend der Autor immer mit dem Vornamen erscheint Rudolf Jakob Humm Lizzi heisst sie Lesi spricht es sich aus Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 16 Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 189 Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 60 a b c Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 218 Der Roman Das Linsengericht den ich zwei Jahre spater schrieb war schon ganz real R J Humm in seiner Dankesrede zum Literaturpreis der Stadt Zurich abgedruckt in der Neuen Zurcher Zeitung vom 28 Dezember 1969 Seite 38 Abgedruckt von Eric Streiff in seinem Nachwort zu R J Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 243 a b c d Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 8 Eric Streiff Nachwort In Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seiten 225 243 a b Eric Streiff Nachwort In Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 236 East European Jews in Switzerland edited by Tamar Lewinsky and Sandrine Mayoraz Berlin Boston 2013 ISBN 978 3 11 030069 7 Seite 168 englisch Neue Zurcher Zeitung vom 22 Februar 1988 Seite 3 Nachruf Eric Streiff Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 213 Fussnote Der vollstandige Titel des Romans von Hans Morgenthaler lautet Woly Sommer im Suden Orell Fussli Zurich Leipzig 1924 mit Originalzeichnungen von Mischa Epper Wolfgang Graeser Korpersinn Gymnastik Tanz Sport Munchen 1927 Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 49 f Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 10 Vgl dazu die im Worterbuch der Bruder Grimm zum Stichwort Roman aufgefuhrte Bedeutung liebesabenteuer Martin Kraft Neue Zurcher Zeitung vom 29 30 Januar 1977 Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 7 Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 11 Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 16 Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 21 f Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 13 Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 222 Neue Zurcher Zeitung 12 Dezember 1928 Wieder abgedruckt in Eduard Korrodi Ausgewahlte Feuilletons Hrsg Helen Munch Kung Verlag Paul Haupt Berlin Stuttgart Wien 1995 Schweizer Texte Neue Folge Band 4 ISBN 3 258 05030 9 Seiten 121 f Der Bund Bern 17 Dezember 1928 gez M Zitiert nach Hermann Hesse R J Humm Briefwechsel Hrsg Ursula und Volker Michels Suhrkamp Frankfurt am Main 1977 ISBN 3 518 03090 6 Seite 271 Das Unterhaltungsblatt der Vossischen Zeitung 15 Februar 1929 Morgenausgabe Werner Weber Energie der Menschlichkeit Eine Rede auf Rudolf Jakob Humm Abgedruckt in der Neuen Zurcher Zeitung vom 28 Dezember 1969 Elsbeth Pulver in Neue Zurcher Zeitung vom 13 Januar 1995 Eric Streiff Nachwort In Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seiten 230 232 Nun wurzle ich aber tatsachlich nirgends und es ist bekanntlich eine missliche Sache um das Alleinsein und nur Aufsichselberstehen Manchmal schmerzt es doch ist das vielleicht nicht klar Ob dabei auch Mitleid mitspielt klar ist es ja nicht auszusprechen Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 12 Eric Streiff Nachwort In Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 232 a b Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 221 Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 92 Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 90 Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 177 Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 203 Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 157 Rudolf Jakob Humm Das Linsengericht Analysen eines Empfindsamen mit einem Nachwort von Eric Streiff Buchclub Ex Libris Zurich 1981 Seite 216 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das Linsengericht amp oldid 236870524