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Hans Morgenthaler 4 Juni 1890 in Burgdorf 16 Marz 1928 in Bern Pseudonym Hamo war ein Schweizer Schriftsteller Geologe und Alpinist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenHans Morgenthaler wurde als altester Sohn des Fursprechers und spateren Stadtprasidenten von Burgdorf Otto Morgenthaler geboren Mit elf Jahren verlor er seine Mutter Nach der Maturitat in seiner Heimatstadt 1909 begann er das Studium der Zoologie und Botanik an der ETH Zurich wo er 1914 mit einer Arbeit uber die Birke Betula alba promovierte In seiner Studienzeit erlitt er im Marz 1911 bei einer Besteigung des Todis schwere Erfrierungen sodass er fast alle vorderen Fingerglieder verlor Spater nach 1920 horte er mit der alpinistischen Betatigung vollig auf 1916 wurde sein erstes Buch Ihr Berge mit locker aneinandergereihten Eintragen aus einem Bergsteiger Tagebuch und Federzeichnungen veroffentlicht Im selben Jahr begann er in Bern ein Zweitstudium in Geologie Nach dem Abschluss mit einer Arbeit uber das Aarmassiv zog Morgenthaler 1917 fur eine Schweizer Bergwerksfirma nach Sudostasien um im siamesischen Urwald nach Gold Silber und Zinnvorkommen zu suchen Als er 1920 an der Malaria erkrankte kehrte in die Schweiz zuruck und begann seine malaysisch siamesischen Erfahrungen literarisch und wissenschaftlich aufzuarbeiten Neben einer Arbeit uber die Geologie und Erzlagerstatten in Hinterindien 1922 erschien 1921 Matahari ein Buch das auch von Hermann Hesse sehr geschatzt wurde In Lesereisen und Lichtbildvortragen hatte er die Moglichkeit seine Sudostasien Erlebnisse einer breiteren Offentlichkeit vorzustellen Bei seinem Cousin Ernst Morgenthaler lernte er 1922 den Schweizer Schriftsteller Robert Walser kennen Im Sommer desselben Jahres besuchte er Hermann Hesse in Montagnola Danach wurde bei ihm Tuberkulose diagnostiziert die er von Juli 1922 bis Ende 1924 in mehreren Kuraufenthalten im Kanton Graubunden zu heilen versuchte Wahrend der Zeit in Arosa lernte Morgenthaler verschiedene Personen kennen die sein weiteres Leben entscheidend pragten und sich in seinen Erzahlungen zum Teil niederschlugen So machte er die Bekanntschaft mit dem Malerehepaar Ignaz Epper und Mischa Epper 1901 1978 aus Ascona mit dem Maler Fritz Pauli 1891 1968 und mit Lizzy Quarles van Ufford Mischa Eppers Schwester Mit Lizzy verbrachte Hamo im April 1923 eine Woche in Ascona und machte sie zur Titelfigur seines Romans Woly Sommer im Suden Nach erneuten gesundheitlichen Beschwerden nahm er die Kur in Arosa wieder auf und lernte diesmal den Schriftsteller Jakob Buhrer 1882 1975 und dessen Frau Elisabeth Thommen 1888 1960 kennen Zwischen Elisabeth Thommen und Hans Morgenthaler entwickelte sich in Davos ein Liebesverhaltnis Als die Geliebte wieder zu ihrem Mann zuruckkehrte eskalierte die Situation Morgenthaler drang wutentbrannt in die Wohnung der Buhrer ein und demolierte sie teilweise Danach fluchtete er zu seinem Cousin dem Psychiater Walter Morgenthaler 1882 1965 und liess sich von ihm 1925 in Munchenbuchsee behandeln Auf Anraten seines Cousins wurde Hans Morgenthaler in die psychiatrische Klinik Waldau bei Bern eingeliefert wo er bis zum Herbst 1925 in Behandlung blieb Nach seiner Entlassung aus der Waldau zog er ins Tessin und liess sich in Cassarate nieder Von hier aus nahm er wieder Kontakt mit Hermann Hesse auf und freundete sich mit Emmy Ball Hennings 1885 1948 an Er begann nun vermehrt mit lyrischen Arbeiten Seine Karriere als Schriftsteller war ins Stocken geraten Nach seinem ersten Erfolg mit dem Buch Matahari das 1922 in einer hollandischen und 1923 in einer englischen und einer amerikanischen Ausgabe erschienen war hatte er Muhe fur den Nachfolgeroman Gadscha Puti erschienen posthum 1929 einen Verleger zu finden Andere Werke wie etwa der Sanatoriumsroman Eymanns Kur blieben Fragmente Seit 1924 schrieb er vermehrt Buchbesprechungen in Zeitungen und Zeitschriften vor allem in der Basler National Zeitung Nachdem 1926 vom Orell Fussli Verlag nach Gadscha Puti auch die Beichte In der Stadt abgelehnt worden war geriet Morgenthaler erneut in eine Krise die in einem Nervenzusammenbruch und einem Suizidversuch endete Nach einer Behandlung in der psychiatrischen Klinik von Casvegno bei Mendrisio kehrte er uber Ascona im Marz 1927 nach Bern zuruck wo er in Marguerite Schmid einer Freundin aus der Studienzeit Unterstutzung fand Morgenthaler begann zu malen und kam wieder in Kontakt mit dem Bildhauer Karl Geiser 1898 1957 Seine Lungenkrankheit verschlimmerte sich zusehends Nach einem letzten Kuraufenthalt in der Berner Hohenklinik Montana kehrte Hans Morgenthaler in einem unheilbaren Zustand nach Bern zuruck wo er am 16 Marz 1928 starb Sein Nachlass befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern Werke BearbeitenBeitrage zur Kenntnis des Formenkreises der Sammelart Betula alba L mit variationsstatistischer Analyse der Phaenotypen Diss Zurich 1915 Ihr Berge Stimmungsbilder aus einem Bergsteiger Tagebuch Orell Fussli Zurich 1916 Matahari Stimmungsbilder aus den malayisch siamesischen Tropen Orell Fussli Zurich 1921 online Ich selbst Gefuhle Orell Fussli Zurich 1923 Woly Sommer im Suden Roman Orell Fussli Zurich 1924 Gadscha Puti Ein Minenabenteuer Hg von Fritz Hegg Francke Bern 1929 Das Ende vom Lied Lyrisches Testament eines Schwindsuchtigen Gedichte Hg von Hugo Marti und Marguerite Schmid Francke Jahresgabe der Bernischen Kunstgesellschaft Bern 1930 In der Stadt Die Beichte des Karl von Allmen Autobiographische Aufzeichnungen hg von Otto Zinniker Spaten Grenchen 1950 Totenjodel Gedichte Hg von Kurt Marti Kandelaber Bern 1970 Dichtermisere Ein Hans Morgenthaler Brevier hg v Georges Ammann Orte Zurich 1977 Hamo der letzte fromme Europaer Sein Leben seine Versuche und Anstrengungen Ein Hans Morgenthaler Lesebuch Hg von Roger Perret Lenos Litprint 40 Basel 1982 Der kuriose Dichter Hans Morgenthaler Briefwechsel mit Ernst Morgenthaler und Hermann Hesse Hg von Roger Perret Lenos Litprint 37 Basel 1983 Literatur BearbeitenThomas Feitknecht Hans Morgenthaler In Historisches Lexikon der Schweiz 12 Februar 2009 Dieter Fringeli Bekenntnisse einer Stadtwahnsinnigen oder Die Philosophie des Sichbescheidens Zu Hans Morgenthalers Vermachtnis In Dichter im Abseits Schweizer Autoren von Glauser bis Hohl Artemis Zurich 1974 S 79 88 und 174f Ueli Haldimann Hrsg Hermann Hesse Thomas Mann und andere in Arosa Texte und Bilder aus zwei Jahrhunderten AS Zurich 2001 S 72 89 ISBN 3 905111 67 5 Kurt Marti Hans Morgenthaler In Woly Sommer im Suden Hg v Charles Linsmayer Ex Libris Fruhling der Gegenwart 19 Zurich 1982 S 198 220 Roger Perret in Helvetische Steckbriefe 47 Schriftsteller aus der deutschen Schweiz seit 1800 Bearbeitet vom Zurcher Seminar fur Literaturkritik mit Werner Weber Artemis Zurich 1981 S 138 143 Christoph Siegrist Morgenthaler Hans In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 120 f Digitalisat Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Hans Morgenthaler im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Nachlass Hans Morgenthaler in der Datenbank Helveticarchives bzw als Online Inventar EAD des Schweizerischen Literaturarchivs Literatur von und uber Hans Morgenthaler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Hans Morgenthaler im Projekt Gutenberg DE Hans Morgenthaler Biografie und Bibliografie auf Viceversa Literatur Texte zu Hans Morgenthaler von Charles LinsmayerNormdaten Person GND 118584081 lobid OGND AKS LCCN n83069298 VIAF 64020721 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Morgenthaler HansALTERNATIVNAMEN Hamo Pseudonym KURZBESCHREIBUNG Schweizer Schriftsteller Geologe und AlpinistGEBURTSDATUM 4 Juni 1890GEBURTSORT Burgdorf BESTERBEDATUM 16 Marz 1928STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Morgenthaler amp oldid 233805328