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Das Honditschkreuz ist eine historische Novelle 1 von Ingeborg Bachmann die um 1944 2 entstand 3 Am 18 September 1813 kommt der Theologiestudent Franz Brandstetter im Kampf gegen die franzosischen Besatzer in der Nahe seines Heimatortes Hermagor um Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Handlung 2 Form 3 Rezeption 4 Literatur 4 1 Textausgaben 4 2 Sekundarliteratur 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenHandlung Bearbeiten Drei Jahre schon studiert Franz in Wien Nun kehrt er in den Sommerferien das erste Mal heim Die Wiedersehensfreude seitens des Vaters halt sich in Grenzen Das einzige Kind Franz sollte einmal den Brandstetterhof ubernehmen hatte sich aber gegen den Vater durchgesetzt Franz will kein Bauer sondern einmal Nachfolger des Pfarrers Freneau werden Also sucht der Student bald nach der Ankunft seinen alten Lehrer auf Freneau ist uber den unverhofften Besuch erfreut kann ihn sich aber nicht recht erklaren Denn drei Jahre ist Hermagor und das ganze Gailtal von den Franzosen besetzt Freneau fragt Wie ist Franz von Wien aus in Feindesland gelangt Franz setzt seinen Lehrer ins Bild Er hat einen lettre de permission fur den Bezirk Villach Ein Politiker Vater eines Kommilitonen hatte die Einreiseerlaubnis in Wien bei Hofe erwirkt Auf dem Heimweg vom Pfarrer kehrt Franz im Wirtshaus Unterberger ein Der Wirt Jakob Unterberger ist in Hermagor in Personalunion Burgermeister Maire ist die franzosische Bezeichnung fur Burgermeister Franz hat gemeinsam mit Kaspar dem Sohn des Wirts die Schulbank gedruckt Franz der doch ein Einheimischer ist wird von Kaspars Freunden wie ein Fremder behandelt Die jungen Burschen schimpfen Pfarrer Freneau der aus dem Elsass stammt einen Franzosenknecht Es stellt sich schliesslich heraus Franz wird nur auf die Probe gestellt Der Ankommling macht aus seinem Hass auf die Franzosen keinen Hehl Zusammen mit den Burschen aus Hermagor will er gegen den Feind im Land kampfen Dies findet den Beifall in der Runde Doch Vorsicht ist geboten Die Besatzer zechen in der Wirtsstube nebenan Ihr Kommandeur General Ruska kann ziemlich alles ertragen nur nicht den Spott nach einer Niederlage Als der General volltrunken der Kellnerin Fini nachstellt wehrt sich das schone Madchen Ruska landet im Hof des Gasthauses in der Jauche Fur diese Erniedrigung bestraft General Ruska ganz Hermagor Die Bauern mussen zahlen Nicht jeder kann den hohen Betrag aufbringen Zahneknirschend wird Land verkauft Fini eine entfernte Verwandte des Wirts Jakob Unterberger schatzt Franz nicht nur weil dieser sich nach dem Zwischenfall mit dem General im Dorf fur sie eingesetzt hat Fini und Franz machen sich schone Augen Franz hat allerdings einen Nebenbuhler den Hauptmann Maroni Das ist ein Untergebener des Generals Ruska Eigentlich ist der junge Maroni ein guter Kerl doch fur Fini ist und bleibt er ein Feind Franz gesteht Fini er wird anderntags mit Burschen aus Hermagor auf die Seite der Osterreicher wechseln Unter diesen Umstanden gibt Fini dem Drangen des Studenten nach und schlaft mit ihm Zusammen mit der osterreichischen Streitmacht vertreiben die jungen Burschen die Franzosen aus dem Gailtal Der Feind flieht Hauptmann Maroni bleibt verwundet am Strassenrand nahe bei Obervellach liegen Nachdem die Osterreicher Hermagor befreit haben verfolgen sie die Franzosen Franz sucht die Eltern auf Der Vater ubersieht die Heimkehr des Sohnes Franz verlasst tief enttauscht die Eltern und begegnet Fini Die junge Frau eroffnet Franz sie erwarte ein Kind Franz unentschlossen hat den Aufbruch der Kriegskameraden verpasst und reitet ihnen hinterdrein Am Wege sieht er Maroni liegen halt an und springt vom Pferd Maroni fuhlt sich bedroht Beide schiessen fast gleichzeitig aufeinander und sterben Franzens Cousin Georg Wernitznig der Honditschbauer ubernimmt spater den Brandstetterhof und errichtet an jener Stelle an der die beiden jungen Krieger gefallen sind ein Gedachtniskreuz Form BearbeitenDer Text ist mit Carinthismen durchsetzt 4 Bartsch geht im erzahltechnischen Zusammenhang kurz auf die Rolle des Mate Banul und der Waba zweier Nebenfiguren ein 5 Rezeption BearbeitenAls Vorlage habe der Autorin ein Heimatbuch des Hermagorer Geistlichen Hubert Pietschnigg aus dem Jahr 1931 gedient 6 Fur Weigel hat das Werk Novellencharakter Seine Ingredienzien seien in Heimatliteratur auffindbar 7 Ingeborg Bachmann eine Gegnerin von Landesgrenzen 8 habe beim Schreiben dieses interkulturellen 9 Textes einer Utopie nachgehangen Sie wollte die Schranken zwischen Nationalitaten Sprachen und Kulturen uberbrucken 10 Den Text gegen Ende der Zeit des Nationalsozialismus geschrieben nennt Holler ein Werk der inneren Emigration 11 Hingegen assoziiert Schmaus den Kampf gegen Napoleon mehr mit Schillerschem Freiheitspathos 12 Henninger 13 sieht Franz und Maroni als Opfer Napoleons beziehungsweise im ubertragenen Sinne Hitlers Nach Beicken 14 konnte die junge Autorin in der Figur des Protagonisten Franz stellenweise die eigene Person schreibend ausgelotet haben Bartsch 15 nennt eine weiter fuhrende Arbeit von Peter Henninger aus dem Jahr 1995 Literatur BearbeitenTextausgaben Bearbeiten Erstveroffentlichung und verwendete AusgabeDas Honditschkreuz Eine Erzahlung aus dem Jahr 1813 S 489 598 in Christine Koschel Hrsg Inge von Weidenbaum Hrsg Clemens Munster Hrsg Ingeborg Bachmann Werke Zweiter Band Erzahlungen 609 Seiten Piper Munchen 1978 5 Aufl 1993 Band 1702 der Serie Piper ISBN 3 492 11702 3Sekundarliteratur Bearbeiten Peter Beicken Ingeborg Bachmann Beck Munchen 1988 ISBN 3 406 32277 8 Beck sche Reihe Autorenbucher Bd 605 Peter Henninger Heuboden und Taschenfeiteln Zu Ingeborg Bachmanns Erzahlung Das Honditschkreuz S 118 141 in Gudrun Brokoph Mauch Hrsg Annette Daigger Hrsg Ingeborg Bachmann Neue Richtungen in der Forschung Rohrig Universitatsverlag St Ingbert 1995 ISBN 3 86110 061 4 Kurt Bartsch Ingeborg Bachmann Metzler Stuttgart 1997 2 Aufl Sammlung Metzler Band 242 ISBN 3 476 12242 5 Hans Holler Ingeborg Bachmann Reinbek Rowohlt 1999 Aufl 2002 ISBN 3 499 50545 2 Monika Albrecht Hrsg Dirk Gottsche Hrsg Bachmann Handbuch Leben Werk Wirkung Metzler Stuttgart 2002 ISBN 3 476 01810 5 Sigrid Weigel Ingeborg Bachmann Hinterlassenschaften unter Wahrung des Briefgeheimnisses dtv Munchen 2003 Zsolnay Wien 1999 ISBN 3 423 34035 5Einzelnachweise Bearbeiten Marion Schmaus in Albrecht Gottsche S 262 rechte Spalte 11 Z v o Bartsch S 37 11 Z v u Holler S 34 4 Z v u und Albrecht Gottsche S 2 rechte Spalte 9 Z v o Verwendete Ausgabe S 608 1 Z v u siehe auch Bartsch S 37 unten Bartsch S 38 unten und S 112 unten Albrecht Gottsche S 49 linke Spalte 14 Z v o Weigel S 56 Mitte Bartsch S 164 10 Z v u Albrecht Gottsche S 50 rechte Spalte 10 Z v u Bartsch S 43 9 Z v u und S 166 oben Holler S 13 3 Z v o Marion Schmaus in Albrecht Gottsche S 262 rechte Spalte 14 Z v o Henninger S 137 unten Beicken S 60 1 Z v o Bartsch S 191 sechster EintragWerke von Ingeborg Bachmann ProsaDas Honditschkreuz Die Fahre Im Himmel und auf Erden Das Lacheln der Sphinx Die Karawane und die Auferstehung Der Kommandant Auch ich habe in Arkadien gelebt Ein Geschaft mit Traumen Portrait von Anna Maria Der Schweisser Der Hinkende Das dreissigste Jahr Erzahlband Malina Roman Der Fall Franza Simultan Erzahlband LyrikDie gestundete Zeit Gedichtband u a mit den Gedichten Alle Tage und Die gestundete Zeit Anrufung des grossen Baren u a mit den Gedichten Erklar mir Liebe und Reklame Wahrlich Letzte unveroffentlichte Gedichte Ich weiss keine bessere WeltHorspieleEin Geschaft mit Traumen Die Zikaden Der gute Gott von Manhattan Die RadiofamilieLibrettiEin Monolog des Fursten Myschkin Der Prinz von Homburg Der junge LordEssays Probleme zeitgenossischer Dichtung Ein Ort fur Zufalle Romische Reportagen Eine Wiederentdeckung Kritische SchriftenUbersetzungen Thomas Wolfe Das Herrschaftshaus Giuseppe Ungaretti GedichteBriefwechsel Ingeborg Bachmann Hans Werner Henze Briefe einer Freundschaft Herzzeit Der Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan Abgerufen von 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