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Der Kommandant ist eine Erzahlung von Ingeborg Bachmann Der kurze Text ist vermutlich der Anfang des 1947 bis 1951 entstandenen Romans Stadt ohne Namen Das Romanmanuskript von etlichen Verlagen seinerzeit abgelehnt gilt als verschollen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Handlung 2 Rezeption 3 Literatur 3 1 Textausgaben 3 2 Sekundarliteratur 4 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenHandlung Bearbeiten Auf dem Weg zur Bahnstation kehrt S zweimal um Jedes Mal hat er in seiner spartanisch eingerichteten Wohnung irgendwelches Ausweispapier vergessen Nach dem dritten Aufbruch fehlen ihm wieder die Dokumente Auf dem Fussmarsch zur Kommandantur passiert er den Posten 13 erschleicht das Vertrauen der Besatzung wird ohne Ausweis durchgelassen und es scheint er marschiere auf einmal an der Spitze einer grosseren uniformierten Truppe In der Kommandantur wird S von einem der auf ihn wartenden Militars mit der Anrede Mein Kommandant willkommen geheissen Gleich bei Dienstantritt wird S mit einem Disziplinarverfahren behelligt Die Wachmannschaft auf Posten 13 hat den Hauptschuldtragenden nicht am Weitermarsch gehindert S beteiligt sich am Verhor der Wachtposten Der Trupp ist gestandig und erwartet seine Aburteilung S will alles tun um den Hauptschuldigen in seinem Spiegelsaal zu identifizieren Das oben genannte Verhor fand bereits in jenem Spiegelsaal der Kommandantur statt Die Spiegel in seinem Arbeitszimmer machen den Kommandanten rasend Er lasst alle Spiegel entfernen Jeder Spiegel zerbricht bei der Aktion Auf seiner Flucht aus der Kommandantur muss S abermals den neu besetzten Posten 13 passieren Ohne Papiere ist nur die Ruckkehr zur Kommandantur moglich Auf dem Ruckweg fuhrt S zum zweiten Male eine Marschkompanie an In der Kommandantur wird er erneut von den Untergebenen erwartet und als Mein Kommandant begrusst S gibt den ergeben Wartenden das erste Kommando Rezeption BearbeitenSchneider 2 empfindet die kleine Erzahlung als gleichnishaft kafkaesk Bartsch 3 wird an Orwells 1984 erinnert Durch das Uberwinden einer Grenze wolle S frei werden lande jedoch in einem totalitaren Uberwachungsstaat In einer Merkmalanalyse weist Steinhoff einen Alptraum ohne Erwachen 4 nach Traum Charakteristika seien die zyklische Zeitstruktur mit all ihren schon in der Kurzbeschreibung oben anklingenden Wiederholungen 5 die Lahmung des Protagonisten bis zur Handlungsunfahigkeit 6 seine Vergesslichkeit 7 und die Absurditaten Zum Beispiel werde ein Dahergelaufener zum Kommandanten erkoren und ermittele gleich gegen sich selbst Letzteres Kuriosum kennt Steinhoff aus Sophokles Konig Odipus und aus Kleists Der zerbrochne Krug 8 Die Selbstungewissheit 9 und die Seinsungewissheit 10 des S betreffend findet Steinhoff Parallelen zum Landarzt Wenige Jahre nach dem Krieg verfasst sei der Text eine Mahnung wider das Vergessen 11 Literatur BearbeitenTextausgaben Bearbeiten Erstveroffentlichung und verwendete AusgabeDer Kommandant Ein Fragment aus dem fruhen Roman Stadt ohne Namen S 28 37 in Christine Koschel Hrsg Inge von Weidenbaum Hrsg Clemens Munster Hrsg Ingeborg Bachmann Werke Zweiter Band Erzahlungen Piper Munchen 1978 5 Aufl 1993 Band 1702 der Serie Piper ISBN 3 492 11702 3Sekundarliteratur Bearbeiten Kurt Bartsch Ingeborg Bachmann Metzler Stuttgart 1997 2 Aufl Sammlung Metzler Band 242 ISBN 3 476 12242 5 Monika Albrecht Hrsg Dirk Gottsche Hrsg Bachmann Handbuch Leben Werk Wirkung Metzler Stuttgart 2002 ISBN 3 476 01810 5 Christine Steinhoff Ingeborg Bachmanns Poetologie des Traumes Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2008 ISBN 978 3 8260 3862 4 S 33 53Einzelnachweise Bearbeiten Verwendete Ausgabe S 603 erster Eintrag Jost Schneider in Albrecht und Gottsche S 109 linke Spalte 16 Z v o Bartsch S 45 Mitte Steinhoff S 33 1 Z v o Steinhoff S 34 9 Z v u Steinhoff S 34 14 Z v o Steinhoff S 35 1 Z v o Steinhoff S 41 9 Z v o Steinhoff S 46 9 Z v o Steinhoff S 50 2 Z v o Steinhoff S 42 ab 3 Z v o Werke von Ingeborg Bachmann ProsaDas Honditschkreuz Die Fahre Im Himmel und auf 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