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36 216666666667 36 766666666667 Koordinaten 36 13 0 N 36 46 0 ODana Nord Dana auch ad Dana Dana Nord im Unterschied zu Dana Sud ist eine Kleinstadt im Nordwesten von Syrien im Gebiet der Toten Stadte Von der gleichnamigen romischen und fruhbyzantinischen Siedlung blieb nur ein kleines Grabmonument aus dem 2 Jahrhundert n Chr erhalten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Antikes Ortsbild und Geschichte 2 1 Romisches Grabmal 2 2 Kirche 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDana ist der Hauptort der gleichnamigen Ebene und liegt im Gouvernement Idlib etwa drei Kilometer nordlich der von Aleppo nach Westen zum turkischen Grenzubergang bei Bab al Hawa fuhrenden Schnellstrasse Die mit dem Anbau von Obstbaumen und Getreide landwirtschaftlich intensiv genutzte Ebene wird im Suden von den karstigen Hugeln des Dschebel Barisha und im Norden des Dschebel Halaqa begrenzt die beide Teil des nordsyrischen Kalksteinmassivs sind Die Bezeichnung Dana Nord dient als Abgrenzung von Dana Sud im sudlich gelegenen Bergland des Dschebel Zawiye bei Jerada wo ein fruhbyzantinisches Pyramidengrab erhalten ist Dana liegt auf 390 Meter Hohe 1 funf Kilometer westlich von Der Turmanin und etwa 15 Kilometer sudlich von Deir Seman zwei in derselben Zeit bedeutende Klostersiedlungen Antikes Ortsbild und Geschichte BearbeitenDurch die Ebene fuhrte in romischer Zeit die Fernhandelsstrasse zwischen Aleppo und Antiochia von der zwei bis drei Kilometer sudlich von Dana bei Tall Karameh ein gepflasterter Abschnitt erhalten blieb Am sudlich gelegenen Dschebel Barisha ist in Baqirha ein 161 n Chr datierter romischer Tempel teilweise erhalten ein weiterer romischer Zeus Bomos geweihter Tempel stand auf dem 850 Meter hohen Gipfel des Dschebel Sheikh Barakat sudlich von Refade im Norden der Ebene 2 Im Westen lag der 164 n Chr eingeweihte Tempel von Srir 3 Diese Wallfahrtsstatten auf den Bergen die vermutlich einen fruhgeschichtlichen Ursprung hatten umgaben die fruchtbare und verkehrsgunstig gelegene Ebene von Dana auf drei Seiten Romisches Grabmal Bearbeiten Aus dem 2 Jahrhundert n Chr ist ein kleines freistehendes Grabmonument vollstandig erhalten Der pavillonartige Bau dessen flach geschwungenes Pyramidendach auf vier Saulen griechisch tetrastyl mit ionischen Kapitellen ruht ist der sichtbare Teil eines unterirdischen Grabraums Ein solches Baldachingrab war in der Region sehr selten ein weiteres ist aus Brad im Dschebel Siman bekannt in Refade und Sermada ist in der Nahe jeweils ein Zwei Saulen Grabmonument mit darubergelegtem Architrav erhalten 4 Die Saulen stehen auf einem zweistufigen Podest aus vier Steinreihen deren oberste zu einem Gesims mit einer weit ausladenden Hohlkehle geformt ist Vier Architravsteine bilden ein mehrfach profiliertes Dachgesims Gertrude Bell bezeichnete in den Erinnerungen ihrer Reise von 1905 durch Syrien das Monument als lieblichstes Denkmal Nordsyriens 5 Als Ursprung dieser Bauform gilt der griechische tetrastyle Altar der grundsatzlich einen Podestunterbau besass Tetrapylone als Grabbauten stammen in Italien aus dem 1 Jahrhundert n Chr In Nordafrika gehorten sie zur libysch phonizischen Tradition Die meisten Tetrapylone in Syrien waren markante Wegmarken an Strassenkreuzungen im Zentrum von Stadten Sie standen entweder frei oder wurden wie in Palmyra in Verbindung mit Kolonnaden an den Strassenachsen errichtet 6 Kirche Bearbeiten Der Ort war in der romischen und der nachfolgenden fruhbyzantinischen Zeit bewohnt als die Mehrzahl der Siedlungen allgemein nicht in den Ebenen lagen sondern in den umliegenden Kalksteinhugeln vom 4 bis zum 7 Jahrhundert ihre Blutezeit erlebten Mit dem Einweihungsjahr 483 n Chr laut einem Inschriftenstein an der Westwand ist eine kleine Kirche uberliefert Von den zahlreichen Kirchenbauten im Gebiet der Toten Stadte sind im 5 Jahrhundert nur von zehn inschriftliche Datierungen bekannt 7 Die fruhesten detaillierten Beschreibungen der meisten nordsyrischen Kirchen stammen von Melchior Comte de Vogue aus den 1860er Jahren 8 Er war zwar auch in Dana erwahnt aber diese Kirche nicht vermutlich weil sie zu seiner Zeit bereits zerfallen war Die einzige Beschreibung von der damals zumindest teilweise noch aufrechtstehenden Kirche lieferten Charles Texier und Richard Popplewell Pullan nach ihrer Reise von 1840 9 Den Tursturz mit der Inschrift fand Howard Crosby Butler in der Nachbarschaft in einem neuen Wohnhaus vermauert Er war 1899 1900 als Leiter einer Expedition der amerikanischen Princeton University unterwegs 10 Das dreischiffige Gebaude besass einen ungewohnlichen breitrechteckigen Grundriss Es gab drei Saulen an jeder Arkade des Mittelschiffs Die runde Apsis im Osten war von seitlichen Apsisnebenraumen umgeben die ohne direkte Verbindung zum Altarraum nur von den Seitenschiffen aus zuganglich waren Der einzige Eingang der Kirche lag in der westlichen Giebelseite Die schmucklosen Fenster hatten einen aus einem Sturzstein gefertigten Rundbogen eine Fensteroffnung lag in der Mitte der Apsis Die Saulen trugen korinthische Kapitelle mit ungezackten Blattern der hufeisenformige Triumphbogen an der Altarwand war durch mehrfache Profilbander verziert ein Gesims verlief entlang der inneren Apsiswand Der Saulenstellung entsprechend fanden sich an den Seitenwanden Pilaster mit unklarer Funktion Zusammen mit dem merkwurdigen Grundriss liessen sie die Frage nach einem moglichen Vorgangerbau aufkommen Es konnte ein Kirchengebaude aus dem 4 Jahrhundert gegeben haben dessen Dach ursprunglich von Querbogen getragen war Eine derartige Dachkonstruktion ist aus dem Hauran bekannt ware aber fur das Gebiet der Toten Stadte einzigartig Das Datum 483 wurde sich dann auf den Umbau beziehen 11 Literatur BearbeitenHermann Wolfgang Beyer Der syrische Kirchenbau Studien zur spatantiken Kunstgeschichte Walter de Gruyter Berlin 1925 S 51f Frank Rainer Scheck Johannes Odenthal Syrien Hochkulturen zwischen Mittelmeer und Arabischer Wuste DuMont Koln 1998 S 299 ISBN 3770113373Weblinks BearbeitenGertrude Bell Archive Photoghraphs Fotografie von Gertrude Bell April 1905 Dana C 041 Einzelnachweise Bearbeiten Dana Syria Page fallingrain com Warwick Ball Rome in the East The Transformation of an Empire Routledge London New York 2000 S 219 ISBN 0 415 11376 8 Murray Steuben Butler Hellenistic Architecture in Syria Princeton University Princeton 1917 S 46 Online bei Archive org Christine Strube Die Toten Stadte Stadt und Land in Nordsyrien wahrend der Spatantike Philipp von Zabern Mainz 1996 S 19 ISBN 3805318405 Gertrude Bell Am Ende des Lavastromes Durch die Wusten und Kulturstatten Syriens Gabriele Habinger Hrsg Promedia Wien 1991 S 260 Originalausgabe The Desert and the Sown 1908 Warwick Ball S 276 Abb S 277 Beyer S 37 Melchior Comte de Vogue Syrie centrale Architecture civile et religieuse du Ier au VIIe siecle J Baudry Paris 1865 1877 Charles Texier Richard Popplewell Pullan L architecture byzantine London 1864 S 189 ff Howard Crosby Butler Early Churches in Syria Fourth to Seventh Centuries Princeton University Press Princeton 1929 S 64 Amsterdam 1969 Beyer S 52 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dana Nord amp oldid 166049671