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Der Damara oder Damaraland Graumull Fukomys damarensis Syn Cryptomys damarensis ist eine mittelgrosse Art der Graumulle Fukomys innerhalb der Sandgraber Bathyergidae Wie andere Graumulle ist sie an eine unterirdische und grabende Lebensweise angepasst Die Art ist im sudlichen Afrika von Namibia und Angola bis in den Nordwesten von Sudafrika verbreitet Damara GraumullDamara Graumull in BotswanaSystematikOrdnung Nagetiere Rodentia Unterordnung Stachelschweinverwandte Hystricomorpha Teilordnung HystricognathiFamilie Sandgraber Bathyergidae Gattung Graumulle Fukomys Art Damara GraumullWissenschaftlicher NameFukomys damarensis Ogilby 1838 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Allgemeine Merkmale 1 2 Merkmale des Schadels 1 3 Unterschiede zu verwandten Arten 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Status Bedrohung und Schutz 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenAllgemeine Merkmale Bearbeiten Der Damara Graumull erreicht eine Kopf Rumpf Lange von 15 5 bis 17 8 Zentimeter bei einem Gewicht von 115 bis 210 Gramm der Schwanz ist mit 2 1 bis 2 4 Zentimetern Lange sehr kurz Die Mannchen sind im Durchschnitt etwas grosser und schwerer als die Weibchen 1 Dabei konnte anhand von Wachstumsmodellen nachgewiesen werden dass der Grossenunterschied auf einer erhohten Wachstumsrate der Mannchen uber die gesamte Entwicklungszeit resultiert und nicht aus einer unterschiedlichen Wachstumsdauer oder Zeitraum des Wachstums 2 Die mittelgrosse Art besitzt einen zylindrischen Korper mit abgestumpfter Schnauze kurzen Beinen und kurzem Schwanz Das Fell ist kurz und dick einzelne Fuhlhaare Vibrissen ragen aus diesem vor allem im Kopfbereich hinaus Die Tiere haben eine glanzende beige oder dunkelbraune bis braun schwarze Farbung mit einer auffalligen weissen Zeichnung auf der Kopfoberseite die einzelne Sprenkel in der Fellfarbe beinhalten kann Ein heller Bauchstreifen kann vorhanden sein 1 Innerhalb einer Kolonie konnen nur eine oder beide Farbmorphen auftreten Dabei sind die Tiere in den sudlichen Bereichen eher dunkel bis schwarz die in Namibia eher beige 3 Der Kopf ist abgestumpft die vorderen Nagezahne sind ungefurcht und ragen uber die Lippen hinaus damit sind sie von aussen auch bei geschlossenem Mund sichtbar Die Augen sind sehr klein aussere Ohren fehlen Die Vorder und Hinterfusse sind unbehaart und rosafarben Der Schwanz ist sehr kurz und erreicht maximal 18 der Kopf Rumpf Lange er ist nackt und mit einzelnen harten Fuhlborsten bedeckt 3 Die Weibchen besitzen zwei Paar Zitzen im Brust und eines im Lendenbereich insgesamt also sechs Zitzen 3 Der Chromosomensatz besteht aus 2n 74 oder 78 FN 92 Chromosomen 1 Merkmale des Schadels Bearbeiten Der Schadel ist breit und dorso ventral abgeflacht Er besitzt einen deutlichen Scheitelkamm und die Jochbogen sind weit nach aussen gebogen Das Infraorbitalfenster Foramen infraorbitale ist vergleichsweise klein und tranenformig 3 Unterschiede zu verwandten Arten Bearbeiten Vom nahe verwandten Mashona Graumull Fukomys darlingii in Simbabwe und Mosambik unterscheidet sich der Damara Graumull durch die etwas dunklere Farbung und die grossere durchschnittliche Grosse zudem durch genetische Merkmale wie der hoheren Chromosomenzahl 3 Auch der Afrikanische Graumull Cryptomys hottentotus der in Sudafrika sympatrisch mit dem Damara Graumull vorkommt ist im Durchschnitt etwas kleiner Er hat eine graue Farbung und ebenfalls eine geringere Chromosomenzahl 3 Verbreitung BearbeitenDer Damara Graumull ist im sudlichen Afrika vom Suden von Namibia Sambia und Angola uber den grossten Teil von Botswana und den Westen von Simbabwe bis in den Nordwesten von Sudafrika verbreitet 1 4 Die Lebensraume umfassen die Trockengebiete um Dordabis und Rheoboth in Namibia die Kalaharigebiete in Sudafrika und auch die Sumpfgebiete am Okavango in Botswana 3 Lebensweise Bearbeiten nbsp Lebensraum im Kgalagadi Transfrontier Nationalpark in SudafrikaDie Lebensraume befinden sich typischerweise in offenen und sandigen Halbwustenflachen und in den Arenosolen der Kalahari mit Dornengebuschen Savannen und Grasvegetation 3 1 Diese Gebiete sind in der Regel sehr trocken mit jahrlichen Niederschlagsmengen von 200 bis 400 Millimeter die Boden und Bautemperaturen reichen von 30 C im Sommer bis 19 C im Winter 3 Wie andere Graumulle lebt auch diese Art weitgehend unterirdisch in Kolonien mit zwei bis 14 Tieren Sie graben Baue im Bereich der Vegetation und ernahren sich herbivor von verdickten Wurzeln Knollen und anderen Pflanzenteilen Die Tiere haben einen regelmassigen zircadianen Tagesrhythmus und graben vor allem nach Regenfallen 1 Innerhalb der Kolonie ist nur ein Paar aus einem manchmal zwei Mannchen und einem Weibchen paarungsfahig und sexuell aktiv die restlichen Individuen stammen aus mehreren Generationen und sind nicht reproduktionsfahig Sie ubernehmen den Bau der Gange die Nahrungssuche und die Verteidigung der Kolonie Die Tiere gelten als eusozial Wie beim Nacktmull wird die Fortpflanzungsfahigkeit der Weibchen durch das sexuell aktive Weibchen aktiv unterdruckt Einzelne Tiere und nicht reproduktive Koloniemitglieder verteilen sich und legen neue Baue an Der Aktivitatsradius der Tiere betragt einen bis drei Hektar 1 Eine feste Paarungs und Fortpflanzungszeit gibt es nicht Jungtiere konnen uber das gesamte Jahr geboren werden Das dominante Weibchen bekommt bis zu drei Mal im Jahr Nachkommen Die Tragzeit betragt etwa 78 bis 92 Tage und die typische Wurfgrosse besteht aus einem bis drei Jungtieren 3 1 Das Geschlechterverhaltnis der Jungtiere ist ausgeglichen oder etwas zugunsten der Mannchen verschoben 1 Die Jungtiere sind bei der Geburt nackt Systematik BearbeitenDer Damara Graumull wird als eigenstandige Art innerhalb der Gattung der Graumulle Fukomys eingeordnet die aus zehn bis vierzehn Arten besteht Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von William Ogilby aus dem Jahr 1838 als Bathyergus damarensis und erfolgte anhand von Individuen aus der Region des damaligen Damaraland in Namibia 5 1 Taxonomische Synonyme der Art sind Georychus lugadi de Winton 1998 Georychus micklemi Chubb 1909 und Cryptomuys ovamboensis Roberts 1946 6 Der Damara Graumull wurde 1953 von John Ellerman dem Afrikanischen Graumull Cryptomys hottentotus als Unterart zugeschlagen seit den 1990ern und spatestens seit Mitte der 2000er Jahre aufgrund genetischer und morphologischer Merkmale jedoch wieder als eigenstandige Art betrachtet 3 2006 wurde die Gattung Cryptomys anhand von molekularbiologischen Merkmalen in zwei Gattung aufgetrennt der Damara Graumull wurde dabei mit den meisten anderen Arten der neuen Gattung Fukomys zugeteilt 6 7 die Aufspaltung wird jedoch nicht allgemein angenommen 3 8 Innerhalb der Art werden neben der Nominatform keine Unterarten unterschieden 1 9 Status Bedrohung und Schutz BearbeitenDer Damara Graumull wird bei der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN als nicht gefahrdet least concern eingestuft Begrundet wird dies mit dem haufigen Vorkommen und dem vergleichsweise grossen Verbreitungsgebiet Die Art kommt zudem in einigen geschutzten Gebieten vor und es gibt keine bestandsgefahrdenden Risiken 4 In geeigneten Lebensraumen kann die Art sehr haufig vorkommen und teilweise bis zu 380 Tiere pro Quadratkilometer erreichen 3 Belege Bearbeiten a b c d e f g h i j k R L Honeycutt Damara Mole rat Fukomys damarensis In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Herausgeber Handbook of the Mammals of the World Lagomorphs and Rodents 1 HMW Band 6 Lynx Edicions Barcelona 2016 S 370 ISBN 978 84 941892 3 4 Jack Thorley Tim H Clutton Brock A unified models analysis of the development of sexual size dimorphism in Damaraland mole rats Fukomys damarensis Journal of Mammalogy 100 4 27 Juli 2019 S 1374 1386 doi 10 1093 jmammal gyz082 a b c d e f g h i j k l m Nigel C Bennett Cryptomys damarensis Damaraland Mole Rat Mashona Mole Rat In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume III Rodents Hares and Rabbits Bloomsbury London 2013 S 651 653 ISBN 978 1 4081 2253 2 a b Fukomys damarensis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 2 Eingestellt von M F Child S Maree 2008 Abgerufen am 8 Oktober 2017 William Ogilby On a collection of Mammalia procured by Captain Alexander during his journey into the country of the Damaras Proceedings of the Zoological Society of London 1838 S 5 6 Volltext a b Colleen M Ingram Hynek Burda Rodney L Honeycutt Molecular phylogenetics and taxonomy of the African mole rats genus Cryptomys and the new genus Coetomys Gray 1864 Molecular Phylogenetics and Evolution 31 3 2004 S 997 1014 doi 10 1016 j ympev 2003 11 004 Dieter Kock Colleen M Ingram Lawrence J Frabotta Rodney L Honeycutt Hynek Burda On the nomenclature of Bathyergidae and Fukomys n gen Mammalia Rodentia Zootaxa 1142 2006 S 51 55 Cryptomys damarensis In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Nigel C Bennett Jennifer U M Jarvis Cryptomys damarensis Mammalian Species 756 12 Dezember 2004 S 1 5 Volltext Memento vom 3 Marz 2016 im Internet Archive Literatur BearbeitenR L Honeycutt Damara Mole rat Fukomys damarensis In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Herausgeber Handbook of the Mammals of the World Lagomorphs and Rodents 1 HMW Band 6 Lynx Edicions Barcelona 2016 S 370 ISBN 978 84 941892 3 4 Nigel C Bennett Cryptomys damarensis Damaraland Mole Rat Mashona Mole Rat In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume III Rodents Hares and Rabbits Bloomsbury London 2013 S 651 653 ISBN 978 1 4081 2253 2 Nigel C Bennett Jennifer U M Jarvis Cryptomys damarensis Mammalian Species 756 12 Dezember 2004 S 1 5 Volltext Weblinks BearbeitenFukomys damarensis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 2 Eingestellt von M F Child S Maree 2008 Abgerufen am 8 Oktober 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Damara Graumull amp oldid 242948779