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Dalbergia cearensis auch Konigsholz Violettholz 1 oder Veilchenholz genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Dalbergien Dalbergia innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae Diese gefahrdete Art wird wie alle anderen Dalbergia Arten seit Ende des Jahres 2016 auf der CITES Liste gefuhrt In Brasilien ist sie bekannt als Jacaranda violeta Miolo de negro Pau violeta Violeta 2 Dalbergia cearensisHolzprobe von Dalbergia cearensis aus der Sammlung des Instituts Holzforschung des Johann Heinrich von Thunen Instituts in Hamburg LohbruggeSystematikOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Tribus DalbergieaeGattung Dalbergien Dalbergia Art Dalbergia cearensisWissenschaftlicher NameDalbergia cearensisDucke Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Borke 1 2 Blatt 1 3 Generative Merkmale 2 Holz 2 1 Makroskopisch 2 2 Mikroskopisch 2 3 Eigenschaften 2 4 Physikalische Werte 2 5 Verwendung 2 5 1 Geschichte 2 5 2 Namensherkunft 3 Vorkommen und Standort 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenErscheinungsbild und Borke Bearbeiten Dalbergia cearensis wachst als Baum der Wuchshohen von bis etwa 15 Meter bei einem Brusthohendurchmesser BHD von 0 4 Meter erreicht Der Stamm bleibt bis zu einer Hohe von 8 Metern astfrei 1 3 Die Borke von Dalbergia cearensis ist grob schuppig und hellbraun bis braun 4 Blatt Bearbeiten Die wechselstandig angeordneten und gestielten Laubblatter sind unpaarig gefiedert Der Blattstiel ist 3 4 Zentimeter lang An der 6 8 Zentimeter langen Blattrhachis sind die kurz gestielten Blattchen in bis zu sechs Paaren gegenstandig angeordnet Die spitzen bis zugespitzten Blattchen sind ganzrandig und eiformig bis langlich oder verkehrt eiformig sie sind 4 6 Zentimeter lang und 2 5 4 Zentimeter breit 5 Die Pflanze wirft ihr Laub mit Beginn der Trockenzeit ab neue Blatter treiben mit Beginn der Regenzeit die Belaubungsphase dauert etwa vier bis sechs Monate 6 Generative Merkmale Bearbeiten Die duftenden Bluten sitzen in kompakten end oder achselstandigen und rispigen Blutenstanden Die Kronblatter der Blute sind blassgelb gefarbt Die Fahne der typischen Schmetterlingsblute ist in der Mitte nicht eingebuchtet Der Kelch ist ungleich gezahnt Eine Einzelblute erreicht etwa 4 5 Millimeter Lange 2 Die Art bluht und fruchtet zu Beginn der Regensaison Die reif dunkelbraunlichen am Ende spitzen bis zugespitzten Flugelnusse sind einsamig ihre Lange reicht von 30 61 bis 47 57 mm die Breite von 7 83 bis 10 88 mm die Dicke von 2 94 bis 4 95 mm Ihr Gewicht liegt zwischen 100 und 177 Milligramm Der flache glatte Samen ist leicht nierenformig 7 Die Samen besitzen keine Samenruhe die Keimung beginnt bei 70 drei Tage nach der Ablagerung der Fruchte Diese werden normalerweise um den Mutterbaum bis in einige Meter Abstand vom Wind ausgestreut 8 Holz BearbeitenNach DIN EN 13556 tragt das Holz von Dalbergia cearensis das Kurzzeichen DLCR Das Splintholz ist vom Kernholz farblich deutlich getrennt Der Splint ist weiss bis graugelb die Breite variiert dabei sehr stark Das Kernholz dagegen ist hellbraun bis dunkelbraun violett und sehr abwechslungsreich fein schwarz bis schwarz violett gestreift welches zu einer schonen Optik fuhrt 1 9 Die naturliche Farbung ist nicht bestandig da UV Licht und Sauerstoff die Holzoberflache ausbleicht Infolgedessen ergibt sich ein weniger ansehnlicher Braunton Selbst durch Oberflachenbehandlung kann dieser Vorgang lediglich verlangsamt jedoch nicht aufgehalten werden 9 Der Geruch von frisch geschnittenem Holz ist aromatisch bis leicht susslich Der Duft verfliegt im trockenen Zustand 9 3 Die Struktur ist vorwiegend geradfaserig teilweise wellig und leicht drehwuchsig Der Langsschnitt erscheint deutlich nadelrissig 1 Wachstumszonen sind dagegen kaum sichtbar 9 nbsp Tangentialschnitt nbsp Querschnitt und Radialschnitt nbsp Radial und Querschnitt nbsp RindeMakroskopisch Bearbeiten Die Gefasse bzw Poren von Dalbergia cearensis sind klein bis mittelgross 20 70 150 mm wenig bis zahlreich und unregelmassig verteilt Sie sind halbringporig bis zerstreutporig 3 Mikroskopisch Bearbeiten Die Holzstrahlen sind nur unter der Lupe erkennbar Dort wird der feine und stockwerkartige Aufbau ersichtlich 9 Thyllen sind nicht vorhanden 3 Mikroskopaufnahmen nbsp Mikroskopierter Radialschnitt von Dalbergia cearensis 50 nm nbsp Mikroskopierter Radialschnitt von Dalbergia cearensis 200 nm nbsp Mikroskopierter polarisierter Radialschnitt Sichtbarkeit der Kristalle 100 nm nbsp Mikroskopierter Tangentialschnitt von Dalbergia cearensis 100 nm nbsp Mikroskopierter Querschnitt von Dalbergia cearensis 200 nm nbsp Mikroskopierter Querschnitt von Dalbergia cearensis 500 nm nbsp Mikroskopierter Querschnitt von Dalbergia cearensis 200 nm ungefarbt Eigenschaften Bearbeiten Das Holz von Dalbergia cearensis ist schwer gering schwindend und besitzt sehr gutes Stehvermogen Es ist ausserdem sehr hart besitzt eine hohe Dichte und lasst sich aufgrund der geringen Elastizitat nur unter erhohtem Kraftaufwand gut bearbeiten und neigt des Weiteren zum Reissen Splittern und oder sogar Brechen 9 Bedingt durch die olige Holzoberflache und der hohen Dichte sind Klebearbeiten eher problematisch 3 Das Holz lasst sich gut drechseln und polieren Das Kernholz ist witterungsbestandig und widerstandsfahig gegenuber Pilzbefall 10 Charakteristisch bei Dalbergia cearensis ist wie auch bei allen anderen Palisanderbaumen die haufige Krummschaftigkeit der unrunde Wuchs und die Hohlkehligkeit 11 Physikalische Werte Bearbeiten Die nachstehenden Werte schliessen alle Dalbergia Arten mit ein Der Streubereich einzelner Arten ist geringer 10 Leider ist zu weiteren mechanischen Werten wenig bekannt 12 Kenngrosse Wert EinheitDichte ungetrocknet Rundholz 1 000 1 300 kg m darrtrocken 800 1 000 kg m Druckfestigkeit lufttrocken 60 80 N mm Biegefestigkeit lufttrocken 110 150 N mm Verwendung Bearbeiten Das Konigsholz wurde bis zur Aufnahme auf die CITES Liste fur den feinen Innenausbau Furniere und Einlegearbeiten verwendet Aufgrund der kleinen Dimensionen wurden massive Mobel daraus jedoch nicht hergestellt Ferner wurde das Holz zum Bau von Instrumenten wie z B hochwertige Blockfloten verwendet 1 Geschichte Bearbeiten Das Holz von beispielsweise Dalbergia cearensis und verwandter Arten auch anderer Gattungen zahlt aufgrund seiner besonderen Farbigkeit seit dem 18 Jahrhundert zu den begehrtesten tropischen Importholzern 11 Einen besonders hohen Anstieg in der Verwendung von D cearensis gab es in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts nach der Erfindung des Messerfurniers 11 Aufgrund der seltenen Verbreitung und der relativ klein dimensionierten Stamme war der Preis fur diese Holzarten stets sehr hoch und ihre Verwendung begrenzt 10 Es entstanden im Laufe der Zeit irrefuhrende Holzbezeichnungen da die Holzer zur Gattung Dalbergia in weit voneinander entfernten Regionen mit unterschiedlicher Sprache wachsen Als Palisander oder Jacaranda bezeichnet man heutzutage alle Arten der verwandten Gattungen Dalbergia und Machaerium Die Gemeinsamkeiten beziehen sich auf das dunkel farbstreifige Kernholz sowie einer mittleren bis groben Porung Eine Unterscheidung ist dennoch schwierig da diese zu der Familie der Leguminosen gehorenden Holzarten grossteils ahnliche Eigenschaften haben und sich auch im Holzbild kaum unterscheiden 10 Namensherkunft Bearbeiten Da Dalbergia cearensis bei den franzosischen Konigen Louis XIV und Louis XV als Einrichtungs und Mobelholz sehr beliebt war tragt es den Trivialnamen Konigsholz 12 Vorkommen und Standort BearbeitenDie Art ist ein Endemit Brasiliens altere Angaben fur Mexiko beziehen sich nicht auf diese Art Sie wachst im Nordosten des Landes von Ceara wovon der Name abgeleitet ist und Sud Piaui bis ins sudliche Bahia Vorkommen im Norden von Minas Gerais erscheinen den Standortanspruchen nach moglich sind aber bisher nicht nachgewiesen Sie wachst im offenen Trockenwald in Brasilien Caatinga genannt meist auf besseren tiefgrundigen und dichter bewaldeten Standorten etwa am Fuss von Hugeln 2 8 Literatur BearbeitenHarri Lorenzi Arvores Brasileiras Vol 3 Instituto Plantarum 2009 2011 ISBN 978 85 86714 33 7 S 140 online bei StuDocu Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Hans Schafflutzel Nutzholzer Herkunft Merkmale Eigenschaften Verwendung 2 Auflage Verband schweizerischer Schreinermeister und Mobelfabrikanten Zurich 1974 ISBN 3 85891 001 5 S 57 a b c Andre M de Carvalho A Synopsis of the Genus Dalbergia Fabaceae Dalbergieae in Brazil In Brittonia Band 49 Nr 1 1997 S 87 109 JSTOR 2807701 a b c d e Delta Intkey Abgerufen am 23 November 2016 CNIP Abgerufen am 27 Dezember 2016 Rubens Plantas do Brasil Abgerufen am 27 Dezember 2016 Francisco Carlos Barboza Nogueira Alipio Jose de Sousa Pacheco Filho Maria Izabel Gallao Antonio Marcos Esmeraldo Bezerra Sebastiao Medeiros Filho Fenologia de Dalbergia cearensis Ducke Fabaceae em um fragmento de floresta estacional no semiarido do Nordeste Brasil In Revista Arvore Band 37 Nr 4 2013 doi 10 1590 S0100 67622013000400009 Francisco Carlos Barboza Nogueira Sebastiao Medeiros Filho Maria Izabel Gallao Caracterizacao da germinacao e morfologia de frutos sementes e plantulas de Dalbergia cearensis Ducke pau violeta Fabaceae In Acta Botanica Brasilica Band 24 Nr 4 2010 doi 10 1590 S0102 33062010000400013 a b Francisco Carlos Barboza Nogueira Sebastiao Medeiros Filho Raquel Negrao Baldoni Talita Ariela Sampaio e Silva Is the Seed Dispersal Related to Spatial Pattern of Individuals in Populations The Case of Dalbergia cearensis In American Journal of Plant Sciences Band 5 Nr 2 2014 Article ID 50158 doi 10 4236 ajps 2014 520316 a b c d e f Hans Georg Richter Holz als Rohstoff fur den Musikinstrumentenbau Moeck Verlag 1988 ISBN 3 87549 035 5 S 29 a b c d Unbekannter Autor Informationsdienst Holz Merkblattreihe Holzarten Blatt 53 Verein Deutscher Holzeinfuhrhauser e V und Arbeitsgemeinschaft Holz e V 1979 a b c Klaus Gunther Dahms Holz als Roh und Werkstoff Das Holzportrait Palisander Springer Verlag 1989 S 337 342 a b Wood Database Abgerufen am 2 Dezember 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dalbergia cearensis amp oldid 232789922