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Daisyworld ist eine Computersimulation eines hypothetischen Planeten welcher einen sonnenahnlichen Stern umkreist dessen Strahlungsleistung und somit Temperatur wie bei der Sonne im Laufe von Jahrmilliarden langsam ansteigt wobei dennoch die globale Durchschnittstemperatur des Planeten uber einen langen Zeitraum aufgrund selbstorganisierender biologischer Ruckkopplungsprozesse annahernd konstant bleibt James Lovelock und Andrew Watson veroffentlichten dieses Modell 1983 um die Plausibilitat der Gaia Hypothese zu untermauern welche eine Selbstregulation diverser Umweltparameter eines belebten Planeten durch das Leben selbst postuliert Verlauf einer Daisyworld Simulation mit vielen Arten und mittelgrosser Iteration Inhaltsverzeichnis 1 Das Daisyworldmodell 2 Trivia 3 Literatur 4 WeblinksDas Daisyworldmodell BearbeitenIn der Computersimulation Daisyworld gibt es auf einem simulierten erdahnlichen Planeten nur zwei Arten von Lebewesen schwarze Daisys Ganseblumchen und weisse Daisys Weisse Daisys haben weisse Bluten welche Licht reflektieren und schwarze Daisys haben schwarze Bluten welche Licht absorbieren Beide Arten haben dieselbe Wachstumskurve ihre Reproduktionsrate hat die gleiche Abhangigkeit von der Temperatur jedoch sind schwarze Daisys aufgrund ihrer schwarzen Bluten warmer als weisse Daisys und kahle Erde Ein Planet mit einem Ubergewicht an weissen Daisys ist kuhler als einer mit mehr schwarzen Zu Beginn der Simulation ist der Planet Daisyworld so kalt dass nur ein paar schwarze Daisys und fast keine weissen Daisys uberleben konnen Jedes Mal wenn die Temperatur fallt fangen die schwarzen Bluten an zu dominieren Diese absorbieren die Warme der Sonne was wiederum dazu fuhrt dass die Temperatur des Planeten steigt Dies wiederum fuhrt zu besserem Wachstum der schwarzen Daisys und dieses zu weiterer Temperaturerhohung Mit der Erwarmung des Planeten konnen sich nun auch weisse Daisys besser vermehren welche aufgrund ihrer geringeren Temperatur eine bessere Vermehrungsrate haben als die nun schon uber ihrem Optimum liegenden schwarzen und heisseren Daisys Der Planet erreicht ein Temperaturgleichgewicht Jede Erwarmung fuhrt zu einer grosseren Anzahl weisser Daisys jede Abkuhlung zu mehr schwarzen Daisys Ein derartiges System ist bemerkenswert stabil gegenuber sich verandernder Strahlungsleistung der Sonne Der gesamte Planet reguliert sich selbst Ab einem gewissen Punkt jedoch ubersteigt die externe Strahlungsleistung die Regulationskrafte durch die konkurrierenden Daisys und der Planet wird von Hitze uberwaltigt Wird die Simulation ohne die Daisys durchlaufen steigt der Temperaturverlauf synchron zur Strahlungsleistung der Sonne Mit Daisys gibt es zu Beginn der Simulation verstarkte Erwarmung und zum Ende verstarkte Kuhlung was zu einer nahezu konstanten Gleichgewichtstemperatur wahrend des grossten Teils der Simulation fuhrt Auf diese Weise verandern die Daisys das Klima derart dass die Bedingungen fur sie lebensfreundlicher werden Jedoch zeigt das Daisyworldmodell fur bestimmte Solarkonstanten auch Hysterese so dass der Planet zwei unterschiedliche stabile Zustande fur diese Solarkonstanten aufweist Typischerweise ist jeweils der eine abiotisch und der andere nahezu vollstandig besiedelt Spatere Erweiterungen des Daisyworldmodells schlossen sogenannte Kaninchen Fuchse und andere Arten mit ein welche Absorptionsraten zwischen den schwarzen und weissen Daisys haben Eines der uberraschenderen Ergebnisse dieser Simulationen war dass die selbstregulierenden Krafte des gesamten Planeten mit der Anzahl der Arten stiegen Diese Beobachtung unterstutzte die Ansicht dass Biodiversitat wertvoll ist und loste die moderne Biodiversitatsdebatte aus Daisyworld zog auch Kritik auf sich Die Simulation weist kaum Ahnlichkeit mit der Erde auf das System benotigt eine Ad hoc Todesrate g um im Gleichgewicht zu bleiben und das Modell verwischt die Unterschiede zwischen Phanomenen auf der Ebene der Arten und jener der Individuen Jedoch zeigt Daisyworld unbestreitbar dass biologisch reguliertes Gleichgewicht keine teleologische Erklarung benotigt Trivia BearbeitenEine Version der Daisyworld Simulation wurde im Computerspiel SimEarth von Maxis eingebaut Literatur BearbeitenAndrew J Watson und James E Lovelock Biological homeostasis of the global environment The parable of Daisyworld In Tellus Bd 35 B 1983 S 286 289 Die originale Veroffentlichung von Watson and Lovelock in der das Daisyworldmodell vorgestellt wurde online PDF 566 kB Weblinks BearbeitenModellierung von Daisyworld einschliesslich der in ihm genutzten Gleichungen James Lovelock s Daisyworld Material zum Themenbereich Komplexe Systeme im Physikunterricht von Rolf Carstensen Institut fur die Padagogik der Naturwissenschaften Universitat Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daisyworld amp oldid 225991054