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Dadsonit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb23Sb25S60Cl 3 besteht also aus Blei Antimon Schwefel und Chlor und gehort strukturell zu den Sulfosalzen DadsonitKristallrasen aus nadeligem Dadsonit aus Saint Pons Departement Alpes de Haute Provence Frankreich Gesamtgrosse der Probe 3 8 2 3 1 7 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1968 011 1 IMA Symbol Dad 2 Chemische Formel Pb23Sb25S60Cl 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II E 20 II E 20 060 2 HC 30 03 06 08 01Kristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1Raumgruppe Nr P1 3 Nr 2 Gitterparameter a 8 276 A b 17 392 A c 19 505 Aa 83 527 b 77 882 g 89 125 3 Formeleinheiten Z 1 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5 VHN15 226 bis 279 4 Dichte g cm3 gemessen 5 68 berechnet 5 51 4 Spaltbarkeit nicht definiertBruch Tenazitat nicht definiertFarbe bleigrauStrichfarbe schwarzTransparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzDadsonit ist in jeder Form undurchsichtig opak und entwickelt nur kleine faserige bis nadelige Kristalle bis etwa zwei Millimeter Lange mit parallel der Langsachse gestreiften Flachen die uberwiegend zu stahlwolleartigen Mineral Aggregaten gruppiert sind Im Normalfall hat das Mineral eine bleigraue Farbe und weist einen metallischen Glanz auf Polierte Flachen werfen das Licht dagegen weiss mit einem grunlichen Stich zuruck und in Ol konnten blutrote Reflexionen beobachtet werden 4 Auf der Strichtafel hinterlasste Dadsonit einen schwarzen Strich Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals beschrieben wurde Dadsonit 1969 durch John Leslie Jambor 1936 2008 der das Mineral nach dem kanadischen Mineralogen Alexander Stewart Dadson 1906 1958 benannte um dessen Bemuhungen zur Erschliessung der Gold Lagerstatte Yellowknife zu ehren Fur die Analyse von Dadsonit verwendete Jambor Proben aus insgesamt vier Fundorten Giant Mine bei Yellowknife in den kanadischen Nordwest Territorien Taylor Pit Huntingdon im Hastings County der kanadischen Provinz Ontario Graf Jost Christian Zeche bei Wolfsberg Sangerhausen im Landkreis Mansfeld Sudharz in Sachsen Anhalt Deutschland Red Bird Mine im District Antelope Springs Pershing County Nevada USAAlle vier Fundorte gelten daher als Typlokalitat fur Dadsonit Typmaterial des Minerals wird im Geological Survey of Canada in Ottawa und im Royal Ontario Museum in Toronto Register Nr M30905 in Kanada in der Mines ParisTech auch Ecole des mines de Paris englisch National School of Mines in Frankreich im Natural History Museum in London Register Nr 1972 11 sowie im National Museum of Natural History in Washington D C USA Register Nr 123240 aufbewahrt Klassifikation BearbeitenBereits in der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Dadsonit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Sulfosalze S As Sb Bi x wo er zusammen mit Launayit Madocit Pellouxit Playfairit Sorbyit und Sterryit die unbenannte Gruppe II E 20 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Dadsonit ebenfalls in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze dort allerdings in die Abteilung der Sulfosalze mit SnS als Vorbild ein Diese ist zudem weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Nur mit Blei Pb zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2 HC 30 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Dadsonit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfosalze ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 03 06 08 innerhalb der Unterabteilung Sulfosalze mit dem Verhaltnis 2 0 lt z y lt 2 49 und der Zusammensetzung A i A2 j ByCz A Metalle B Halbmetalle C Nichtmetalle zu finden Bildung und Fundorte BearbeitenDadsonit bildet sich in Hydrothermal Adern wo er meist mit anderen Sulfiden und Blei Sulfosalzen vergesellschaftet auftritt So fand sich unter anderem in den Nordwest Territorien und bei Ontario in Kanada Jamesonit im Pershing County von Nevada in den USA Robinsonit sowie bei Saint Pons im Departement Alpes de Haute Provence in Frankreich Bournonit Boulangerit Chalkostibit und Zinkenit als Begleitminerale Als seltene Mineralbildung konnte Dadsonit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2013 etwas mehr als 10 Fundorte als bekannt gelten 5 Neben den bereits benannten Typlokalitaten und dem einzigen franzosischen Fundort sind dies noch die Gruben von Kamariza bei Agios Konstantinos in der griechischen Gemeinde Lavrio Attika Seravezza und Stazzema in der italienischen Provinz Lucca Toskana Dubrava Liptovsky Mikulas und Liptovske Kľacany im Zilinsky kraj der Slowakei und eine Antimongrube bei Montenartro in der spanischen Comarca Pallars Sobira 6 Kristallstruktur BearbeitenDadsonit kristallisiert triklin in der Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterparametern a 8 276 A b 17 392 A c 19 505 A a 83 527 b 77 882 und g 89 125 sowie eine Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenJ L Jambor Dadsonite minerals Q and QM a new lead sulphantimonide In Mineralogical Magazine 1969 Band 37 S 437 441 PDF 230 3 kB Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 351 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dadsonite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Dadsonit Wiki Mindat Dadsonite Webmineral Dadsonite Database of Raman spectroscopy Dadsonite American Mineralogist Crystal Structure Database DadsoniteEinzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Emil Makovicky Dan Topa William G Mumme The crystal structure of dadsonite In The Canadian Mineralogist 2006 Band 44 S 1499 1512 PDF 4 7 MB a b c Dadsonite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF kB Mindat Anzahl der Fundorte fur Dadsonit Fundortliste fur Dadsonit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dadsonit amp oldid 239307652