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Der Duckersche Hof ist ein grosser Profanbau aus dem 17 Jahrhundert in der Altstadt von Arnsberg Im Lauf der Jahrhunderte wurde er unterschiedlich genutzt Er steht an der Stelle weit alterer Bauten und hat Teile von ihnen integriert GiebelansichtVorderfront mit SteinwerkInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Vorgangerbauten 3 Heutiger Bau 4 Bedeutung 5 LiteraturLage BearbeitenDer Bau befindet sich an der Schlossstrasse in der Nahe des ehemaligen Stadttors des Glockenturmes direkt neben der ehemaligen Jesuitenniederlassung Beide Gebaude liegen nicht direkt an der Strasse sondern auf einem von einer Bruchsteinmauer gestutztem Plateau deutlich uber dem Strassenniveau Vorgangerbauten BearbeitenAn der Stelle standen schon seit dem Mittelalter Gebaude Moglicherweise befand sich dort bereits seit dem 12 Jahrhundert ein Burgmannshof Reste eines Vorgangerhauses im gotischen Stil konnte der turmartig vorspringende Anbau an der westlichen Traufseite des Hauptgebaudes sein Auch dieses Vorgangergebaude bestand im Unterschied zu den dominierenden Fachwerkhausern der Stadt bereits aus Stein In einer alten Stadtansicht wird dieser Anbau mit einem typischen gotischen Stufengiebel dargestellt Der Anbau wird als Steinwerk gedeutet dies waren im Mittelalter und der fruhen Neuzeit massive Steinbauten die als Wohn Lager oder Fluchtraum dienten Dieses Steinwerk gehorte zu dem Vorgangerbau in den Urkunden Altes Haus genannt Die Erbauung lag lange vor 1600 moglicherweise noch im 15 Jahrhundert Wahrscheinlich war der Vorgangerbau ein Burgmannshaus das im Besitz der Familie von Hanxleden genannt Bock gewesen war Das Haus war schon im 15 Jahrhundert im Besitz dieser Familie Godert von Hanxleden war von 1489 bis 1494 kurfurstlicher Oberkellner Nachdem sich der Schwerpunkt der Familie verlagert hatte wurde das Gebaude verkauft Zeitweise war es im Besitz des Johann Melchior von Meschede Heutiger Bau BearbeitenBauherr des jetzigen Baus war der kurfurstliche Oberkellner Hermann Ducker 1591 bis 1670 Lange Zeit wurde angenommen dass der Bau 1652 erst erfolgt ist nachdem Ducker unter Druck das Gut Obereimer an den Kurfursten Maximilian Heinrich von Bayern verkaufen musste Dies lasst sich nicht mehr halten Das Haus wurde mit grosser Wahrscheinlichkeit bereits 1627 erbaut Ducker hat die notigen Parzellen mit den Vorgangerbauten bereits 1625 erworben Danach wurden die alten Gebaude mit Ausnahme des Steinwerks abgerissen Dieser Teil des Gesamtkomplexes ist nicht unterkellert und weist Kreuzgewolbedecken auf Die Kellergewolbe des alten Hauses wurden weiter genutzt Auch die folgenden drei Generationen standen als Oberkellner also als oberste Finanzbeamte des Herzogtums Westfalen im Staatsdienst Das Kloster Wedinghausen erwarb das Gebaude weil es an einem Residenzgebaude in der Stadt interessiert war was in Kriegszeiten von Vorteil war Uber den Besitz gab es Streit zwischen dem Kloster und Angehorigen der Familie Ducker Der Streit ging bis zum Reichskammergericht Schliesslich einigte man sich auf einen Vergleich Seit 1701 war das Gebaude dann Lehen des Klosters Wedinghausen es wurde aber dem Oberkellner und seinen Nachkommen als Mannlehen aufgetragen In Kriegszeiten waren die Ducker verpflichtet den Konvent aufzunehmen Bis 1803 blieb das Haus Lehnsgut des Klosters Nach dem grossen Stadtbrand von 1709 diente das Gebaude bis zum Wiederaufbau des Rathauses als Ersatz Auch der Landtag des Herzogtums tagte dort Dies geschah ein zweites Mal auch noch 1721 Von Vorteil war dass der Hof uber zwei grosse Sale fur die Beratungen der beiden Stande verfugte Zeitweise war auch das Landstandearchiv dort untergebracht Wahrend am Arnsberger Schloss gebaut wurde verbrachte Kurfurst Clemens August von Bayern seinen ersten Besuch in seiner Residenzstadt im Duckerschen Hof Auch nach dem Tod des letzten Oberkellners aus dem Haus Ducker im Jahr 1738 war das Gebaude reprasentativer Wohnsitz hoher kurfurstlicher Beamter Darunter war zuletzt Reiner Joseph Esser Nach dem Ubergang des Herzogtums Westfalen an Hessen Darmstadt wurde das Gebaude 1803 der hessischen Organisationskommission ubereignet In preussischer Zeit bestimmte Konig Friedrich Wilhelm IV im Jahr 1856 dass das Anwesen der Stadt zur Einrichtung eines Krankenhauses verkauft werden sollte Nachdem das Marienhospital am damaligen Stadtrand gebaut wurde diente das Haus bis 1976 als Altersheim In den 1980er Jahren wurde es von einer Eigentumergemeinschaft erworben und zu Wohnzwecken umgestaltet Bedeutung BearbeitenDas Gebaude wird in allen Stadtansichten der fruhen Neuzeit hervorgehoben Bei der Stadtbeschreibung von Rudolf von Essl wird es neben dem Landsberger Hof als bemerkenswerter neuer Bau beschrieben Der neue Adelshof hatte damals einen Wert von 3000 Reichstalern Der Bau steht seit 1983 unter Denkmalschutz Literatur BearbeitenMichael Gosmann Zur Fruhgeschichte des Duckerschen Hofes bis 1670 In Heimatblatter des Arnsberger Heimatbundes 7 1986 S 47 58 Michael Gosmann Zur Geschichte des Duckerschen Hofes bis 1738 In Heimatblatter des Arnsberger Heimatbundes 8 1987 S 49 61 Uwe Haltaufderheide Die Baudenkmaler der Stadt Arnsberg Erfassungszeitraum 1980 1990 Stadt Arnsberg Arnsberg 1990 S 37 39 51 398382 8 063804 Koordinaten 51 23 54 2 N 8 3 49 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Duckerscher Hof amp oldid 230955175