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Der Dornthaler Kunstgraben ist ein Kunstgraben zwischen dem gleichnamigen Ort Dornthal und Obersaida im Erzgebirge aus dem 18 Jahrhundert Er diente der Zufuhrung von Aufschlagwasser fur den Freiberger Bergbau und ist Teil der Revierwasserlaufanstalt Freiberg RWA Dornthaler KunstgrabenDer Kunstgraben Vordergrund endet vor dem Damm des Obersaidaer Teichs wo er in den Obersaidaer Kunstgraben mundetDer Kunstgraben Vordergrund endet vor dem Damm des Obersaidaer Teichs wo er in den Obersaidaer Kunstgraben mundetDatenLage Sachsen DeutschlandFlusssystem ElbeQuelle ein Abfluss des Dornthaler Teiches50 43 38 N 13 20 11 O 50 72725357 13 33625436Mundung unterhalb des Obersaidaer Teiches50 77138425 13 33434999 Koordinaten 50 46 17 N 13 20 4 O 50 46 17 N 13 20 4 O 50 77138425 13 33434999Lange 7 7 km davon ca 1 7 km verroscht Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Geschichte 3 Galerie 4 Weiteres 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksVerlauf BearbeitenDer etwa 7 7 km lange Dornthaler Kunstgraben samt Roschen beginnt sudlich Dornthal als nordlicher Abfluss aus dem Dornthaler Teich Er unterquert die Kreisstrasse K 8113 und verlauft teilweise verroscht ca 1 km parallel Richtung WSW Dann wendet der Graben Richtung NNW und verlauft ca 1 3 km bis zum Scheidebach Hier beginnt die 1 16 km lange Haselbacher Rosche die den Ochsenkopf unterquert und am Biehlabach endet Der ca 3 km lange untere Dornthaler Kunstgraben verlauft Richtung N bis NO bis an den Obersaidaer Teich der im Nebenschluss in die RWA eingebunden ist und den Saidenbach aufstaut Hier mundet der Dornthaler vor dem Damm des Teiches in den weiter fuhrenden Obersaidaer Kunstgraben ohne dabei Wasser in den Teich einzuspeisen Geschichte BearbeitenDer planmassige Ausbau eines Wasserspeicher und Zufuhrungssystems fur das Freiberger Berg und Huttenwesen begann auf kurfurstlichen Befehl vom 23 Januar 1558 In den folgenden Jahren wurden nach Vorschlagen des Oberbergmeisters Martin Planer zahlreiche Kunstteiche Kunstgraben und Roschen errichtet Der Bau des Dornthaler Kunstgrabens begann 1607 und dauerte mit Unterbrechungen bis 1790 1 Bereits 1607 wurde die Mulde Floha Wasserscheide mit der Mittelsaidaer Rosche im Obersaidaer Kunstgraben durchortert und der Saidenbach an das Grabensystem nach Freiberg angeschlossen Bis zum Jahr 1804 kostete der Bau des Kunstgraben bereits uber 80 000 Taler Die Weiterfuhrung der Arbeiten und damit die Anlage des unteren Teils des Dornthaler Kunstgrabens scheiterte jedoch zunachst in den Jahren 1612 bis 1618 an Vermessungsfehlern 2 Der Niedergang des Bergbaus infolge des Dreissigjahrigen Kriegs brachte die Arbeiten vollig zum Erliegen Erst 1786 wurden diese nach Planen von Johann Friedrich Scheuchler 3 Johann Friedrich Lempe sowie unter Mitwirkung von Abraham Gottlob Werner neu aufgenommen 4 Bereits im November 1787 konnte der Haselbach angeschlossen werden an dessen Stelle 1790 der Dornthaler Teich aufgestaut wurde Dieser Teich entstand unter der Regie des Obereinfahrers Carl Friedrich Freiesleben in den Jahren zwischen 1787 und 1790 1 Der mittlere Teil des Dornthaler Kunstgrabens wurde zwischen 1857 und 1862 durch die 1 16 km lange Haselbacher Rosche ersetzt Dadurch konnte eine ca 4 km lange Schleife westlich um den Ochsenkopf abgeworfen werden Heute hat die Revierwasserlaufanstalt uberregionale Bedeutung fur die Brauch und Trinkwasserversorgung der Regionen Chemnitz Dresden und Freiberg Galerie Bearbeiten nbsp Der Obere Dornthaler Kunstgraben oberhalb von Dornthal nbsp Der Untere Dornthaler Kunstgraben bei Mittelsaida mit dem Ochsenkopf im Hintergrund nbsp Der Untere Dornthaler Kunstgraben in Obersaida vor dem Obersaidaer TeichWeiteres BearbeitenDie Grabenwande bestehen aus Trockenmauerwerk Uber weite Teile der Grabenlange war der Dornthaler Kunstgraben mit Holzschwarten abgedeckt Dadurch konnten Laub und Gras den Wasserfluss nicht behindern Verdunstungsverluste gering gehalten und Unfalle moglichst vermieden werden Da der Graben als Bestandteil der oberen RWA heute noch der Trinkwasserbereitstellung dient ist die Schwartenabdeckung lediglich an einigen touristisch bedeutenden Stellen noch zu sehen sonst aber durch Betonplatten ersetzt Literatur BearbeitenFriedrich Gottlob Leonhardi Hrsg Erdbeschreibung der churfurstlich und herzoglich sachsischen Lande Band 3 1804 S 93 f Digitalisat Otfried Wagenbreth Der Freiberger Bergbau Technische Denkmale und Geschichte Hrsg Eberhard Wachtler 2 Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1988 ISBN 3 342 00117 8 S 62 72 248 250 Einzelnachweise Bearbeiten a b Otfried Wagenbreth Eberhard Wachtler Hrsg A Becke et al Der Freiberger Bergbau Technische Denkmale und Geschichte Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1986 S 248 249 Erdbeschreibung der churfurstlich und herzoglich sachsischen Lande S 94 Friedrich Schlichtegroll Nekrolog auf das Jahr 1792 Enthaltend von dem Leben merkwurdiger in diesem Jahre verstorbener Personen Jg 3 Bd 2 1794 S 315 f Digitalisat Samuel Gottlob Frisch Christian Samuel Weiss Lebensbeschreibung Abraham Gottlob Werners Nebst zwei Abhandlungen uber Werners Verdienst um Oryctognosie und Geognosie Brockhaus Leipzig 1825 S 174 ff Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dornthaler Kunstgraben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Flyer Revierwasserlaufanstalt Freiberg Herausgegeben von der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen November 2012 PDF 290 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dornthaler Kunstgraben amp oldid 224236950