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Cornel Chiriac 9 Mai 1942 in Uspenca Ukraine 1 in der Nacht vom 4 auf 5 Marz 1975 in Munchen war ein rumanischer Radiodiscjockey Von seinen Fans wurde er auch als der einflussreichste bekannteste und gleichzeitig einsamste Radiodiscjockey der Welt bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNachdem Cornel Chiriac sich bereits ab dem Alter von 12 Jahren uber den im damaligen Rumanien verbotenen auf Kurzwelle jedoch zu empfangenden Radiosender Voice of America VOA fur Jazz begeistert hatte moderierte er 1963 nach dem Fall des Jazzverbots im Lande zunachst die ersten Jazzsendungen im rumanischen Nachkriegsradio Daneben arbeitete er an einem Buch uber Louis Armstrong und hielt unter anderem mit einem Plattenspieler Vorlesungen vor uberfullten Studentenclubs 1967 war er in Warschau einer der Grunder der European Jazz Federation Nach dem Beginn der stalinistischen rumanischen Diktatur Nicolae Ceaușescus im Jahr 1965 hatte Chiriac ab dem 10 Juli 1967 im kommunistischen Staatsrundfunk eine eigene zunachst wochentliche Pop Rock und Blues Sendung namens Metronom Bereits mit Mitte 20 war er ein uberaus bekannter und beliebter Radiomoderator Neben den Anfangen einheimischer Rockmusik z B von der Band Phoenix spielte er vor allem englischsprachige Musik Bob Dylan Rolling Stones usw Die Schallplatten musste er sich oftmals illegal aus der amerikanischen Botschaft in Bukarest besorgen Im Sommer 1968 kam Metronom wegen des grossen Erfolges taglich live aus einem Ferien Hotel in Mamaia am Schwarzen Meer Die aktuelle Sendung wird jedoch im Fruhjahr 1969 sofort unterbrochen wahrend Chiriac den Einmarsch sowjetischer Truppen in Prag vom 21 August 1968 mit einem im Sender vertauschten unzensierten Tonband provokativ kommentiert auf diesem war der Beatles Song Back in the USSR zu horen Danach existierte die Sendung im Radio Romania nicht mehr Jeder Song war der Zensur vorzulegen bevor er gesendet wird Chiriac hat dagegen verstossen Er war zwar seine Sendung Metronom los aber immer noch Jazzredakteur Dies nutzte er um eine Ausreisegenehmigung zu erhalten In der Folge emigrierte Chiriac mittels einer manipulierten Ausreisegenehmigung uber die Teilnahme an einem Jazzkongress in Bratislava in der damaligen CSSR uber Kittsee nach Osterreich Der damals im amerikanischen Sender Radio Free Europe in Munchen fur die rumanischsprachige Abteilung zustandige Redaktionschef Max Banush half dem Asylanten bei der illegalen Einreise in die Bundesrepublik sodass Chiriac ab dem 2 Juni 1969 seine Sendung sechs Mal wochentlich vom bayerischen Standort des Senders fortsetzen konnte Das war auch fur diese Radioanstalt zur damaligen Zeit eine kleine Revolution weil der grosste Teil der Redakteure Diplomaten alten Schlages waren die zur modernen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebten Musik keinen Bezug hatten Neben Metronom war er dort auch fur zwei Jazzsendungen Jazz Magazin und Jazz a la carte verantwortlich Er sendete zeitgenossische Musik Jazzmusik und informierte uber das Weltgeschehen Seine Haltung war kritisch gegenuber dem Kommunismus aber auch kritisch gegenuber dem Kapitalismus Im Laufe seiner Sendungen musste Chiriac unter anderem den Tod seines Idols Jimi Hendrix ebenso wie den von Janis Joplin und Jim Morrison von den Doors verkunden Cornel Chiriac zu horen war in Rumanien verboten und bedeutete entsprechend Gefangnishaft und Folter durch den rumanischen Inlandsgeheimdienst und Staatssicherheitspolizei Securitate Zugleich stiess seine Sendung in Rumanien erneut auf viel Resonanz wie zum Beispiel rund 800 Zuschriften seiner Horer zeigte die mit dem Verschicken von Briefen aus Rumanien enorme Gefahren auf sich nahmen Viele verlas er in seiner Sendung und konnte so seine Horer uber Vorkommnisse in den verschiedenen Landesteilen Rumaniens informieren welche in der staatlich verordneten offiziellen Berichterstattung nicht vorkamen Auch die Briefschreiber wurden immer wieder verhaftet und gefoltert Eine Verurteilung bedeutete zum Beispiel sechs Jahre Haft wegen antikommunistischer Propaganda Trotz seiner Beziehung zu der ebenfalls emigrierten Rumaniendeutschen Linda Schuster die seine Assistentin im Studio des Radio Free Europe geworden war lebte der Radio Discjockey der zu seiner Zeit in Rumanien einer der bekanntesten Personlichkeiten war recht einsam In Rumanien war er eine der bekanntesten Personen uberhaupt nur lebte er eben nicht dort und in Deutschland war er fur viele einer der Scheiss Auslander Fur einen Langhaarigen war er politisch Linksstehenden nicht entschieden links genug zumal diese das Radio Free Europe nur als eine vom CIA bezahlte antikommunistische Provokation betrachteten Zu seiner Isolierung trug bei dass er in den ersten Jahren kaum Deutsch zu sprechen in der Lage war Nur kurze Zeit nach seiner Heirat und dem gemeinsamen Umzug mit seiner Frau in ein Haus in Moosinning am Rande Munchens wurde Cornel Chiriac am 4 Marz 1975 im Alter von 33 Jahren vom siebzehnjahrigen Deutschen Mario Gropp mit einem Dutzend Messerstichen umgebracht nachdem jener ihn aus einer Schwabinger Kneipe mitgenommen hatte 2 Der letzte am Tag seiner Ermordung von Chiriac gespielte Titel war Joker s Grave dt etwa Witzboldes Grab von den Groundhogs Immer wieder hatte Chiriac in Munchen andere bedurftige rumanische Exilanten unterstutzt Die offizielle Erklarung des gestandigen Taters lautete auf Raubmord Geruchten zufolge soll jedoch Elena Ceaușescu die Gattin des Conductators eine Million Dollar auf die Ausschaltung Chiriacs ausgesetzt gehabt haben Chiriacs Asche wurde am Friedhof Reinvieria in Bukarest beigesetzt Sein Grab ziert ein weisser Stein mit eingemeisselten Kopfhorern und der Inschrift Generation Make Love not War und ein Foto von ihm mit Vollbart und Ringelpulli vor dem Mikrofon Die Securitate musste jeden Tag aufs Neue Grabgaben seiner Fans entfernen Das Engagement und die Verdienste Chiriacs finden bis heute weder in Deutschland noch in Rumanien die entsprechende offentliche Wurdigung es existiert keine Gedenkstatte bislang wurden beispielsweise kaum eine Strasse kein Platz nach ihm benannt abgesehen von einer Strasse in Pitești 3 4 5 6 Literatur BearbeitenPatrick Banush Lost in Music Die Cornel Chiriac Story Radiofeature SWR mit WDR und BR 2008 Mirko Hecktor Moritz von Uslar Patti Smith Andreas Neumeister Mjunik Disco von 1949 bis heute Blumenbar Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 936738 47 6 Weblinks Bearbeitennmion chez alice fr Pentru cei ce s au grăbit să plece dintre noi prea devreme Gedenkseite rumanisch Lost in Music Die Cornel Chiriac Story Radiofeature beim SWR von Patrick Banush Manuskript als PDF Einzelnachweise Bearbeiten exilarchiv de Cornel Chiriac Autor Journalist Musiker Horfunkmoderator und DJ aufgerufen am 11 August 2010 1 2 Vorlage Toter Link www exilarchiv de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Mircea Morariu Adevarul 18 Marz 2015 Abgerufen am 5 November 2018 rumanisch Lost in Music Die Cornel Chiriac Story Patrick Banush Deutschlandfunk Sendung Freistil 10 Januar 2010 1 Manuskript des Features Lost in Music Die Cornel Chiriac Story Patrick Banush WDR deutsch 2 RADIO PROGRAMMES 2009 PRIX ITALIA Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive PDF 511 kB englisch Seite 131 Preistragerdokumentation des Prix Italia O stradă din Pitesti se numeste Cornel Chiriac Alex Revenco Antena 3 21 Juni 2012 3 Normdaten Person GND 1088338070 lobid OGND AKS LCCN nb2017019073 VIAF 519145858280323022799 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Chiriac CornelKURZBESCHREIBUNG rumanischer Radio DJGEBURTSDATUM 9 Mai 1942GEBURTSORT Uspenca UkraineSTERBEDATUM 4 Marz 1975 oder 5 Marz 1975STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cornel Chiriac amp oldid 237388171