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Corinna Schmidt ist ein Spielfilm der DEFA von Artur Pohl aus dem Jahr 1951 frei nach dem Roman Frau Jenny Treibel von Theodor Fontane aus dem Jahr 1892 FilmTitel Corinna SchmidtProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1951Lange 97 MinutenStabRegie Artur PohlDrehbuch Artur PohlProduktion DEFAMusik Hans Hendrik WehdingKamera Eugen KlagemannRudolf RadunzSchnitt Hildegard TegenerBesetzungTrude Hesterberg Jenny Treibel Willi Kleinoschegg Kommerzienrat Triebel Ingrid Rentsch Corinna Schmidt Joseph Noerden Leopold Treibel Peter Podehl Dr Marcel Wedderkopp Hans Hessling Professor Schmidt Erna Sellmer Frau Schmolke Chiqui Jonas Helene Treibel Edelweiss Malchin Hildegard MunkEgon Brosig Leutnant a D Vogelsang Hermann Lenschau Otto Treibel Erika Glassner Majorin von Ziegenhals Ellen Plessow Fraulein von Bomst Alfred Hulgert Kammersanger Krola Aribert Grimmer Friedrich Walter Weymann Lehmann Eduard Borntrager Konsistorialrat Fredy Sieg Mutzell Edith Volkmann Fraulein Honig Ada Witzke Anna Lutz Gotz Redakteur Winkelmann Herbert Richter Fabrikant Nolting Martin Rosen 2 Fabrikant Hans Sanden 3 Fabrikant Maria Besendahl Frau Konsistorialratin Helene Riechers Gemusefrau Gert Karl Schaefer Fabrikarbeiter Kathe Reichel Druckereiarbeiterin Ludwig Sachs Gast im Restaurant Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion und Veroffentlichung 3 Kritik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenIm Jahr 1878 fahrt Frau Kommerzienratin Jenny Treibel mit einer Kutsche durch die Strassen Berlins zur Professorentochter Corinna Schmidt um diese zu einer Gesellschaft einzuladen Der Weg fuhrt sie durch mehrere arbeitslose Handwerker die auf die neueste Ausgabe mit den Stellenanzeigen warten vorbei an einem Geschaft fur Kolonialwaren das ihren Eltern gehorte und in dem sie ihre Jugend verbrachte bis sie von dem reichen Fabrikbesitzer Treibel geheiratet wurde Bei Corinna angekommen bewundert Frau Treibel deren Jugend worauf diese ihr zu verstehen gibt dass Jugend gut ist aber Kommerzienratin ist noch besser ebenso wie ein Garten und ein Landauer Doch Frau Treibel erwidert dass nicht das Geld allein wichtig ist sondern dass es die kleinen Verhaltnisse sind die glucklich machen was sie aus eigener Erfahrung bestatigen kann In diesem Moment tritt Corinnas Vater der Professor Willibald Schmidt in das Zimmer und geht mit Frau Treibel in einen anderen Raum wo beide auf seine einstige Liebe zu ihr zu sprechen kommen und der Professor stellt fest wenn er sie damals vor fast 40 Jahren geheiratet hatte ware sie jedoch um ihr grosses Gluck gekommen Doch Jenny ist der Meinung dass sie in einfachen Verhaltnissen an Willibald Schmidts Seite glucklicher geworden ware und sie gesteht dass sie sich deshalb oft in einer stillen Ecke ausweint Kommerzienrat Treibel macht einen Kontrollgang durch eine Produktionsstatte seines Betriebes in dem die Farbe Preussisch Blau fur die Uniformen der Infanterie hergestellt wird Als er von seinem Buroleiter zu einem Treffen mit Vertretern des Industriellenverbandes gerufen wird versammeln sich die Arbeiter um sich uber Bismarcks Sozialistengesetz zu informieren In seinem Buro erklart Treibel den Fabrikanten dass er sie zu sich gerufen hat um von ihnen Geld fur die neugegrundete Royal Demokratische Partei zu bekommen Mit dem Hinweis dass die neue Partei die Schutzzollpolitik unterstutzen wird bekommt er auch die erwarteten Spenden in Aussicht gestellt Nachdem er die Industriellen verabschiedet hat trifft auch schon der Parteivorsitzende Leutnant a D Vogelsang bei Triebel ein und stellt ihm einen Sitz im Reichstag in Aussicht wenn er sich weiter so stark engagiert und genug spendet Leutnant Vogelsang ist auch der erste Gast der auf der von Kommerzienrat Triebel veranstalteten Feierlichkeit eintrifft Er nutzt diese Einladung um fur seine neu gegrundete Partei zu werben Corinna kommt in Begleitung ihres Vetters dem Oberlehrer eines Gymnasiums Dr Marcel Wedderkopp den ihr Vater gern als zukunftigen Ehemann sehen wurde Sie wahlt aber ihren Platz an der Tafel so dass sie neben Treibels unverheirateten Sohn Leopold sitzen kann und beginnt auch gleich mit ihm zu flirten Beim Tanz kommen Corinna und Marcel wieder zusammen aber nur bis in einer Tanzpause Marcel etwas zu trinken besorgen soll Diese Gelegenheit nutzt Leopold um sie zum Tanz aufzufordern den Einspruch Marcels lasst sie nicht gelten Wahrend Leutnant Vogelsang sich immer mehr betrinkt ist Leopold dabei Corinna ihrem Vetter auszuspannen Als die Arbeiter der Nachtschicht durch den Garten der Villa Treibel laufen um sich den Weg abzukurzen stellen die Gaste fest dass auch viele Kinder darunter sind was Treibel verteidigt Marcel widerspricht ihm es kommt zum Streit und wegen der sozialdemokratischen Ansichten Marcels gehen die Besucher alle nach Hause Auf dem Heimweg streiten Marcel und Corinna weiter und sie verrat ihm wenn Leopold sie fragen wurde ob sie ihn wolle wurde sie nicht Nein sagen weil sie auch lieber Brillanten an den Ohren tragen und in einer Villa wohnen wurde Am nachsten Morgen sitzen Herr Treibel seine Frau und der Sohn Leopold gemeinsam beim Fruhstuck und werten die erneuten Bittbriefe von Leutnant Vogelsang aus wahrend Leopold einen Artikel aus der Tageszeitung vorliest in dem das Unvermogen des Parteivorsitzenden und die Sinnlosigkeit dieser Partei zur Sprache kommt Da Leopold von seiner Mutter nur eine Tasse Kaffee zugewiesen bekommt will er seine zweite Tasse im Eierhauschen trinken wo ihn Corinna uberrascht Hier gesteht er ihr dass er nur sie heiraten wurde und nicht wie von seinem Vater vorgesehen seine Schwagerin Hildegard aus Hamburg was er mit einem heftigen Kuss bekraftigt Anschliessend erzahlt sie bei einem Treffen mit ihrem Vetter Marcel von ihrer festen Absicht Leopold zu heiraten Ein erneuter Artikel in der Presse schildert den endgultigen Absturz von Leutnant Vogelsang als Parteivorsitzenden Als Triebel darin auch noch als lacherliche Figur von Vogelsangs Gnaden und Dilettant bezeichnet wird trennt er sich endgultig von seinem ehemaligen Parteivorsitzenden der gerade bei ihm um neues Geld bitten will Auf dem Weg aus dem Haus hort Vogelsang zufallig ein Gesprach zwischen Frau Treibel und ihrem Sohn Leopold mit in dem sie ihm den Umgang mit Corinna verbietet Auf die Reaktion Leopolds dass sie nicht so respektlos von seiner zukunftigen Frau reden soll fragt Jenny nur noch wovon die beiden uberhaupt Leben wollen Nach dem Weggang Leopolds kommt Kommerzienrat Treibel in den Raum reagiert positiv auf die Nachricht von der Verlobung und dass das nun wirklich kein Skandal ware Auch ein personliches Gesprach Jennys mit Corinna und ihrem Vater fuhrt nicht zur Auflosung der Verlobung Als nachstes bittet Jenny Treibel ihre Schwiegertochter dass sie ihrer Schwester Hildegard schreibt schnell nach Berlin zu kommen um mit deren Hilfe ihren Sohn aus der Beziehung zu Corinna losen Leutnant Vogelsang lernt in einer Gaststatte den Redakteur einer Lokalzeitung kennen dem er von dem zufallig im Hause der Treibels mitgehorte Gesprach uber die Verlobung der armen Corinna mit dem reichen Leopold erzahlt Bereits am nachsten Tag ist diese Nachricht veroffentlicht und verlangt nach einer neuen Strategie Jennys Nachdem ihr bereits von mehreren Seiten Gluckwunsche ausgesprochen wurden beschliesst sie nun doch der Hochzeit ihres Sohnes mit Corinna zuzustimmen um den guten Ruf zu wahren Ein Besuch bei Corinna zeigt aber dass diese inzwischen umgedacht hat denn von einer Heirat mit Leopold will sie nichts mehr wissen Durch Erlebnisse und Gesprache mit Marcel hat sie erkannt dass die vornehme und reiche Welt nicht zu ihrer Herkunft passt Obwohl Marcel durch das Sozialistengesetz des Landes verwiesen wird wird Corinna auf ihn warten wie sie ihm bei der Verabschiedung zu verstehen gibt Seine sozialdemokratischen Freunde werden ihr dabei behilflich sein Produktion und Veroffentlichung BearbeitenFur die Dramaturgie war Marieluise Steinhauer verantwortlich Corinna Schmidt wurde als Schwarzweissfilm im Althoff Atelier sowie in Berlin und Umgebung gedreht 1 Erich Zander schuf die Filmbauten Vera Mugge entwarf die Kostume und Walter Lehmann war Produktionsleiter Der Film hatte am 19 Oktober 1951 in den Berliner Kinos Babylon und DEFA Filmtheater Kastanienallee Premiere Vom Fernsehzentrum Berlin Adlershof wurde der Film am 16 Februar 1954 gesendet Dem Interministeriellen Ausschuss fur Ost West Filmfragen der Bundesrepublik Deutschland zufolge zeige der Film umsturzlerische kommunistische Gedanken forderndernde Tedenzen und wird deshalb fur Auffuhrungen in der Bundesrepublik nicht freigegeben 2 Kritik BearbeitenIm Neuen Deutschland 3 fasst Herman Muller zusammen Der Film wird vielen Menschen erkennen helfen wo die fortschrittlichen Menschen um die Zeit der Jahrhundertwende standen und wie diese Zeit und ihre Menschen uberhaupt aussahen und sie damit auch zwangslaufig sehen lassen wer heute das Erbe der Reaktion angetreten hat und wer das Erbe des Fortschritts In der Neuen Zeit 4 schrieb Gerhard Rostin uber den Regisseur Statt dem uberlegenen Geist Fontanes die Fuhrung des Films zu uberlassen tut er aus Eigenem viel dazu und dabei leider auch etliches Wasser in den Fontaneschen Wein In der Berliner Zeitung 5 meinte Hans Ulrich Eylau Die direkte politische Aussage die bose Scharfe der Simplicissimus Karikatur alles Laute und Aufdringliche uberhaupt in dem die Regie sich ergeht war Fontanes Sache nicht So leidet die kunstlerische Wahrheit des Films unter vielen inneren Bruchen Das Lexikon des internationalen Films 6 meint Corinna Schmidt ware ein Atmospharisch dichter und gut gespielter Film der Gewichte in Fontanes Roman Frau Jenny Treibel von der burgerlichen Hauptfigur auf klassenbewusste Elemente verschiebt und der literarischen Vorlage damit nicht gerecht wird Trotz der Anbiederung an den sozialistischen Realismus wurde der Film von der SED scharf getadelt weil er das Erbe Fontanes verfalsche Als Zeitdokument interessant Weblinks BearbeitenCorinna Schmidt in der Internet Movie Database englisch Corinna Schmidt bei filmportal de Corinna Schmidt bei der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Alfred Bauer Deutscher Spielfilm Almanach Band 2 1946 1955 S 173 f West Ost Filmzensur der Interministerieller Ausschuss fur Ost West Filmfragen und die Zensur von DEFA Filmen in der Bundesrepublik Deutschland Corinna Schmidt zuletzt abgerufen am 13 Februar 2022 Neues Deutschland vom 20 Oktober 1951 S 4 Neue Zeit vom 20 Oktober 1951 S 2 Berliner Zeitung vom 23 Oktober 1951 S 3 Corinna Schmidt In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 8 Juni 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Corinna Schmidt amp oldid 220154181