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Karl Constantin Richard Canaris auch als Konstantin Canaris bezeichnet 8 November 1906 in Duisburg 29 Dezember 1983 in Friedrichshafen 1 war ein deutscher Jurist Gestapobeamter und SS Fuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Strafverfolgung in Belgien 3 Strafverfolgung in Deutschland 4 Familie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenConstantin Canaris war der Neffe von Admiral Wilhelm Canaris 2 Nach dem Schulbesuch studierte Canaris Rechtswissenschaften und wurde 1932 an der Universitat zu Koln mit der Dissertation Der Elektrizitatslieferungsvertrag zum Dr jur promoviert Canaris trat zum 1 April 1932 der NSDAP Mitgliedsnummer 1 032 858 3 sowie der SS SS Nummer 280 262 bei 4 In der SS wurde Canaris 1942 zum SS Standartenfuhrer befordert 2 Nach dem 1935 bestandenen Assessorexamen war Canaris im Geheimen Staatspolizeiamt in Berlin tatig 1936 wurde er mit der Leitung der Staatspolizeistelle Liegnitz betraut 5 Von November 1940 bis 26 November 1941 war Canaris Beauftragter des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD BdS in Brussel 6 In dieser Funktion war er fur die Einweisungen in das Auffanglager Breendonk verantwortlich 7 Von November 1941 bis Februar 1944 war er Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD in Konigsberg und in Personalunion Leiter der Staatspolizeileitstelle Konigsberg 5 In dieser Funktion unterstand ihm auch das Arbeitserziehungslager Soldau das spatere Konzentrationslager Soldau in dem tausende Haftlinge starben 2 Vom 1 Februar 1944 bis 15 September 1944 war er wieder Beauftragter des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD in Brussel 6 Canaris der als Standartenfuhrer auch bis zum Oberst der Polizei befordert wurde wurde im September 1944 nach Berlin beordert und von dort nach Kroatien versetzt 8 Strafverfolgung in Belgien BearbeitenNach Kriegsende befand sich Canaris in alliierter Internierung und sagte mehrfach vor britischen Vernehmern aus Spater wurde er in Belgien vor Gericht gestellt Canaris musste sich dort fur die Mitverantwortung von Verschleppungen Geiselmorden und Misshandlungen von Haftlingen im Auffanglager Breendonk verantworten Canaris berief sich auf Handeln auf Befehl und darauf dass er durch die Lagerleiter uber die wahren Umstande in Breendonk getauscht worden sei 9 Canaris wurde zu zwanzig Jahren Zuchthaus verurteilt Das Urteil wurde am 23 August 1951 rechtskraftig da weder Verteidigung noch Staatsanwaltschaft dagegen Berufung einlegten 10 Canaris wurde vor Ostern 1952 aus der Haft entlassen 9 Helene Jeanty belgische Widerstandskampferin und Gestapo Verfolgte hatte in den Wochen zuvor mit ihm in seiner Haft ausfuhrlich gesprochen und daruber dem Justizminister des Landes berichten lassen Ihrer Weltanschauung entsprechend habe Canaris in der Haft ein neues Leben begonnen Sie deutet in ihren Erinnerungen an dass seine baldige Freilassung mit ihrer Intervention zusammenhangen mag 11 Strafverfolgung in Deutschland BearbeitenDanach arbeitete Canaris bei den Henkel Werken in Dusseldorf 2 Wegen der Judendeportationen aus Belgien wurde seit den 1960er Jahren durch die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklarung nationalsozialistischer Verbrechen ermittelt Nach Ubergabe der Vorermittlungsergebnisse ubernahm die Staatsanwaltschaft Kiel die Ermittlungen Im Februar 1975 wurde Anklage gegen Constantin Canaris seinen ehemaligen Vorgesetzten Ernst Ehlers sowie Kurt Asche erhoben Eine Beschwerde der Angeklagten beim Bundesverfassungsgericht gegen die Eroffnung eines Gerichtsverfahrens wegen Verletzung ihrer Grundrechte wurde abgelehnt Am 26 November 1980 begann vor dem Landgericht Kiel die Hauptverhandlung Ehlers hatte kurz zuvor Suizid begangen und Canaris schied wegen Verhandlungsunfahigkeit aus dem Verfahren aus Lediglich Asche wurde wegen Beihilfe zum Mord zu sieben Jahren Haft verurteilt 12 Familie BearbeitenCanaris war mit Ilse Krenzer 1909 2003 verheiratet Aus der Ehe gingen u a die Sohne Claus Wilhelm und Volker Canaris hervor Volker Canaris war der Produzent von Aus einem deutschen Leben einem Film der das Leben des Leiters des KZ Auschwitz Rudolf Hoss zum Gegenstand hat Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Weblinks BearbeitenKurzbiografie von Canaris Memento vom 16 Juni 2012 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Sterberegister des Standesamtes Friedrichshafen Nr 578 1983 a b c d Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 90 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 5380323 Constantin Canaris auf www dws xip pl a b Christian Tilitzki Alltag in Ostpreussen 1940 1945 Die geheimen Lageberichte der Konigsberger Justiz Sonderausgabe Flechsig Wurzburg 2003 ISBN 3 88189 481 0 S 56 a b Wolfram Weber Die innere Sicherheit im besetzten Belgien und Nordfrankreich 1940 44 Droste Verlag Dusseldorf 1978 S 40 Wolfgang Benz Barbara Distel Terror im Westen nationalsozialistische Lager in den Niederlanden Belgien und Luxemburg 1940 1945 Reihe Geschichte der Konzentrationslager 1933 1945 Band 5 Metropol Verlag Berlin 2004 S 27 Michael Mueller Canaris Hitlers Abwehrschef Propylaen Berlin 2006 ISBN 978 3 549 07202 8 S 520 a b NS Prozesse Zur Maschine gemacht In Der Spiegel Nr 12 1980 S 85 89 online chroniknet de Helene Jeanty Raven Without frontiers TB Hodder amp Stoughton London 1966 S 179 184 zuerst 1960 Kerstin Freudiger Die juristische Aufarbeitung von NS Verbrechen Tubingen 2002 S 203 Normdaten Person GND 125391846 lobid OGND AKS VIAF 313233912 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Canaris ConstantinALTERNATIVNAMEN Canaris KonstantinKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Gestapo Mitarbeiter und SS FuhrerGEBURTSDATUM 8 November 1906GEBURTSORT DuisburgSTERBEDATUM 29 Dezember 1983STERBEORT Friedrichshafen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Constantin Canaris amp oldid 235871528