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Conrad Hensel auch Konrad 1435 in Kassel 12 Marz 1505 in Frankfurt am Main war ein deutscher Theologe und von 1474 bis 1505 Stadtpfarrer von Frankfurt am Main Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenHensel stammte aus Kassel und studierte Theologie bei Johann von Wesel an der Universitat Erfurt Wahrscheinlich erwarb er hier auch den theologischen Doktorgrad Spater lehrte er an den Universitaten zu Erfurt und 1461 in Greifswald 1 1474 wurde er Kanonikus am Bartholomausstift in Frankfurt am Main Als Pleban des Stifts war er zugleich Stadtpfarrer Hensel galt als volkstumlicher Prediger und gelehrter Humanist Sein Freund Johannes Trithemius fuhrte ihn in seinem Catalogus illustrium virorum unter den hervorragendsten Gelehrten Deutschlands als Conradus dictus hensel doctor auf 2 Seine Stellung nutzte er um von der Kanzel aus ohne Rucksicht auf Stand und Personen zu predigen So wird er als treibende Kraft vermutet um 1480 den seit 1474 vollstandig zum Erliegen gekommenen Bau des Domturms wiederaufzunehmen 3 1491 griff er den Dombaumeister Hans Flucke offentlich so heftig an dass dieser seinen Abschied nahm 1498 predigte er gegen den Rat der zum Unmut der Burgerschaft und der Zunfte die aus Nurnberg vertriebenen Juden aufgenommen hatte Hensel unterstellte dem Rat namentlich den Burgermeistern Carl Hynsperg und Michael Schwarzenberger sie hatten gelt zu den Juden gelegt das heisst sich am Wucher beteiligt 4 1500 geriet er in eine Auseinandersetzung mit dem Lektor des Frankfurter Dominikanerklosters Wigand Wirt Ausgangspunkt war ein theologischer Disput in dem Hensel fur das franziskanische Dogma der Unbefleckten Empfangnis eintrat wahrend Wirt als Dominikaner zu den Maculistengehorte nach deren Lehre Maria durch gottliche Gnade nachtraglich von der Erbsunde gereinigt wurde Die Auseinandersetzung nahm aber bald personliche Zuge an so soll Hensel eine offentliche Predigt Wirts durch Zwischenrufe gestort haben und den Dominikanern die Vergiftung Kaiser Heinrichs VII vorgeworfen haben Die Dominikaner verklagten Hensel daraufhin vor einem geistlichen Gericht Das Gericht tagte 1502 unter dem Vorsitz des Bischofs von Strassburg Bischof Albrecht wies aufgrund einer uberzeugenden Verteidigung durch Sebastian Brant die Anklage der Dominikaner zuruck und sprach Hensel frei obwohl Zeugenaussagen unter anderem von Burgermeister Jakob Heller zugunsten der Dominikaner vorlagen Die Burgerschaft stand ohnehin auf Seiten Hensels und uberzog die Dominikaner mit Hohn und Beleidigungen entzog ihnen die Almosen und enthielt ihnen die Zinsen vor Die Niederlage sorgte fur Erbitterung im Dominikanerorden und fuhrte 1506 zu einem Plan des Provinzialkapitels in Wimpfen die dominikanische Auffassung von der Empfangnis Mariens durch inszenierte Marienerscheinungen zu legitimieren 1509 kam es daraufhin zum sogenannten Jetzerhandel in Bern Hensel starb am Mittwoch vor Palmsonntag 1505 12 Marz im Alter von 70 Jahren In der Nacht seines Todes soll er alle Glocken lauten lassen haben Seinem Leichenzug folgten alle Zunfte der Stadt was bis dahin niemandem zuteilgeworden war wie Johann Latomus 1583 in seinen Acta berichtete Werke BearbeitenHensel verfasste eine Reihe gelehrter und theologischer Schriften Trithemius zahlt in seinem Catalogus 17 ihm bekannte Schriften auf darunter Ueber die Sentenzen des Lombardus Ueber die vier Cardinaltugenden Ueber die Sonntagsevangelien und Episteln Zum Hohenlied den Psalmen der Apokalypse Ueber Glaube Hoffnung und Liebe Ueber Busse Fasten und Gebet Ueber die Freiheit der Kirche Vom Interdict und Quastionen zu Aristoteles Literatur BearbeitenWolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 318 Eduard Steitz Hensel Konrad In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 789 f Einzelnachweise Bearbeiten Universitatsmatrikel Greifswald Abgerufen am 11 Januar 2021 Johannes Trithemius Catalogus illustrium virorum Germaniam exornantium Digitalisierung durch WDB 2004 Mainz Friedberg 1495 S LVIII hab de Carl Wolff Der Kaiserdom in Frankfurt am Main Eine baugeschichtliche Darstellung Verlag Carl Jugel Frankfurt am Main 1892 S 44 google de Dorothea Freise Geistliche Spiele in der Stadt des ausgehenden Mittelalters Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte Band 178 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2002 ISBN 3 525 35174 7 S 459 Normdaten Person GND 104074663 lobid OGND AKS VIAF 29960396 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hensel ConradALTERNATIVNAMEN Hensel KonradKURZBESCHREIBUNG Theologe und KanonikerGEBURTSDATUM 1435GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 12 Marz 1505STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Conrad Hensel amp oldid 235302994