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Die St Clemens Kirche war bis 1802 eine katholische Kirche aus dem 10 Jahrhundert auf dem Gebiet der Abtei Werden ausserhalb der Kloster und Stadtmauern in Essen Werden Neben einer ans Westwerk der Abteikirche angebauten Eigenkirche der Marienkirche turris sanctae Mariae und der Luciuskirche fur den nordlichen Pfarrsprengel diente sie im sudlichen Bereich der spateren Honschaft Heidhausen den pfarrlichen Gottesdiensten Ihre Ruine ist seit dem 10 Juli 1986 in die Denkmalliste der Stadt Essen als Baudenkmal sowie seit dem 8 September 1994 als Bodendenkmal eingetragen 1 2 Fundamente der ClemenskircheAbdeckung des QuellbeckensInnenbereich der Clemenskirche Inhaltsverzeichnis 1 Stand der Forschung 1 1 Vorgangerbauten 1 2 Das Aussehen des Bauwerks 1 3 Abriss 2 Ausgrabungen und heutiger Zustand 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksStand der Forschung BearbeitenVorgangerbauten Bearbeiten Vermutlich unter Abt Wigger 930 940 begannen erste Baumassnahmen bei denen zunachst lediglich ein Auffangbecken in den Massen 30 mal 50 Zentimeter angelegt wurde um das Wasser der vier aus dem Pastoratsberg entspringenden Quellen an ihrem Zusammenfluss aufzunehmen Fur einen zweiten archaologisch nachgewiesenen Bau schreibt die Uberlieferung Abt Wigo ca 940 945 die Verantwortung zu Die eigentliche Clemenskirche wurde am 1 Mai 957 durch Erzbischof Bruno von Koln den Bruder Kaiser Ottos I geweiht Das Aussehen des Bauwerks Bearbeiten Es handelt sich um eine Drei Apsiden Saalkirche einen Bautypus der im Bistum Chur haufig vorkam nicht jedoch nordlich der Alpen Lediglich im Vorgangerbau der Hervormde Kerk in Oosterbeek in der Nahe von Arnheim findet sich dieser Bautyp und eben hier in der Clemenskirche Eine in ihrer Ausgestaltung sehr ungewohnliche Choranlage hatte sich in der abschliessenden Ostmauer des Querhauses erhalten die bei den Ausgrabungen im Jahr 1895 immerhin noch 1 5 Meter hoch aufragte Wahrend die Ostmauer in ihrer gesamten Lange den Abschluss der Kirche bildete und nach aussen in einer geraden Linie verlief weist sie im Inneren drei halbkreisformige Nischen Apsiden auf die mittlere 2 06 Meter die beiden Seitennischen jeweils 1 95 Meter breit Ihre Tiefe wurde durch doppelt abgestufte Vorlagen um 0 46 Meter vergrossert Weitere Ausgrabungsfunde lassen darauf schliessen dass die Chorwand in Pilastervorlagen eine architektonisch gegliederte Ausbildung besass Die Annahme Effmanns dass es sich um eine Basilika handelte lasst sich nach den Ausgrabungen Bindings 3 s u nicht halten Danach blieb der genannte zweite archaologische Bau als Quellkapelle bestehen und die Drei Apsiden Saalkirche wurde darum herum gebaut Dabei uberzog die im Osten der Kirche vorhandenen Fussbodenhohe die Kapelle die eine lichte Raumhohe von 1 75 m behielt Abriss Bearbeiten Nach der Sakularisation der Reichsabtei Werden durch Preussen am 18 Dezember 1802 wurden die beiden Werdener Pfarreien St Lucius und St Clemens durch den preussischen Konig Friedrich Wilhelm III aufgehoben und die Abteikirche zur Pfarrkirche einer neuen Pfarrei Werden mit zwei Aussenstationen in Heisingen und Kettwig erklart Ihrer bisherigen Bestimmung fur den pfarrlichen Gottesdienst beraubt wurde daraufhin die Clemenskirche zum Verkauf bestimmt und am 20 November 1817 abgebrochen Aus den Steinen der abgerissenen Kirche wurde in Werden der Gasthof Ferber errichtet in dem dann im Jahr 1857 das katholische Krankenhaus St Josef eingerichtet worden ist 4 Die Mauern des Gasthofes haben sich bis heute als Altbau des Krankenhauses erhalten In diesen Mauern war auch der Giebelsturz mit Reliefkreuz aus der inneren Kapelle der Clemenskirche verbaut worden er befindet sich heute in der Schatzkammer der ehemaligen Abteikirche Ausgrabungen und heutiger Zustand Bearbeiten1869 suchte der junge Wilhelm Effmann die Grundmauern der abgerissenen Kirche wieder freizulegen musste jedoch spater bekennen nicht tief genug gegraben zu haben 1895 fuhrte eine erneute Grabung Effmanns zum Erfolg Mit Ausnahme der offenbar vollkommen abgetragenen Westmauer waren 5 von allen anderen Mauerzugen noch Theile vorhanden die als aufgehendes Mauerwerk uber den Fussboden der Kirche herausragen Wilhelm Effmann Neuere Ausgrabungen in den Jahren 1967 68 unter der Leitung von Gunther Binding erweiterten die Erkenntnisse die von Effmann gewonnen worden waren In den Jahren 1987 88 wurde schliesslich Effmanns Vorschlag von 1896 umgesetzt indem die Grundmauern auf etwa einen Meter Hohe aufgemauert und mit einer Putzschicht gegen eindringendes Regenwasser abgedeckt wurden Die Strasse von Werden nach Heidhausen an der die Reste der Clemenskirche liegen heisst zur Erinnerung an den Quellgrund uber dem die Kirche errichtet worden war Klemensborn Die zuvor sogenannten Strassen Borner Weg und Borner Strasse wurden zusammen am 15 Januar 1936 in Klemensborn umbenannt Born steht historisch fur Brunnen bzw Quelle 6 Literatur BearbeitenWilhelm Effmann Die Reste der im X Jahrhundert erbauten St Clemenskirche zu Werden a d Ruhr In Zeitschrift fur christliche Kunst Jg 1896 Heft 11 Sp 343 348 Ders Die karolingisch ottonischen Bauten zu Werden Bd 2 Clemenskirche Luciuskirche Nikolauskirche Verlag Heitz Strassburg 1917 Handbuch des Bistums Essen 2 Ausgabe Bd 1 Geschichte Ludgerus Verlag Essen 1974 S 149f Stefan Leenen St Klemens Quellheiligtum und Kirche In Detlef Hopp Hrsg Unter unseren Fussen Ein archaologischer Streifzug durch Werden Klartext Verlag Essen 2005 ISBN 978 3 89861 490 0 S 21 23 Edith Tekolf St Clemens Geschichte einer einzigartigen Kirche in Essen Werden Schnell amp Steiner Regensburg 2019 ISBN 978 3 7954 3489 2 Einzelnachweise Bearbeiten Baudenkmal St Clemens abgerufen am 21 Januar 2016 Bodendenkmal St Clemens abgerufen am 21 Januar 2016 Gunter Binding Die ehem Pfarrkirche St Klemens in Essen Werden In Vor und Fruhgeschichte des unteren Niederrheins Dr Rudolph Habelt Vertlag Bonn 1982 S 11 30 Geschichte des katholischen Krankenhauses St Josef in Essen Werden Wilhelm Effmann Die Reste der im X Jahrhundert erbauten St Clemenskirche zu Werden a d Ruhr in Zeitschrift fur christliche Kunst 1896 Nr 11 Sp 345 Erwin Dickhoff Essener Kopfe Hrsg Stadt Essen Historischer Verein fur Stadt und Stift Essen Klartext Verlag Essen 2015 ISBN 978 3 8375 1231 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Clemenskirche Essen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Kirchenwustung Sankt Klemens in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands Rheinland51 383057 7 005916 Koordinaten 51 22 59 N 7 0 21 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Clemenskirche Essen amp oldid 223099636