www.wikidata.de-de.nina.az
Christoph Friedrich Hellwag 6 Marz 1754 in Calw 16 Oktober 1835 in Eutin war ein deutscher Arzt und Physiker Er gilt als der erste der Vokale in einem Vokaldreieck darstellte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Werke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHellwag war der Sohn des Diakons und spateren Goppinger Stadtpfarrers Eberhard Friedrich Hellwag 1722 1780 und dessen Ehefrau Catharine Margarete geb Bengel 1730 1788 der Tochter des bekannten pietistischen Theologen Johann Albrecht Bengel 1687 1752 Nach dem Schulbesuch in Sulz am Neckar kam er 1772 in das Evangelische Stift in Tubingen wo er sich am 26 Oktober in die Universitatsmatrikel eintrug Er studierte zunachst Theologie sowie Philosophie und schloss 1774 sein Studium als Magister ab Im Sommersemester 1774 wechselte er das Studienfach und begann ein Medizinstudium das er 1779 an der Universitat Gottingen fortsetzte Fur seine medizinische Dissertation und die vorgeschriebenen Prufungen kehrte er im Januar 1781 nach Tubingen zuruck Am 30 November 1784 bekam er von der Medizinischen Fakultat der Universitat Tubingen den Titel eines Doktors der Medizin verliehen Bereits 1781 hatte er das medizinische Examen in Stuttgart abgelegt und war am 1 Januar 1782 zum Arzt in Gaildorf bestellt worden 1782 wurde er Leibarzt von Friederike von Wurttemberg und zog 1782 nach ihrer Eheschliessung mit dem als Landesherr von Oldenburg vorgesehenen Prinzen Friedrich Ludwig mit ihr nach Oldenburg in Oldenburg Dort wurde er auch Leibarzt des Herzogs In Oldenburg schloss sich Hellwag rasch dem kleinen Kreis der Fuhrungsschicht des Herzogtums um Gerhard Anton von Halem an dessen Schwester er heiratete und trat auch der von diesem gegrundeten Literarischen Gesellschaft bei Neben der Betreuung der herzoglichen Familie fuhrte Hellwag in Oldenburg auch eine umfangreiche Privatpraxis und grundete nach Hamburger Vorbild auch ein Krankenhaus fur die arme Bevolkerung Auf Wunsch Peter Friedrich Ludwigs ubersiedelte er mit seiner Familie im Mai 1788 nach Eutin der Residenzstadt des zu Oldenburg gehorenden Furstentums Lubeck da Heinrich Matthias Marcard als Leibarzt nach Oldenburg berufen worden war Hellwag wurde zum Hofrat ernannt und erwarb 1791 ein Haus in unmittelbarer Nahe des Rektors Johann Heinrich Voss mit dem er enge Freundschaft schloss Die Nachbarschaft wirkte sich positiv fur den Unterricht am Gymnasium aus da Hellwag Zeichnungen fur die Altertumskunde lieferte und im Mathematikunterricht aushalf Auch in der 1804 gegrundeten Eutiner Literarischen Gesellschaft war er aktiv und hielt Vortrage uber Magnetismus Hebammenkunst Armenkunde Optik und Akustik 1799 wurde er zum Physikus des Furstentums Lubeck ernannt und hatte als solcher fur die offentliche Gesundheitspflege im Furstentum zu sorgen Zahlreiche Veroffentlichungen zeigen Hellwags vielseitige Bildung und seine rege wissenschaftliche Tatigkeit Er war ein bedeutender Physiker und gilt u a als Entdecker der sogenannten Klirrtone Seine scharfsinnigen Arbeiten uber die Optik erregten das Interesse Goethes Hellwags wichtigstes Verdienst war die Einfuhrung der Pockenimpfung im Jahr 1801 zuerst in Eutin selbst und dann im Furstentum Lubeck Im Juni 1800 hatte Hellwag zunachst seine jungste Tochter und funfzehn andere Kinder gegen die Pocken mit einem Serum geimpft das er durch Impfung einer Kuh gewonnen hatte Dabei griff er auf Versuche des englischen Arztes Edward Jenner mit dessen Impfungen gegen Kuhpocken zuruck Diese Pockenimpfung wurde einige Jahre spater zur Impfpflicht und Hellwag veroffentlichte mehrere Aufsatze uber seine Methode die offiziell im Furstentum Lubeck eingefuhrt und auch von anderen Arzten nachgeahmt wurde Impfungen gegen Blattern folgten 1808 wurde auf seine Initiative die erste offentliche Badeanstalt eroffnet Hellwag wurde auch als Erfinder des Storchschnabels angesehen eines Gerats mit dem Zeichnungen vergrossert oder verkleinert kopiert werden konnten Eine Beschreibung dieses Gerats wurde jedoch bereits 1631 veroffentlicht 1 1811 loste er mit einem Beitrag in den Eutiner Wochentliche Anzeigen zum Thema Ueber die Schadlichkeit der Schnurleiber den Eutiner Korsett Streit aus 2 Als 1831 eine Cholerawelle Norddeutschland erreichte veranlasste er die sofortige Bildung von Gesundheitskommissionen die eine Ausbreitung der Epidemie verhindern konnten Mit zunehmendem Alter schwachte sich Hellwags Gesundheitszustand ab er feierte aber 1832 noch sein 50 jahriges Arztjubilaum Drei Jahre spater starb er nach einem Schlaganfall und wurde auf dem Eutiner Friedhof beigesetzt Von 1790 bis zu seinem Tod lebte er in der Riemannstrasse 2 in Eutin das Gebaude ist als sogenanntes Hellwag Haus erhalten Familie BearbeitenHellwag war seit dem 17 August 1784 mit Susanna Sophia Henrietta von Halem 1759 1823 verheiratet der Tochter des Oldenburgischen Stadtsyndikus Anton Wilhelm von Halem 1711 1771 und Schwester des oldenburgischen Verwaltungsbeamten und Schriftstellers Gerhard Anton von Halem 1752 1819 Dieser Ehe entstammten vier Tochter und drei Sohne Darunter der Padagoge und Pastor Bernhard Wilhelm Friedrich 1787 1838 und der Jurist und Hofrat Ernst Ludwig 1790 1862 stellvertretender Regierungsprasident in Eutin und Leiter des Unterrichtswesens im Furstentum Lubeck Dessen Sohn Konrad Wilhelm Hellwag 1827 1882 wurde ein bekannter Eisenbahntechniker Werke BearbeitenDissertatio physica de motu corporum Tubingen 1774 Abhandlung vom Gebrauch des Storchschnabels Tubingen 1776 Digitalisat 2 Auflage leicht geanderter Titel Beschreibung und Gebrauch des Storchschnabels Tubingen 1777 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10671345 SZ 3D1 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Dissertatio physiologica medica de formatione loquelae Tubingen 1781 Neudruck von Wilhelm Vietor Gebr Henninger Heilbronn 1886 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10582927 SZ 3D7 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Uber die Vergleichung der Farben des Regenbogen mit den Tonen der musikalischen Oktave In Deutsches Museum Jg 1786 Zweiter Bd Weygand Leipzig o J S 293 297 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DOkIVAAAAYAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3DPA293 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Ein Wort uber die Blattern an die guten Einwohner Eutins In Schleswig Holsteinische Provinzialberichte Jg 1797 1 Bd 2 Heft Hammerich Altona und Kiel 1797 S 142 143 Digitalisat Der Name des Autors bleibt unerwahnt Bericht uber die blauen Kuhblattern ein in Holstein durch Zufall und Gebrauch langst bewahrtes Vorbauungsmittel In Nordisches Archiv fur Natur und Arzneywissenschaft 1 Bd 3 Stk Brummer Kopenhagen 1801 S 383ff Erfahrungen uber die Heilkrafte des Galvanismus und Betrachtungen uber desselben chemische und physiologische Wirkungen Friedrich Perthes Hamburg 1802 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D8lo9AAAAcAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3DPP3 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Schreiben die Schutzblattern betreffend Eutin 16 Febr 1802 in August Adolph von Hennings Hrsg Der Genius des neunzehnten Jahrhunderts Band 4 Januar bis April 1802 Ernst Friedrich Hammerich Altona S 337 342 Euklids 11 Grundsatz als Lehrsatz erwiesen Hamburg 1818 Beobachtungen uber schwebenden Flecken vor Augen und eine besondere Art von Kurzsichtigkeit In Christoph Wilhelm Hufeland Hrsg Journal der praktischen Arzneykunde und Wundarzneykunst Band 52 6 Stk G Reimer Berlin 1821 S 84 98 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DU3tGKFwOylQC IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3DRA5 PA84 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Physik des Unbelebten und des Belebten August Campe Hamburg 1824 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DBYlXAAAAcAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3DPR1 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Newtons Farbenlehre aus ihren wichtigen Prinzipien berichtigt Lubeck 1835 Literatur BearbeitenHellwag Christoph Friedrich In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 298 300 online Henry A Smith Hrsg Eutin Heidelberg 1811 Briefwechsel des Studenten Ernst Hellwag mit seiner Familie in Eutin Reihe Eutiner Forschungen Band 11 Eutiner Landesbibliothek 2009 ISBN 9783939643029 August Mutzenbecher Hellwag Christoph Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 699 Hellwag Christoph Friedrich In Berend Kordes Lexicon der jetzlebenden Schleswig Holsteinischen und Eutinischen Schriftsteller Johann Gottlob Rohss Schleswig 1797 S 161 162 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10733491 SZ 3D213 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Enthalt Angaben zu Schriften Hellwag Christoph Friedrich In Hans Schroder Detlev Lorenz Lubker Lexikon der Schleswig Holstein Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1796 bis 1828 1 Abt A M Verlag K Aue Altona 1829 S 240 242 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10070518 SZ 3D268 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Enthalt Angaben zu Schriften Einzelnachweise Bearbeiten Hellwags Schrift uber den Storchschnabel erschien 145 Jahre nach der ersten Veroffentlichung Christoph Scheiner Pantographice seu ars delineandi Rom 1631 Digitalisat Henry A Smith Hrsg Eutin Heidelberg 1811 S 137 143Normdaten Person GND 116689951 lobid OGND AKS VIAF 77074094 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hellwag Christoph FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher ArztGEBURTSDATUM 6 Marz 1754GEBURTSORT CalwSTERBEDATUM 16 Oktober 1835STERBEORT Eutin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christoph Friedrich Hellwag amp oldid 233825104