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Die Deutschosterreichische Volkspartei war eine Kleinstpartei in der Ersten Republik Osterreichs 1920 trat sie unter der Bezeichnung Christlichnationale Einheitsliste zur Wahl an Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Weblinks 3 Literatur 4 BelegeGeschichte BearbeitenVor dem Ersten Weltkrieg war es immer wieder zu Konflikten zwischen dem katholischen Arbeiterjugendfuhrer Anton Orel und der Christlichsozialen Partei CS gekommen Orel war Vertreter eines radikalen christlichen Antisemitismus Als sich die Christlichsozialen gegen Kriegsende dafur entschieden die junge Republik anzuerkennen trennte sich Orel von der Partei der er vorwarf eine schrankenlose Judenherrschaft zu befordern Daher grundete Orel am 16 November 1918 die christlich antisemitische Deutschosterreichische Volkspartei Formal zwar nicht monarchistisch strebte sie doch eine Wiederherstellung des Habsburgerreichs an 1 Ideologisch und programmatisch bestimmend waren die konservativ romantischen Ideen Orels der in der Tradition von Karl von Vogelsang stehend die Ruckkehr zu einer idealisiert vorgestellten mittelalterlichen Gesellschaftsordnung anstrebte Durch Abkehr vom christlichen Glauben sei der Kapitalismus entstanden der zu einer Trennung von Besitz und Arbeit Recht und Pflicht gefuhrt und Klassen an Stelle der Stande gesetzt habe Dadurch wurde Gewinnsucht gefordert und die gemeinschaftlichen Beziehungen in der Gesellschaft zerstort Verantwortlich fur diese Missstande war fur Orel das Judentum Daher strebte die Partei die Errichtung eines antikapitalistischen Standestaats mit wahrer christlicher Gesellschaftsordnung an Entsprechend forderte sie eine Bodenreform um jeder Familie den Erwerb von Grund und Heim zu ermoglichen Die industrieller Produktion solle zugunsten kleinerer selbstandiger Produzenten eingestellt werden Gemeinsam mit der gesellschaftlichen Reform solle auch eine christliche Selbsterneuerung der Menschen einhergehen Die Positionen der Partei wurden uber Flugblatter und das Parteiorgan das Wochenblatt Der Volkssturm verbreitet Die Partei blieb zwar klein ihre Ideen zur sozialen Fragen ubten aber in einen gewissen Einfluss auf christlichsoziale Kreise aus Die Bestrebungen ein gemeinsames Wahlbundnis unter dem Namen Einig gegen Juda zu bilden scheiterten am Widerstand der Wiener CS Bei den Wahlen war die Partei nicht erfolgreich Bei der Wahl zur Konstituierenden Nationalversammlung am 16 Februar 1919 erzielte sie nur 1645 Stimmen Bei der Nationalratswahl am 19 Juni 1920 stimmten immerhin 4558 Wahlberechtigte fur die Partei die diesmal unter dem Namen Christlichnationale Einheitsliste angetreten war Beide Male reichte das Ergebnis nicht fur ein Nationalratsmandat 1 Am 22 Februar 1922 loste sich die Partei auf 1 und ihre Mitglieder traten der CS bei 2 Orel grundete zur Weiterverbreitung seiner politischen Ideen den Karl Vogelsang Bund und blieb fur wenige Jahre bei der CS Sein enger Mitstreiter Franz Stoger konnte sich in der CS behaupten und brachte es nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 zum OVP Bezirksvorsteher von Wieden 1 Weblinks BearbeitenKampf der Symbole Deutschosterreichische Volkspartei 16 2 1919 Wahlplakate der Partei auf der Website der Osterreichischen Akademie der WissenschaftenLiteratur BearbeitenPhilipp Rohrbach Deutschosterreichische Volkspartei In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Band 5 De Gruyter Saur Berlin Boston 2012 ISBN 978 3 11 027878 1 S 199 200 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Belege Bearbeiten a b c d Ernst Joseph Gorlich Ein Katholik gegen Dollfuss Osterreich Das Tagebuch des Sozialreformers Anton Orel In Mitteilungen des Osterreichischen Staatsarchivs Band 26 Wien 1973 S 379 Digitalisat online auf hungaricana hu Ernst Joseph Gorlich Ein Katholik gegen Dollfuss Osterreich Das Tagebuch des Sozialreformers Anton Orel In Mitteilungen des Osterreichischen Staatsarchivs Band 26 Wien 1973 S 385 Digitalisat online auf hungaricana hu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutschosterreichische Volkspartei amp oldid 242162808