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Christian Hoburg 23 Juli 1607 in Luneburg 29 Oktober 1675 in Altona Herzogtum Holstein heute Hamburg Altona war ein evangelischer Kontroverstheologe und mystischer Spiritualist Im Laufe seines Lebens verwendete er verschiedene Pseudonyme Elias Praetorius Bernhard Baumann Christianus Montaltus Andreas Seuberlich Christian Hoburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung und Wirkung 3 Werke Auswahl 3 1 Werk und Literaturverzeichnis 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenChristian Hoburg verlor fruh Vater und Mutter Ein Pastor ermoglichte ihm den Besuch der Luneburger Klosterschule Ein Theologiestudium in Konigsberg musste er aus Geldnot abbrechen Trotzdem erhielt er spatestens 1632 eine Stelle als Hilfsprediger in Lauenburg Dort lernte er die Schriften von Johann Arndt und Kaspar von Schwenkfeld kennen Diese beeindruckten ihn tief und er blieb den theologischen Ideen der Mystiker treu Das hatte haufigen Streit mit der kirchlichen Obrigkeit zur Folge Als er 1642 nicht zum ersten Mal seine Pfarrstelle verloren hatte stellte ihn die von Stern sche Druckerei in seiner Heimatstadt als Korrektor an Der Drucker Johann Stern verlegte unter anderem Johann Arndts Schriften In den folgenden Jahren veroffentlichte Hoburg gleich mehrere Schriften einerseits das pazifistische Heutiger langwieriger verwirreter Teutscher Krieg andererseits teilweise unter Pseudonymen etwa als Elias Praetorius theologische Bucher in denen die orthodoxe lutherische Kirche massiv kritisiert wurde Da er deshalb unter Druck geriet wurde ihm von Freunden uber Herzog August den Jungeren von Braunschweig eine Pfarrstelle in Bornum am Elm vermittelt Anfang 1645 trat er diese an geriet jedoch bald in Konflikt mit der Gemeinde Anlasslich seines Verhaltens bei einer Einquartierung schwedischer Truppen im Dorf forderten Gutsherr und Gemeinde seine Absetzung Selbstgerechtigkeit und theologische Radikalitat des Pfarrers waren auch sonst mit dem dorflichen Gemeindeleben unvereinbar Als daruber hinaus aus Kirchenkreisen gegen ihn vorgegangen wurde weil bekannt wurde dass Hoburg der wahre Autor des scharf kritischen Buchs Spiegel der Missbrauche beim Predig Amt war verlor er die Ruckendeckung des Herzogs und wurde 1648 des Landes verwiesen Er fand vorubergehend Unterkunft bei einem Freund in Quedlinburg und wurde dann Hausprediger auf dem Schloss eines vornehmen Herren in Cappel bei Geldern Nach funf Jahren aber wurde Christian Hoburg nach einer Meinungsverschiedenheit exkommuniziert und daraufhin entlassen Erneut auf der Flucht fand er Unterkunft bei seinem Gesinnungsgenossen Joachim Betke in Linum bei Fehrbellin wo er 15 Jahre lang als Pastor wirkte Dort entstand das Buch Der unbekannte Christus 1661 welches in pietistischen Kreisen weite Verbreitung fand Darin warf er den Lutheranern vor Christus nicht zu kennen zu einer Zeit da die lutherische Orthodoxie fur sich beanspruchte den allein selig machenden Glauben zu verkundigen was er als ungeheure Provokation ansah Christian Hoburg geriet dann aber auch in Linum in einen Konflikt mit dem Konsistorium und sollte den Inhalt seiner Bucher widerrufen Er weigerte sich mit dem biblischen Argument man solle Gott mehr gehorchen als den Menschen Christian Hoburg lebte dann einige Zeit bei seinem Sohn Philipp und fluchtete 1673 mit diesem zusammen ins damals vom danischen Konig regierte Altona das fur seine religiose Toleranz beruhmt war Dort lebte und predigte er wahrend seiner letzten zwei Lebensjahre bei einer mennonitischen Sondergruppe den Dompelaars 1 Bedeutung und Wirkung BearbeitenHoburgs theologische Bedeutung ist vor allem darin zu sehen dass in seinen Schriften ein grosser Teil des Gedankenguts der Pietisten bereits angelegt ist Als Geburtsstunde des Pietismus gilt die Veroffentlichung der Schrift Pia desideria von Philipp Jacob Spener im Jahre 1675 Spener stand in der Tradition der mystischen Spiritualisten und in Expertenkreisen wird heute teilweise die Ansicht vertreten er habe das Grundkonzept seiner Pia Desideria aus Hoburgs Spiegel der Missbrauche ubernommen Wahrend des 18 Jahrhunderts wurden die Werke Hoburgs wiederholt neu aufgelegt und vor allem in radikal pietistischen Kreisen gelesen Der Gedanke dass keine der verfassten christlichen Kirchen als legitime Verkunderin des Evangeliums anzusehen sei erhielt durch das Buch Der unbekannte Christus seine Legitimation Die Lutheraner kennen Christus nicht Deshalb sahen die Radikalpietisten in Hoburgs Thesen eine Bestatigung ihrer kirchenkritischen Position Ricarda Huch benennt den lutherischen Pfarrer in ihrer Roman Trilogie Der grosse Krieg in Deutschland nach ihm Christian Hohburg Werke Auswahl BearbeitenHeutiger langwieriger verwirreter Teutscher Krieg o O 1644 Praxis Arndiana das ist Hertzens Seufftzer o O 1642 Spiegel der Misbrauche beim Pregig Ampt o O 1644 Teutsch Evangelisches Judenthum o O 1644 Christ Furstlicher Jugend Spiegel o O 1645 Theologia Mystica das ist Geheime Krafft Theologia der Alten Amsterdam 1655 Der unbekandte Christus Amsterdam 1669Werk und Literaturverzeichnis Bearbeiten Gerhard Dunnhaupt Christian Hoburg 1607 1675 In Personalbibliographien zu den Drucken der Barockzeit Bd 3 Hiersemann Stuttgart 1991 ISBN 3 7772 9105 6 S 2092 2111 Literatur BearbeitenWinfried Zeller Hoburg Christian In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 282 f Digitalisat Heinrich Heppe Hoburg Christian In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 655 f Friedrich Wilhelm Bautz Hoburg Christian In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 911 914 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Hans Jurgen Schrader Christian Hoburg 1607 1675 In Schleswig Holsteinisches Biographisches Lexikon Bd 5 Wachholtz Neumunster 1979 S 132 136 Jetzt auch in Hans Jurgen Schrader Literatur und Sprache des Pietismus Ausgewahlte Studien Mit einem Geleitwort von Bischofin Petra Bosse Huber Hrsg von Markus 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