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Christian Friedrich Jager ab 1806 von Jager 13 Oktober 1739 in Stuttgart 7 September 1808 ebenda war ein deutscher Mediziner Christian Friedrich von Jager auf einem Portrat aus der Tubinger Professorengalerie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Freimaurer 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenChristian Friedrich Jager wuchs in Nurtingen auf Sein Vater der Arzt Georg Friedrich Jager 1714 1787 arbeitete als Stadt und Oberamtsphysikus in Nurtingen und Neuffen und als Klosteramtsphysikus in Denkendorf Wurttemberg Christian Friedrich Jager sollte ursprunglich Theologe werden und war deshalb Zogling der Klosterschulen in Denkendorf und Maulbronn Anschliessend kam er ans Tubinger Stift und erwarb 1760 den Titel Magister Dann entschied er sich doch Mediziner zu werden Er studierte in Tubingen Leyden Berlin und Wien und schloss 1767 mit der Promotion ab Im selben Jahr erfolgte seine Ernennung zum ausserordentlichen Professor der Medizin an der Eberhard Karls Universitat in Tubingen Nach dem Tod seines Schwiegervaters Philipp Friedrich Gmelin erhielt er 1768 dessen ordentliche Professur in Tubingen fur Botanik und Chemie Ab 1772 war er auch Professor fur Pathologie und medizinische Praxis Mit zahlreichen bahnbrechenden Veroffentlichungen machte sich Jager schnell einen Namen 1780 berief Herzog Carl Eugen Christian Friedrich Jager zu seinem Leibmedicus Fur Jager war dies einerseits eine Auszeichnung andererseits aber auch eine Belastung da ihm der Herzog charakterlich sehr fernstand und arztliche Ratschlage oft in den Wind schlug Nur widerstrebend liess er sich 1784 vom Herzog als Professor fur Gerichtsmedizin und medizinische Praxis an die Hohe Karlsschule versetzen Er fand dort engen Kontakt zum Kreis des Karlsschulers und spateren Naturforschers Georges Cuvier Beide gaben sich gegenseitig wesentliche Impulse Die Neuordnung des ineffizienten wurttembergischen Medizinalwesens war fur Jager eine Herkulesaufgabe Nach dem Vorbild des unter Kaiser Joseph II wirkenden osterreichischen Gesundheitspolitikers Johann Peter Frank erzielte er insbesondere in der Arzneimittelordnung der Diagnostik der Bekampfung ansteckender Krankheiten und der Bekampfung der hohen Sauglingssterblichkeit grosse Erfolge Auch nach dem Tod Carl Eugens im Jahr 1793 blieb Jager Leibmedicus von Konig Friedrich I Kurz vor seinem 69 Geburtstag starb er in Stuttgart Sein umfangreicher schriftlicher Nachlass gilt als verschollen Familie BearbeitenChristian Friedrich Jager war der Sohn des Arztes Georg Friedrich Jager 1714 1787 und der Christiane Friderike Jager geb Rheinwald 1716 1747 Er heiratete 1768 in Lustnau Christiane Elisabeth Gmelin 1774 heiratete er in Nurtingen zum zweiten Mal und zwar Luise Friederike Sonntag Aus der ersten Ehe stammen eine Tochter und der Sohn Carl Christoph Friedrich von Jager 1773 1828 Obermedizinalrat und Leibarzt Aus zweiter Ehe hatte er 5 Kinder darunter Georg Friedrich von Jager 1785 1866 Obermedizinalrat Palaontologe Gottlieb Friedrich Jager 1783 1843 Professor der Philosophie und Ephorus des Tubinges Stifts Christian Friedrich Jager war ein Stiefvetter von Friedrich Holderlins Mutter Johanna Christiana Gok verwitweter Holderlin geb Heyn sein Vater ein angeheirateter Grossonkel Holderlins und dazu dessen Arzt in Nurtingen und Klosterarzt in Denkendorf Wurttemberg Seine Sohne waren Stiefvettern zweiten Grades von Holderlin Dieser bezeichnete Karl Christoph Friedrich Jager entsprechend als Landsmann und Vetter 1 d h als entfernten Verwandten Holderlin wohnte zeitweilig bemerkenswerterweise in der Nahe seines als Ephorus des Evangelischen Stifts Tubingen tatigen Vetters Gottlieb Friedrich Jager zur Miete bei Schreinermeister Ernst Friedrich Zimmer 1772 1838 Freimaurer BearbeitenChristian Friedrich Jager gehorte der von 1774 bis 1784 bestehenden Freimaurerloge Zu den drei Zedern in Stuttgart an Deren Mitglieder wurden vielfach fur die Literatur und Geistesgeschichte Wurttembergs wichtig Ehrungen BearbeitenChristian Friedrich Jager wurde 1806 mit dem Ritterkreuz des Koniglichen Zivilverdienstordens ausgezeichnet 2 womit die Erhebung in den personlichen Adel verbunden war Am 25 Juli 1806 wurde er mit dem Beinamen Theon II zum Mitglied Matrikel Nr 1034 Leopoldina gewahlt Literatur BearbeitenGerhard Fichtner Christian Friedrich von Jager In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 267 f Digitalisat Reinhard Breymayer Freimaurer vor den Toren des Tubinger Stifts Masonischer Einfluss auf Holderlin In Sonke Lorenz und Volker Karl Schafer in Verbindung mit dem Institut fur Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universitat Tubingen Hrsg Tubingensia Impulse zur Stadt und Universitatsgeschichte Festschrift fur Wilfried Setzler zum 65 Geburtstag Tubinger Bausteine zur Landesgeschichte 10 Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2008 ISBN 978 3 7995 5510 4 S 355 395 hier S 365 und 378 Johann Daniel Ferdinand Neigebaur Geschichte der kaiserlichen Leopoldino Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher wahrend des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens Friedrich Frommann Jena 1860 S 243 Textarchiv Internet Archive Frank Raberg Vor 200 Jahren gestorben Christian Friedrich von Jager In Momente Beitrage zur Landeskunde von Baden Wurttemberg Nr 3 2008 S 24 Weblinks BearbeitenMitgliedseintrag von Christian Friedrich von Jager sen bei der Deutschen Akademie der Naturforscher LeopoldinaEinzelnachweise Bearbeiten Holderlin Samtliche Werke Stuttgarter Ausgabe Band 6 1 S 103 43 45 Band 6 2 S 654 19 27 Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch 1808 S 31Normdaten Person GND 102570337 lobid OGND AKS LCCN no2011076304 VIAF 7779061 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jager Christian Friedrich vonALTERNATIVNAMEN Theon II Jager Christian FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher MedizinerGEBURTSDATUM 13 Oktober 1739GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 7 September 1808STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Friedrich von Jager amp oldid 234993401