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Cenzi von Ficker eigentlich Creszenz von Ficker verheiratete Sild 1 September 1878 in Munchen 26 August 1956 auf Burg Stauf war eine osterreichische Bergsteigerin Sie gehorte vor dem Ersten Weltkrieg aufgrund ihrer Beteiligung an der Expedition zur Erstbesteigung des Uschba im Kaukasus unter dem Spitznamen Uschba Madel zu den bekanntesten osterreichischen Bergsteigerinnen 1 Cenzi von Ficker um 1900Leben BearbeitenCenzi von Ficker wurde als zweitaltestes Kind und zweite Tochter des an der Innsbrucker Universitat lehrenden Historikers Julius von Ficker geboren Ihre drei jungeren Bruder waren Ludwig Heinrich und Rudolf von Ficker Gemeinsam mit ihrem Bruder Heinrich begann sie in ihrer Jugend mit Touren im Karwendel und Wettersteingebirge Mit 20 Jahren wurde sie Mitglied im Osterreichischen Alpenklub OAK Schnell erarbeitete sie sich einen Ruf als kuhne Kletterin und gute Tourengeherin 1901 machte sie erstmals Touren im Wallis rund um Zermatt 2 Das Bergsteigen war fur sie ein Weg sich allein aus all der Stubenhockerei heraus einen Weg ins Freie zu bahnen 3 Bekannt wurde Cenzi von Ficker vor allem durch ihre Teilnahme an der 1903 von Willi Rickmer Rickmers organisierten Kaukasus Expedition Gemeinsam mit Rickmers ihrem Bruder und Adolf Schulze war sie am ersten Versuch der Erstersteigung des 4737 m hohen Uschba Sudgipfels beteiligt der damals als schwerster Berg der Welt galt 4 Nachdem Schulze im Vorstieg schwer gesturzt war wobei sich ihr Bruder als dessen Sicherungspartner erheblich verletzte barg sie gemeinsam mit Rickmers und einem Trager die beiden Verletzten und sicherte den Abstieg ins Hochlager Beim zweiten und erfolgreichen Versuch Schulzes nur wenige Tage spater war sie allerdings nicht dabei nbsp Die Kaukasus Expedition 1903 mit Cenzi von Ficker 1 Reihe 4 von links Furst Dadeschkeliani 1 Reihe 5 von links und Willi Rickmer Rickmers 1 Reihe 6 von links Cenzi von Ficker gelang zum Abschluss der Kaukasus Expedition noch die Erstbesteigung mehrerer kleinerer Gipfel darunter eines bislang namenlosen 3860 Meter hohen Bergs der daraufhin nach ihr benannt wurde und den Namen Tsentsi Tau erhielt 5 Dem Fursten Dadeschkeliani von Swanetien hatte der Mut von Cenzi von Ficker bei der Rettung ihrer verletzten Gefahrten sehr imponiert sie erhielt von ihm den Uschba formell geschenkt 6 Die Schenkungsurkunde befindet sich im Alpinen Museum in Munchen Nach ihrer Ruckkehr wurde sie in Deutschland und Osterreich als unerschrockene Alpinistin gefeiert und als Uschba Madel popular In den Folgejahren absolvierte sie weitere Bergtouren meist in Begleitung ihres Bruders 1906 nahm sie an einer von Rickmers organisierten Expedition nach Turkestan teil die sie bis in den Pamir und dort an den riesigen Fedtschenko Gletscher fuhrte Auf dieser Expedition bestieg sie mehrere bislang unerstiegene Gipfel in der Peter I Kette des Pamir 2 1908 heiratete Cenzi von Ficker den Wiener Rechtsanwalt und Bergsteiger Hans Sild 15 November 1937 Sild loste auch ihren Bruder als Partner bei Berg und Skitouren ab Gemeinsam mit ihm reiste sie 1913 erneut in den Pamir und nach Samarkand Im gleichen Jahr stand sie als erste Skifahrerin auf dem Grossvenediger 2 Das Ehepaar bekam in den Folgejahren drei Sohne 1914 musste ihr Mann als Offizier der k u k Kaiserjager in den Krieg aus dem er 1917 schwer verwundet heimkehrte In den 1920er Jahren ging das inzwischen in Wien wohnende Ehepaar Sild weiterhin regelmassig auf alpine Touren allmahlich begleitet von den drei Sohnen die ebenfalls gute Bergsteiger wurden 1937 ernannte der OAK Cenzi Sild zum ersten weiblichen Ehrenmitglied 2 Im gleichen Jahr sturzte allerdings ihr altester Sohn Ulrich Sild 1911 1937 7 genannt Uli in der Sudwestwand der Stangenwand der Hochschwabgruppe todlich ab 8 9 wenige Monate danach starb ihr Mann nach langerer Krankheit Die beiden anderen Sohne Hans Henning und Meinhart letzterer war ab 1938 personlicher Referent von Arthur Seyss Inquart fur den Deutschen Alpenverein 10 11 fielen im Zweiten Weltkrieg Nach dem Krieg lebte Cenzi von Ficker vor allem bei Freunden der Familie unter anderem in Innsbruck Nurnberg und St Gallen sowie den Sommer uber auf dem Karwendelhaus Sie starb 1956 nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren und wurde in Wien beigesetzt Weblinks BearbeitenBiographie auf bergnews com Personenmappe zu Cenzi von Ficker 1 PDF im Historischen Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland Osterreich und Sudtirol temporar offline Personenmappe zu Cenzi von Ficker 2 PDF im Historischen Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland Osterreich und Sudtirol temporar offline Personenmappe zu Cenzi und Heinrich von Ficker PDF im Historischen Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland Osterreich und Sudtirol temporar offline Einzelnachweise Bearbeiten Gedenkartikel von 1956 abgerufen am 13 Marz 2013 PDF 1 0 MB a b c d Nachruf auf Cenzi Sild in der Osterreichischen Alpenzeitung November Dezember 1956 74 Jahrgang abgerufen am 13 Marz 2013 PDF 1 0 MB Gipfelsieg in langen Rocken Tiroler Tageszeitung 10 Mai 2012 abgerufen am 3 Marz 2020 Stefan Meineke Ein Leben voller Abenteuer Adolf Schulze ein vergessener Pionier des modernen Alpinismus in Alpenvereinsjahrbuch 2001 S 101 Horst Christoph Locker vom Hocker Wie Berge Wande und Kanten zu ihrem Namen kamen und kommen Der Standard vom 5 November 2009 abgerufen am 13 Marz 2013 Karl Lukan Berge Das grosse Abenteuer Otto Maier Verlag Ravensburg 1979 S 126 Ulrich Sild im RegiowikiAT abgerufen am 13 April 2021 Uli Sild in Osterreichische Alpenzeitung Folge 1182 Juni 1937 S 142 145 Historisches Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland Osterreich und Sudtirol Personenmappe Uli Sild Signatur DAV PER 1 SG 2041 0 PDF Datei 859 kB auf historisches alpenarchiv org abgerufen am 15 November 2017 Sean Moore Ireton Caroline Schaumann Hrsg Heights of Reflection Mountains in the German Imagination from the Middle Ages to the Twenty first Century Camden House Publishing Rochester NY 2012 ISBN 978 1 57113 502 5 S 289 Zeitschrift des Deutschen Alpenvereins Band 70 Munchen 1939 S 1 f S 5 ff und S 7 ff Normdaten Person GND 11762974X lobid OGND AKS VIAF 30318654 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ficker Cenzi vonALTERNATIVNAMEN Sild CenziKURZBESCHREIBUNG osterreichische BergsteigerinGEBURTSDATUM 1 September 1878GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 26 August 1956STERBEORT Burgruine Stauf Thalmassing Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cenzi von Ficker amp oldid 234428547