www.wikidata.de-de.nina.az
Carpentras eigentlich Elzear Genet auch Eliziari Geneti um 1470 in Carpentras 14 Juni 1548 in Avignon war ein franzosischer Komponist der Renaissance Er genoss zu Lebzeiten hohen Ruhm und hinterliess beachtenswerte Vertonungen der Klagelieder die das gesamte 16 Jahrhundert uber Bestandteil des Repertoires des papstlichen Chores blieben Daruber hinaus war er der wohl prominenteste Musiker aus Avignon seit der Zeit der Ars subtilior Ende des 14 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenEr wurde in der Stadt Carpentras geboren ansonsten ist uber sein fruhes Leben nichts weiter bekannt Irgendwann vor 1505 legte er die kirchlichen Gelubde ab denn als er in diesem Jahr bei der Kapelle von Avignon angestellt wurde wurde er als clericus bezeichnet Er verbrachte die meiste Zeit seines Lebens abwechselnd in Avignon und in Rom Offenbar war er mit dem Bischof von Avignon Giuliano della Rovere bekannt denn als der Bischof Papst Julius II wurde ging Carpentras mit ihm nach Rom wo er in der papstlichen Kapelle sang 1508 ist er dort als Sanger aufgelistet Jedoch verliess er nach ein paar Jahren die Kapelle um am Hof von Ludwig XII von Frankreich zu arbeiten obwohl nur wenig uber ihn zu dieser Zeit bekannt ist Offenbar komponierte er grosse Mengen weltlicher Musik einige davon ziemlich ehrfurchtslos denn als er im Jahre 1513 nach Rom zuruckkehrte versprach er ausdrucklich damit aufzuhoren 1514 wurde er Kapellmeister der papstlichen Kapelle jetzt unter dem Medici Papst Leo X der ein begeisterter Gonner der Musik und der Kunste war Als Leo im Jahre 1521 starb floh Carpentras von Rom nach Avignon denn der neue Papst Hadrian VI war an Musik desinteressiert wenn ihr nicht sogar feindlich gegenuber gesinnt und viele Musiker wahlten die Abstimmung mit den Fussen Als Hadrian VI 1523 starb folgte ihm mit dem neuen Papst Clemens VII wieder ein Kunstmazen und Carpentras kehrte nach Rom zuruck Dort angekommen stellte er uberrascht fest dass seine eigene Musik nach wie vor gesungen wurde wenn auch in korrumpierten Versionen Infolgedessen fertigte er sorgfaltige Kopien von einigen seiner Werke an wie die erwahnten Vertonungen der Klagelieder und prasentierte Clemens VII diese Sammlung als die wahre oder korrigierte Version Er blieb jedoch nicht in Rom und nach nur zwei Jahren reiste er wieder nach Avignon ab diesmal endgultig 1526 erkrankte er an Tinnitus ein Zustand der ihn in Panik versetzte und den er als kontinuierliches Zischen in seinem Kopf beschrieb Anscheinend war es zu diesem Zeitpunkt dass er sich vom praktischen Musizieren zuruckzog und stattdessen beschloss sich der Veroffentlichung seiner gesammelten Kirchenmusik zu widmen einem immensen Unterfangen und auch der fruheste bekannte derartige Versuch in der Musikgeschichte Die Veroffentlichung war muhsam einer der Drucker versagte darin die Noten korrekt nach Takten auszurichten und die gesamte Ausgabe endete in Beliebigkeit Mitte der 1530er Jahre war er jedoch endlich in der Lage vier grosse Sammlungen seiner Musik zu veroffentlichen Zwei der Bande widmete er Papst Clemens VII die anderen beiden Kardinal Ippolito de Medici Er scheint in den letzten zwei Jahrzehnten seines Lebens mehrere kirchliche Positionen in Avignon innegehabt zu haben einschliesslich des Dekanats von St Agricol Er starb in dieser Stadt im Jahre 1548 Werk BearbeitenCarpentras komponierte mehrere Messen zahlreiche Satze des Magnificat Psalmvertonungen Hymnen Motetten und weltliche Lieder sowie viele Vertonungen der Klagelieder die sein bekanntestes Werk sowohl zu Lebzeiten waren als auch noch 1587 als Palestrina durch die gegenreformatorische Kirche beauftragt wurde sie zu ersetzen Stilistisch ist seine Musik typisch fur die Generation nach Josquin ausgeglichen polyphon mit allgegenwartigen Imitationen Carpentras wechselt Punkte der Imitation mit homophonen Abschnitten ab vor allem in seinen Vertonungen der Klagelieder Literatur BearbeitenHoward Mayer Brown Richard Sherr Carpentras In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Harold Gleason Warren Becker Music in the Middle Ages and Renaissance Music Literature Outlines Series I Frangipani Press Bloomington Indiana 1986 ISBN 0 89917 034 X Gustave Reese Music in the Renaissance W W Norton amp Co New York 1954 ISBN 0 393 09530 4 Richard Sherr Carpentras In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 3 Bjelinski Calzabigi Barenreiter Metzler Kassel u a 2000 ISBN 3 7618 1113 6 Sp 256 260 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Weblinks BearbeitenWerke von und uber Carpentras im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Carpentras in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Carpentras im International Music Score Library Project Gemeinfreie Noten von Carpentras in der Choral Public Domain Library ChoralWiki englisch Information auf medieval org englisch Normdaten Person GND 104311541 lobid OGND AKS LCCN n82237507 VIAF 56799307 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME CarpentrasALTERNATIVNAMEN Genet Elzear wirklicher Name Geneti EliziariKURZBESCHREIBUNG franzosischer KomponistGEBURTSDATUM um 1470GEBURTSORT CarpentrasSTERBEDATUM 14 Juni 1548STERBEORT Avignon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carpentras Komponist amp oldid 222167668