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Carl Peter Zenner auch Karl Peter Zenner 11 Juni 1899 in Oberlimberg 16 Juni 1969 in Andernach war ein deutscher Nationalsozialist und SS Fuhrer zuletzt SS Brigadefuhrer und Generalmajor der Polizei Carl Zenner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenZenner war der Sohn eines Steinbruchverwalters Nach der Volksschule besuchte er das Gymnasium in Andernach welches er mit Primareife verliess Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg war Zenner von Mitte Januar bis Ende September 1919 Mitglied der Brigade Nordlitauen im Baltikum und wurde von dort im Fruhjahr 1919 fur drei Monate zwischenzeitlich zur Niederschlagung eines Aufstandes von Spartakisten nach Hamburg verlegt Nach seiner Entlassung aus der Armee studierte er in Koln Volks und Betriebswissenschaft und schloss im Dezember 1921 das Studium als Diplom Kaufmann ab Bei der Brohltal AG in Burgbrohl war er danach bis Ende 1931 im kaufmannischen Bereich tatig zuletzt als Abteilungsleiter In der ersten Halfte des Jahres 1932 war er beschaftigungslos Zenner trat zum 7 August 1925 in die NSDAP Mitgliedsnummer 13 539 ein und war danach fur die Partei bis 1928 als politischer Bezirksleiter des Bezirks Koblenz Trier tatig Zudem wurde er in Koblenz Ortsgruppenleiter und betatigte sich bis 1933 als Gau und Reichsredner der NSDAP Bei der SS Mitgliedsnummer 176 wurde er im August 1926 Mitglied und im gleichen Jahr noch stellvertretender SS Fuhrer fur den Gau Rheinland und bekleidete in der Folge leitende Funktionen innerhalb dieser Organisation Wahrend der Rheinlandbesetzung wurde er 1927 durch franzosische Kriegsgerichte in Koblenz wegen Landfriedensbruch freigesprochen jedoch in Mainz wegen NS Betatigung zu einer Geldstrafe verurteilt Von 1929 bis 1933 gehorte er dem Kreistag Ahrweiler an und wurde stellvertretender Burgermeister der Stadt Ahrweiler Nachdem er 1928 mit seiner Kandidatur fur den Preussischen Landtag und den Reichstag gescheitert war erhielt Zenner bei den Reichstagswahlen im Juli 1932 ein Mandat fur den Wahlkreis 21 Koblenz Trier im Reichstag verlor dieses jedoch im November 1932 Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Zenner im Marz 1933 erneut Mitglied des Reichstags fur den Wahlkreis 21 Koblenz Trier dem er bis zum Ende der NS Herrschaft ununterbrochen angehorte Von Mai 1937 bis zu seiner Beurlaubung im August 1941 war er Polizeiprasident in Aachen Von 1937 bis 1942 war er ehrenamtlicher Richter am Volksgerichtshof Im Juni 1941 wurde er zum SS Brigadefuhrer befordert den hochsten Rang den er innerhalb der SS erhielt wenige Monate spater wurde er zum Generalmajor der Polizei ernannt Im August 1941 folgte seine Ernennung zum SS und Polizeifuhrer SSPF fur Weissrussland in Minsk wo er zugleich SS Standortfuhrer wurde Ende Juli 1942 wurde er von seinen Posten entbunden da Erich von dem Bach Zelewski ihm zu wenig Engagement bei der Partisanenbekampfung vorgehalten hatte Nach der Abgabe des Postens kam er nach Berlin und wurde Chef des Erfassungsamtes B II im SS Hauptamt und blieb dort bis zum Kriegsende Ein im Herbst 1942 gegen ihn eingeleitetes Verfahren wegen Pflichtvergessenheit wurde im Dezember 1943 durch das Oberste SS und Polizeigericht eingestellt Nach Kriegsende geriet er Ende Mai 1945 in franzosische Gefangenschaft und wurde in Balingen und Aachen interniert Schliesslich wurde er am 12 Juni 1947 der britischen Militargerichtsbarkeit ubergeben und fur seine Teilnahme an den Novemberpogromen zu einer funfjahrigen Haftstrafe sowie zu einer Geldstrafe verurteilt Nach der Haftentlassung Mitte Juni 1950 betatigte er sich als Geschaftsfuhrer in Brohl Am 12 Juni 1961 wurde Zenner vom Landgericht Koblenz zu 15 Jahren Haft verurteilt Verfahrensgegenstand war die Ermordung von uber 6 000 judischen Mannern Frauen und Kindern aus dem Ghetto in Minsk die zwischen dem 7 und 11 November 1941 erschossen wurden um Wohnraum freizumachen fur aus dem deutschen Reich eintreffende Judentransporte Carl Zenner wurde beim Judenmord vom Gericht nur als Gehilfe angesehen Seine Totungshandlungen hatten auf Hitlers Grundsatzbefehl zum Judenmord beruht Das Gericht glaubte Zenner dass er die Judentotungen innerlich ablehend begangen habe Er habe auf Befehl gehandelt und habe zusatzlich in einer Art psychotischer Verherrlichung des Nationalsozialismus gehandelt Die Hochststrafe erhielt Zenner weil der angeklagte Mord im wesentlichen sein Werk gewesen sei 1 Im Jahre 1967 wurde er aus der Haft entlassen 2 Literatur BearbeitenErnst Klee Personenlexikon zum Drittes Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Verlag Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 10 039309 0 Helmut Krausnick Hans Heinrich Wilhelm Die Truppe des Weltanschauungskrieges die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD 1938 1942 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1981 ISBN 3 421 01987 8 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 LG Koblenz 12 Juni 1961 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Bd XVII bearbeitet von Irene Sagel Grande H H Fuchs C F Ruter Amsterdam University Press 1977 Nr 512 S 497 553 Verfahrensgegenstand Massenerschiessung von zirka 6000 judischen Mannern Frauen und Kindern des Minsker Ghettos um Wohnraum freizumachen fur aus dem deutschen Reich eintreffende JudentransporteWeblinks BearbeitenZenner Carl in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Zenner Karl Peter in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Zenner Carl Peter in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten Hans Christian Jasch NS Verbrechen vor bundesdeutschen Gerichten Zur Taterschaft und zum Taterbegriff S 240f in Magnus Brechtken Hrsg Aufarbeitung des Nationalsozialismus Ein Kompendium Wallstein Gottingen 2021 ISBN 978 3 8353 5049 6 Carl Zenner 1899 1969 Mahnmal Koblenz abgerufen am 21 September 2023 Normdaten Person GND 130409723 lobid OGND AKS VIAF 20790393 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zenner CarlALTERNATIVNAMEN Zenner Karl Zenner Karl Peter vollstandiger Name Zenner Carl Peter vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR SS und PolizeifuhrerGEBURTSDATUM 11 Juni 1899GEBURTSORT OberlimbergSTERBEDATUM 16 Juni 1969STERBEORT Andernach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Zenner amp oldid 237516637