www.wikidata.de-de.nina.az
Carl Wilhelm August Weber 4 Februar 1871 in Oldenburg 17 November 1957 in London war ein deutscher Bankier und Politiker NLP DDP DStP Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Parteitatigkeit 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenNach dem Besuch des Gymnasiums in Oldenburg durchlief Weber von 1889 bis 1892 eine dreijahrige Banklehre Anschliessend studierte er Nationalokonomie Geschichte und Rechtswissenschaften an den Universitaten Berlin Jena und Marburg 1895 promovierte er zum Dr jur Nach der einjahrigen Zugehorigkeit zum Oldenburgischen Infanterieregiment Nr 91 trat Weber 1896 als Korrespondent in die Dresdner Bank ein in der er spater zum Prokuristen aufstieg 1900 ubernahm er die Leitung einer sachsischen Provinzbank in Lobau 1912 siedelte er nach Berlin uber wo er ebenfalls die Leitung einer Bank innehatte Wahrend des Ersten Weltkrieges war Weber in der Kriegswirtschaft tatig Nach dem Krieg ubernahm er Aufgaben im Reichswirtschaftsministerium In der Privatwirtschaft tat er sich als Vorstandsmitglied des Hansa Bundes fur Handel Gewerbe und Industrie und des Reichsverbandes der Deutschen Industrie sowie als Mitglied der Handelskammer von Berlin hervor Weber gehorte in den letzten Jahren der Weimarer Republik dem Vorstand des Reichsverbandes der Deutschen Industrie und des Hansabundes fur Handel Gewerbe und Industrie an Ausserdem war er Prasident des Jute Industrieverbandes Mitte August 1925 am Anbeginn des Niederganges des Stinnes Imperiums ubernahm er mit einem Konsortium das er mit dem Berliner Papierindustriellen Walter Salinger anfuhrte wurde die Deutsche Allgemeine Zeitung zusammen mit der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags AG fur 3 Millionen Mark 1 Es wurde in der Rechtspresse befurchtet dass nationalen Kreisen die Macht uber dieses wichtige Organ entgleiten konne wenngleich versichert wurde die politische Richtung der Zeitung beizubehalten 2 Schliesslich schwenkte die DAZ mehr und mehr auf einen rechtskonservativ antirepublikanischen Kurs ein ahnlich wie Teile der burgerlichen Mitte im Umfeld der DVP bei der sich der Voreigner der Grossindustrielle Hugo Stinnes bis zu seinem Ableben 1924 engagierte Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 musste Weber auf Druck der Gestapo alle seine Amter in der Wirtschaft niederlegen 1938 ging er als Emigrant nach Grossbritannien Er liess sich in London nieder wo er die Fuhrung der ortlichen Reprasentation der Deutschen Freiheitspartei ubernahm und auch im Central European Joint Committee mitwirkte Hinzu kam publizistisches Engagement gegen die Hitler Diktatur In Deutschland brachte seine Betatigung Weber derweil in das Visier der nationalsozialistischen Uberwachungsorgane die ihn als Staatsfeind einstuften Im Fruhjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin Weber auf die Sonderfahndungsliste G B ein Verzeichnis von Personen die im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Prioritat ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten 3 1943 gehorte Weber zu den Unterzeichnern des Grundungsaufrufs der Bewegung Freies Deutschland die er bald danach jedoch aus Protest gegen die Deutschlandpolitik der Sowjetunion und der KPD wieder verliess In seinem Buch A New Germany in a New Europe von 1944 pladierte Weber fur einen Neuaufbau des Reiches ohne Gebietsverluste mit staatlicher Wirtschaftsplanung und Mitbestimmung Parteitatigkeit BearbeitenVon 1907 bis 1911 gehorte Weber dem Reichstag des Kaiserreiches als Abgeordneter fur den Reichstagswahlkreis Konigreich Sachsen 2 und die Nationalliberale Partei an Im Dezember 1918 beteiligte sich Weber im Gegensatz zur Mehrheit der Nationalliberalen an der Grundung der Deutschen Demokratischen Partei DDP Als diese 1930 nach der Fusion mit dem Jungdeutschen Orden in der Deutschen Staatspartei aufging ging Weber diesen Weg mit Von September 1930 bis Juli 1932 sass er fur die neue Partei als Abgeordneter im Reichstag in dem er den Wahlkreis 4 Potsdam I vertrat Wahrend dieser Zeit hatte er den Fraktionsvorsitz der Staatspartei inne Schriften BearbeitenDie Reichsfinanzreform Leipzig s a 1909 Krieg und Banken 1915 Wider den Nationalsozialismus Berlin 1932 mit Victor Schiff Wilhelm Koenen Irmgard Litten Arthur Liebert Germany s Road to Democracy Drummond London 1943 New Germany in a New Europe London 1945 Literatur BearbeitenDeutsche Biographische Enzyklopadie Bd 10 Thies Zymalkowski S 432 Weber August in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 798Weblinks BearbeitenAugust Weber in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten August Weber in den Akten der Reichskanzlei Frederic Stephan Die Europavorstellungen im deutschen und im franzosischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1933 40 bis 1945 PDF 1 4 MB Historisches Institut der Universitat Stuttgart 2002 Nachlass Bundesarchiv N 1670Einzelnachweise Bearbeiten Stinnes Concerns Newcastle Morning Herald and Miners Advocate Newcastle NSW Australien 24 August 1925 S 5 Volksstimme Magdeburg 25 August 1925 S 2 Eintrag zu Weber auf der Sonderfahndungsliste G B Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museums in London Normdaten Person GND 104075929 lobid OGND AKS VIAF 44732233 Wikipedia Personensuche Abgeordnete des Reichstagswahlkreises Konigreich Sachsen 2 Heinrich Erdmann August von Thielau 1867 Karl August Mosig von Aehrenfeld 1867 1874 Julius Fruhauf 1874 1878 Emil Grutzner 1878 1881 Gustav Fahrmann 1881 1887 Reinhold Hoffmann 1887 1893 Hermann Herzog 1893 1898 Carl Adalbert Forster 1898 1903 Karl Sindermann 1903 1907 August Weber 1907 1912 Hermann Kratzig 1912 1918 PersonendatenNAME Weber Carl Wilhelm AugustALTERNATIVNAMEN Weber AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Bankier und Politiker NLP DStP MdRGEBURTSDATUM 4 Februar 1871GEBURTSORT OldenburgSTERBEDATUM 17 November 1957STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Wilhelm August Weber amp oldid 234521607