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Carl Menge 18 August 1864 in Kreuznach 9 Oktober 1945 in Munchen war ein deutscher Gynakologe und Geburtshelfer Carl Menge Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Wissenschaft 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenCarl Menge studierte Medizin an den Universitaten Munchen Freiburg und Leipzig Danach arbeitete er zunachst als Assistent am Berliner Hygiene Institut unter Robert Koch Hier erwarb er eine bakteriologische Ausbildung Auf Empfehlung Kochs richtete er als Assistent des Grunders der Institution des Mediziners Sir Henry Acland ein bakteriologisches Laboratorium am Oxford University Museum of Natural History an der University of Oxford ein In der Folge wurde er Assistent bei Eduard Arnold Martin in Berlin und spater Hebammenlehrer in Stettin Sein gynakologischer Lehrer wurde Paul Zweifel an der Universitat Leipzig Dort habilitierte sich Menge gleichzeitig mit Bernhard Kronig 1863 1917 der spater als Ordinarius fur Geburtshilfe und Gynakologie nach Freiburg berufen wurde Mit ihm verband Menge eine freundschaftliche Beziehung 1904 wurde Carl Menge als Nachfolger Johann Veits auf den Lehrstuhl fur Gynakologie und Geburtshilfe der Friedrich Alexander Universitat Erlangen berufen Er leitete die Frauenklinik bis 1908 Sein Nachfolger wurde Philipp Jung 1870 1918 1 Von Erlangen wurde Menge auf den Lehrstuhl der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg berufen Hier leitete Menge die Klinik bis 1930 Nach einer Erkrankung bat Carl Menge um seine Emeritierung Er hinterliess in Heidelberg ein von ihm in der Zeppelinstrasse erbautes Haus die Villa Menge in dem sich heute das geburtshilfliche Zentrum des Krankenhauses Salem befindet Menge war 1922 1923 Prasident der Deutschen Gesellschaft fur Gynakologie und Geburtshilfe und organisierte deren Kongress 1923 in Heidelberg Die Gesellschaft ernannte ihn spater zum Ehrenmitglied 1926 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewahlt 2 Im Jahr 1944 erhielt er die Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft Menge zog nach Munchen wo er sich der Aumuller Gesellschaft einer Vereinigung von Akademikern Kunstlern und Architekten anschloss und sich seinen musischen vor allem literarischen Interessen widmete Er starb im Alter von 81 Jahren im Jahre 1945 Wissenschaft BearbeitenCarl Menge widmete einen wesentlichen Teil seiner wissenschaftlichen Arbeit der Klarung nosologischer Zusammenhange von Infektionskrankheiten in der Frauenheilkunde Bereits 1900 hielt er zusammen mit Kronig ein Referat uber die Atiologie und Natur des Kindbettfiebers das internationale Beachtung fand Weitere Arbeiten betrafen neue Kulturverfahren fur Gonokokken Untersuchungen zur Selbstreinigung der Vagina und zur Urogenitaltuberkulose Die gynakologische Chirurgie wurde von ihm um neue Techniken wie die Tubensterilisierung durch die Leistenkanale und die Mengesche Bauchdeckenplastik bereichert Menge erkannte fruhzeitig die Bedeutung der Strahlentherapie fur die Behandlung von gynakologischen Krebserkrankungen die er beispielsweise beim Zervixkarzinom anwendete Als Geburtshelfer war Menge dagegen eher konservativ Insbesondere war er ein Gegner der kunstlichen Fruhgeburt der hohen Zange und der prophylaktischen Wendung in der Behandlung beim engen Becken Er bemuhte sich jedoch um die Nutzung von Hypnose und Autosuggestion zur Schmerzlinderung unter der Geburt und war massgeblich an der Einfuhrung der Scopolamin Lachgas Narkose beteiligt Schriften Bearbeitenmit Bernhard Kronig Bakteriologie des weiblichen Genitalkanales Bakteriologie des Genitalkanales der nichtschwangeren und nichtpuerperalen Frau Band 1 Georgi 1897 Uber die Einwirkung einengender Kleidung auf die Unterleibsorgane Besonders die Fortpflanzungsorgane des Weibes 1904 Die Gonorrhoe des Weibes A Holder 1910 Behandlung der Lageveranderungen der weiblichen Geschlechtsorgane Gustav Fischer 1912 mit Erich Opitz Hrsg Handbuch der Frauenheilkunde fur Aerzte und Studierende Bergmann Wiesbaden 1913 Literatur BearbeitenKonrad Buttron Die Entwicklung der Heidelberger Universitats Frauenklinik von Franz Anton Mai bis Josef Zander Dissertation Ruprecht Karls Universitat Heidelberg 1981 online PDF 674 kB Hans Ludwig Walter Jonat Deutsche Gesellschaft fur Gynakologie und Geburtshilfe Vom Programm zur Botschaft A short history 1886 2008 of the German Society of Gynecology and Obstetrics reviewing its 57 congresses 2 Auflage 2008 Deutsche Gesellschaft fur Gynakologie und Geburtshilfe ISBN 3 00 009676 0 Jose Carlos Diz Avelino Franco Douglas R Bacon Joseph Ruprecht Julian Alvarez The history of anesthesia proceedings of the Fifth International Symposium on the History of Anesthesia Santiago Spain 19 23 September 2001 Elsevier Health Sciences 2002 ISBN 3 89129 800 5 S 291 englisch Volltext in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenCarl Menge im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Carl Menge an der Universitat Leipzig Wintersemester 1896 bis Wintersemester 1904 Einzelnachweise Bearbeiten Direktoren der Universitatsfrauenklinik Erlangen Memento des Originals vom 16 September 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www frauenklinik uk erlangen de Mitgliedseintrag von Karl Menge bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 11 Februar 2016 Normdaten Person GND 116881585 lobid OGND AKS LCCN n94001442 VIAF 39256171 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Menge CarlALTERNATIVNAMEN Menge Karl Menge Carl Gustav August Friedrich David HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Gynakologe und GeburtshelferGEBURTSDATUM 18 August 1864GEBURTSORT KreuznachSTERBEDATUM 9 Oktober 1945STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Menge amp oldid 239486374