www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Heinrich Wilhelm Hagen 10 Oktober 1810 in Dottenheim 24 Januar 1868 in Bern war ein deutsch schweizerischer Historiker und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHagen war einer von vier Sohnen des Pfarrers Friedrich Wilhelm Hagen Er besuchte die Lateinschule Windsheim und das Gymnasium Carolinum Ansbach Er studierte ab 1827 an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Philosophie und Geschichte Er wechselte 1830 an die Universitat Jena und begann unter Heinrich Luden mit historischen Studien Zwei Jahre verbrachte er mit Selbststudien 1833 wurde er in Erlangen zum Dr phil promoviert Wahrend seines Studiums wurde er 1827 Mitglied der Burschenschaft Arminia Erlangen und der Alten Erlanger Burschenschaft Germania und 1830 wurde er Mitglied der Jenaischen Burschenschaft Arminia Seine Feuertaufe als politischer Redner hatte Hagen bereits im Mai 1832 diese hielt er als engagierter Burschenschafter bei einer Volksversammlung in Vach bei Furth die zeitgleich zum Hambacher Fest stattfand Er habilitierte sich 1836 und wurde Privatdozent fur Geschichte in Erlangen und ab Juni 1837 an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg die ihn 1845 als a o Professor berief In seiner Geschichtsschreibung wandte sich Hagen schwerpunktmassig der Epoche von der Reformation bis zu den Befreiungskriegen zu Er publizierte aber ebenso zur Mediavistik und befasste sich mit der Bedeutung der Geschichtswissenschaft fur die politische Gegenwart Dementsprechend war Hagens Geschichtsschreibung durch eine politische Zielsetzung gepragt 1 In dieser Beziehung reichten Hagens Schriften auch weit uber den Bereich der Fachdisziplin hinaus So schrieb er fur die spater verbotenen Deutschen Jahrbucher von Arnold Ruge sowie fur die von Karl Marx redigierte Rheinische Zeitung in Koln Durch den Umgang mit Gelehrten wie Friedrich Christoph Schlosser und Ludwig Hausser entwickelte er sich zu einem entschiedenen Demokraten und wurde Abgeordneter im Vorparlament Fur den Wahlkreis Heidelberg Weinheim Wiesloch wurde er am 27 Juni 1848 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung der er bis zum Ende des Rumpfparlaments angehorte Dort schloss er sich der linksdemokratischen Fraktion Donnersberg an Am 27 Marz 1849 stimmte Hagen gegen das in der Paulskirchenverfassung vorgesehene Erbkaisertum 2 Er war als strikter Verfechter der Volkssouveranitat bekannt Er lehnte die gewaltsame Durchsetzung der Republik ab billigte aber ein Widerstandsrecht des Volkes gegen die wortbruchigen Fursten wie er uberhaupt Furstenherrschaft und Volksherrschaft als feindliche Gegensatze erkannte Er vertrat eine gemassigte Linie was im April 1849 mit Ludwig Simon zur Trennung von der Fraktion unter Wilhelm Adolf Trutzschler fuhrte Er verlor 1849 seine Heidelberger Professur aus politischen Grunden und lebte fortan als Privatier Die Universitat Bern berief ihn 1855 als ersten o Professor fur Geschichte 1857 stand er der Universitat Bern als Rektor vor 1868 wurde er in Biel Bienne eingeburgert Sein Sohn Hermann Hagen 1844 1898 war ein Klassischer Philologe Werke Auswahl BearbeitenDeutschlands literarische und religiose Verhaltnisse im Reformationszeitalter Palm Erlangen 1841 1844 Nachdruck Scientia Aachen 1966 Zur politischen Geschichte Deutschlands Franckh Stuttgart 1842 Fragen der Zeit 2 Bande Franckh Stuttgart 1843 1845 Politischer Katechismus 2 Bande Westermann Braunschweig 1848 Geschichte der neuesten Zeit vom Sturze Napoleons bis auf unsere Tage 2 Bande Westermann Braunschweig 1851 Die ostliche Frage mit besonderer Rucksicht auf Deutschland Meidinger Frankfurt am Main 1854 Deutsche Geschichte von Rudolf von Habsburg bis auf die Zeit Friedrichs des Grossen 3 Bande Meidinger Frankfurt am Main 1854 1858 Fortsetzung von Eduard Dullers Vaterlandischer Geschichte Die Politik Rudolfs von Habsburg und Albrechts I und die Entstehung der schweizerischen Eidgenossenschaft Meidinger Frankfurt am Main 1857 Grundriss der allgemeinen Geschichte als Leitfaden fur den Geschichtsunterricht in hoheren Lehranstalten 3 Bande Schulthess Zurich 1860 Reden und Vortrage Jent Bern 1861 Der Maler Johann Mich Voltz von Nordlingen und seine Beziehungen zur Zeit und Kunstgeschichte Ebner und Seubert Stuttgart 1863 Die auswartige Politik der Eidgenossenschaft namentlich Berns in den Jahren 1610 18 Haller Bern 1865 Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 2 F H Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0809 X S 222 223 Karl August Klupfel Hagen Karl In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 341 343 Niklas Lenhard Schramm Konstrukteure der Nation Geschichtsprofessoren als politische Akteure in Vormarz und Revolution 1848 49 Munster New York 2014 hier Kap 3 6 Robert Zepf Karl Hagen in Frank Engehausen Armin Kohnle Hg Gelehrte in der Revolution Heidelberger Abgeordnete in der deutschen Nationalversammlung 1848 49 Heidelberg 1998 S 155 182 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Hagen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Albert Portmann Tinguely Hagen Karl In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Zu Hagens Geschichtsschreibung Lenhard Schramm 2014 S 111 118 170 175 und passim Zepf 1998 S 169 Normdaten Person GND 104137266 lobid OGND AKS LCCN n85348598 VIAF 69362330 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hagen KarlALTERNATIVNAMEN Hagen Karl Heinrich Wilhelm vollstandiger Name Hagen CarlKURZBESCHREIBUNG deutsch schweizerischer Historiker Abgeordneter der Frankfurter NationalversammlungGEBURTSDATUM 10 Oktober 1810GEBURTSORT DottenheimSTERBEDATUM 24 Januar 1868STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Hagen Historiker amp oldid 234835099