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Campo Vallemaggia in der alpinlombardischen Ortsmundart Chiemp kjɛmp 5 ist eine politische Gemeinde im Kreis Rovana Bezirk Vallemaggia des Schweizer Kantons Tessin Das Hochplateau der Gemeinde wird vom sich stetig vertiefenden Flussbett der Rovana unterspult Campo Vallemaggia Wappen von Campo Vallemaggia Staat Schweiz SchweizKanton Kanton Tessin Tessin TI Bezirk Bezirk VallemaggiawKreis Kreis RovanaBFS Nr 5307i1f3f4Postleitzahl 6684Koordinaten 681404 127057 46 29 8 495 1314 Koordinaten 46 17 24 N 8 29 42 O CH1903 681404 127057Hohe 1314 m u M Hohenbereich 824 2791 m u M 1 Flache 43 30 km 2 Einwohner 49 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 1 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 14 3 31 Dezember 2022 4 Gemeindeprasident Mauro GobbiCampo Vallemaggia Campo Vallemaggia Lage der GemeindeKarte von Campo Vallemaggia wwCampo Vallemaggia Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Siedlungen 3 Geschichte 4 Bevolkerung 4 1 Sprachen 4 2 Religionen Konfessionen 4 3 Herkunft Nationalitat 5 Politik 6 Wirtschaft 7 Verkehr 8 Sehenswurdigkeiten 9 Personlichkeiten 10 Bilder 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Gemeinde liegt im Val di Campo 6 auf 1314 m u M 26 km nordwestlich von Locarno Die Nordgrenze zu Bosco Gurin fuhrt entlang der Grate einer Gebirgskette Westlichster Punkt dieser Kette ist der Madone Batnall 2748 m u M ostlichster Punkt der Pizzo Bombogn 2289 m u M Die Westgrenze zum Val Formazza ist zugleich Landesgrenze zu Italien Sie fuhrt vom Madone Batnall hinuber zum Pizzo Quadro 2793 m u M zerteilt dann in sudostlicher Richtung den oberen Teil des Val di Campo geht in sudwestlicher Richtung zum Pizzo di Porcaresc 2467 m u M und dreht dann nach Osten ab Die gesamte Sudgrenze ist gleichzeitig Bezirksgrenze Distretto di Vallemaggia Distretto di Locarno und fuhrt meist entlang von Gebirgsgraten zum Pizzo Molinera 2292 m u M Vom letztgenannten Berg geht es in nordwestlicher Richtung zuruck zum Pizzo Bombogn Im sudlichen Gebirgsteil liegen vier kleine Seen der Lago dei Pozzoi 1955 m u M der Lago gelato 2155 m u M der Lago di Sfii 1909 m u M und der Lago del Pezz 1979 m u M Hauptbach ist die Rovana 7 die aus dem Zusammenschluss des Ri di Sfii entspringt im Suden der Gemeinde und dem Rio Colobiasca entspringt im Westen der Gemeinde entsteht Das sich seit dem 19 Jahrhundert stetig vertiefende Flussbett ist eine wesentliche Bedrohung fur die Siedlung Gleichfalls ist es die Tatsache dass sich Regenwasser unterirdisch an einer wasserundurchlassigen Schicht anstauen und Erdmassen in Bewegung versetzen kann wodurch eine Terrasse ins Rutschen gerat 8 Siedlungen Bearbeiten nbsp Piano di Campo Torba di Sartuu Getreidespeicher auf pilzformigen Mausepfeilern funghi erbaut 1567In der Gemeinde liegen zahlreiche Hausergruppen und Einzelgehofte Die grossten Siedlungen sind Pianelli ein Zusammenschluss mehrerer Alpen 1 1 km sudwestlich von Campo Cimalmotto 1405 m u M 800 m sudwestlich von Campo 9 Campo Vallemaggia 1281 1311 m u M ein Zusammenschluss mehrerer Weiler Piano di Campo 1187 m u M 1 7 km ostlich von Campo und Niva oberhalb des gleichnamigen Bachs 1073 m u M 2 8 km ostlich von Campo Alle diese Siedlungen liegen nordlich der Rovana Vom gesamten Gemeindeareal von uber 43 km sind 44 3 von Wald und Geholz bedeckt und 41 5 unproduktive Flache Gebirge und Seen Immerhin 13 3 des Gemeindegebiets konnen landwirtschaftlich genutzt werden Weitere 0 8 des Gemeindeareals sind Siedlungsflache Ein erheblicher Teil des Territoriums leidet unter Erdverschiebungen Die Kirche von Campo war bereits im Jahr 1858 30 Meter talabwarts gerutscht die ersten Hauser des Bergdorfs mussten aufgegeben werden Bis 1950 wanderte der Kirchturm um weitere 23 Meter Richtung Abhang und die Kirche sackte um fast 6 Meter ab 8 Nachbargemeinden sind auf Tessiner Seite Bosco Gurin Cerentino Maggia und Onsernone bis 9 April 2016 Vergeletto sowie auf italienischem Territorium Formazza Geschichte BearbeitenDas Campotal fruher Ceviotal geheissen muss eine einzige vicinanza Nachbarschaft gebildet haben spater bildeten sich die Gemeinden Campo Cimalmotto und Niva Campo war im Spatmittelalter eine Siedlung von beachtlicher Grosse Das Dorf bildete im 15 Jahrhundert mit Cevio Bignasco und Cavergno die Roana superior wahrscheinlich ein besonderer Verwaltungsbezirk Um 1700 waren die Dorfer des Val Rovana reich und vermogende Tessiner Familien zogen in seine Abgeschiedenheit Beruhmte Geschlechter wie die Pedrazzini Porta Pontoni und Fabri sind hier verwurzelt 8 Campo stritt sich seit dem Mittelalter mit dem italienischen Nachbarort Crodo im Ossolatal um die zuhinterst im Tal gelegene Alpschaft Cravairola Erst am 23 September 1874 wurde das Territorium im Rahmen der sogenannten Cravairola Decision endgultig Italien auf Grund des Schiedspruches des Gesandten der Vereinigten Staaten von Amerika zugewiesen 10 Schon im 17 und 18 Jahrhundert wanderten viele Menschen nach Deutschland und Italien aus da es zu wenig Arbeitsplatze und Siedlungsflache fur alle Bewohner gab Daher halbierte sich die Einwohnerzahl 1683 1801 51 2 In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts wurden Cimalmotto und Niva wieder mit Campo vereinigt Bis zum Jahr 1850 stabilisierte sich die Bevolkerungszahl ehe die grosse Massenauswanderung einsetzte die bis 1990 dauerte Vorerst lagen die Ziele in Ubersee Kalifornien und Australien doch wanderten auch etliche Bewohner in andere Teile des Kantons Tessin aus Zwischen 1683 und 1990 nahm deshalb die Einwohnerzahl um 95 6 ab was der hochste Wert aller Tessiner Gemeinden ist Der kleine Aufschwung in den 1990er Jahren ist bereits wieder gebremst worden Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklungJahr 1683 1801 1850 1888 1900 1930 1950 1970 1990 2000 11 2004 2010 2020Einwohner 1 067 521 506 358 291 201 182 95 47 58 56 49 49Sprachen Bearbeiten Die Bevolkerung spricht die lokale alpinlombardische Mundart des Italienischen Bei der letzten Volkszahlung im Jahr 2000 gaben 89 66 Italienisch 8 62 Deutsch und 1 72 Englisch als ihre Hauptsprache an Religionen Konfessionen Bearbeiten In fruheren Zeiten waren samtliche Bewohner Mitglied der romisch katholischen Kirche Heute Stand 2000 sind 81 03 romisch katholische und 8 62 evangelisch reformierte Christen Konfessionslos sind 5 17 weitere 5 17 der Bevolkerung machten keine Angaben uber ihre Glaubensgemeinschaft Herkunft Nationalitat Bearbeiten Von den 56 Einwohnern Ende 2004 waren 52 92 86 Schweizer Staatsburger Bei der letzten Volkszahlung 2000 waren 86 21 der Einwohner Schweizer Staatsangehorige darunter ein Doppelburger Die Auslander stammen mit Ausnahme eines Niederlanders alle aus Italien Politik BearbeitenDer Gemeinderat besteht aus drei Personen Wirtschaft BearbeitenDie Erwerbstatigen die in Campo tatig sind arbeiten meist in landwirtschaftlichen Berufen Verkehr BearbeitenDie Gemeinde ist drei bis viermal taglich durch die Postautolinie Cevio Cerentino Cimalmotto ans Netz des offentlichen Verkehrs angeschlossen nbsp Casa PedrazziniSehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Campo Vallemaggia Das Dorfbild von Cimalmotto ist im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der Schweiz ISOS als schutzenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft 12 Von Einzelobjekten sind zu nennen Pfarrkirche San Bernardo 13 14 Palazzi Pedrazzini erbaut zwischen 1730 und 1749 13 15 Oratorium San Giovanni Battista 16 im Ortsteil Cimalmotto Pfarrkirche Beata Vergine Assunta erstmals 1597 erwahnt enthalt Freken des Malers Giuseppe Mattia Borgnis 1748 13 im Ortsteil Niva Pfarrkirche San Rocco 13 Schalensteine auf der Alpe Magnello 1810 m u M 17 Personlichkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste von Personlichkeiten aus Campo Vallemaggia Bilder Bearbeiten nbsp Oratorium Santa Maria Addolorata nbsp Palazzo Pedrazzini nbsp Oratorium San Giovanni Battista nbsp Oratorium San Giovanni Battista Innenansicht nbsp Via Crucis nbsp Pizzo QuadroLiteratur BearbeitenGiovanni Bianconi Vallemaggia Edizioni L E M A Agno 1969 S 33 36 46 Otto Lehmann Die Gestaltung der Landschaft im Bereiche der grossen Massenanhaufungen in der Gemeinde Campo Valle Maggia In Mitteilungen der Geographisch Ethnographischen Gesellschaft Band 34 Zurich 1933 1934 S 25 74 6 Tafeln Digitalisat Simona Martinoli u a Guida d arte della Svizzera italiana Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Edizioni Casagrande Bellinzona 2007 S 237 252 257 Giuseppe Mondada Commerci e commercianti di Campo Valmaggia nel Settecento Edizioni del Cantonetto Pedrazzini Tipografia Offset Locarno 1977 Daniela Pauli Falconi Campo Vallemaggia In Historisches Lexikon der Schweiz 12 September 2005 Agostino Robertini Silvano Toppi Gian Piero Pedrazzi Campo Vallemaggia In Il Comune Edizioni Giornale del Popolo Lugano 1974 S 75 90 Martino Signorelli Storia della Valmaggia Tipografia Stazione SA Locarno 1972 Celestino Trezzini Campo Vallemaggia In Historisch Biographisches Lexikon der Schweiz Band 2 Brusino Caux Attinger Neuenburg 1924 S 482 483 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Campo Sammlung von Bildern Campo Vallemaggia auf der Plattform ETHorama Amt fur Statistik des Kantons Tessin Campo Vallemaggia Campo Vallemaggia Kulturguterinventar des Kantons Tessin Bundesinventar ISOS Campo Vallemaggia italienisch Artikel Warme Berge brockeln seltener vom 17 Juli 2006 im SPIEGEL erwahnt Abrutschen des Ortes mit 0 25 m pro Jahr Bundesinventar ISOS Cimalmotto italienisch Wanderungen rund um Campo Valle Maggia Campo Vallemaggia auf elexikon ch Einzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Hrsg vom Centre de Dialectologie an der Universitat Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol Frauenfeld Lausanne 2005 S 217 Val di Campo auf ETHorama Rovana Fluss auf ETHorama a b c Dorfer auf dem Weg in den Abgrund Neue Zurcher Zeitung 18 August 2002 Cimalmotto auf ETHorama Daniela Pauli Falconi Campo Vallemaggia In Historisches Lexikon der Schweiz 15 Februar 2005 Daniela Pauli Falconi Campo Vallemaggia In Historisches Lexikon der Schweiz 15 Februar 2005 Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung Memento des Originals vom 10 Juli 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bak admin ch Verzeichnis auf der Website des Bundesamts fur Kultur BAK abgerufen am 10 Januar 2018 a b c d Simona Martinoli u a Guida d arte della Svizzera italiana Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Edizioni Casagrande Bellinzona 2007 ISBN 978 88 7713 482 0 S 255 258 Pfarrkirche San Bernardo abate auf portal dnb de abgerufen am 7 Januar 2017 Palazzi Pedrazzini und Oratorium San Giovanni Battista Verschiedene Autoren Oratorio di San Giovanni Battista a Campo Vallemaggia Locarno 2004 Franco Binda Il mistero delle incisioni Armando Dado editore Locarno 2013 S 52 Politische Gemeinden im Kreis Rovana Bosco Gurin Campo Vallemaggia Cerentino Cevio LinescioEhemalige Gemeinden Bignasco CavergnoKanton Tessin Bezirke des Kantons Tessin Gemeinden des Kantons Tessin Bezirk Vallemaggia Normdaten Geografikum GND 4600747 7 lobid OGND AKS LCCN n78073473 VIAF 145396760 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Campo Vallemaggia amp oldid 237159202