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Der sudostlich von Zeneta gelegene Cabezo Negro de Zeneta ist ein bedeutender Vulkan in der Region Murcia Sein Lamproitgestein gehort zur sudostiberischen Vulkanprovinz Er entstand vor 8 1 Millionen Jahre BP im Tortonium Cabezo Negro de ZenetaDer Cabezo Negro de Zeneta von NordenHohe 203 msnmLage Provinz Murcia SpanienKoordinaten 37 59 52 N 0 57 55 W 37 997777777778 0 96527777777778 203 Koordinaten 37 59 52 N 0 57 55 WCabezo Negro de Zeneta Murcia Gestein LamproitAlter des Gesteins 8 1 Millionen Jahre BP Tortonium Inhaltsverzeichnis 1 Geologische Einfuhrung 2 Beschreibung 3 Stratigraphie 3 1 Vulkanosedimentare Brekzie 3 2 Massige Vulkanite 3 3 Massige Vulkanite mit Sedimenteinschlussen 3 4 Verwerfungsbrekzien 4 Interpretation 5 Mineralogie 6 Datierung 7 EinzelnachweiseGeologische Einfuhrung BearbeitenDer Vulkankomplex des Cabezo Negro de Zeneta zu deutsch Schwarzkopf von Zeneta so benannt wegen seines dunklen Lamproitgesteins liegt im Ubergangsbereich zwischen den neogenen postorogenen Einbruchsbecken von Bajo Segura und Murcia Cartagena 1 Die intrudierten Beckensedimente gehoren zur Torremendo Formation und bestehen aus Mergeln zwischengeschalteten Sandsteinen und ortlichen Konglomeraten Sie konnten mittels planktonischer Foraminiferen dem Tortonium 11 6 bis 7 25 Millionen Jahre BP zugewiesen werden Diese ursprunglich pelagischen Becken waren mit Beginn des Tortons zusehends verflacht und unter Ausfallen von Evaporiten schliesslich trockengefallen noch vor Einsetzen der eigentlichen Salinitatskrise des Messiniums 2 Beschreibung BearbeitenDer Cabezo Negro befindet sich etwa 4 Kilometer ostsudostlich von Zeneta rund 15 Kilometer ostsudostlich von Murcia und liegt in unmittelbarer Nahe der Grenze zur Provinz Valencia Der Vulkan bildet eine nach Norden gekippte 1000 Meter lange und etwa 500 Meter breite Pultscholle deren steile Sud und Westseite teils unter Saulenabsonderung nahezu vertikal abfallt Er erreicht im Zentrum 203 im Westen 190 und im Osten 150 msnm Sein dunkles namensverleihendes Lamproitgestein hebt sich deutlich von den hellgefarbten miozanen Sedimenten entlang seiner Basis ab 3 Stratigraphie BearbeitenDie stratigraphische Abfolge am Cabezo Negro lasst sich wie folgt gliedern vom Hangenden zum Liegenden Verwerfungsbrekzien massige Vulkanite mit Sedimenteinschlussen massige Vulkanite vulkanosedimentare Brekzie Peperite Gange aus massigen Vulkaniten konnen die gesamte Abfolge durchschlagen Vulkanosedimentare Brekzie Bearbeiten nbsp Detailaufnahme des Cabezo Negro de Zeneta massige Vulkanite uber vulkanosedimentarer Brekzie Vordergrund Die vulkanosedimentaren Brekzien sind als typische Peperite zu interpretieren und sie stellen am Cabezo Negro die machtigste und am weitesten verbreitete Einheit Sie finden sich immer an der Basis oberhalb der miozanen Sedimente und werden ihrerseits von den massiven Vulkaniten uberlagert Weder sind sie geschichtet noch zeigen ihre Blocke eine Einregelung Ihre Machtigkeit schwankt zwischen 40 Meter im Westen bis 15 Meter im Osten Ihr Blockgehalt ist nicht konstant im Westen betragt er 30 bis 60 im Osten und im Hangenden bei vorherrschender Sedimentmatrix aber nur noch 5 bis 15 Auch die Blockgrosse ist nicht einheitlich sondern variiert vom Zentimeter zum Meterbereich Die vulkanogenen Blocke sind in ihrem Inneren gebleicht ihre Rander zeigen aber keine Abschreckungserscheinungen Als Phanokristalle lassen sich Phlogopit und Biotit die in einer dunklen feinkornigen Grundmasse eingebettet sind erkennen Die umschliessende Sedimentmatrix ist extrem feinkornig von gelb oranger Farbe und aus fossilhaltigen planktonische Foraminiferen fuhrenden Mergeln hervorgegangen Massige Vulkanite Bearbeiten Die massigen Vulkanite uberlagern die Peperite konkordant ondulierende Oberflachen werden dabei ausgeglichen Sie sind von dunkelgrauer Farbe kompakt und strukturlos und bauen die Hauptmasse des vulkanischen Gebaudes auf unter anderem auch die Gipfelregionen Sie fuhren bis zu 0 5 Millimeter grosse Phanokristalle von Phlogopit und Biotit gelegentlich auch zersetzte Kristalle von Olivin und Klinopyroxen Assoziiert mit dieser Fazies ist ein ausgedehnter Lavastrom mit Fliessschichtung parallel zur Unterlage welche im Suden des Vulkangebaudes flach einfallt sich aber nach Norden bis hin zur Vertikalen versteilt Massige Vulkanite mit Sedimenteinschlussen Bearbeiten Diese Fazies tritt im Osten und im Zentrum des Vulkangebaudes auf Die linsenformigen Einschlusse bestehen wie in den Peperiten aus Mergeln sind aber nicht diffus verteilt sondern lagig mit Banken bis zu 50 Zentimeter Machtigkeit Im Liegenden finden sich wiederholte Bankfolgen die aber hier nur 15 Zentimeter an Machtigkeit erreichen Zum Hangenden nimmt ihre Haufigkeit ab es konnen aber noch vereinzelt bis zu einem halben Meter machtige Sedimentpakete angetroffen werden Ihre raumliche Lage reicht von horizontal bis hin zu vertikal Verwerfungsbrekzien Bearbeiten Die beiden massigen Vulkanitfazies werden von Verwerfungen betroffen an denen sich Brekzien aus massigen Vulkanitblocken in situ bilden konnten Diese Brekzien werden oft ihrerseits von sekundaren hydrothermalen Netzwerk bildenden Quarzadern durchzogen Die steilstehenden Verwerfungen streichen im Zentralteil des Cabezo Negro N 160 Uberdies verlaufen steilstehende N 170 streichende Kluftscharen mit unregelmassigem Abstand durchs gesamte Vulkangebaude Im Osten sind vertikale der Nordostrichtung folgende Gange eingedrungen Interpretation BearbeitenDer Cabezo Negro de Zeneta kann in drei Evolutionsschritten erklart werden Die vulkanosedimentaren Brekzien Peperite entstanden wahrend einer ersten Intrusionsphase im flachmarinen Milieu Sie sind das Produkt phreatomagmatischer Explosionen im Kontaktbereich Magma unverfestigtes Sediment entweder am Rand von Intrusionen oder unterhalb ausgetretener Lavastrome Wahrend der zweiten Intrusionsphase bildeten sich uber den Peperiten die massigen Vulkanite Ihre zum Hangenden immer geringer werdenden Sedimenteinschlusse geben ein generelles Nachlassen der phreatomagmatischen Explosionskraft zu erkennen Die dritte Intrusionsphase fand subaerisch und relativ ruhig statt Zwei massige saulig absondernde Domstrukturen ohne interne Einschlusse tauchten langsam aus dem Meer auf und entliessen aus ihrem Innern den bereits erwahnten Lavastrom Gegen Ende der magmatischen Tatigkeiten drangen dann anhand von Schwachezonen nochmals Gange auf Nach Verfestigung und Abkuhlung wurden die beiden Domstrukturen schliesslich Opfer der sproden Deformation und von Storungen und Kluftscharen zerhackt Mineralogie BearbeitenDas Lamproitgestein des Cabezo Negro ist porphyrisch mit hypokristalliner Struktur Es wird von sekundaren Alterationsprozessen betroffen In ihm treten folgende Minerale sowohl als Einsprenglinge als auch als Bestandteile der Grundmasse auf Olivin meist zersetzt 5 Volumenprozent Klinopyroxen 8 Volumenprozent Phlogopit und Biotit 47 Volumenprozent Sanidin 32 VolumenprozentAkzessorische Minerale und Sekundarbildungen nehmen die restlichen 8 Volumenprozent in Anspruch darunter Apatit Magnetit Zirkon und Monazit Es erscheinen ferner fur Lamproite so untypische Minerale wie Orthopyroxen Sillimanit aluminiumreicher Spinell Plagioklas sowie Xenokristalle von Quarz 4 Datierung BearbeitenLaut Soria und Kollegen 2005 stammen die intrudierten Beckensedimente aus dem mittleren bis oberen Miozan 5 Fur die in Frage kommende Torremendo Formation geben Soria und Kollegen 2008 das Zeitintervall oberes Tortonium bis unteres Messinium an 1 Die Lamproitintrusion konnte von Duggen und Kollegen 2005 mittels der Ar Ar Methode an Phlogopit auf ein Alter von 8 08 0 03 Millionen Jahre BP datiert werden 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b Soria J M u a The Messinian early Pliocene stratigraphic record in the southern Bajo Segura Basin Betic Cordillera Spain Implications for the Mediterranean Salinity Crisis In Sedimentary Geology Band 203 3 4 2008 S 267 288 Lancis C u a Nannoplankton biostratigraphic calibration of the evaporitic events in the Neogene Fortuna Basin SE Spain In Geobios Band 43 2 2010 S 201 217 Cambeses A und Scarrow J A Ultrapotassic volcanic centres as potential palaeogeographic indicators The Mediterranean Tortonian salinity crisis southern Spain In Geologica Acta Vol 2 Nr 3 2013 S 295 310 doi 10 1344 105 000001860 Cambeses A Characterization of the volcanic centres at Zaneta and La Aljorra Murcia Evidence of Minette formation by lamproite trachyte magma mixing Diplomarbeit University of Granada 2011 S 249 Soria J M u a The stratigraphic record of the Messinian salinity crisis in the northern margin of the Bajo Segura Basin SE Spain In Sedimentary Geology Band 179 2005 S 225 247 Duggen S u a Post collisional transformation from subduction to intraplate type magmatism in the westernmost Mediterranean evidence for continental edge delamination of subcontinental lithosphere In Journal of Petrology Band 46 2005 S 1155 1201 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cabezo Negro de Zeneta amp oldid 228946707