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C 1825 N1 Pons ist ein Komet der in den Jahren 1825 und 1826 mit dem blossen Auge gesehen werden konnte Er wird aufgrund seiner Helligkeit und aussergewohnlich langen Sichtbarkeit von einigen zu den Grossen Kometen gezahlt KometC 1825 N1 Pons Eigenschaften des Orbits Animation Epoche 30 November 1825 JD 2 387 960 5 Orbittyp langperiodisch gt 200 Jahre Numerische Exzentrizitat 0 9954Perihel 1 241 AEAphel 542 AEGrosse Halbachse 271 6 AESiderische Umlaufzeit 4480 aNeigung der Bahnebene 146 4 Periheldurchgang 11 Dezember 1825Bahngeschwindigkeit im Perihel 37 8 km sGeschichteEntdecker Jean Louis PonsDatum der Entdeckung 15 Juli 1825Altere Bezeichnung 1825 IVQuelle Wenn nicht einzeln anders angegeben stammen die Daten von JPL Small Body Database Browser Bitte auch den Hinweis zu Kometenartikeln beachten Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckung und Beobachtung 2 Auswirkungen auf den Zeitgeist 3 Wissenschaftliche Auswertung 4 Umlaufbahn 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseEntdeckung und Beobachtung BearbeitenDer franzosische Astronom Jean Louis Pons war in Italien kurz nach Mitternacht am 15 Juli 1825 auf der Suche nach dem periodischen Kometen 2P Encke als er diesen neuen Kometen entdeckte Weitere unabhangige Entdeckungen erfolgten um Mitternacht 19 20 Juli durch Wilhelm von Biela in Osterreich und am Morgen des 22 Juli Ortszeit durch James Dunlop in Australien Der Komet war zur Zeit seiner Entdeckung noch uber 2 7 AE von der Erde entfernt und entsprechend lichtschwach Im Laufe des Augusts begann der Komet einen Schweif zu entwickeln der am 11 August bereits eine Lange von 1 5 hatte und gekrummt war Ab Anfang September konnte der Komet mit blossem Auge gesehen werden obwohl er sich noch immer ausserhalb der Umlaufbahn des Mars bewegte Bis Mitte des Monats war die Schweiflange bis auf 5 angewachsen und in den folgenden Wochen konnte insbesondere durch Pons Heinrich Wilhelm Olbers in Bremen und Niccolo Cacciatore in Palermo viel Dynamik im Schweif beobachtet werden er war an manchen Tagen schmaler an anderen Tagen breiter und aufgefachert dann wieder langer und scharf begrenzt Wahrend des Oktobers war der Komet am hellsten und konnte am besten beobachtet werden auch durch John Herschel in England und Franz Ignatz Cassian Hallaschka in Prag Sein Schweif erreichte eine Lange von mehr als 10 und am 12 Oktober passierte der Komet die Erde in nur etwa 0 6 AE Abstand Fur Beobachter in hohen nordlichen Breiten war er danach zunachst nicht mehr zu beobachten nur noch in sudlichen Gegenden der Nordhalbkugel fur etwa eine weitere Woche und anschliessend nur noch auf der Sudhalbkugel Anfang November erreichte der Komet seine grosste sudliche Deklination und wurde noch weit bis in den Dezember hinein intensiv von Beobachtern in Australien und Sudamerika verfolgt Nach seinem Vorbeigang an der Sonne am 9 Januar 1826 konnte er erst im Februar von Bord eines Schiffes im Sudpazifik wieder aufgefunden werden Anfang April erschien der Komet auch wieder fur Beobachter in der Nordhemisphare wieder am Himmel die Lange des Schweifs war inzwischen auf unter 1 zuruckgegangen In den folgenden Wochen gab es nur noch wenige Beobachtungen durch Cacciatore Pons Jean Elias Benjamin Valz und andere die letzte erfolgte fast ein Jahr nach seiner Entdeckung durch Giovanni Inghirami am 8 Juli 1826 als der Komet schon wieder fast 3 AE von der Erde entfernt war 1 Der Komet erreichte eine maximale Helligkeit von etwa 2 3 mag 2 Auswirkungen auf den Zeitgeist BearbeitenDer Komet von 1825 wird in der siamesischen Chronik von Luang Prabang im Zusammenhang mit einem Erdbeben erwahnt 3 Wissenschaftliche Auswertung BearbeitenDie ersten Berechnungen einer parabolische Umlaufbahn fur den Kometen wurden bereits 1825 von Peter Andreas Hansen und anderen durchgefuhrt Mit Vorliegen weiterer Beobachtungsdaten bestimmten Hansen und Carl Rumker auch mehrere Versionen von elliptischen Bahnen jedoch mit Umlaufzeiten uber einen sehr weiten Bereich Die aufwendigste Berechnung einer elliptischen Bahn erfolgte 1859 durch Joseph Stillman Hubbard Umlaufbahn BearbeitenFur den Kometen konnte aus etwa 275 Beobachtungen uber einen Zeitraum von fast 1 Jahr durch Hubbard eine unsichere elliptische Umlaufbahn bestimmt werden die um rund 164 gegen die Ekliptik geneigt ist 4 Seine Bahn steht damit leicht schrag gestellt zu den Bahnebenen der Planeten er durchlauft seine Bahn gegenlaufig retrograd zu ihnen Im sonnennachsten Punkt der Bahn Perihel den der Komet am 11 Dezember 1825 durchlaufen hat befand er sich mit etwa 185 6 Mio km Sonnenabstand im Bereich zwischen den Umlaufbahnen von Erde und Mars Bereits am 12 Oktober hatte er die grosste Nahe zur Erde mit etwa 92 4 Mio km 0 62 AE Distanz erreicht Um den 27 April 1826 passierte der Komet noch den Mars in etwa 131 Mio km Abstand An die anderen kleinen Planeten fanden keine nennenswerten Annaherungen statt Nach den Bahnelementen der JPL Small Body Database und ohne Berucksichtigung nicht gravitativer Krafte auf den Kometen hatte seine Bahn einige Zeit vor der Passage des inneren Sonnensystems eine Exzentrizitat von etwa 0 9944 und eine Grosse Halbachse von etwa 223 AE so dass seine Umlaufzeit bei etwa 3300 Jahren lag Durch die Anziehungskraft der Planeten insbesondere durch relativ nahe Vorbeigange am Jupiter im April 1824 in etwa 3 AE am Saturn im Oktober 1824 in etwa 5 AE und ein weiteres Mal am Jupiter im April 1827 in etwa 1 AE Distanz wurde seine Bahnexzentrizitat auf etwa 0 9939 und seine Grosse Halbachse auf etwa 202 AE verringert so dass sich seine Umlaufzeit auf etwa 2880 Jahre verkurzt Wenn er um das Jahr 3260 den sonnenfernsten Punkt Aphel seiner Bahn erreicht wird er etwa 60 Mrd km von der Sonne entfernt sein uber 400 mal so weit wie die Erde und fast 13 mal so weit wie Neptun Seine Bahngeschwindigkeit im Aphel betragt nur etwa 0 12 km s Der nachste Periheldurchgang des Kometen konnte moglicherweise um das Jahr 4700 stattfinden 5 In Anbetracht der relativ unsicheren Bahnparameter sind alle angegebenen Daten nur als ungefahre Werte zu betrachten Siehe auch BearbeitenListe von Kometen Grosser KometEinzelnachweise Bearbeiten G W Kronk Cometography A Catalog of Comets Volume 2 1800 1899 Cambridge University Press Cambridge 2003 ISBN 0 521 58505 8 S 71 76 J E Bortle International Comet Quarterly The Bright Comet Chronicles Abgerufen am 22 Juli 2015 englisch A Payer Chronik Thailands Chronik 1825 Rama III 12 April 2016 abgerufen am 22 Juli 2015 C 1825 N1 Pons in der Small Body Database des Jet Propulsion Laboratory englisch A Vitagliano SOLEX 12 1 Abgerufen am 9 Juli 2020 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title C 1825 N1 Pons amp oldid 234926690