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Cecile Bruyere 12 Oktober 1845 in Paris 18 Marz 1909 in Ryde war eine franzosische Benediktinerin Abtissin und Klostergrunderin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Herkunft und fruhe Klostersehnsucht 1 2 Eintritt ins eigene Kloster 1 3 Die junge Abtissin 1 4 Die Erbin Guerangers 1 5 Blute des Klosters und Grundung von Wisques 1 6 Die Krise von 1893 1 7 Grundung von Kergonan und Erkrankung 1 8 Exil in England und Tod 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenHerkunft und fruhe Klostersehnsucht Bearbeiten Jeanne Henriette auch Jenny Bruyere entstammte mutterlicher wie vaterlicherseits grossburgerlichen Familien von prominenten Architekten und Bauingenieuren Sie wuchs in Paris auf und hatte nacheinander zwei Hauslehrerinnen die spater Ordensschwestern wurden Da ihr Vater ein Sommerhaus in Chantenay Villedieu 30 km sudwestlich Le Mans kaufte kam sie im Alter von sieben Jahren zum ersten Mal und ab 10 Jahren regelmassig in die Abtei Saint Pierre de Solesmes wo ab 1857 Abt Gueranger personlich ihr geistlicher Leiter wurde Bereits 1858 gestand sie ihm ihren sehnlichen Wunsch Nonne zu werden in ihrer Vorstellung Karmelitin Unter seiner Fuhrung lebte sie eine Art verborgenes Noviziat und legte 1861 ein Keuschheitsgelubde ab Er ubersetzte fur sie die Exercitia spiritualia der Gertrud von Helfta Eintritt ins eigene Kloster Bearbeiten Ab 1863 plante Gueranger in Solesmes in unmittelbarer Nahe seiner eigenen Abtei ein Benediktinerinnenkloster zu dessen Leitung er Jenny Bruyere heranbildete die ihrerseits eine landliche Schwesterngemeinschaft um sich scharte Sie wusste dass sie aus Rucksicht auf ihren areligiosen Vater der ihre Plane nicht kannte bis zur Volljahrigkeit am 12 Oktober 1866 warten musste Als der Vater Ende Mai 1866 vorzeitig mit der Lebensplanung seiner Tochter konfrontiert wurde weil sie einen hervorragenden Heiratsbewerber ablehnte setzte er ihr uber mehrere Monate einen erbitterten bis zur Gewalttatigkeit gehenden Widerstand entgegen gab aber schliesslich nach Mit Unterstutzung von Bischof Charles Jean Fillion 1817 1874 von Le Mans wurde am 8 Oktober in Abwesenheit von Jenny der Grundstein zum Frauenkloster gelegt und konnten am 16 November 1866 vier Chorfrauen darunter Jenny die den Ordensnamen Cecile annahm und drei Konversen in einem angemieteten Gebaude Sainte Cecile la petite Das kleine Cacilienkloster das Konventleben beginnen Zwei der Chorfrauen kamen aus Marseille wo Gueranger soeben ein Filialkloster gegrundet hatte Cecile Bruyere die von allen die zweitjungste war wurde von Gueranger zur Oberin bestimmt Die junge Abtissin Bearbeiten Zum Novizenmeister der klosterunerfahrenen Frauen machte sich Gueranger selbst Bereits im August 1867 wurde der Klosterneubau bezogen und Cecile legte mit sechs Mitschwestern in Anwesenheit der Monche Profess ab Cecile wurde zur Priorin gewahlt Im Oktober 1869 folgten drei weitere Professen Am 14 Juli 1870 gewahrte Papst Pius IX offenbar als Dank fur Guerangers Rolle auf dem Ersten Vatikanischen Konzil die vorzeitige Erhebung der 24 jahrigen Priorin Cecile in den Abtissinnenstand das Kloster wurde erst 1890 Abtei Verzogert durch den Deutsch Franzosischen Krieg der bis in die Nahe des Klosters vordrang fand die Weihe erst am 14 Juli 1871 statt Anfang 1872 verlor Cecile ihre Eltern 1874 Grundungsbischof Fillion und Anfang 1875 Abt Gueranger ihren Mentor seit 18 Jahren 1879 zudem ihre jungere Schwester Mit 30 Jahren auf sich selbst gestellt war sie dank ihrer starken Personlichkeit und der Bescheidenheit von Guerangers Nachfolger Charles Couturier 1817 1890 bis 1890 die beherrschende Figur beider Kloster von Solesmes Die Erbin Guerangers Bearbeiten Im November 1880 und im Marz 1882 ein zweites Mal vertrieb die Dritte Republik die Monche von Solesmes aus dem Kloster und versiegelte die Gebaude Sie liessen sich bis 1895 in einzelnen Hausern der Ortschaft nieder und wurden fur ihren Chorgesang im unbehelligt gebliebenen Nonnenkloster aufgenommen Abtissin Cecile wurde zur Ratgeberin des Abtes wie auch mancher Monche und namentlich der Novizen Sie wurde als Erbin des Vermachtnisses von Gueranger angesehen und wirkte als solche ein auf die Orientierung beider Kloster zur reinen Kontemplation statt anderer Traditionen wie Gelehrsamkeit oder landwirtschaftliche Arbeit Zur Untermauerung dieser Ausrichtung schrieb sie einen Traktat uber das Gebet der ab 1885 zirkulierte 1899 in uberarbeiteter Form erschien und in funf Sprachen einschliesslich Deutsch ubersetzt wurde und der vielen Zeitgenossen Maurice Barres Ernest Psichari Joris Karl Huysmans als Meisterwerk der spirituellen Literatur galt Blute des Klosters und Grundung von Wisques Bearbeiten Das Kloster Sainte Cecile wurde wegweisend fur andere benediktinische Nonnenkloster namentlich fur die Abtei Saint Nicolas in Verneuil sur Avre das Kloster St Gabriel in Prag die Abtei Maredret in Belgien die Abtei Sainte Scholastique Dourgne sowie die Abtei St Hildegard in Eibingen Aus der Familie von Karl Heinrich zu Lowenstein Wertheim Rosenberg traten zwei Tochter Maria Anna und Agnes in den Konvent ein 1889 konnte das Tochterkloster Notre Dame de Wisques westlich Saint Omer gegrundet werden das 1894 zur Abtei erhoben wurde Die Krise von 1893 Bearbeiten Nach dem Tod von Abt Couturier wurde 1890 in der Person des fahigen Priors Paul Delatte 1848 1937 ein Nachfolger gewahlt dessen feierliche Profess erst zwei Jahre zurucklag Daraus entwickelte eine kleine Minderheit des Konvents eine feindliche Einstellung zu ihm und zu Abtissin Cecile Der Monch Joseph Sauton 1856 1916 ehemaliger Arzt verklagte Solesmes beim Vatikan mit der Schrift Memoire sur Solesmes in der Abtissin Cecile als hysterisch dargestellt wird Die Folge war dass Delatte im April 1893 bei einem Romaufenthalt suspendiert an der Ruckreise gehindert und erst nach grundlicher Untersuchung vor Ort im November 1893 rehabilitiert wurde Grundung von Kergonan und Erkrankung Bearbeiten 1898 kam es zu einer weiteren Tochtergrundung von Sainte Cecile Saint Michel de Kergonan bei Carnac wie in Wisques in unmittelbarer Nahe des gleichzeitig errichteten Monchsklosters Bei dieser Gelegenheit erlebte Abtissin Cecile ihren ersten Gehirnschlag der kunftig Schonung erzwang und zu einer langsam fortschreitenden korperlichen Erstarrung fuhrte Der 1903 von ihr angebotene Rucktritt wurde abgelehnt Ab 1905 konnte sie nicht mehr mundlich vortragen ab 1906 nicht mehr schreiben ab 1907 sass sie im Rollstuhl Exil in England und Tod Bearbeiten Vor dem kongregationsfeindlichen Gesetz vom 1 Juli 1901 flohen beide Kloster von Solesmes ins Exil nach England auf die Isle of Wight Dort kamen die Schwestern zuerst in Northwood unter wo Eduard VII sie als Nachbar besuchte ab 1906 in Appley Ryde unweit Quarr Abbey wo die Monche 1907 Unterschlupf fanden Das ebenfalls auf die Insel geflohene Kloster Saint Michel de Kergonan wurde dort 1905 zur Abtei erhoben 1908 erlebte Abtissin Cecile noch den Eintritt von Adelheid von Lowenstein Wertheim Rosenberg und den Aufenthalt der 17 jahrigen Zita von Bourbon Parma Diese war zugegen als sie im Fruhjahr 1909 mit 63 Jahren starb Ihre sterblichen Uberreste wurden 1930 nach Solesmes uberfuhrt Dort ist der Platz Madame Cecile Bruyere nach ihr benannt Werke BearbeitenVie spirituelle et l oraison d apres la sainte ecriture et la tradition monastique 1899 zuletzt Solesmes 2006 englisch 1900 italienisch 1902 niederlandisch 1911 spanisch 1959 Auszuge polnisch 2016 deutsch Das Gebet nach der heiligen Schrift und der monastischen Tradition Von einem Mitglied des Ordens des heiligen Benediktus Franz Kirchheim Mainz 1896 deutsch Leben aus dem Gebet Patmos Dusseldorf 1953 In spiritu et veritate Solesmes 1966 mit Prosper Gueranger und Paul Delatte The spirit of Solesmes hrsg von Mary David Totah St Bede s Publications Petersham MA 1997 mit Joris Karl Huysmans Correspondance 1896 1903 hrsg von Philippe Barascud Sandre Paris 2009 Literatur BearbeitenAlbert Houtin 1867 1926 Une grande mystique Madame Bruyere abbesse de Solesmes 1845 1909 Alcan Paris 1925 vermehrt 1930 Guy Marie Oury 1929 2000 Lumiere et force Mere Cecile Bruyere premiere abbesse de Sainte Cecile 1845 1909 Editions de Solesmes 1997 Guy Marie Oury Dom Prosper Gueranger 1805 1875 Ein Monch im Dienst fur die Erneuerung der Kirche Be amp Be Verlag Heiligenkreuz im Wienerwald 2013 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Cecile Bruyere im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Angaben zu Cecile Bruyere in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France Grundung von Kloster Sainte Cecile franzosischNormdaten Person GND 120761033 lobid OGND AKS LCCN n96117287 VIAF 22271872 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bruyere CecileALTERNATIVNAMEN Bruyere Jeanne HenrietteKURZBESCHREIBUNG franzosische Benediktinerin Abtissin und KlostergrunderinGEBURTSDATUM 12 Oktober 1845GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 18 Marz 1909STERBEORT Ryde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cecile Bruyere 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