www.wikidata.de-de.nina.az
Butzen niedersorbisch Bucyn 2 ist ein Ortsteil der Gemeinde Spreewaldheide im Landkreis Dahme Spreewald Brandenburg 3 Es gehorte vom Mittelalter bis weit in das 19 Jahrhundert hinein zur Standesherrschaft Straupitz Bis 2003 war Butzen eine eigenstandige Gemeinde Butzen BucynVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde SpreewaldheideKoordinaten 51 56 N 14 10 O 51 931666666667 14 167777777778 55 Koordinaten 51 55 54 N 14 10 4 OHohe 55 m u NNFlache 13 09 km Einwohner 194 31 Dez 2016 1 Bevolkerungsdichte 15 Einwohner km Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 15913Vorwahl 035475Butzener HauptstrasseButzener Hauptstrasse Butzen auf den Urmesstischblattern 4050 Straupitz und 4051 Lieberose von 1846Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Ortsvorsteher und Ortsbeirat 4 Denkmale und Sehenswurdigkeiten 5 Tourismus und Freizeit 6 Vereine und Feste 7 Naturschutz 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenButzen liegt ca 20 km ostsudostlich von Lubben ca 11 km sudwestlich von Lieberose und ca 18 km nordwestlich von Peitz Die Gemarkung grenzt im Norden an Mochow Ortsteil der Gemeinde Schwielochsee im Osten an Gross Liebitz und Klein Liebitz ebenfalls Ortsteile der Gemeinde Schwielochsee im Suden an Byhlen Ortsteil der Gemeinde Byhleguhre Byhlen im Sudwesten an die Gemeinde Straupitz Spreewald im Sudwesten an Neu Zauche und im Westen an Laasow Ortsteil der Gemeinde Spreewaldheide Der Ort ist uber die L 41 von Straupitz zu erreichen die L 41 fuhrt uber Butzen nach Lamsfeld Kurz vor dem Ort von Straupitz aus zweigt eine Verbindungsstrasse nach Byhlen ab im Ort zweigt eine Verbindungsstrasse nach Waldow ab Die Gemarkung wird von Sudosten nach Nordwesten vom Ressener Muhlenfliess gequert das aus dem Byhlener See zum Schwielochsee fliesst Am sudlichen Ortsende zweigt ein Graben ab der den Butzener See mit dem Ressener Muhlenfliess verbindet Nordwestlich des Ortskerns nimmt das Ressener Muhlenfliess von rechts einen weiteren Graben auf Auf der Gemarkung liegen der Butzener See der Rammoltsee der Bergsee und der Druschesee Von Norden kommend fliesst das Mochowfliess zunachst in den Bergsee dann in den Rammoltsee und von dort in den Butzener See Der Druschesee ist mit dem Bergsee uber einen Graben verbunden der aber nicht standig mit Wasser gefullt ist Im Sudosten verlauft die Markungsgrenze am Nordwestufer des Byhlener Sees Hochste Erhebung auf der Gemarkung ist der Lehmberg mit 81 m tiefste Stelle etwa 52 m an der Stelle wo das Ressener Muhlenfliess die Gemarkung verlasst Geschichte BearbeitenDie urkundliche Erstnennung als Budsin erfolgte am 30 April 1294 als Markgraf Dietrich d J der Lausitz Dietrich den Alten von Ilow mit den Dorfern Straupitz Laasow und Butzen mit allem Zubehor belehnte Der Besitz war zuvor markgraflich gewesen 1312 sicherte der brandenburgische Markgraf Waldemar der damals die Markgrafschaft Lausitz innehatte dem Dietrich von Ihlow zu dass er von Lubben unabhangig bleiben sollte sofern Lubben nicht in der Hand des Landesherr ware d h er bliebe direkter Lehnsmann des Markgrafen Zu dieser Zeit war die Burg Lubben und deren Zubehor im Besitz des Klosters Dobrilugk Diese Versicherung seitens des brandenburgischen Markgrafens an Dietrich von Ihlow kann als Hinweis aufgefasst werden dass der Rittersitz Straupitz und damit auch Butzen fruher einmal zu Lubben bzw zum Zubehor der Burg Lubben gehorte 2009 wurde anlasslich der Erstnennung ein Gedenkstein im Ort aufgestellt nbsp Gedenkstein an die Erstnennung 1294Der Ort ist von der Dorfform her ein Strassendorf Der Name lasst mehrere Deutungen zu Sie konnte von einer Grundform Bud Bod oder Budetzsch fur Grenzort abgeleitet sein Eine andere Moglichkeit ist dass der Ort von Budy Huttensiedlung abgeleitet ist Der ursprungliche Form ist dieselbe wie fur Bautzen 1459 wird der Ort als Botzen bezeichnet 1538 als Boczen 1447 verkaufte ein spaterer Dietrich von Ihlow den Rittersitz Straupitz mit allem Zubehor namlich Straupitz mit Weinberg und Vorwerk Laasow mit der Muhle Butzen Byhlen Byhleguhre Mochow und Gross Liebitz an die Bruder Caspar Heinrich und Franz Burggrafen von Dohna Butzen und das halbe Byhlen waren erst kurz vor dem Verkauf wieder an Dietrich von Ihlow zuruckgefallen er hatte sie einige Zeit vorher an den markbrandenburgischen Kanzler Heintze von Kracht auf Neu Zauche verpfandet Am 11 Oktober 1578 verkauften Caspar IV und seine Sohne Christoph Wilhelm und Hans Burggrafen von Dohna die Herrschaft Straupitz fur 45 000 Taler an Joachim I von der Schulenburg die nun fur drei Generationen die Herrschaft innehatten Die Herrschaft Straupitz und damit auch Butzen ging 1615 fur 75 000 Taler an den Obersteuereinnehmer und Landgerichtsassessor Georg von Wallwitz Am 14 Juli 1655 verkaufte Bastian von Wallwitz die Herrschaft Straupitz fur 54 137 Taler an den General in schwedischen polnischen kurfurstlich brandenburgischen und sachsischen Diensten Christoph von Houwald Die Familie von Houwald war bis 1945 im Besitz der Herrschaft Straupitz und bestimmte bis 1849 auch die Geschichte des Ortes Butzen Um 1670 legte Willibald von Houwald das Vorwerk in Butzen an 4 5 Bevolkerungsentwicklung von 1818 bis 2002 6 7 Jahr 1818 1846 1871 1890 1910 1925 1939 1946 1950 1964 1971 1981 1991 2002Einwohner 194 256 328 357 391 261 244 319 368 315 326 264 233 2401708 lebten funf Bauern acht Kossaten und ein Budner in Butzen insgesamt 36 Personen im Alter von 12 bis 60 Jahren 1715 werden vier im Ort ansassige Bauern genannt neben acht Kossaten und einem Hausler Das Dorf wurde auf 925 Gulden Schatzung taxiert Nach Heinz Dieter Krausch gab es in Butzen einen Weinberg er gibt jedoch nicht an wann dieser Weinberg nachgewiesen ist 8 1809 lebten sechs Ganzbauern acht Ganzkossaten ein Halbkossate und zehn Hausler oder Budner im Ort 1815 musste Sachsen die Niederlausitz an Preussen abtreten der Kreis Lubben wurde dem Regierungsbezirk Frankfurt zugeordnet Fur 1818 werden 25 Feuerstellen Wohngebaude genannt in denen 179 Personen lebten In der nahe gelegenen Schaferei mit drei Feuerstellen wohnten 15 Personen 9 Der Ort wird als Dorf mit Vorwerk bezeichnet Als Dorf mit Vorwerk und Schaferei wird der Ort auch in den Topographisch Statistischen Ubersichten des Regierungsbezirks Frankfurt in den Jahren 1844 10 und 1867 11 bezeichnet Das Vorwerk und die Schaferei gehorten zur Standesherrschaft Straupitz Das Vorwerk hatte einen von der Herrschaft einsetzten Verwalter namens Feuerstack 12 Im Jahr 1867 beschreibt Heinrich Berghaus den Boden der Gemarkung als von guter Ertragsfahigkeit 4 Ostlich des Ortes fuhrte die Cottbus Schwielochsee Eisenbahn vorbei Die Pferdeeisenbahn wurde 1844 bis 1846 gebaut Der Betrieb wurde allerdings schon 1879 wieder eingestellt Die Gleise wurden schon vor 1900 wieder abgebaut Die Trasse ist auf weite Strecken noch gut zu erkennen Ostlich an die Gemarkung schloss sich zu DDR Zeiten mit dem Truppenubungsplatz Lieberose einer der damals grossten Truppenubungsplatze im Staatsgebiet an Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Butzen 28 Neubauernstellen geschaffen 1953 wurde in Butzen die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG Typ I Seid bereit gegrundet 13 In den 1950er Jahren wurde in Butzen eine Maschinen Traktoren Station MTS eingerichtet Spater befand sich hier ein Kleintraktorenwerk VEB Kombinat fur Gartenbautechnik BT Butzen in dem bis 1991 Kleintraktoren gebaut wurden Ausserdem gab es im Kranichgrund eine Agraringenieurschule Der Gebaudekomplex wurde 1991 zum Hotel und Pension umgebaut Das Hotel musste jedoch 2008 Insolvenz anmelden das Gebaude steht seither leer Am 26 Oktober 2003 schlossen sich die Gemeinden Butzen Laasow und Sacrow Waldow zu der neuen Gemeinde Spreewaldheide zusammen Ortsvorsteher und Ortsbeirat BearbeitenDer Ortsbeirat von Butzen besteht aus drei Mitgliedern Der derzeitige Ortsvorsteher ist Hilmar Moller nbsp Denkmalgeschutztes Haus mit massiver Scheune in der Butzener Hauptstrasse 14Denkmale und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Denkmalliste des Landes Brandenburg verzeichnet ein Baudenkmal in Butzen 14 Nr 09140002 Wohnhaus mit massiver Scheune Hauptstrasse 14sowie ein Bodendenkmal Nr 12182 Dorfkern der Neuzeit Dorfkern deutsches Mittelalter ein Munzfund der NeuzeitSehenswert sind einige alte Bauernguter entlang der Hauptstrasse mit z T machtigen Stall und Scheunengebauden nbsp Gebaude Hauptstrasse 4Tourismus und Freizeit BearbeitenDie Gemeinde Spreewaldheide setzt auf sanften Tourismus In Butzen werden einige Ferienwohnungen angeboten Von Butzen aus startet der Wanderweg Wildnispfad in die Lieberoser Heide Er ist in mehrere Teilabschnitte unterteilt Der Weg ist gut ausgeschildert und mit Informationstafeln versehen Vereine und Feste BearbeitenIm Ort gibt es die Freiwillige Feuerwehr Butzen und den Jugendclub Butzen Im Ort wird Fastnacht gefeiert und das Zampern gepflegt Im Sommer findet jahrlich das Dorffest statt Naturschutz BearbeitenDas grosse Naturschutzgebiet Lieberoser Heide greift im Osten auch auf die Gemarkung Butzen uber Im Naturschutzgebiet liegen Butzener See Druschesee und Bergsee nicht jedoch der Rammoltsee Personlichkeiten BearbeitenOtto Lukas 1881 1956 Heimatdichter Lehrer als Schuler in ButzenLiteratur BearbeitenHeinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz in der Mitte des 19 Jahrhunderts Band 3 Druck und Verlag von Adolph Muller Brandenburg 1856 Online bei Google Books Gotz Freiherr von Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band III Kreis Lubben Verlag Degener amp Co Inhaber Gerhard Gessner Neustadt an der Aisch 1984 ISBN 3 7686 4109 0 S 322ff Rudolf Lehmann Historisches Ortslexikon der Niederlausitz Band 1 Hessisches Landesamt fur geschichtliche Landeskunde Marburg 1979 ISBN 3 921 254 96 5 Rudolf Lehmann Die Herrschaften in der Niederlausitz Untersuchungen zur Entstehung und Geschichte Bohlau Koln 1966 Mitteldeutsche Forschungen Band 40 Schnipsel bei Google BooksWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Butzen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Butzen auf Spreewaldheide de Die Gemeinde SpreewaldheideEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinde und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg LGB abgerufen am 2 Oktober 2021 Ortsnamen Niederlausitz amt lieberose oberspreewald de Hauptsatzung der Gemeinde Spreewaldheide vom 3 Marz 2009 Memento vom 9 November 2014 im Internet Archive PDF 558 KB a b Heinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz in der Mitte des 19 Jahrhunderts Band 3 Druck und Verlag von Adolph Muller Brandenburg 1856 Nicht mehr online verfugbar In books google de S 669 ehemals im Original abgerufen am 3 April 2023 1 2 Vorlage Toter Link www books google de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Wilhelm Heinrich Riehl J Scheu Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande J Scheu Berlin 1861 Online bei Google Books Nach Riehl und Scheu wurde das Vorwerk nach 1650 angelegt Rudolf Lehmann Historisches Ortslexikon der Niederlausitz Band 1 Hessisches Landesamt fur geschichtliche Landeskunde Marburg 1979 ISBN 3 921 254 96 5 S 165 166 Beitrag zur Statistik Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19 3 Landkreis Dahme Spreewald PDF Heinz Dieter Krausch Der fruhere Weinbau in der Niederlausitz In Jahrbuch fur Brandenburgische Landesgeschichte Band 18 Berlin 1967 S 12 57 PDF Online bei http edoc hu berlin de S 18 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a d O G Hayn Berlin 1820 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O Gustav Harnecker s Buchhandlung Frankfurt a O 1844 Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Verlag von Gustav Harnecker u Co Frankfurt a O 1867 Amtsblatt der Koniglich Preussischen Regierung zu Frankfurt a d Oder Jahrgang 1855 vom 17 Januar 1855 S 19 Online bei Google Books Friedrich Redlich Gesellschaftliche Entwicklung und Namen der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften Unter besonderer Berucksichtigung der Niederlausitz In Der Name in Sprache und Gesellschaft Deutsch Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 27 Akademie Verlag Berlin 1973 S 203 219 insbesondere S 206 bldam brandenburg de Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Dahme Spreewald Stand 31 Dezember 2016 Memento vom 16 Juli 2018 im Internet Archive PDF 2 14 MB Ortsteile der Gemeinde Spreewaldheide Butzen Bucyn Laasow Laz Sacrow Zakrjow Waldow Waldow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Butzen Spreewaldheide amp oldid 232443447