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Die Burg Haneck franzosisch Chateau de Haneck Chateau du Haneck oder kurz nur Le Haneck ist die Ruine einer Spornburg auf dem Gebiet der elsassischen Gemeinde Soultzbach les Bains im Departement Haut Rhin Sie ist vermutlich eine Grundung aus dem 13 Jahrhundert und befand sich nacheinander als Lehen im Besitz der Familien von Gundolsheim von Hattstatt und von Schauenburg Ende des 16 Jahrhunderts war die kleine Burganlage bereits verfallen Die Burgruinen Haneck links und Schrankenfels rechts auf einer Lithografie von Jacques Rothmuller 1839Die Reste der Burg sind heute Eigentum der Gemeinde In der Vergangenheit wurde die Anlage aufgrund ihres Namens oft mit der Burg Hageneck in Wettolsheim verwechselt sodass urkundliche Nachrichten der beiden Burgen fruher oft vermengt wurden und Hanecks Geschichte mit Fakten zu Hageneck gespickt war Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Die benachbarten Burgen Haneck Burgthalschloss und Schrankenfels auf einer alten KarteDie Reste der Hohenburg liegen in 765 m 1 Hohe auf dem nordwestlichen Ende eines Felssporns der rechtsseitigen Talwand des Krebstals Auf demselben Felsen stehen in rund 40 und 180 m Entfernung auch die Ruinen des Burgthalschlosses und der Burg Schrankenfels Sie sind nur durch einen tiefen Gelandeeinschnitt voneinander getrennt Geschichte BearbeitenDie Anfange der Burg liegen im Dunkeln Sie wird 1307 erstmals urkundlich erwahnt als Conrad Werner von Hattstatt vier Mitglieder der Familie von Gundolsheim mit Haneck belehnte 2 Gegrundet wurde sie aber vermutlich schon in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts 2 denn sie gleicht mit ihrem regelmassigen rechteckigen Grundriss anderen elsassischen Burgen aus jener Zeit wie zum Beispiel Burg Liebenstein bei Liebsdorf und Burg Hageneck 1 Fur eine genaue Datierung mussten jedoch archaologische Ausgrabungen vorgenommen werden Vielleicht hing die Grundung mit der nahe gelegenen Burg Schrankenfels zusammen 3 die bereits 1241 eine erste urkundliche Nennung erfuhr 4 Moglicherweise entstand sie durch Streitigkeiten in der Besitzerfamilie von Schrankenfels oder bei einer Erbteilung 3 Thomas Biller und Bernhard Metz vertreten hingegen die Ansicht dass der strategisch gunstigere Bauplatz von Burg Haneck nahelegt dass sie die altere der beiden Anlagen ist und die Herren von Geberschweier Schrankenfels erst spater und auf dem ungunstigeren von zwei Seiten angreifbaren Baugrund errichteten 4 Noch im Jahr 1422 war Haneck samt Berg und Zubehor als Hattstatter Lehen im Besitz der Gundolsheimer Ab 1463 war der Besitz dann ein Lehen der Abtei in Munster deren Lehnsnehmer die Familie von Hattstatt war 3 Als diese 1585 ausstarb gelangte die Burganlage gegen den Willen des Klosters 3 als Erbe an die Herren von Schauenburg Im Jahr 1598 war sie allerdings schon eine Ruine denn in einem Dokument jenes Jahres wird sie mit alt verfallen schloss Haneckh betitelt 2 Drei Aquarelle die im Zuge eines Rechtsstreits 1610 angefertigt wurden dokumentieren diesen verfallenen Zustand Beschreibung Bearbeiten nbsp Grundriss der Burg HaneckVon der Burg Haneck sind nur noch wenige Reste erhalten Neben dem Stumpf des Bergfrieds existieren nur noch Schuttwalle Trotz des schlechten Zustands ist der rechteckige Grundriss aber noch gut zu erkennen Die 17 22 5 Meter 5 grosse Burg war rundherum von einer Ringmauer umgeben die drei abgerundete Ecken besass Die spitze sudliche Mauerecke bestand aus Buckelquadern Fur den Bau der Anlage wurde der Bergsporn an dieser Stelle stark verandert Im Norden und im Suden wurden tiefe Graben in den Fels gehauen und die beiden Langsseiten im Westen und Osten kunstlich steiler gemacht Dadurch entstanden zwei Terrassen auf denen sich moglicherweise Vorburg und Wirtschaftsgebaude befanden jedoch sind davon oberirdisch keine Spuren nachweisbar 5 Der bei der Anlage der Graben gewonnene Bruchstein aus Grauwacke wurde fur das Mauerwerk der Anlage genutzt 3 Der Zugang zur Anlage erfolgte vermutlich von Nordwesten am nordlichen Ende der Westterrasse wo der von Soultzbach kommende Weg zur Burg fuhrt An der sudlichen Angriffsseite steht in der Sudost Ecke der Burg ein noch rund sechs Meter 5 hoher Rest des annahernd quadratischen etwa 6 20 5 80 Meter 5 messenden Bergfrieds Durch die Nahtstellen von Ringmauer und Turm ist ersichtlich dass der Bergfried vor der Umfassungsmauer gebaut worden ist 6 Wahrend das meiste Mauerwerk aus Grauwackebruchstein bestand waren die Bergfriedecken aus Buckelquadern aus Granit In den 1980er Jahren waren am Wehrturm noch geringe Reste seines Putzes erhalten 7 In Kellerhohe finden sich vier einfache Lichtschlitze Der Innenraum des Turms war durch eine Querwand zweigeteilt 5 Der Bergfried schutzte wohl auch das Burgtor das vermutlich an der Ostseite lag 5 An jener Seite finden sich auch noch geringe Reste einer Bruchsteinmauer die zu einem schmalen Zwinger gehorte Der Eingang fuhrte in den Burghof der die ostliche Halfte des Anlage einnahm wahrend der westliche Teil vermutlich von einem zweigeteilten Wohnbau eingenommen wurde 5 Literatur BearbeitenThomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 Die Burgen des Elsass Architektur und Geschichte Band 2 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2007 ISBN 978 3 422 06635 9 S 242 245 Pierre Brunel Soultzbach les Bains Chateau du Haneck In Roland Recht Hrsg Le Guide des chateaux de France Haut Rhin Herme Paris 1986 ISBN 2 86665 025 5 S 148 150 Nicolas Mengus Jean Michel Rudrauf Chateaux forts et fortifications medievales d Alsace Dictionnaire d histoire et d architecture La Nuee Bleue Strassburg 2013 ISBN 978 2 7165 0828 5 S 128 129 Charles Laurent Salch Nouveau Dictionnaire des Chateaux Forts dʼAlsace Alsatia Strassburg 1991 ISBN 2 7032 0193 1 S 297 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Haneck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag der Burgruine in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Burgruine Haneck auf kastel elsass free frEinzelnachweise Bearbeiten a b Eintrag der Burgruine in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch a b c Thomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 2007 S 242 a b c d e Pierre Brunel Soultzbach les Bains Chateau du Haneck 1996 S 148 a b Thomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 2007 S 243 a b c d e f g Thomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 2007 S 244 Charles Laurent Salch Nouveau Dictionnaire des Chateaux Forts dʼAlsace 1991 S 297 Pierre Brunel Soultzbach les Bains Chateau du Haneck 1996 S 150 48 023628 7 212107 Koordinaten 48 1 25 1 N 7 12 43 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Haneck Elsass amp oldid 235696879