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Der Begriff Bundreinheit beschreibt in der Instrumentenkunde bei Saiteninstrumenten mit Griffbrettern z B Gitarre E Bass Laute Cister Banjo Mandoline Bouzouki Zither die korrekte Platzierung der einzelnen Bunde Von bundreinen Instrumenten spricht man wenn jeder Bund genau so platziert ist dass jede daruber verlaufende Saite beim Abdrucken genau die gewollte Tonhohe einnimmt Diese Tonhohe ist von der angewandten Stimmung abhangig Heutzutage ist dies in der Regel die Gleichstufige Stimmung auch gleichtemperiert oder gleichschwebend Ein Spezialfall der Bundreinheit ist die Oktavreinheit Bei der Gitarre und ahnlichen Instrumenten kann man anders als bei der Gambe die Bunde nach dem Einbau nicht mehr oder nur mit grossem Aufwand weiter verandern Das hat zur Folge dass einmal falsch gesetzte Bundstabchen falsch bleiben und das Instrument somit nicht bundrein ist Zudem hangt die Bundreinheit von der Art der benutzten Saiten ab So kann ein Instrument nach dem Aufziehen neuer andersartiger Saiten geringfugig von der Bundreinheit abweichen Inhaltsverzeichnis 1 Mathematische Grundlage 2 Mensurzugabe Sattelkompensation 3 Literatur 4 WeblinksMathematische Grundlage BearbeitenDie folgende Herleitung gilt fur die ublicherweise benutzte Gleichstufige Stimmung bei der alle Halbtone dasselbe Frequenzverhaltnis haben Bezeichnet man mit l 0 displaystyle l 0 nbsp die Lange der ungegriffenen leeren Saite Mensur und mit l 1 displaystyle l 1 nbsp l 2 displaystyle l 2 nbsp die Saitenlangen fur die um 1 2 Halbtone hoheren Tone so gilt fur die Position c displaystyle c nbsp des 1 Bundes c l 0 l 1 l 0 displaystyle c l 0 l 1 over l 0 nbsp oder l 1 l 0 1 c displaystyle l 1 over l 0 1 c nbsp fur die Position des 2 Bundes entsprechend l 2 l 1 1 c displaystyle l 2 over l 1 1 c nbsp oder l 2 l 0 1 c 2 displaystyle l 2 over l 0 1 c 2 nbsp usw bis zum 12 Bund an dem die Oktav gegriffen wird und die schwingende Saitenlange l 12 1 2 l 0 displaystyle l 12 1 over 2 cdot l 0 nbsp ist Damit gilt 1 2 l 12 l 0 1 c 12 c 0 056 125687 displaystyle 1 over 2 l 12 over l 0 1 c 12 to c 0 056125687 ldots nbsp Das heisst dass der 1 Bund um 5 61 der Lange der leeren Saite vom Sattel entfernt ist Als Bundkonstante wird der Kehrwert von c displaystyle c nbsp bezeichnet 1 c 17 817 15 displaystyle 1 over c 17 81715 ldots nbsp Mensurzugabe Sattelkompensation Bearbeiten nbsp Vibratosystem einer Ibanez Prestige RG 1570 E Gitarre Gut erkennbar Die stegseitig unterschiedlich eingestellte Mensurzugabe Die mathematische Formel gilt nur wenn die Saitenspannung als konstant angenommen wird Beim Niederdrucken der Saite auf einen Bund erhoht sich aber die Spannung geringfugig wodurch sich der Ton ungewollt erhoht Dass sich jeder gegriffene Ton einer Saite um den gleichen Wert erniedrigt wird stegseitig eingestellt Alle gegriffenen Tone werden nun durch Verlangerung der Mensur intoniert Die niedergedruckten oktavierten Tone die dann im Verhaltnis zu den Leersaiten zu tief klingen werden durch Verkurzen d h mittels Verschieben des Sattels in Richtung 1 Bund intoniert Sattelseitig ist der notwendige Betrag der Kompensation davon abhangig wie sehr sich die Tonhohe der einzelnen Saiten bei entsprechendem Spannungszuwachs verandert was wiederum von der Bauart der Saiten und der Spielweise hoher oder niedriger Fingerdruck abhangt Stegseitig ist fur das unterschiedliche Mass der Mensurzugabe entscheidend dass Saiten abhangig von ihrer Steifigkeit nicht exakt bis an die Auflage schwingen Literatur BearbeitenMartin Koch Gitarrenbau Koch Verlag 1994 ISBN 3 901314 06 7 George Buchanan Saiteninstrumente Th Schafer Verlag 2005 ISBN 3 87870 718 5 Eberhard Meinel Intonation Temperierung und Mensurkompensation bei Zupfinstrumenten Lenk amp Meinel 2006 ISBN 3 00 018587 9Weblinks BearbeitenKonrad Schwingenstein Intonation der Gitarre abgerufen am 28 November 2010 David Schramm John amp William Gilbert Intonation and Fret Placement englisch abgerufen am 28 November 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bundreinheit amp oldid 230491967