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Bremis Wasserschlauch Utricularia bremii auch Zierlicher Wasserschlauch ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Wasserschlauche Utricularia innerhalb der Familie der Wasserschlauchgewachse Lentibulariaceae Diese aquatische Pflanzenart ist eine Fleischfressende Pflanze Bremis WasserschlauchAustreibende Turionen von Utricularia bremiiSystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Wasserschlauchgewachse Lentibulariaceae Gattung Wasserschlauche Utricularia Art Bremis WasserschlauchWissenschaftlicher NameUtricularia bremiiHeer ex Koell Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Okologie 3 Ahnliche Arten 4 Verbreitung 5 Standort und Pflanzensoziologie 6 Systematik 7 Gefahrdung und Schutzmassnahmen 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie Art ist ein wurzelloser gelegentlich frei flottierender in der Regel durch Sprosse am Grund befestigter mehrjahriger Hydrophyt die Pflanze befindet sich mit Ausnahme der Blute vollstandig unter Wasser Die unterirdischen Sprosse sind 25 bis 60 Millimeter lang chlorophylllos haben eine bis acht Fallen und extrem reduzierte Blatter Die Sprosse im Wasser sind bis zu sechzig Zentimeter lang Die zahlreichen kreis bis eiformigen Blatter sind bis zu zwei Zentimeter lang und bis zum Grunde 3 teilig Die einzelnen Abschnitte sind wiederum 4 bis 5 mal gabelig geteilt Insgesamt sind pro Blatt 9 12 bis 25 50 lineale Endzipfel vorhanden Es gibt je Blatt 1 bis 7 10 Schlauche Fangblase Diese sind oval und 1 bis 2 Millimeter lang Der Blutenstand ist eine aufrechte auftauchende 5 bis 42 60 Zentimeter hohe 2 bis 14 blutige lockere Traube Der Kelch ist zweiteilig Die Krone ist goldgelb zweilippig 8 bis 9 Millimeter lang und ungefahr so lang wie breit Die Oberlippe ist eirund und mehr oder weniger ebenso lang wie der braunrot gestreifte Gaumen Die Unterlippe ist rundlich 8 bis 9 Millimeter lang und mehr oder weniger flach ausgebreitet Der Sporn ist kurz und seitlich gesehen ungefahr so lang wie breit Die 2 Staubblatter sind gebogen Reife Fruchte und Samen wurden bisher nie beobachtet Die Blutezeit reicht von Juli bis Oktober Die Chromosomenzahl betragt 2n 36 1 Okologie BearbeitenDie Uberwinterung dieses Hydrophyten erfolgt auf dem Grund oder im Schlamm der Gewasser durch spezielle kugelige bis ovale Winterknospen Turionen welche sich im Herbst an den Sprossspitzen bilden Bei Utricularia bremii sind die Pollen beinahe immer missgebildet Kapseln und Samen sind keine bekannt Die Art scheint sich wie Utricularia ochroleuca und meist Utricularia australis nur vegetativ zu vermehren sie ist vermutlich ebenfalls aneuploid Wegen ihres spaten Bluhzeitpunktes der ahnlich wie beim Sudlichen Wasserschlauch Utricularia australis nur ausserst selten zum Ausreifen der Samen fuhrt vermehrt sich die Pflanze hauptsachlich vegetativ durch Teilung entlang der Sprossachse Ahnliche Arten BearbeitenVom Kleinen Wasserschlauch Utricularia minor ist Bremis Wasserschlauch vegetativ nicht sicher unterscheidbar Utricularia minor ist jedoch in allen Teilen kleiner Die Blattabschnitte sind meist 2 bis 3 mal gabelig geteilt insgesamt sind pro Blatt 7 bis 22 Endzipfel vorhanden Der Blutenstand besteht aus 2 bis 6 zitronengelben Bluten diese sind meist langer als breit Die Unterlippe ist oval und nicht uber 5 mm lang die seitlichen Rander sind nach unten geschlagen Der Sporn ist sehr kurz und seitlich gesehen breiter als lang Die Kapsel ist klein und kugelformig Die Samen sind ungefahr 1 mm lang Beim Gewohnlichen Wasserschlauch Utricularia vulgaris und Sudlichen Wasserschlauch Utricularia australis sind die Endzipfel der Blatter am Rande mit feinen stachelartigen Zahnen besetzt Der Mittlere Wasserschlauch Utricularia intermedia und Blassgelbe Wasserschlauch Utricularia ochroleuca haben ihre Schlauche und Blatter stets an verschiedenen Sprossen Die Schlauche an den Blattern dienen dem Fang von Planktontierchen Verbreitung BearbeitenBremis Wasserschlauch gilt als subatlantisches Florenelement und ist in Europa sehr zerstreut verbreitet fehlt jedoch im Mediterrangebiet den Balkanstaaten Schweden und Finnland Im Norden reicht sie von Irland bis Danemark im Suden von Frankreich uber Norditalien und Ungarn bis zum oberen Dnjestr Gebiet wo sie die ostliche Arealgrenze erreicht Schwerpunkt ihres Vorkommens sind allerdings die Regionen von Donau und Oberrhein Die europaische Verbreitung ist noch nicht im Detail bekannt In Deutschland existiert die Art nur noch in Mittelfranken in sechs Teichen im Aischgrund bei Hochstadt an der Aisch an einem Standort im Sebalder Reichswald sowie in Wehrda in Hessen Die bayrischen Bestande waren zeitweise stark bedroht und wurden seither durch Schutzmassnahmen stabilisiert Bremis Wasserschlauch ist in Deutschland durch die Bundesartenschutzverordnung geschutzt In der Schweiz wo sie auf der Roten Liste steht sind noch funf Standorte bekannt in Osterreich kommt sie in Karnten und in Niederosterreich vor Standort und Pflanzensoziologie BearbeitenDie Pflanze bevorzugt nahrstoffarme helle saure Gewasser Sie kommt im Bereich von Flach und Hochmooren in Tumpeln z T zwischen Carex elata Bulten in Torfstichweihern und Zwischenmoor Schlenken sowie in Torfgraben vor Sie wachst im klaren neutralen bis massig sauren mesotrophen massig nahrstoffarmen Wasser oft uber 5 bis 20 Zentimeter tief uberschwemmten Torfschlamm oder sandigen Lehmboden Sie kann gelegentliche Austrocknung des Standortes ertragen die Vitalitat der Bestande schwankt aber im Verlauf eines Jahres oft stark An den Schweizer Fundorten betragen die pH Werte zwischen 7 4 und 8 7 Die Art ist in der Schweiz kollin bis montan subalpin in Hohenlagen von 440 bis 1555 Meter verbreitet hochste Stelle bei Crans im Wallis Utricularia bremii gilt als Verbandscharakterart des Sphagno Utricularion MULL ET GORS 60 und kommt vermutlich besonders im Sparganietum minimi TX 37 vor ist aber analog zu Utricularia minor auch in anderen Gesellschaften des Verbandes zu erwarten Z B im Scorpidio Utricularietum minoris MULL ET GORS 60 zudem wachst er moglicherweise auch in Gesellschaften der Scheuchzerietalia palustris NORDH 36 und teilweise im Caricetum elatae W KOCH 26 Oft ist er mit Utricularia minor und z T weiteren Arten der Gattung vergesellschaftet Systematik BearbeitenUtricularia bremii Heer wurde fruher als Varietat bzw Unterart subsp bremii Heer Nyman zu Utricularia minor gestellt mittlerweile wird Utricularia bremii aber als eigene Art betrachtet Von Utricularia minor ist sie aber nur bluhend sicher zu unterscheiden beide Arten bluhen aber je nach Standort nicht alle Jahre Die Streubereiche der vegetativen Merkmale uberlappen sich stark eine Unterscheidung ist meist nur statistisch moglich Bisher untersuchte Populationen sind genetisch wenig variabel Die Art Utricularia bremii gehort zur Sektion Utricularia aus der Gattung Utricularia Gefahrdung und Schutzmassnahmen BearbeitenDa zu dieser Art keinerlei zuverlassige Bestandszahlen und Angaben zu Gefahrdungen vorliegen stuft die IUCN diese Art als Data Deficient ungenugende Datengrundlage ein 2 In den Nationalen Roten Listen der Lander ihres Verbreitungsgebiets wird sie als Vulnerable verletzlich bis Critically Endangered vom Aussterben bedroht gefuhrt Literatur BearbeitenJohannes Marabini Zwischenbericht zum ABSP Umsetzungsprojekt Lebensraumnetz Moorweiher und Niedermoore Landkreis Erlangen Hochstadt und Landschaftspflegeverband Mittelfranken 2002 unveroffentlicht Volltext Online PDF 198 kB Johannes Marabini Thomas Franke Utricularia bremii Heer ex Koelliker eine verkannte Wasserschlauchart in Nordbayern In Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft Bd 71 2001 ISSN 0373 7640 S 161 166 Peter Taylor The Genus Utricularia A Taxonomic Monograph Kew Bulletin Additional Series 14 Royal Botanic Gardens Kew London 1989 ISBN 0 947643 72 9 Einzelnachweise Bearbeiten Utricularia bremii bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Utricularia bremii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von Lansdown R V 2010 Abgerufen am 15 Mai 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bremis Wasserschlauch Utricularia bremii Album mit Bildern Videos und Audiodateien Utricularia bremii FloraWeb de Bremis Wasserschlauch In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Infoflora ch zu den Schweizer Vorkommen Thomas Meyer Wasserschlauch Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bremis Wasserschlauch amp oldid 194411961