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Der Braungestreifte Kleinspanner Scopula virgulata auch Streifiger Steppenrasenspanner Braungestreifter Magerrasen Kleinspanner oder Gestreifter Steppenrasenspanner genannt 1 ist ein Schmetterling Nachtfalter aus der Familie der Spanner Geometridae Braungestreifter Kleinspanner Braungestreifter Kleinspanner Scopula virgulata Systematik Ordnung Schmetterlinge Lepidoptera Familie Spanner Geometridae Unterfamilie Sterrhinae Tribus Scopulini Gattung Scopula Art Braungestreifter Kleinspanner Wissenschaftlicher Name Scopula virgulata Denis amp Schiffermuller 1775 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Geographische Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Entwicklung 4 Systematik und Taxonomie 5 Gefahrdung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Falter erreichen eine Flugelspannweite von 19 bis 24 Millimeter Mannchen bzw 19 bis 22 Millimeter Weibchen Die Falter der zweiten Generation sind deutlich kleiner und erreichen nur eine Flugelspannweite von 16 Millimeter 2 Neben der unterschiedlichen Grosse ist bei den Weibchen der Vorderflugel etwas schlanker und der Apex etwas spitzer ausgepragt als beim Mannchen Ausserdem sind beim Weibchen auch die Querbinden etwas deutlicher ausgebildet Die Hinterflugel sind gerundet im Vergleich zu anderen Scopula Arten Die Grundfarbe der Vorderflugel ist hellbraun 2 oder grau 3 Die nur wenig gezahnten Querlinien verlaufen annahernd gerade uber den Vorderflugel und auch annahernd parallel zueinander Sie sind relativ dunn und graubraun gefarbt Der Diskalfleck fehlt gewohnlich auf dem Vorderflugel ist aber meist auf dem Hinterflugel vorhanden wenn auch sehr klein Die Saumlinie ist meist ebenfalls vorhanden und dunkelbraun gezeichnet Fransenflecke fehlen Die Fransen selber sind hellgrau dunkelgrau gescheckt Die zwei Querlinien auf dem Hinterflugel sind schwach gewellt Die Stirn ist schwarzbraun der Scheitel weisslich mit einer ockerfarbenen Tonung Die Palpen sind braun an der Unterseite weisslich Die Antennen des Mannchens weisen tiefe intersegmentale Einschnitte auf Sie sind buschelformig ziliat mit gekrummten Zilien Sie sind 1 4 bis 1 7 mal so breit wie das Flagellum Das ovale Ei weist 20 kraftige Langsrippen und 15 bis 16 Querrippen auf Es farbt sich kurz vor dem Schlupfen orangerot und bekommt schwarze Flecke 4 Die Raupe ist sehr schlank und besitzt eine dunkle etwas verwaschene Ruckenlinie mit einer mittigen hellen Linie und undeutliche Seitenstreifen Sie weist Seitenkanten und Querrunzeln auf Sie ist weisslich grau bis gelblich gefarbt Der Kopf ist weisslich grau mit zwei gebogenen dunklen Langsstreifen 4 5 Die gedrungene rotlichbraune Puppe ist 7 5 bis 8 5 Millimeter lang und 2 5 bis 2 9 Millimeter dick Der vergleichsweise kleine Kremaster ist etwa so lang wie breit Die beiden endstandigen Borsten sind kraftig und spitz zulaufend die je drei lateral ansetzenden Borsten sind eher dunn und hakenformig gekrummt 6 Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Art reicht von isolierten Vorkommen in Portugal den Ostpyrenaen und Frankreich uber Mitteleuropa Osteuropa nach Sibirien und bis in den Russischen Fernen Osten und Japan Im Norden Europas reicht das Verbreitungsgebiet bis in das Baltikum und Sudfinnland im Suden bis Norditalien und Rumanien mit isolierten Vorkommen in Mittelitalien In Asien gibt es ein isoliertes Vorkommen in der Sudturkei ansonsten stellt der sudliche Kaukasus die Sudgrenze des Verbreitungsgebietes dar In Zentralasien ist die Art im Altai Gebirge nachgewiesen Die Art bevorzugt Sandrasen trockene Waldrander und Wiesen Halbtrockenrasen Weinberge magere Sandboden und Hochwasserdamme Sie kommt aber auch auf wechseltrockenen Standorten in offenen Hochmooren mit Tendenz zur Heidebildung vor sowie im Pfeifengrasrasen 7 Im Locknitztal Lkr Oder Spree Brandenburg besiedelt die Art kurzrasige voll sonnenbeschienene Trockenrasen im Ubergangsbereich zwischen Wiesen und Waldrand 8 In den Alpen steigt sie lokal bis 900 Meter an in den Sudalpen bis 1300 Meter 4 Lebensweise BearbeitenDie Art bildet gewohnlich zwei Generationen aus deren Falter von Mitte Mai bis Juli und von Juli bis Mitte September fliegen haufig mit einer Lucke zwischen den beiden Generationen Anfang oder Mitte Juli In hoheren Regionen und im nordlichen Teil des Verbreitungsgebietes wird nur eine Generation ausgebildet Die Falter fliegen hier von Anfang Mitte Juni bis Ende Juli Im sudlichen Teil des Verbreitungsgebietes kann noch eine partielle dritte Generation gebildet werden deren Falter dann Ende September Anfang Oktober fliegen Die Falter sind uberwiegend tagaktiv wurden aber auch schon nachts an kunstlichen Lichtquellen beobachtet Weibchen wurden beobachtet wie sie auf Aufrechter Trespe Bromus erectus sitzend die Eier einfach in die Vegetation fallen liessen ohne sie an Pflanzenteile anzuheften Die Raupen sind ausgesprochen polyphag und leben an zahlreichen krautigen Pflanzen Genannt werden Sussgraser Poaceae Seggen Carex Alante Inula Hange Birke Betula alba Die Raupen wurden in der Zucht auch mit folgenden Pflanzen gezuchtet Heidelbeere Vaccinium myrtillus Rispengraser Poa Gartensalat Lactuca sativa Fingerkrauter Potentilla Gewohnlicher Lowenzahn Taraxacum officinale Rote Heckenkirsche Lonicera xylosteum und andere Straucher 2 Entwicklung Bearbeiten Nach Angaben in Ebert entwickeln sich die Raupen der zweiten Generation sehr rasch Bereits nach 5 Tagen schlupften die Eiraupchen und bereits nach 45 Tagen schlupften dann die Falter Bei einer anderen Zucht entwickelten sich zwei Raupen sehr rasch und ergaben Falter wahrend die anderen Raupen das Fressen einstellten Systematik und Taxonomie BearbeitenDas Taxon wurde 1775 von Michael Denis und Johann Ignaz Schiffermuller als Geometra virgulata erstmals beschrieben 9 Der Holotyp stammte aus der Umgebung von Wien und ist heute verloren Geometra strigaria Hubner 1799 und dessen unnotiger Ersatzname Leptomeris sulcaria Hubner 1825 sind jungere Synonyme Die Art wird derzeit in funf Unterarten untergliedert Scopula virgulata virgulata West Mittel Sud und Osteuropa mit Ausnahme des nordlichen Baltikums und Sudfinnland Scopula virgulata rossica Djakonov 1926 Nordliches Baltikum Sudfinnland Gotland dunkler mit diffuserer Zeichnung Diskalflecke meist fehlend im Durchschnitt etwas kleiner Scopula virgulata substrigaria Staudinger 1900 Kaukasus Westsibirien Altai Mongolei ockerfarben diffuse Zeichnung etwas grosser Diskalflecke meist fehlend Scopula virgulata subtilis Prout 1935 Russischer Ferner Osten heller schwach ockerfarben dunnere Querlinien Diskalflecke auf den Hinterflugeln vorhanden Scopula virgulata albicans Prout 1934 Japan weissliche GrundfarbeGefahrdung BearbeitenDie Art ist deutschlandweit gesehen stark gefahrdet Kategorie 2 1 Ausgestorben ist sie bereits in Thuringen Mecklenburg Vorpommern und Sachsen Anhalt In Brandenburg ist sie vom Aussterben bedroht Kategorie 1 und in Rheinland Pfalz und Baden Wurttemberg stark gefahrdet Kategorie 2 Lediglich in Bayern gilt sie nur als gefahrdet Kategorie 3 Literatur BearbeitenGunter Ebert Hrsg Die Schmetterlinge Baden Wurttembergs Band 8 Nachtfalter VI Spanner Geometridae 1 Teil Ulmer Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3497 7 Walter Forster Theodor A Wohlfahrt Die Schmetterlinge Mitteleuropas Band 5 Spanner Geometridae Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1981 ISBN 3 440 04951 5 Axel Hausmann The Geometrid moths of Europe 2 Sterrhinae Apollo Books Stenstrup 2004 ISBN 87 88757 37 4 Peder Skou The geometroid moths of North Europe Lepidoptera Drepanidae and Geometridae 348 S Leiden Brill 1986 Online bei GoogleBooksWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Braungestreifter Kleinspanner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www lepiforum de Taxonomie und Fotos Moths and Butterflies of Europe and North Africa englisch Scopula virgulata bei Fauna Europaea Abgerufen am 29 Juni 2011 European Butterflies and Moths von Chris Jonko Encyclopedia of Life Markku Savela GBIF Datenbank Scopula virgulata In gbif org Abgerufen am 27 November 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Rote Liste bei Science4you Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot s4ads com a b c Hausmann 2004 S 271 274 Skou 1986 S 46 a b c Forster amp Wohlfahrt 1973 S 46 G Stange Lepidopterologische Beobachtungen Stettiner Entomologische Zeitung 42 113 118 1881 Online bei archive org Beschreibung von Raupe und Puppe S 113 114 als Acidalia strigaria Jan Pactocka Die Puppen der Spanner Lepidoptera Geometridae Mitteleuropas Unterfamilie Sterrhinae Memento vom 17 Mai 2014 im Internet Archive PDF 2 84 MB Bonner zoologische Beitrage 51 4 269 296 Bonn 2002 ISSN 0006 7172 Ebert 2001 S 118 121 Jorg Gelbrecht und Rainer Ziebarth Beitrage zur Fauna der Locknitzniederung Wirbeltiere Schmetterlinge Memento vom 6 Dezember 2015 im Internet Archive PDF 3 75 MB Gewasserokologie Norddeutschlands 3 100 106 1996 Michael Denis und Johann Ignaz Schiffermuller Systematisches Verzeichniss der Schmetterlinge der Wienergegend 322 S Bernardi Wien 1776 Online bei GDZ Gottinger Digitalisierungszentrum Das Werk Ankundung eines systematischen Werks von der Schmetterlingen der Wienergegend von Michael Denis und Johann Ignaz Schiffermuller von 1775 ist ein identischer Preprint des digitalisierten Werkes von 1776 Beschreibung S 117 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braungestreifter Kleinspanner amp oldid 238211272