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Der Brasilianische Kampfuchs Lycalopex vetulus Syn Pseudalopex vetulus ist ein sudamerikanischer fuchsartiger Wildhund der in savannenartigen Landschaften Brasiliens vorkommt Bemerkenswert ist dass er Insekten vor allem Termiten als Nahrung bevorzugt Brasilianischer KampfuchsBrasilianischer Kampfuchs Lycalopex vetulus SystematikOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Hundeartige Caniformia Familie Hunde Canidae Tribus Echte Hunde Canini Gattung LycalopexArt Brasilianischer KampfuchsWissenschaftlicher NameLycalopex vetulus Lund 1842 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Aktivitat 3 2 Ernahrung 3 3 Fortpflanzung 4 Feinde 5 Bedrohung und Schutz 6 Name 7 Quellen und weiterfuhrende Informationen 7 1 Zitierte Quellen 7 2 Literatur 7 3 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Schadelzeichnungen des Brasilianischen KampfuchsesEs handelt sich um einen schlanken und relativ kleinen Hund von typischer Fuchsgestalt Sein Kopf ist kleiner und die Schnauze kurzer als bei anderen Fuchsen Lateinamerikas Bei naherer Betrachtung auffallend ist die Bezahnung Gegenuber den meisten anderen Hunden vergrosserte Molare und verkleinerte Reisszahne deuten schon auf die aussergewohnliche Ernahrung hin Eine stark vergrosserte Paukenblase ist wahrscheinlich ebenfalls eine solche Anpassung da sie das Aufspuren von Insekten anhand des Gehors ermoglicht Brasilianische Kampfuchse haben eine Kopf Rumpf Lange von 58 bis 71 cm eine Schulterhohe von 33 bis 37 cm und einen 25 bis 35 cm langen Schwanz Das Gewicht betragt 3 bis 4 kg Weibchen sind im Schnitt etwas kleiner als Mannchen Das Fell ist oberseits grau und unterseits gelblich gefarbt Die Unterseite der Schnauze und die Schwanzspitze sind schwarz Bei manchen Mannchen lauft ein undeutlicher dunkler Aalstrich uber den Rucken Partieller Melanismus ist bei dieser Art haufig so dass bei Einzeltieren grossere Partien des Fells schwarz erscheinen konnen Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Brasilianischen KampfuchsesDie Art kommt in Zentral und Sud Brasilien vor Nachgewiesen ist sie in den Bundesstaaten Sao Paulo Mato Grosso do Sul Mato Grosso Goias Minas Gerais Tocantins Bahia und Piaui Umstritten sind Vorkommen in Maranhao und Rondonia Im Suden etwa ab Parana wird der Brasilianische Kampfuchs durch den verwandten Pampasfuchs abgelost Die Verbreitungsgebiete beider Arten haben keine Uberschneidung Bis zum Pleistozan hatte der Brasilianische Kampfuchs ein grosseres Verbreitungsgebiet das bin nach Argentinien reichte 1 Der typische Lebensraum dieser Art ist der Cerrado eine brasilianische Baum und Buschsavanne Auch in den halbwustenartigen Regionen des Sertao und des Caatinga kommt er vor Das feuchte Pantanal bietet dagegen einen ungunstigeren Lebensraum in dem er nur selten zu finden ist Uberhaupt nicht anzutreffen ist der Brasilianische Kampfuchs in tropischen Regenwaldern Im Gefolge des Menschen sind auch Viehweiden ein Lebensraum dieser Art geworden Lebensweise BearbeitenAktivitat Bearbeiten Wie die meisten Fuchse ist der Brasilianische Kampfuchs nachtaktiv Er ist fur gewohnlich ein Einzelganger der aber gelegentlich auch in kleinen Gruppen von drei bis funf Tieren auf die Jagd geht 2 Der Aktionsraum betragt etwa 4 bis 6 km Aktionsraume verschiedener Individuen konnen einander uberschneiden 2 Ernahrung Bearbeiten In seiner Vorliebe fur Termiten erinnert der Brasilianische Kampfuchs an einen anderen Wildhund den nicht verwandten Loffelhund Anders als bei diesem spielen aber auch andere Nahrungsbestandteile noch eine grosse Rolle Bevorzugt sind Termiten der Gattungen Syntermes und Cornitermes Diese werden vom Boden aufgenommen oder in der Luft erbeutet nicht aber ausgegraben Auch Mistkafer die aus dem Kot anderer Tiere geborgen werden und die im Cerrado sehr haufigen Heuschrecken spielen eine grosse Rolle in der Ernahrung dieses Fuchses Kleinere Anteile machen Fruchte Mause kleine Vogel und Reptilien aus Die bevorzugte Ernahrung wechselt mit den Jahreszeiten In der winterlichen Trockenzeit ernahren sich die Kampfuchse von Termiten manchmal erganzt durch kleine Saugetiere In der sommerlichen Regenzeit wird das Nahrungsspektrum grosser vor allem der pflanzliche Anteil wird dann bedeutender Fortpflanzung Bearbeiten Brasilianische Kampfuchse leben in monogamer Paarbindung und beide Partner sorgen fur die Jungen 2 Nach einer Tragzeit von etwa 50 Tagen werden im August oder September Winter bzw Fruhling der Sudhalbkugel zwei bis vier Junge zur Welt gebracht Die Geburt sowie die Aufzucht wahrend der ersten Lebenstage findet im verlassenen Bau eines anderen Tieres statt besonders oft werden hier Gurteltierbauten genutzt Im Alter von zwei Monaten fressen die Jungen erstmals eigenstandig Insekten sie werden aber bis zum Ende des vierten Lebensmonats regelmassig gesaugt und bis zum Alter von sechs Monaten bleiben sie bei den Eltern Feinde BearbeitenUber Feinde ist wenig bekannt Belegt ist lediglich der Puma nicht aber Jaguare und Greifvogel Im Kot von Mahnenwolfen fand man Uberreste Brasilianischer Kampfuchse hier wird aber angenommen dass diese als Aas gefressen wurden In der Nahe von Stadten fallen Kampfuchse manchmal verwilderten Haushunden zum Opfer 1 Bedrohung und Schutz BearbeitenIm Cerrado ist der Brasilianische Kampfuchs eine sehr haufige Art Es gibt keine bekannten Gefahrdungen Manchmal werden die Tiere erlegt weil man sie fur Uberfalle auf Geflugelstalle verantwortlich macht hierbei handelt es sich aber wohl um Verwechslungen mit dem Maikong Die Totungen konnen dem Bestand des Kampfuchses nichts anhaben Seine Anpassungsfahigkeit erschloss ihm in Viehweiden einen neuen Lebensraum wo er den Rinderdung nach Mistkafern absucht Die Abholzung der Regenwalder begunstigt eher noch die Ausbreitung dieser Art Die IUCN hat den Brasilianischen Kampfuchs nachdem sie ihn jahrelang im Status Data Deficient keine ausreichenden Daten gefuhrt hat 2008 als Least Concern nicht gefahrdet eingestuft 3 Name BearbeitenUrsprunglich wurde der Brasilianische Kampfuchs von dem danischen Zoologen Peter Wilhelm Lund als Canis vetulus beschrieben 1854 schuf Hermann Burmeister fur ihn die eigene Gattung Lycalopex Dies wurde jedoch bald wieder unublich Wahrend des 20 Jahrhunderts wurde der Brasilianische Kampfuchs wechselweise den Gattungen Dusicyon und Pseudalopex zugeordnet 1 Neuerdings wird die gesamte Gattung Pseudalopex gelegentlich unter dem Namen Lycalopex gefuhrt da dies der altere der beiden Namen sei Im Englischen wird der Brasilianische Kampfuchs als Hoary Fox wegen seiner grauen Fellfarbe oder als Small toothed Fox wegen seiner kleinen Reisszahne bezeichnet Der einheimische portugiesische Name lautet raposa do campo also Kampfuchs Auch der Tupi Name jaguarapitanga ist gelegentlich im Gebrauch 1 Quellen und weiterfuhrende Informationen BearbeitenZitierte Quellen Bearbeiten Die Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil der unter Literatur angegebenen Quelle daruber hinaus werden folgende Quellen zitiert a b c d Michael Hoffmann Dave Mech amp Claudio Sillero Zubiri Hrsg Canids Foxes Wolves Jackals and Dogs Status Survey and Conservation Action Plan International Union for Conservation of Nature and Natural Resources 2004 ISBN 978 2 8317 0786 0 a b c Don E Wilson amp Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 1 Carnivores Lynx Edicions 2009 ISBN 978 84 96553 49 1 IUCN Species Account abgerufen 30 November 2009Literatur Bearbeiten Julio C Dalponte Lycalopex vetulus In Mammalian Species 2009 Nr 847 S 1 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pseudalopex vetulus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lycalopex vetulus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von J Dalponte O Courtenay 2008 Abgerufen am 13 Mai 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brasilianischer Kampfuchs amp oldid 228944613