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Bozorg Alavi anhoren boˈzorg ɛ aelaeˈviː persisch بزرگ علوی DMG Bozorg e Alawi 2 Februar 1904 in Teheran 16 Februar 1997 andere Quellen 17 1 oder 18 2 Februar 1997 in Berlin war ein iranischer Schriftsteller Literaturwissenschaftler und Mitgrunder der Tudeh Partei des Iran Bozorg Alavi Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Literarisches Werk 2 2 Ubersetzungen ins Persische 2 3 Weitere Werke 2 4 Worterbucher und Lehrbucher 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Berliner Gedenktafel am Haus Frankfurter Tor 6 in Berlin FriedrichshainBozorg Alavi wurde am 2 Februar 1904 in Teheran als Modschtaba Alavi geboren Er war das dritte von sechs Kindern Sein Vater Abulhassan Alavi beteiligte sich an der Konstitutionellen Revolution in Iran Wahrend des Ersten Weltkrieges emigrierte dieser nach Berlin wurde Mitglied der Deutsch Persischen Gesellschaft e V und gab zusammen mit Seyyed Hassan Taqizadeh bis 1922 die Zeitung Kaveh heraus Modschtaba Alavi besuchte zunachst in Teheran die Schule 1921 kam er als 18 Jahriger mit seinem alteren Bruder Morteza nach Berlin wo er das Gymnasium besuchte und Padagogik studierte Nach seiner Ruckkehr 1927 nach Iran lehrte er Deutsch zunachst als Oberlehrer in Schiras dann an der Gewerbeschule in Teheran In diesen Jahren lernte er Sadegh Hedayat kennen zu dem er eine gute Freundschaft entwickelte und dessen literarischem Kreis er angehorte Ebenfalls in den 1930er Jahren unterstutzte er Tagi Erani den Vorsitzenden der Kommunistischen Partei des Iran Alavi gehorte zu den 53 Mannern die 1936 unter Reza Schah Pahlavi aufgrund kommunistischer Aktivitaten verhaftet und als Gruppe der 53 bekannt wurden Er beteuerte in diesem Zusammenhang lediglich als Schriftsteller auch kommunistische Literatur gelesen zu haben aber nicht politisch aktiv geworden zu sein Dennoch wurde er 1937 zu 7 Jahren Haft verurteilt allerdings im Rahmen der anglo sowjetischen Invasion des Iran im Zweiten Weltkrieg 1941 freigelassen Nach seiner Haft schrieb er die Papierfetzen aus dem Gefangnis und 53 Personen Seine politischen Aktivitaten setzte er anschliessend fort und war noch im Jahr seiner Haftentlassung Mitgrunder der marxistisch leninistischen Tudeh Partei des Iran Im Parteiorgan Mardom dt das Volk wirkte er in der Redaktion mit Fur sein Buch Name ha wa Dastan ha ye digar Briefe und andere Geschichten erhielt er 1953 die Goldene Friedensmedaille des Weltfriedensrates dessen Mitglied er war 3 Zum Zeitpunkt des Sturzes von Premierminister Mohammad Mossadegh im August 1953 hielt sich Bozorg Alavi in der Deutschen Demokratischen Republik auf 1955 war er dort Gastprofessor der Humboldt Universitat 4 Da sich die Tudeh Partei im Anschluss an den Sturz Mossadeghs massiver Verfolgung ausgesetzt sah blieb er bis zum Sturz des Schahregimes durch die Islamische Revolution 1979 im Exil in der DDR Dort arbeitete er ab etwa 1956 57 bis 1959 als Assistenzprofessor fur persische Sprache und Literatur an der Humboldt Universitat zu Berlin und wurde der verantwortliche Mitbegrunder der dortigen Fachrichtung Iranistik deren Lehrstuhl er von 1959 bis zu seiner Pensionierung 1969 innehatte 5 Gemeinsam mit Heinrich F J Junker wurde er seit 1966 vor allem als Verfasser eines umfangreichen Persisch Deutschen Worterbuchs bekannt Nach der Islamischen Revolution 1979 besuchte Bozorg Alavi mehrmals fur kurze Zeit Iran und zeigte sich besturzt uber die Entwicklung der Herrschaft des Obersten Fuhrers Chomeini die seiner Meinung nach ahnlich repressive Zuge wie die des Schahregimes annahm Sein letzter Besuch in seinem Heimatland fand 1993 statt Am 16 Februar 1997 starb Alavi um 23 20 Uhr im Krankenhaus Friedrichshain in Berlin Alavi hatte bezuglich seiner Bestattung angeordnet Ich bin Moslem und ein Schiit Aus diesem Grund will ich nach islamischem Ritual auf einem moslemischen Friedhof bestattet werden 6 Am 3 August 2022 wurde an seinem ehemaligen Wohnort Berlin Friedrichshain Frankfurter Tor 6 eine Berliner Gedenktafel enthullt 7 Werk BearbeitenLiterarisches Werk Bearbeiten Tschamadan Der Koffer Erzahlungen 1934 Waragh Pare ha ye Zendan Papierfetzen aus dem Gefangnis 1941 Pandschah o Seh Nafar 53 Personen 1942 Name ha wa Dastan ha ye digar Briefe und andere Geschichten 1952 Einer aus Gilan Aus dem Persischen von Herbert Melzig 8 die horen 26 1981 2 Ausgabe 122 S 68 81 und 157 Tschaschm ha yasch Ihre Augen Roman 1952 Salariha Die Salaris Roman 1959 Ubersetzungen ins Persische Bearbeiten Anton Tschechow Der Kirschgarten Samuel Marshak Zwolf Monate George Bernard Shaw Mrs Warren s Profession J B Priestly An Inspector Calls Friedrich Schiller Die Jungfrau von Orleans Theodor Noldeke Das Iranische NationaleposWeitere Werke Bearbeiten Div Div Damon Damon 1931 Ozbach ha Die Uzbeken 1948 Kampfendes Iran Dietz Verlag Berlin 1955 Geschichte und Entwicklung der modernen persischen Literatur 1964 Zur Geschichte und Entwicklung der modernen persischen Erzahlprosa die horen 26 1981 2 Ausgabe 122 S 37 49 MirzaWorterbucher und Lehrbucher Bearbeiten Langenscheidts praktisches Lehrbuch Persisch von Bozorg Alavi und Manfred Lorenz Berlin Munchen Wien Zurich New York Langenscheidt 1999 mit Manfred Lorenz Lehrbuch der persischen Sprache Verlag Enzyklopadie Leipzig 1967 7 durchgesehene und mit einem deutsch persischen Glossar versehene Auflage Langenscheidt Verlag Enzyklopadie Leipzig Berlin Munchen u a 1994 ISBN 3 324 00253 2 mit Heinrich Junker Worterbuch Persisch Deutsch Unveranderte Neuauflage Langenscheidt Verlag Enzyklopadie Leipzig Berlin u a 1992 mit Heinrich Junker Persisch Deutsches Worterbuch Harrassowitz Wiesbaden 2002 Literatur BearbeitenBozorg Alavi In die horen 26 1981 Band 2 Ausgabe 122 S 163 Roja Dehdarian Selbstentwurfe in der Fremde Der iranische Schriftsteller Bozorg Alavi im deutschen Exil Bamberger Orientstudien Band 11 University of Bamberg Press Bamberg 2018 ISBN 978 3 86309 493 5 ʿAlavi Bozorg in Yaacov Shimoni Biographical dictionary of the Middle East New York Facts on File 1991 S 24f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bozorg Alavi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Bozorg Alavi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Persischsprachiger Weblink Bozorg Alavi Official Website Memento vom 15 Februar 2009 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Ḥasan Mirʿabedini Alavi Bozorg In Encyclopaedia Iranica Online Abgerufen am 18 Januar 2022 amerikanisches Englisch Bozorg Alavi In Encyclopaedia Britannica Abgerufen am 18 Januar 2022 englisch Bozorg Alavi Kampfendes Iran Dietz Verlag Berlin 1955 S 5 Vorwort Verfasst vom Verlag In Bozorg Alavi Kampfendes Iran Dietz Berlin 1955 S 5 f hier S 5 vgl Bozorg Alavi Official Website Memento vom 15 Februar 2009 im Internet Archive pers vgl Bozorg Alavi Official Website Memento vom 15 Februar 2009 im Internet Archive pers https www rbb online de rbbkultur radio programm schema sendungen der morgen archiv 20220803 0600 kultur aktuell 0710 html aus Die weisse Mauer Rutten und Loening Verlag Berlin 1960Normdaten Person GND 123200415 lobid OGND AKS LCCN n85046636 VIAF 78771628 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Alavi BozorgALTERNATIVNAMEN Alawi Seyyed Modschtaba BozorgKURZBESCHREIBUNG iranischer Schriftsteller und LiteraturwissenschaftlerGEBURTSDATUM 2 Februar 1904GEBURTSORT TeheranSTERBEDATUM 16 Februar 1997STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bozorg Alavi amp oldid 235120633