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Bona von Savoyen 10 August 1449 in Avigliana 17 November 1503 in Fossano war Herzogin von Mailand aus dem Haus Savoyen Bona von Savoyen Portrat gemalt von Bernardino LuiniLeben BearbeitenBona war eine Tochter von Herzogs Ludwig Savoyen und der Anne de Lusignan aus der Familie der zypriotischen Ramnulfiden Nach dem Tod ihrer Mutter 1462 wurde sie an den Hof ihrer Schwester Charlotte der Frau von Ludwig XI geschickt Dieser dachte zunachst daran sie dem englischen Konig Eduard IV zur Frau zu geben doch als dieser Elizabeth Woodville heiratete wandte er sich an Galeazzo Maria Sforza Die Heiratsverhandlungen wurden auch nach 1466 fortgesetzt dem Jahr in dem Galeazzo seinem Vater Francesco im Herzogtum Mailand folgte Am 8 April 1468 wurde schliesslich der Ehevertrag unterzeichnet Ludwig XI verpflichtete sich Bona 100 000 Goldscudi zu geben und Galeazzo versprach ihr ein jahrliches Einkommen von 15 000 Dukaten Schmuck im Wert von 50 000 Dukaten und das Schloss von Abbiategrasso als Wohnsitz im Falle seines Todes Die Hochzeit wurde am 12 Mai 1468 in Amboise gefeiert Bona brach funf Tage spater nach Italien auf und landete am 26 Juni in Genua In den Berichten die Galeazzo zu dieser Zeit uber sie erhielt wird sie als gross wohlproportioniert mit schonem Teint schmaler Taille feinen Gesichtszugen und einem sanften Charakter beschrieben Galeazzo selbst der sie in Novi traf und sie zur Hochzeit nach Vigevano begleitete erklarte sie seien tanto contenti et consolato che non lo posiamo ad sufficienteiam dire ne scrivere Carlo Magenta I Visconti e gli Sforza nel Castello di Pavia Milano 1883 I S 484 517 II S 260 329 377 432 Die Ehe wurde am 7 Juli in einer feierlichen Zeremonie auf der Piazza del Duomo in Mailand bestatigt am 26 Juli bekundete Galeazzo seine Zufriedenheit indem er die Mitgiftrechte bestatigte und erhohte Das erste Kind Gian Galeazzo Maria wurde am 20 Juni 1469 geboren Bona hatte drei weitere Kinder Ermes 1470 Bianca Maria 1472 und Anna 1473 Der bevorzugte Wohnsitz des herzoglichen Paares war das Schloss von Pavia dort verbrachte sie die meisten der acht Jahre ihrer Ehe zusammen mit ihren Kindern Galeazzo zeigte ihr weiterhin seine Wertschatzung und Dankbarkeit indem er ihr 1470 die Stadt Novara und 1474 die Einkunfte des Parks von Pavia ubertrug Bona begleitete ihren Mann im Marz 1471 zu einem Besuch in Florenz der fur die Pracht des Mailander Hofes beruhmt war und im Juli desselben Jahres zu einem weiteren Besuch in Mantua am Hof der Gonzaga Bona beteiligte sich nicht aktiv an den Staatsgeschaften aber die Kontakte die sie mit der Familie in Savoyen unterhielt waren fur die Sforza von Nutzen und was das Landesinnere anbelangt so war der vom Herzog 1474 gewahrte Schuldenerlass ebenfalls auf ihr Eingreifen zuruckzufuhren Die Ermordung von Galeazzo Sforza am 26 Dezember 1476 veranderte das Leben von Bona Das Herzogtum ging ohne Schwierigkeiten auf ihren siebenjahrigen Sohn Gian Galeazzo uber Bon beraten von Cicco Simonetta dem Leiter der Geheimen Kanzlei einem Mann mit langjahriger Erfahrung und bewahrtem politischem und administrativem Geschick gewahrte Steuerbefreiungen erliess der herzoglichen Kammer die Schulden und verteilte die Getreidereserven der Regierung zu kontrollierten Preisen an das Volk Auf diese Weise erlangte sie zunachst eine grosse Popularitat Die mit Mailand verbundeten italienischen Staaten sicherten ihr sofort ihre Unterstutzung zu und am 9 Januar 1477 akzeptierte Bona formell die tutella et cura de lo Illustrissimo Duca novello Von diesem Zeitpunkt an wurden alle Regierungsakte im Namen von Bona und Gian Galeazzo erlassen denen gemeinsam der Titel Duces Mediolani verliehen wurde Bona verlegte seinen Wohnsitz auf das Schloss in Mailand wo ein kleiner Ausschuss des Geheimen Rates zweimal taglich zusammentrat Dieses Consilium in arce trat oft in ihrer Gegenwart zusammen und verschob die Prufung von Problemen bis Bona konsultiert worden war oder verwies sie zur Entscheidung an sie Bona verliess sich auf Simonettas Rat aber die letzte Verantwortung lag bei ihr Die Ereignisse zeigten bald dass Simonetta verwundbar war und deshalb zu Recht Bonas oberste Autoritat hervorhob nbsp Testone aus Silber mit Bona von Savoyen 1476 1480 Zwei von Galeazzos Brudern Sforza Herzog von Bari und Ludovico die sich zum Zeitpunkt seiner Ermordung in Frankreich aufhielten bereiteten ihre Ruckkehr nach Mailand vor und schlossen sich dort mit dem Condottiere Roberto Sanseverino d Aragona und dem so genannten ghibellinischen Adel zusammen um Simonetta zu vertreiben Bona erreichte durch die Vermittlung von Ludovico Gonzaga im Februar 1477 einen Waffenstillstand aber am 25 Mai als die Regierung ein wahrscheinliches Komplott verhindern wollte versuchten die Rebellen Mailand zu den Waffen zu rufen Sie fanden jedoch wenig Unterstutzung und Sanseverino floh Bona unterstutzte Simonetta und verfugte die Verbannung der beiden Sforza Bruder aus dem Herzogtum Bonas Position schien nun sicher zu sein in Wirklichkeit hing sie von der Stabilitat der italienischen Politik ab die infolge der Pazzi Verschworung April 1478 und des darauf folgenden Krieges in eine schwere Krise geriet Bona hielt sich an das von Francesco Sforza geschlossene Bundnis mit den Medici was jedoch hohe militarische Kosten mit sich brachte und das Herzogtum gleichzeitig den Intrigen des Konigs von Neapel Ferrante aussetzte Diese Intrigen fuhrten zum Verlust von Genua wo die Autoritat des Regenten bereits ins Wanken geriet und zur Invasion des Veltlins durch die Schweizer wahrend Sforza und sein Bruder Ludovico einen Stutzpunkt in Ligurien errichteten und ab Februar 1479 mit Roberto Sanseverino am Rande des Krieges in der Toskana operierten Am 20 August 1479 drangen Ludovico Sforza und Roberto Sanseverino mit ihrer Armee in das Herzogtum ein und besetzten innerhalb einer Woche Tortona und zahlreiche Festungen in der Umgebung Simonetta riet zum Widerstand und veranlasste die Entsendung von Verstarkungen doch Anfang September anderte Bona plotzlich seine Meinung Am 7 September erreichte Ludovico Mailand wo er in Bonas Anwesenheit aufgenommen wurde Am nachsten Tag wurden Briefe an die Stadte der herzoglichen Domane geschickt um ihnen mitzuteilen dass Ludovico in Bonas Gunst zuruckgekehrt war und zwei Tage spater ordnete sie die Verhaftung Simonettas an Am 21 Februar 1480 sah Bona sich gezwungen die Geruchte zu dementieren dass ihre Autoritat nur noch scheinbar sei Die letzten Illusionen die sie vielleicht noch hatte fielen endgultig am 7 Oktober 1480 als die Statthalter von Gian Galeazzo den jungen Herzog unangekundigt in die Rocchetta die innerste Festung der Mailander Burg einschlossen und Bartolomeo Calco befahlen sich ihnen anzuschliessen Am 2 November lehnte sie den letzten Versuch ab sie zu uberreden mit allen Ehren aber ohne jegliche Vollmacht zu bleiben Als Gegenleistung fur die Bestatigung ihrer finanziellen Rechte als Witwe verzichtete sie auf die Vormundschaft des Herzogs und ging nach Abbiategrasso Am nachsten Tag ernannte Gian Galeazzo seinen Onkel Ludovico zum Vormund In den nachsten funfzehn Jahren lebte Bona hauptsachlich in Abbiategrasso Sie versuchte ins Piemont zu ziehen aber Ludovico Sforza zog es vor sie im Herzogtum zu behalten da er befurchtete dass die Savoyer oder der franzosische Konig sie als Waffe gegen ihn einsetzen wurden Es gibt Berichte uber Verschworungen die von ihren Dienern Anfang 1481 und im Dezember 1483 gegen Ludovico organisiert wurden Auf starken Druck von Ludwig XI und auf Drangen seiner Frau gelang es Bona im September 1482 nach Mailand zuruckzukehren und einen Teil seines Privatbesitzes wiederzuerlangen Doch das Komplott von 1483 lieferte den Vorwand sie wieder nach Abbiategrasso zu verbannen und die Proteste der Savoyer hatten den gegenteiligen Effekt als erhofft Ihr wachsender Wunsch in Frankreich Zuflucht zu finden wurde schliesslich auf Ersuchen von Karl VIII erfullt und Bona uberquerte im Dezember 1495 die Alpen Ihr wurde ein Wohnsitz in Tours zugewiesen und von 1498 bis 1499 lebte sie in Lyon Aber es scheint dass sie in Frankreich weder gut aufgenommen wurde noch glucklich war sich dort aufzuhalten Dann dachte sie daran nach Savoyen zu gehen wo Herzog Philibert II ihr Neffe ihr im April 1500 ein Landgut in Fossano schenkte Bona blieb dort bis zu ihrem Tod und wurde in der Kirche San Giuliano bei Savigliano ohne offizielle Zeremonie beigesetzt Literatur BearbeitenZelmira Arici Bona di Savoia duchessa di Milano Paravia Torino 1935 Franco Catalano Il ducato di Milano nella politica dell equilibrio In Storia di Milano Vol VII Milano 1956 S 311 350 Gaudenzio Claretta Gli ultimi anni di Bona di Savoia duchessa di Milano In Archivio Storico Italiano Serie terza Vol 12 No 1 59 1870 Casa Editrice Leo S Olschki Firenze S 62 91 P Del Giudice I consigli ducali e il Senato di Milano In Rendiconti dell Istituto lombardo Serie 2 XXXII 1899 S 335 340 Francesco Malaguzzi Valeri La corte di Lodovico il Moro I Milano 1913 S 8 25 27 Italo Mario Sacco Contributo a una biografia di Bona di Savoia In Comunicazioni della Regia Deputazione subalpina di storia patria Sezione di Cuneo Nr 13 Cuneo 1935 S 7 24 Caterina Santoro Un codice di Bona di Savoia In Archivio storico lombardo Vol 81 82 1954 1955 S 267 291 Caterina Santoro Gli Sforza Milano 1968 S 118 126 132 f 158 174 219 224 228 231 249 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bona of Savoy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bona di Savoia italienisch auf treccani it Dispacci di Bona di Savoia e Gian Galeazzo Maria Sforza 1469 1480 auf lombardiabeniculturali it Filippi G Il matrimonio di Bona di Savoia con Galeazzo Sforza Torino 1890 auf persee frNormdaten Person GND 122865200 lobid OGND AKS LCCN no93027530 VIAF 670159234396403371489 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bona von SavoyenKURZBESCHREIBUNG Erzogin von MailandGEBURTSDATUM 10 August 1449GEBURTSORT AviglianaSTERBEDATUM 17 November 1503STERBEORT Fossano Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bona von Savoyen amp oldid 228621086