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In Bolivien gibt es eine Vielzahl an Volkstanzen Hier kann zwischen Tanzen der indigenen Bevolkerung der europaischen Einwanderer insbesondere Spanier der afrikanischen Einwanderer und denen der Mestizen unterschieden werden Inhaltsverzeichnis 1 Suri Sikuri 2 Kullawada 3 Carnaval Betanceno und Tinku 4 Huayno 5 Morenada 6 Carnaval Vallegrandino 7 Pujllay Der Karneval der Yamparas 8 Llamerada 9 Diablada 10 Tobas 11 Cueca 12 Los Macheteros 13 Taquirari 14 Chacarera 15 Waca Waca 16 Caporales 17 Tanze der Afro Bolivianer 18 Bolivianische Salsa 19 WeblinksSuri Sikuri Bearbeiten nbsp Suri Sikuri in La Paz Bolivien nbsp indigene Bolivianer beim Spiel der SikuDieser Tanz entstand in den andinen Gemeinschaften der Aymara Im Departamento La Paz und im Departamento Oruro wird er in den Provinzen des Altiplano bei Hochzeiten und Feiern zur Dachgleiche getanzt Die Wurzeln des Suri Sikuri liegen sehr weit zuruck Klar ist jedenfalls dass er an die Jagd auf den Suri in unseren Breiten besser als Nandu oder sudamerikanischer Vogel Strauss bekannt erinnert Zuerst wurde der Suri mit den Klangen der Siku genannten Panfloten von den Sicuris den Panfloten Spielern eingekreist und dann mit Hilfe der Liwi Liwis einer Art Schleuder zu Fall gebracht Doch der Suri war und ist nicht nur ein Jagdobjekt sondern hat bis heute auch eine kultische Bedeutung Im Tanz werden sowohl die Bewegungen als auch das Aussehen des Vogels nachempfunden Die Tanzer tragen ein Gestell aus Nandu Federn das einen Durchmesser von bis zu 2 m erreicht Ausserdem tragen die Manner oft ein Brustschild das fruher aus Jaguarfell gefertigt wurde eine schwarze Hose und einen weissen Halbrock Die ursprungliche Form des Suri Sikuri wird auf diatonisch gestimmten Panfloten Siku mit 8 bis 16 Rohren gespielt Dazu schlagen die Musiker grosse flache Trommeln Wanqaras Im 20 Jahrhundert fand eine Weiterentwicklung des Suri Sikuri statt einerseits zu den traditionellen Sikureadas de Veinta y Media andererseits zu den popularen mit Blechblasinstrumenten Bandas begleiteten Suri Sicuris der Stadte Kullawada BearbeitenDie Zunfte der Lama Treiber Qarwani sind seit je ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Vielfalt der Anden Schon in prakolumbischer Zeit beteiligten sich Manner und Frauen an der andinen Textilproduktion Dabei war und ist die Textilindustrie nicht nur eine wichtige Einkommensquelle sondern auch ein wichtiges Ausdrucksmittel der ethno kulturellen Identitat Naturliche und abstrakte Elemente werden zu einer komplexen Symbolik verarbeitet die zum Teil eine genaue Zuordnung einzelner Textilien zu bestimmten Regionen und Dorfern erlaubt Besonders fur die Kollas aus den Anden hatte die Textilherstellung auch eine wichtige Bedeutung im sozialen Miteinander und in den Mythen der prahispanischen Bevolkerung So wird der Ursprung der Kullawada mit der Sage der Verbannung des Ayllu Kyllawa Ayllu Dorfgemeinde durch den Mallku Inti Willka in Verbindung gebracht Die Kullawada druckt diese Verquickung der wirtschaftlichen und sozialen Funktion innerhalb der andinen Textilindustrie aus Das wichtigste Symbol dieses Tanzes der vor allem fur die Region um La Paz typisch ist ist die Spindel in der Indianersprache Aymara auch Kapu genannt die jeder Tanzer mit der Hand schwingt Sowohl Frauen als auch Manner tragen reich bestickte Hute mit perlenbesetzten Fransen Die Manner verwenden schwere Munzgurtel und kurze bestickte Ponchos die mit runden Elementen verziert sind die den alten Silberschmuck reprasentieren Die Tanzerinnen tragen knielange Trachtenrocke die Polleras bestickte Bruststucke und spezielle Dreiecktucher die Llijllas die von den Schultern bis zur Taille herabreichen sowie einen Gurtel mit Munztaschen Carnaval Betanceno und Tinku BearbeitenDer Carnaval Betanceno stammt aus Betanzos einer Kleinstadt in der Nahe von Potosi der Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos Potosi liegt auf rund 4 000 m Seehohe und gelangte vor allem durch den Cerro Rico den Silberberg zu grosser Bekanntheit Heute nachdem das Silber grossteils abgebaut ist gehort die Region zu den armsten Gegenden des Landes Etliche Dorfer sind nur zu Fuss zu erreichen und noch nicht an das Stromnetz angeschlossen Auf der anderen Seite haben sich gerade durch diese Abgeschiedenheit viele der alten Riten und Brauche erhalten Dazu gehort auch ein archaisches Fest das Tinku Begegnung auf Quechua genannt wird Die Angehorigen der Macha Pukwata Chayanta und Sakava versammeln sich in auserwahlten Dorfgemeinschaften den Ayllus jeweils ein paar Tage im Monat Mai Es wird getanzt und musiziert und vom Coca und Alkoholkonsum zum Kampf stimuliert bewaffnen sich die Kontrahenten mit Lederhelmen festen Handschuhen und Steinschleudern um sich im Zweikampf mit Angehorigen der anderen Ayllus zu messen nbsp Das Vergiessen menschlichen Blutes ist dabei von elementarer symbolischer Bedeutung Der Schlagabtausch ist jedoch strikten Regeln unterworfen die streng kontrolliert werden In dem Augenblick in dem die Uberlegenheit der anderen Seite zu deutlich wird und die andere zu vernichten droht treten die Frauen des Ayllus gruppenweise vor die Manner und bringen den Kampf zum Erliegen Trotzdem kommt es durchaus vor dass Teilnehmer zu Tode kommen was aber trotz aller Trauer um die Gefallenen als notwendig erachtet wird gilt das vergossene Blut doch als Opfer fur die Pachamama die Mutter Erde Kann sie gutig gestimmt werden dann wird das nachste Jahr ein gutes Erntejahr Auf Basis dieses Fests hat sich ein im ganzen Land beliebter und mitreissender Tanz entwickelt woran Musikgruppen wie Los Kjarkas einen grossen Anteil haben die bei vielen Live Auftritten Tanzer in entsprechender Tracht dabei haben In diesen Prasentationen werden der Kampf und der Alkoholeinfluss nur angedeutet und die Freude am sich Austoben uberwiegt deutlich Die Frauen provozieren mit ausgiebigen Huftschwungen und schlenkernden Armen die Manner mit einem Imponiergehabe bestehend aus breiten tiefen Schritten und wilden Sprungen Viele Teilnehmer am Bolivianischen Karneval studieren alljahrlich aufwandige Tinku Choreografien ein Wie alle bolivianischen Tanze haben auch diejenigen aus Potosi ihre ganz spezielle unverwechselbare Tracht Die Kleidung der Frauen besteht aus der Almilla einem langen schwarzen und am Saum reich bestickten Kleid einem Tragetuch Aguayo in dem von Lebensmitteln bis zu Kindern alles transportiert wird und einem ebenfalls bunt mit floralen Motiven bestickten Schultertuch Um durch ihre langen Zopfe nicht beim Arbeiten gestort zu werden binden sie diese mit den Tullmas einem Haarschmuck der regional sehr stark variiert zusammen Die noch ledigen Tanzerinnen schmucken ihre weissen Filzhute aus Lamawolle mit bunten Federn Schmuckbandern und Spiegeln Als Chuspitas werden kleine handgewebte Taschen bezeichnet die zum Aufbewahren von Coca Blattern aber auch als Geldborse dienen Die Chumpis bunte Schals dienen als Gurtel Chullos die auch in Deutschland in letzter Zeit sehr beliebt gewordenen Zipfelmutzen werden in Bolivien nur von Mannern getragen und sind nicht nur Gegenstand des taglichen Gebrauchs sondern symbolisieren auch das Ansehen innerhalb der Dorfgemeinde Anhand des Chullos kann auch die Zugehorigkeit zu einer ethnischen Volksgruppe bzw einer Dorfgemeinschaft abgelesen werden Die Tanzer verwenden schwarze oder weisse Hosen und meist bunte stark bestickte und verzierte Jacken Fruher waren die Ojotas genannten Sandalen aus gegerbtem Kuhleder heute werden sie oft auch aus einem alten Autoreifen hergestellt Fur den Tinku verwenden die Manner spezielle Helme Monteras genannt Die Form der aus Rindsleder gefertigten und mit Federn geschmuckten Monteras erinnert an die Helme der spanischen Eroberer Huayno Bearbeiten Hauptartikel Huaino Der Huayno auch Huayno oder Wayno genannt ist weithin als einer der reprasentativsten Tanze der Anden bekannt Er kombiniert prahispanische Elemente der Quechua und Aymara Indianer mit den Einflussen der westlichen Welt Wahrend die Historiker damit spekulieren dass es sich ursprunglich um einen Tanz fur Trauerfeierlichkeiten der Inkas gehandelt haben konnte ist der Huayno heute ein absoluter Festtanz Huaynos werden mit Floten Panfloten Trommeln Charango und Gitarre gespielt Es sind jedoch unzahlige regionale Varianten entstanden die auch Trompeten Saxofon und Akkordeon als Musikinstrumente erlauben Die musikalische Struktur geht von einer pentatonischen Skala und einem binaren 2 4 Rhythmus aus Auf dieser Basis entstanden von den Huayno Versionen bis hin zum Rock Andino etliche musikalische Gattungen Morenada BearbeitenDie Morenada einer der popularsten Tanze Boliviens zeichnet sich nicht nur durch den Reichtum der Kostume aus Dieser Tanz entstand wahrend der ersten Jahre nach der Unabhangigkeit von Spanien 1825 Der Tanz wird angefuhrt durch den Rey Moreno schwarzer Konig nbsp Morenada Tanzerin nbsp Morenada TanzerIn der Kolonialzeit mussten Indianer und Schwarze in den Silberbergwerken von Potosi unter unmenschlichen Bedingungen als Sklaven arbeiten Man schatzt dass wahrend der 250 jahrigen Zwangsarbeit in den Silberminen mehr als acht Millionen Indios umkamen Als nicht mehr genugend Indianer aufgetrieben werden konnten wurden Sklaven aus Angola Guinea und aus dem Kongogebiet in die spanische Kolonie verschleppt Dort trieb man sie aneinandergekettet in Gruppen zu zehn Mann zu den Silberminen Potosis wo sie die indianischen Zwangsarbeiter ersetzen sollten Die Schwarzen konnten sich jedoch nicht an das Klima der Hochebene gewohnen und endeten schliesslich als Plantagenarbeiter in den Talern der Yungas wo sie vor allem auf den Coca Feldern arbeiteten Spater als das Schreckensregiment vorbei war schufen die Indios aus den Uberlieferungen ihrer Vorfahren einen Tanz den sie Morenada nannten Das reich bestickte Kostum der Morenos der Schwarzen die im Mittelpunkt der Morenada stehen wird unterschiedlich interpretiert es konnte einerseits den Reichtum des Herrn andererseits aber auch den hohen Preis den dieser fur seinen Sklaven bezahlt hat symbolisieren Das klassische Rasseln der Matracas einer Art Ratsche erinnert auch an die langen Marsche die die Schwarzen begleitet vom Rasseln ihrer Ketten und dem Quietschen der Kutschen bis nach Charcas Potosi und die Yungas zurucklegen mussten Die Morenada wurde von der indianischen Bevolkerung und den Mestizen geschaffen nicht von den schwarzen Sklaven selbst Wann und wo das passiert ist lasst sich aber noch immer nicht mit Bestimmtheit sagen Einer Hypothese zufolge geht sie auf einen Aufstand der Weinarbeiter gegen den Caporal den ebenfalls schwarzen Sklaventreiber zuruck Eine junge Schwarze lenkte den Caporal durch ihre Schonheit ab und machte ihn betrunken Dort liess man ihn dann Trauben stampfen und verwandelte so den Hass in einen frohlichen Tanz voller Ironie gegen die Machthaber Allerdings wird in den Yungas kein Wein angebaut Carnaval Vallegrandino BearbeitenDas subtropische Klima des Valle Grande Talregion um die Stadt Cochabamba spiegelt sich in der frohlichen Lebensart in Musik und Tanz der grossteils kreolischen Bevolkerung wider Die kreolische Folklore Boliviens hat einen starker von spanischen Einflussen dominierten Charakter und die ironisch koketten G stanzeln die sich Manner und Frauen beim Karneval zusingen finden auch im Tanz ihre Entsprechung Pujllay Der Karneval der Yamparas BearbeitenBeim Pujllay handelt es sich um Fest das jedes Jahr im Marz in Tarabuco gefeiert wird und zeitlich sowohl mit dem prahispanischen Jatun Pokoy Fest als auch mit Pauker Waray zum Andenken des Sieges der Yamparas uber die spanischen Truppen am 12 Marz 1816 zusammenfallt Im Tanz zeigen die Manner nicht nur teils martialische Schrittfolgen sondern ebenso wie die Frauen auch sehr aussergewohnliche Trachten Der Pujllay Tanz hat sich in den vergangenen Jahren zu einem popularen Folkloretanz entwickelt welcher in den Stadten besonders aber im Karneval von Oruro dargeboten wird Dabei sind die Trachten jedoch nicht mehr so aufwandig gearbeitet wie die der Yampara Auch die Musik ist eine andere die langen Pinkillu und Senqatanqana Floten wurden durch die bevorzugten Blechblasmusikkapellen Bandas ersetzt Diese spielen Melodien die eher dem Geschmack der stadtischen Bevolkerung entsprechen Llamerada Bearbeiten nbsp Llamerada TanzerinnenDie Llamerada ist einer der altesten Tanze der bolivianischen Folklore und gehort in seinen Ursprungen zur Tradition der Aymara Indianer Ihr ursprunglicher Name war karwani Die Verbindung zu den Kameliden Lamas Guanakos Vicunas Alpacas besteht schon seit mehr als 4 000 Jahren und das Lama symbolisiert von jeher Nahrung Transportmittel und Rohstofflieferant Fur viele prakolumbische Kulturen war der Tanz eine Kunst und Magie durch die man das Getanzte in Realitat verwandeln konnte Daher imitierten die Lama Treiber Hirtenszenen um ihre Herde moglichst gross zu halten Mittlerweile hat die Llamerada viel von ihrem mystischen Charakter verloren Choreografie und Schritte haben sich verandert doch noch immer symbolisiert sie die Verbindung zwischen den Bewohnern des Altiplano und ihren Lama Herden Zu bestimmten Jahreszeiten begannen die Hirten die mehr oder minder wild lebenden Tiere in einen Menschenring zusammenzutreiben der immer enger wurde bis sie die Tiere mit den Handen beruhren konnten Dann entschied man welche Tiere geschoren geschlachtet oder bei der Huilancha geopfert wurden Die meisten bolivianischen Volkstanze werden erst seit ein paar Jahrzehnten auch von Frauen getanzt nicht so bei der Llamerada nachdem das Huten der Herden seit jeher eine Familienaufgabe ist sind die Frauen auch seit langem in den Tanz eingebunden Besonders typisch fur den Tanz ist die Montera ein spezieller quadratischer Hut den die fruheren Stammesfursten der Aymara Indianer benutzten Der Mann tragt eine grobe Stoffhose Wollstrumpfe ein Tragetuch und ein Lasso beide quer uber den Korper gebunden Fruher waren auch Gipsmasken mit zugespitzten Lippen fur das Pfeifen ublich Auch die Frauen tragen eine Montera dazu einen meist knielangen Rock aus Bayeta Stoff ein Tragetuch und ebenso wie die Manner halten sie in einer Hand ein kleines Lama und in der anderen die Steinschleuder beides Symbole fur ihre Tatigkeit Diablada BearbeitenDieser Tanz ist einer der prachtigsten und originellsten Tanze Boliviens Nicht umsonst ist er auch ausserhalb der Landesgrenzen sehr bekannt Die Diablada ist ein Symbol fur den Karneval von Oruro der 2001 durch die UNESCO zum Weltkulturerbe erklart wurde Bei der Diablada kommt es zu einer starken Verquickung der andinen Weltanschauung in diesem Fall reprasentiert durch den Kult um den bosen Supay um Huari den Gott der Berge und dem Teufel der christlichen Liturgie Fern von ihren Heimatgemeinden huldigten die von ihren Herren zur Zwangsarbeit verpflichteten Aymara Indianer in den Tiefen der Minen weiter ihrem Gott Huari nunmehr umgedeutet zum Herr der Hohlen zum Tio Hier nahm der Tio wohlwollende Zuge an und die Minenarbeiter begannen ihm Chicha Alkohol und Coca zu opfern um im Gegensatz Reichtum und Schutz zu erbitten Als die indianische Bevolkerung mit der Zeit den christlichen Glauben ubernahm verband sie ihn mit ihren ursprunglichen Festen so wie z B dem jatun poccoy das mit dem europaischen Karneval zusammengebracht wurde Der dramatisierte Kampf zwischen dem Erzengel Michael der Candelaria Jungfrau und den Teufeln kann zweifach interpretiert werden Im christlichen Sinne handelt es sich um einen Kampf mit dem Teufel Luzifer und den sieben Todsunden Auf der anderen Seite wurde schon bei den legendaren Urus den Ureinwohnern Oruros Huari verehrt ein Gott der Kraft des Feuers und der Berge der die in Degeneration befindlichen Urus ausrotten wollte und ihnen deshalb den Frosch die Schlange die Echse und ein Herr von Ameisen zur Vernichtung schickte Nur durch das Wohlwollen der jungfraulichen Gottin Nusta konnten die Urus gerettet werden Sie verwandelte Frosch Schlange und Echse in Steine und das Heer der Ameisen in die Sanddunen in der Umgebung der Stadt Oruro Der Legende nach fluchtete der besiegte Huari endgultig in das Innere seiner Berge zu den reichen Mineralen um nie wieder hervorzukommen Im Lauf des religiosen Dualismus 1789 1900 wurde die Figur der andinen Pachamama immer starker mit der der Heiligen Jungfrau Maria verquickt was auch die starke Marienverehrung nicht nur der Jungfrau vom Socavon in Bolivien erklart Als die Diablada popular wurde 1900 1950 begann man auch andere Tanze zu Ehren der Jungfrau des Socavon zu tanzen Als Socavon wird einer der wichtigsten Eingange zu einer der Minen in Oruro bezeichnet nbsp Diablada TanzerDieser Zeitraum in den auch die Grundung von Institutionen wie der Gran Tradicional y Autentica Diablada Oruro 1904 fallen ist der wichtigste fur die Wiederbelebung einiger bolivianischer Tanze die schon fast am Verschwinden waren Nach dem Chaco Krieg entstanden weitere wichtige Diablada Vereinigungen die Tradicional Folklorica Diablada Oruro 1943 die Diablada Circulo de Artes y Letras 1943 und die Fraternidad Artistica y Cultural La Diablada 1944 Die Mitglieder dieser Vereinigungen kommen aus der arrivierten Mittelschicht und werden pijes oder kharas genannt Ab diesem Zeitpunkt nehmen hohere Gesellschaftsschichten an der Diablada teil und der einstige Tanz der Minenarbeiter beginnt sich in ein Folkloreballett zu verwandeln Damit verliert der Indianer auch seine dominante Rolle die nunmehr vom khara eingenommen wird Zwischen 1950 und 1995 wurden noch die Diablada Ferroviaria 1956 und die Diablada Urus 1960 gegrundet Die Diablada wird schliesslich auch ausserhalb der bolivianischen Grenzen sehr popular besonders im Norden Chiles und Argentiniens Tobas BearbeitenBei dem Tobas Tanz geht es um eine figurative Reprasentation der Chaco Indianer Schon vor der Kolonialisierung gab es Konflikte zwischen den Hochland und Tiefland Indianern Als die Quechua Armee einmal Ch unch us aus den Tropen gefangen genommen hatte wurden die Aymara durch diese zu einem gleichnamigen Tanz inspiriert nbsp Tobas TanzerNach der Grundung der Republik wurde die Idee von den nach La Paz und Oruro einwandernden Aymara wieder aufgegriffen und es entstand der Tanz Tobas diesmal benannt nach der Ethnie Tobas aus dem Chaco Gebiet Fur die visuelle Gestaltung mit Holzmasken und prachtigem Federschmuck bezog man sich auf die Tacana Kultur Inzwischen wurden zahlreiche weitere Tanzkostume in den Tobas Tanz eingebunden So findet man z B Kostume die den Chunchus von Tarija oder solche welche den Macheteros des Beni Tieflandes nachempfunden sind genauso wie die Kostume die an die nordamerikanischen Ureinwohner der Prarien und Plains erinnern Der Rest der Tanzkleidung ist eher leicht um die Bewegungsfreiheit nicht zu stark einzuschranken Denn Tobas ist mit seinen vielen Sprungen und Drehungen vermutlich einer der korperlich anstrengendsten Tanze des Altiplano Cueca Bearbeitensiehe Hauptartikel CuecaJede bolivianische Region ist durch fur dieses Bundesland typische Musikstucke und Tanze charakterisiert Die Cueca und der Bailecito gehoren zu den reprasentativsten Tanzen der Bundeslander Chuquisaca Cochabamba La Paz und Tarija und Potosi Doch die Cueca ist so popular geworden dass man eigentlich von einem Nationaltanz sprechen muss der im ganzen Land getanzt wird Zwar gibt es rhythmische Schattierungen und auch das Tempo variiert je nach Region doch im Prinzip bleibt es immer eine Cueca Als wichtige Regionalvarianten werden vor allem die Cuecas aus Cochabamba Chuquisaca La Paz Potosi und Tarija angesehen Technisch besteht der Tanz immer aus drei Teilen Einleitung Quimba und Jaleo In Anlehnung an die Quimba als de zentralen Teil des Tanzes in welchem der Komponist den maximalen artistischen und intellektuellen Ausdruck erreicht wurde der Name der Band Quimbando ausgewahlt Entstanden ist die Cueca in der Zeit der Unabhangigkeit Schnell wurde sie dann sowohl als Volkstanz als auch in den eleganten Salons popular Getanzt wird immer in Paaren wobei das Taschentuch nie fehlen darf ist es doch ein existenzieller Bestandteil dieses koketten Spiels um Verfuhrung und Provokation der Geschlechter Los Macheteros BearbeitenDer Tanz der Macheteros ist vermutlich der sowohl innerhalb als auch ausserhalb von Bolivien bekannteste Tanz der Region Beni Obwohl auch er mit seiner Interpretation der Auferstehung und Himmelfahrt Christi kolonialen Ursprungs ist dominiert stilistisch eindeutig das indigene Element Jeder Tanzer tragt ein holzernes Schwert tumore ti yucuqui in der Hand und einen prachtvollen Federschmuck am Kopf Die Federn stammen vom Amazonasvogel Parabas und werden chromatisch nach ihrer Farbintensitat angeordnet Von dem Kopfschmuck progi hangt ein Raubtierfell herab das bis zu den mit paichachi Samen bedeckten Knocheln reicht die als Perkussionsinstrumente dienen Die barfussigen Tanzer bewegen sich zeremoniell ohne die Schwerter loszulassen immer in Angriffsposition wobei sie den Kopf als Zeichen von Tod und Auferstehung immer heben und senken Taquirari BearbeitenDer Taquirari ist der bekannteste Rhythmus und Tanz der Bundeslander Santa Cruz Beni und Pando die zusammen auch als bolivianischer Osten bezeichnet werden Man weiss nicht genau wie der Tanz entstand jedenfalls existiert er schon seit dem Beginn des 19 Jahrhunderts Der Name wird auf das Moxeno Wort Takirikire zuruckgefuhrt das Pfeil bedeutet Getanzt wird in Paaren wobei sich die Tanzer gegenuberstehen und an den Handen halten Musikalisch weist dieser lebhafte und frohliche Tanz klare Einflusse der indigenen Kulturen auf Die Cambas Manner aus dem Tiefland tragen weisse Hosen und Hemden die Frauen verwenden einen Tipoy ein langes armelloses Kleid und Blumenschmuck im Haar Abgesehen von seiner Bedeutung als Tanz wird der Taquirari auch als DAS romantische Lied des bolivianischen Ostens angesehen handeln seine Texte doch meist von der Liebe Chacarera BearbeitenDie Chacarera gehort zur kreolischen Folklore Bei dem Paartanz ist der spanische Einfluss nicht zu ubersehen ahnlich wie bei den Sevillanas wechseln sich Beinarbeit und Rocke Schwingen mit Positionswechseln ab Ihren Ursprung hat der stark mit den Gauchos assoziierte Tanz in den landlichen Gegenden des Gran Chaco bzw in Santiago del Estero in Argentinien Der Gran Chaco erstreckt sich uber Teile Boliviens Paraguays und Argentiniens und so ist die Chacarera auch in allen drei Landern prasent In den letzten Jahren wurde sie sowohl in Bolivien als auch in Argentinien wieder sehr popular Waca Waca BearbeitenFur die Ureinwohner Boliviens war die Ankunft der europaischen Rinder ein Ereignis das in den Tanzen waka wakas oder waka thinti Kartoffelaussaat waka tokhoris tanzende Stiere und tinti kauallu Stierkampf ihren Niederschlag fand In den waca thintis wurde das Landleben mit Schafe huten der Arbeit der Milchfrauen und Stierkampfen vor dem musikalischen Hintergrund der Pinkillos und Wankaras Trommeln portratiert Fur die Indianer waren die Stierkampfe eine Neuheit die sie zum Tanz waka tokhori inspirierte Dabei wurde das Wesen des Stierkampfs lacherlich gemacht indem man auch Kuhe Spassmacher kusillos und Anfuhrer der indianischen Gemeinde als Figuren tanzen liess Wie es bei den meisten bolivianischen Tanzen geschehen ist machte die Evolution auch vor dem Waca Waca Tanz nicht halt Von den silbernen Umhangen und der enormen Anzahl der Rocke der Matallas ursprunglich ein gutes Zeichen fur eine erfolgreiche Aussaat ist nicht mehr viel ubrig geblieben Heutzutage tanzen die Manner mit einem grossen Vorbau aus Leder mit Horneren der entweder Stier oder Kuh symbolisiert Die Beine sind von einer Art Rock bedeckt der von der Rinderattrappe herunterhangt Der Jilakata oder Anfuhrer der Dorfgemeinschaft tragt einen Kommandierstock einen Hut aus Schaffilz und einen typischen erdfarbenen Poncho Der Torero imitiert die Posen und Schritte des spanischen Stierkampfers und ist auch ganz in diesem Stil gekleidet Ein Kusillo Spassmacher sorgt dafur dass sich die Tiere gleichmassig fortbewegen Die Frauen verwenden Hute aus Schafsfilz und lange Kopftucher sowie reich bestickte Rocke und Blusen und ein versilbertes Horn das sie uber die Brust hangen lassen Die Milchfrauen tragen bis zu 25 Rocke ubereinander einen Borsalino Hut und eine blecherne Milchkanne wie sie fur Milchfrauen typisch ist Es ist auch ublich noch weitere Frauengestalten wie die Spanierin oder die Ilusa die die Stiere futtert hinzuzufugen Caporales BearbeitenDie Kultur der afrobolivianischen Yungas war die Quelle der Tanze Tundiqui oder Negritos und der Saya aus der sich der Caporales Tanz entwickelt hat Man muss daher streng unterscheiden zwischen der Saya der Schwarzen dem Tundiqui oder Negritos der Aymara Mestizen und den Caporales die heute in den Stadten von Studenten und jungen Leuten die vorwiegend aus der Mittelschicht kommen getanzt wird Der Tanz portratiert den schwarzen Vorarbeiter genannt Caporal Korporal der seine ebenfalls schwarzen Untergebenen mit der Peitsche traktiert Anfangs verwendete man fur die Kostumierung des Korporals eine Hose im Stile der deutschen Militaruniformen dann nahm sie eher argentinische Formen an bis sie ihre heutige Form erreichte Typisch sind nun die hohen Stiefel mit Schellen die Peitsche und die Maske Tanze der Afro Bolivianer BearbeitenDie nach Bolivien verschleppten Afrikaner fanden schliesslich ihre Heimat in der Yungas Region wo sich heute in Coroico Mururata Chicaloma Calacala Coscoma und Irupana Enklaven der afro bolivianischen Kultur befinden Ihre Kultur hat sich stark mit der indianischen vermischt und so sprechen die Afro Bolivianer heute auch nur mehr Spanisch oder Aymara eine der dominanten Indianersprachen Am starksten prasent ist der afrikanische Ursprung dieser Kultur in den Rhythmen der Tanze und Lieder die meist nur mit Trommeln begleitet werden Im Vordergrund steht dabei die Saya die sich ahnlich der brasilianischen Samba wahrscheinlich aus Angola und dem heutigen Kongo mitgebrachten Rhythmen entwickelt hat beispielsweise der Sungasunga Angolas Bolivianische Salsa BearbeitenBei der bolivianischen Salsa handelt es sich um eine leichte Abwandlung der ursprunglichen Salsa Hier fasst man sich an beiden Handen und es wird sehr eng und aufreizend miteinander getanzt Weblinks BearbeitenGrupo Bolivia de Austria Informationen und Bilder zu bolivianischen Tanzen www puebloindio org Musica y Danza autoctona span www pieb org La Parodia Del Tinku El Ritual Del Tinku Frente Al Tinku Folclorico span Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bolivianische Tanze amp oldid 231333385