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Siku auch sicu oder sico ist eine Panflote in den mittleren Anden die in der andinen Musik vor allem auf der Hochebene des Altiplano und in den umgebenden Gebirgszugen von Bolivien und Peru gespielt wird Die siku hat seit fruhen Zeiten eine besondere Bedeutung fur die dort ansassige Bevolkerung Sikuri heisst der Spieler der siku und die dazugehorige traditionelle Musikform Verschiedene sikuIndigene Bolivianer beim Spiel der siku Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Spielweise 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDas Wort siku stammt aus dem Aymara wird aber auch in einigen nahegelegenen quechuasprachigen Regionen verwandt Ausserdem findet man oft neben weiteren auch folgende Namen phusa Aymara antara Quechua ayarachi aarachi ayarichi ayrachi Quechua Aymara phuku Quechua lakita Aymara Zampona ist schliesslich das spanische Wort fur Hirtenflote welches die Conquistadoren auf dieses Instrument ubertrugen Von siku ist die Alternativbezeichnung seku seku oder secusecu fur die Panflote yoresox mit sechs Pfeifen in zwei Reihen der Chiquitano abgeleitet die im Osten Boliviens leben 1 Spielweise BearbeitenDie traditionellen Panfloten um den Titikakasee werden grundsatzlich paarweise gespielt das heisst dass immer zwei Personen ein Instrument spielen Bei der haufigeren Variante die siku genannt wird verteilen sich die Tone der Tonleiter abwechselnd auf die eine oder die andere Halfte Dies ermoglicht schnelle Wechsel und grosse Sprunge zwischen den einzelnen Flotenrohren Eine verbreitete Stimmung ist folgende H c d e fis g a h c d e fis g a h Die Tone verteilen sich auf zwei Reihen welche ira die Fuhrende und arka die Folgende zeigt vom Korper weg genannt werden Je nach Region werden die Flotenhalften auch jeweils als mannlich oder weiblich angesehen So sieht der Spieler von oben auf sein Instrument Arka h g e c a fis d H Ira a fis d h g e c Die hier gezeigte Stimmung in e Moll einer Zampona Malta mit 15 Rohren ist typisch aber nur eine von vielen Das Verhaltnis der Tone zueinander andert sich kaum oft entsprechen andere Stimmungen zum Beispiel h Moll oder d Moll diesem Verhaltnis Es gibt aber auch pentatonisch gestimmte Panfloten oder sogar hexatonisch das heisst nur mit Ganztonschritten was fur europaische Ohren schief klingt Der Tonumfang der Siku umfasst in den verschiedenen Grossen nahezu alle moglichen Tonlagen so dass fur das kurzeste Rohr 2 cm fur das langste dagegen 1 50 m angegeben wird Bestimmte Tanze werden dagegen mit ungeteilten Instrumenten begleitet mit bis zu 17 Rohren Dennoch erganzen sich die Floten durch die Spieltechnik paarweise da auch hier die Tone abwechselnd von der einen und der anderen Flote erklingen Insgesamt fallt auf dass selbst bei den 17 rohrigen Instrumenten Glissandi sehr selten gespielt werden und sie scheinbar eher zufallig vorkommen im Gegensatz etwa zu europaischer Panflotenmusik Eine weitere Besonderheit der Siku sind die besonders in der traditionellen Musik verwendeten Resonanzrohre die hinter den gespielten Rohren aus Bambus angebracht sind und entweder etwa halb so lang sind wie die Ersteren oder aber genauso lang jedoch unten offen Sie klingen somit mehr oder weniger eine Oktave hoher und produzieren einen volleren oft auch obertonreichen Klang Der obertonreiche Klang entspricht dabei den andinen Vorstellungen musikalischer Asthetik Literatur BearbeitenMax Peter Baumann Musik im Andenhochland Bolivien Klett Stuttgart 1983 Ernesto Cavour Aramayo Instrumentos musicales de Bolivia Producciones CIMA La Paz 1994 Americo Valencia Chacon El Siku bipolar altiplanico Artex Lima 1983 John M Schechter Richard Haefer Siku In Laurence Libin Hrsg The Grove Dictionary of Musical Instruments Band 4 Oxford University Press Oxford New York 2014 S 514fWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Siku Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Edgardo Civallero Musical instruments of the Chiquitano people Wayrachaki editora Bogota 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siku Panflote amp oldid 236426435