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Bodeninformationssysteme abgekurzt BIS werden in Westeuropa etwa seit den spaten 1980er Jahren aufgebaut Sie zahlen zur Gruppe der landwirtschaftlichen Geoinformationssysteme siehe auch Raumbezogenes Informationssystem und Landinformationssystem und enthalten genau verortete Daten der Bodenkunde und des oberflachennahen Wasserhaushalts in Deutschland meist auch solche der Geologie In diesem Zusammenhang versteht man als Boden in Deutschland alle Bereiche der Erdoberflache in die der Mensch durch seine Tatigkeit eingreift In den Alpenlandern wird der Begriff Boden enger gefasst siehe Definition von W Blum im Ubersichtsartikel Bodenkunde und der Inhalt von Boden Infosystemen im Wesentlichen auf den organischen Boden d h bis etwa 1 Meter Tiefe beschrankt Dies hangt u a mit den Gelandeverhaltnissen und der komplizierteren Geologie der Alpen zusammen fur deren Kartierung die geologischen Bundesanstalten tatig werden Wegen der Vielfalt der Boden des Klimas und anderer Einflusse sind Bodeninformationssysteme sehr komplexe nur in interdisziplinarer Kooperation aufbaubare Gebilde Wo sie uber pedologische Daten hinausgehen sind sie oft in einzelne verschiedene Fachinformationssysteme gegliedert insbesondere in Bodenkartierung Geologie Hydrogeologie Bodenmechanik und Umweltuberwachung Daten zur Bodenkunde BearbeitenEin Bodeninformationssystem im engeren Sinn wie es z B in Osterreich und der Schweiz ublich ist enthalt Daten zur ortlichen Verbreitung der Bodentypen und ihrer Eigenschaften standortbezogene Bodenarten und ihr geologisches Ausgangsgestein Bodenaufbau Bodenhorizonte Humusgehalt pH Wert Bodenporositat und Bodenschwere Gelande Reliefform Hangneigung Exposition usw Okologische Wasserverhaltnisse Tag Hang und Grundwasser Erosionsneigung Bodenverdichtung Befahrbarkeit Belastung mit Nitraten sonstigen Schadstoffen und Schwermetallen Klimadaten mittl Temperaturen Niederschlag Wind Schneelage Abgeleitete Daten wie Fruchtbarkeit Bedarf an Dungung usw siehe auch Bodenschatzung Fur die einzelnen Bodenhorizonte Abgrenzung und Machtigkeiten Stratigraphie Bodenstruktur Durchwurzelbarkeit allfallige Bodenverdichtung Humus Gehalt und Form Korngrossen Karbonat Gehalt chemische Bodenreaktion Traditionell werden aufgrund der entnommenen gestochenen oder gebohrten Proben sogenannte Bodenkarten erstellt die den Landwirten neben der Bodenart auch Bodenbelastungen oder die Erosionsgefahrdung zeigen konnen Weitere Daten und Institutionen BearbeitenBodeninformationssysteme im weiteren Sinn wie sie in Deutschland ublich sind umfassen neben den reinen Bodendaten auch solche zur Beschreibung des geologischen Aufbaus der obersten Erdkruste zur Hydrogeologie Erosionsneigung Ingenieurgeologie Belastbarkeit Bodenmechanik und teilweise der Geochemie und biologischer Analysen Die Primardaten der diversen Messungen Bohrungs Beschreibungen und Analysedaten werden zu Sekundardaten indem sie klassifiziert und generalisiert werden Daraus entstehen Karten verschiedener Massstabe und Themen Die deutschen Bodeninformationssysteme werden im Wesentlichen durch die Staatlichen Geowissenschaftlichen Dienste der Bundeslander aufgebaut und betrieben Bekannte Beispiele sind das BIS NRW oder das Niedersachsische Bodeninformationssystem NIBIS In Osterreich war die Zustandigkeit fur die Bodenkartierung bis etwa 2000 zwischen agrarischen und forstlichen Bundesanstalten geteilt Bundesamt fur Bodenwirtschaft und Forstliche Bundesversuchsanstalt FBVA wozu noch die organisatorisch zwar getrennte aber in Kooperation entstehende Finanz Bodenschatzung kam Seit 2002 ist die gesamte Bodenkartierung im Bundesamt und Forschungszentrum fur Wald BFW konzentriert Weblinks BearbeitenDer Kartenserver des Niedersachsischen Bodeninformationssystems NIBIS Hessisches Bodeninformationssystem Bayerisches Bodeninformationssystem Online Karten vom Landesamt fur Geologie und Bergbau Rheinland Pfalz Abteilung Landwirtschaftlicher Boden BFW Osterreich NOGIS Geoinformationssystem Niederosterreichs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bodeninformationssystem amp oldid 227849313