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Der Bischofspalast von Astorga ist eines von nur drei Bauwerken die Antoni Gaudi ausserhalb Kataloniens verwirklicht hat Sudseite HaupteingangBlick von Suden rechts unten zwei der drei Engelsfiguren im Garten Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Erste Bauphase 1887 1893 2 2 Zweite Bauphase 1905 1914 2 3 Nutzung 3 Gebaude 3 1 Organisation des Gebaudes 3 2 Ausseres Erscheinungsbild 3 3 Inneres 3 4 Gartenanlage 4 Wissenswert 5 Literatur 6 Anmerkungen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDer Bischofspalast von Astorga liegt sudlich der Kathedrale von Astorga im Zentrum der Stadt Astorga in der Provinz Leon in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien Leon Geschichte BearbeitenErste Bauphase 1887 1893 Bearbeiten nbsp Erster Entwurf von Gaudi 1887 nbsp Baustelle vor 1893Kurz nach dem Amtsantritt von Bautista Grau y Vallespinos als Bischof von Astorga 1886 brannte der Bischofspalast ab und ein Neubau war erforderlich Grau war ebenso wie Gaudi Katalane und schatzte dessen modernen Ansatz 1 Sie kannten sich mindestens seit 1879 2 Dem Domkapitel das das Geld fur den Bau organisieren musste waren die Vorstellungen von Gaudi aber viel zu modern und es leistete Widerstand 3 Der Bischof setzte sich aber durch und der Bau begann 4 Da der Staat den Bau des Gebaudes zu einem erheblichen Teil finanzierte musste dem Entwurf auch die Konigliche Akademie der Schonen Kunste San Fernando zustimmen was zu weiteren ausfuhrlichen Diskussionen und Anderungen am ursprunglichen Entwurf von 1887 fuhrte 5 Weitere Plananderungen nahm Gaudi wahrend des Baus vor was fur seine Arbeitsweise nicht ungewohnlich war 6 Wahrend Bischof Grau dafur pladierte die konstruktiven Materialien auch zu zeigen wollte Gaudi das nicht mit dem typisch zeitgenossischen Argument dass der vornehmere Naturstein bei einem Gebaude dieser Art angezeigt sei 7 Bischof Grau verstarb 1893 Dem Gebaude fehlten zu diesem Zeitpunkt noch der zweite Stock und das Dach Es kam zu einem Baustopp und Gaudi gab das Projekt auf 8 Es blieb unter den nachsten drei Bischofen von Astorga unvollendet liegen Zweite Bauphase 1905 1914 Bearbeiten Erst mit dem Amtsantritt von Bischof Julian de Diego y Garcia Alcolea 1904 1913 kam ab 1905 wieder Schwung in die Sache Zunachst versuchte er vergeblich Gaudi wieder fur das Projekt zu gewinnen Der aber lehnte ab So wurde der Madrider Architekt Ricardo Garcia Guereta mit der Aufgabe betraut ohne auf die Planung Gaudis zuruckgreifen zu konnen Bis 1914 vollendete er das Gebaude 1913 allerdings verliess Bischof Julian de Diego y Garcia Alcolea die Diozese und ubernahm das Bistum Salamanca Nutzung Bearbeiten Der neue Bischof aber Antonio Senso Lazaro 1913 1941 wollte den neuen Bischofspalast nicht nutzen So stand das Gebaude viele Jahre lang leer 9 Der Bischofspalast diente ab 1936 im Spanischen Burgerkrieg als ortliches Hauptquartier des Militars 1963 wurde hier das Museo de los Caminos Museum des Jakobswegs eingerichtet 10 Auch heute wird es weiterhin rein museal genutzt Ein Bischof hat hier also nie residiert 11 Gebaude Bearbeiten nbsp Eingang nbsp Vestibul nbsp Buro des Chefjustiziars der Diozese im Erdgeschoss nbsp KellerGrau und Gaudi entschieden sich dafur die Anlage in neugotischem Stil zu errichten Sie bleibt trotz Anklangen an den Jugendstil weitestgehend dem traditionellen Formenkanon der Neugotik verpflichtet Der Palast ist Heim fur ein etwas pedantisch akademisches Schneewittchen 12 Anm 1 Organisation des Gebaudes Bearbeiten nbsp Speisesaal 1 Obergeschoss nbsp Thronraum 1 Obergeschoss nbsp Kapelle 1 Obergeschoss nbsp Kapitell Der Grundriss beruht auf einem griechischen Kreuz ist vierflugelig und in die Ecken ist je ein runder Turm eingestellt 13 Der Turm in der Nordecke hat einen etwas grosseren Durchmesser fuhrt eine Wendeltreppe die Haupttreppe des Gebaudes Die Anlage ist von einem Burggraben umgeben der auch die Funktion hat das Kellergeschoss so zu belichten dass es als Vollgeschoss genutzt werden kann 14 Hier sollten vor allem Wirtschaftsraume untergebracht werden Kuche Weinkeller und das Archiv Bei einer spateren Umplanung wurde hier auch ein kleines Museum vorgesehen da Bischof Grau auch starke historische Interessen verfolgte 15 Im Erdgeschoss sollten Buroraume und der Hauptmitarbeiter der Diozese fur Rechtsfragen untergebracht werden 16 Im ersten Stock waren das Buro des Bischofs 17 seine Wohnraume ein Thronsaal 18 die Hauskapelle 19 der Speiseraum 20 und zwei Gastezimmer untergebracht 21 im zweiten Stock Gasteapartments und die Bibliothek Ausseres Erscheinungsbild Bearbeiten Das aussere Erscheinungsbild ist durch neogotische Formen mit einer Linienfuhrung die den Jugendstil vorwegnimmt 22 ein burgartiges Erscheinungsbild und den weissen Granit aus der Nahe von El Bierzo gepragt der das Gebaude verkleidet 23 Es ist ein Schloss auf dem Mond 24 und erinnert an das Schloss Neuschwanstein oder Cinderella s Castle in Disneyland 25 Pragend fur die sudliche die Hauptfassade ist der vorgelagerte Portikus dessen drei Bogen je einer nach Westen Suden und Osten sich trichterformig offnen 26 Die Gestaltung erinnert an zeitgleich entstandene Metro Eingange des Jugendstils in Paris Inneres Bearbeiten Traditionell war es in Residenzen des Adels und des hohen Klerus oft ublich die Raume um einen zentralen Hof anzuordnen Gaudi halt sich im Prinzip an diese Organisation eines solchen Gebaudes Allerdings liegen hier im Erdgeschoss und im ersten Stock die Raume jeweils um eine zentrale Halle wobei die Halle des ersten Stocks bis in das zweite Geschoss hinaufreicht 27 Das Bild wird in den beiden Hauptstockwerken durch spitzbogige Gewolbe dominiert die auf Granitsaulen ruhen und deren Rippen ebenso wie Kamin Tur und einige Fenstergewande aus rotlichen teils auch glasierten Formziegeln bestehen wahrend die Kalotten der Gewolbe verputzt und weiss gestrichen sind 28 Die Gewolberippen werden teilweise auf dem Verputz auch von Ornamentbandern in Sgraffitotechnik begleitet 29 Dies ergibt einen Raumeindruck der an hanseatische Rathauser erinnert Zahlreiche Fenster sind mit farbigem Glas ausgestattet Das Kellergeschoss prasentiert sich heute als grosse Halle mit Ziegelgewolben uberwolbt die auf gemauerten Steinpfeilern stehen 30 Gartenanlage Bearbeiten Aufgrund der Grosse des zur Verfugung stehenden Grundstucks war die von Anfang an vorgesehene Parkanlage nur von bescheidenem Umfang Der Platz wurde weiter dadurch eingeschrankt dass hier ein Besucherzentrum errichtet wurde Der Garten ist heute modern und sehr zuruckhaltend gestaltet Hier stehen drei Engels Figuren aus Zinkblech mit einer Eisenkonstruktion im Inneren die ursprunglich der Dachbekronung des Palastes dienen sollten Sie wurden 1914 aber nach den 20 Jahre alteren Originalentwurfen Gaudis geschaffen aber nie auf dem Dach montiert Seit 1970 stehen sie im Garten 31 Wissenswert BearbeitenDer Bischofspalast von Astorga ist eines von drei Werken die Antoni Gaudi ausserhalb von Katalonien geschaffen hat Die anderen sind die Casa Botines und die Villa Quijano in Kantabrien 32 Literatur BearbeitenDaniel R Caruncho Gaudi s Palace A Landmark in Neo Gothic Architecture dosde Barcelona 2019 Dietrich Hollhuber und Werner Schafke Der spanische Jakobsweg Geschichte und Kunst auf dem Weg nach Santiago de Compostela DuMont Koln 1999 ISBN 3 7701 4862 2 Werner Schafke Nordwestspanien Landschaft Geschichte und Kunst auf dem Weg nach Santiago de Compostela DuMont Koln 1987 ISBN 3 7701 1589 9Anmerkungen Bearbeiten Eine positivere Bewertung findet sich bei Pierre Tisne u a Spanien Bildatlas spanischer Kunst DuMont Schauberg Koln 1968 ISBN 3 7701 4461 9 S 4 Gaudi gibt sich hier nicht so exaltiert wie in Barcelona sogar eher streng seine Auffassung von Gotik schafft einen heiteren Kontrast zur Kathedrale Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bischofspalast von Astorga Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Palacio de Gaudi englisch Einzelnachweise Bearbeiten Caruncho Gaudi s Palace S 9 Caruncho Gaudi s Palace S 14 Schafke Nordwestspanien S 236 Caruncho Gaudi s Palace S 9 Caruncho Gaudi s Palace S 16 Caruncho Gaudi s Palace S 17 Caruncho Gaudi s Palace S 31 Caruncho Gaudi s Palace S 9 Caruncho Gaudi s Palace S 20 Caruncho Gaudi s Palace S 20 Schafke Nordwestspanien S 236 Hollhuber Der spanische Jakobsweg S 175 Caruncho Gaudi s Palace S 22f Caruncho Gaudi s Palace S 42f Caruncho Gaudi s Palace S 51 Caruncho Gaudi s Palace S 56 Caruncho Gaudi s Palace S 80f Caruncho Gaudi s Palace S 76 Caruncho Gaudi s Palace S 84f Caruncho Gaudi s Palace S 72f Caruncho Gaudi s Palace S 65f Schafke Nordwestspanien S 236 Caruncho Gaudi s Palace S 31 Schafke Nordwestspanien S 236 Hollhuber Der spanische Jakobsweg S 175 Caruncho Gaudi s Palace S 31 Caruncho Gaudi s Palace S 52 Caruncho Gaudi s Palace S 54 Caruncho Gaudi s Palace S 78 Caruncho Gaudi s Palace S 62f Caruncho Gaudi s Palace S 46f Caja Espana Casa Botines Gaudi S 3 42 457818 6 055908 Koordinaten 42 27 28 1 N 6 3 21 3 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bischofspalast von Astorga amp oldid 231890822