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Das Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno obersorbisch Smochcanske kublanisco swjateho Bena bis 2020 Bischof Benno Haus Dom biskopa Bena ist eine aus dem ehemaligen Gut Schmochtitz hervorgegangene Anlage des Bistums Dresden Meissen die vornehmlich als katholische Bildungs und Tagungseinrichtung bzw als Veranstaltungsort und Herberge genutzt wird Bildungsgut Schmochtitz Sankt BennoDatenOrt Schmochtitz SachsenBaujahr 1893 1986 bis 1992 Kapelle um 1770 Koordinaten 51 12 53 4 N 14 21 42 4 O 51 214833333333 14 361777777778 Koordinaten 51 12 53 4 N 14 21 42 4 OBildungsgut Schmochtitz Sankt Benno Sachsen BesonderheitenWiederaufbau in Anlehnung an das ehemalige Barockgebaude von 1770 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Gebaude 3 2 Parkanlage 3 2 1 Sudwestlicher Teil 3 2 2 Nordostlicher Teil 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Bildungsgut Schmochtitz liegt innerhalb des ehemaligen Ritterguts im Bautzener Ortsteil Schmochtitz etwa 6 km nordwestlich von Bautzen Geschichte Bearbeiten nbsp Schmochtitz einst altkolorierte Lithographie nach Heise in Album der Schlosser und Ritterguter im Konigreich Sachsen nbsp Schmochtitz heute mittig Haupthaus mit Allee Seitlich Nebengebaude im Vordergrund historische Einfriedung von 1893Das heutige Bildungsgut Schmochtitz zunachst Mitte der 1980er Jahre als Erholungsheim fur Eltern und Kinder mit Behinderung gedacht wurde in den 1990er Jahren 1 Oktober 1990 an Stelle der Ruine eines ehemaligen Herrenhauses aus dem Jahr 1770 errichtet 1992 fand dessen Einweihung als Bischof Benno Haus statt Namenspatron der Anlage ist Bischof Benno von Meissen Am 7 September 2020 wurde das Bischof Benno Haus in Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno umbenannt Nach Vorbild des historischen Ensembles errichtet fusst die Anlage auf einer mittelalterlichen Wehranlage deren Standort unter dem heutigen Haupthaus bzw in dem ehemaligen Obstgarten der heutigen Parkanlage die sudwestlich des Haupthauses in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts angelegt wurde vermutet wird Moglicherweise befand sich an dieser Stelle in Schmochtitz eine Zollstation der Via Regia ein Fund mittelalterlich gepragter Munzen lasst darauf schliessen Zunachst waren seit dem 14 Jahrhundert versippte Familien aus dem Oberlausitzer Adel als Eigentumer des Gutsdorfes Schmochtitz verzeichnet darunter die Familie von Schreibersdorf und die Herren von Pannewitz Das Rittergut wurde erstmals 1568 erwahnt Im 17 Jahrhundert waren Familienangehorige der von Pentzig Wiegandt Adolf von Pentzig im 18 Jahrhundert die von Warnsdorf 1 Besitzer bevor 1753 Anton Christian von Kleist das kriegsbeschadigte Rittergut an Matthias Joachim Ernst Manteuffel Kielpinski verkaufte der es bereits zehn Jahre spater an Peter August von Schonberg verausserte Schonberg liess unter zur Hilfenahme des Baukondukteurs Matthaus Daniel Poppelmann der Jungere Anlage und Park grosszugig im Stil des Rokokos umgestalten Durch Einheirat gelangte die Familie von Kielmannsegge 1802 in den Besitz der Gutsanlage die 1812 ein Jahr vor der Schlacht bei Bautzen beschadigt wurde wahrend der Schlacht jedoch als Lazarett genutzt und 1813 durch franzosische Truppen die gegnerische Waffen und Uniformen dort fanden zerstort wurde Park und Schloss wurden anschliessend wieder aufgebaut bevor 1821 der Verkauf durch Auguste Charlotte von Kielmannsegge an Johann Sigismund Graf Riesch auf Neschwitz 2 erfolgte der die Parkanlage im englischen Stil umgestalten liess 1892 war der Zwickauer Fabrikant Wilhelm Otto Thost Eigentumer der Anlage der weitere Umbaumassnahmen an den Wirtschaftsgebauden ausfuhren liess und wesentliche Barock bzw Rokokoelemente der Parkanlage zeitgenossisch als Landschaftspark umgestaltete So wurden beispielsweise die Wasseranlagen um den Ringgraben im nordlichen Parkteil erweitert das vorhandene Kanalsystem und zahlreiche Denkmaler akzentuiert bzw erganzt fur die Gefallenen im Ersten Weltkrieg nbsp Bischof Benno Haus vermutlich ursprungliche Kapelle des 18 Jahrhunderts sogenannter Taufturm gegenuber der Toreinfahrt Im Jahr 1921 erwarb das Bistum Meissen unter dem Bischof Christian Schreiber die Anlage in der zwischen den Jahren 1927 und 1945 Priesteranwarter ihre Ausbildung erhielten Nach dem Krieg blieben die Landereien des Guts als Kirchengut erhalten der etwa 100 ha grosse Besitz blieb als einziger von der Bodenreform im Kreis Bautzen verschont Das ehemalige Rittergut wurde durch Bombenangriffe am 6 Mai 1945 nahezu vollstandig zerstort Einzig die Kapelle blieb von den Zerstorungen verschont die im Zuge des Wiederaufbaus saniert wurde Das Kirchengut wurde 1953 Teil der sogenannten Kircheneigenen Land und Forstwirtschaft im Bistum Meissen Beschreibung BearbeitenNoch heute ist an der Anlage bestehend aus Haupt oder Herrenhaus Kapelle Orangerie Nebengebaude teilweise von 1893 und Park wesentlich die Formsprache des Barocks aus der Zeit der Familie von Schonberg erkennbar Das schlicht gehaltene Herrenhaus steht dabei im Mittelpunkt der Gesamtanlage Daran umfassend die Landschafts und Gartengestaltung die durch Alleen bestimmt ist und sich in einen nordostlichen und sudwestlichen Teil gliedert Gebaude Bearbeiten Das Haupthaus ein Putzbau mit Walmdachern und Fledermausgauben wird mittels ausgedehnter zweizugiger Freitreppe mit vorgelagerter Brunnenanlage begangen seitlich schliessen jeweils zuruckgesetzte Seitentrakte an Die neuzeitliche Kapelle wurde vom Kirchenraumgestalter Friedrich Press ausgestaltet und besitzt als Christusfigur eine Plastik von Klaus Michael Stephan 3 Den sudostlichen Seitenflugel der mit einem Torbogen abschliesst kront das Wappen der Familie von Schonberg und ein Allianzwappen der Reichsgrafin Auguste Charlotte von Kielmannsegge verwitwete Lynar geborene Schonberg An der neuzeitlichen Kapelle senkrecht zur Durchfahrt auf rechteckigem Grundriss als eingeschossiger Anbau mit Walmdach und Korbbogen bzw Rundfenstern errichtet befindet sich das fehlerhafte Wappen des Bischofs Christian Schreiber als Bischof von Meissen nbsp Haupthaus Bischof Benno Haus nbsp Ehemalige Wirtschaftsgebaude Nebengebaude nbsp Neuzeitliche Kapelle mit Tordurchfahrt nbsp Bischofswappen Christian Schreibers nbsp Wappen der Schonberg Allianzwappen Kielmannsegge bekront von einer GrafenkroneParkanlage Bearbeiten Der Park ist Mitglied des Gartenkulturpfades beiderseits der Neisse 4 Dies verbessert die Moglichkeiten der Pflege Parkseminare und die Aussichten auf Forderung sowie die touristische Erschliessung Sudwestlicher Teil Bearbeiten Verbindung zwischen sudlicher Freianlage und Haupthaus ist eine Lindenallee flankiert von ehemaligen Wirtschaftsgebauden die an einer Sandsteinpalme endet welche an den Besuch des Kurfursten Friedrich August III mit folgender Inschrift erinnern soll Dem danckbaren Andencken der Gegenwart des besten Fursten Friedrich August mit welcher Er von der liebsten Gemahlin begleitet am Tage der Budissiner Huldigung Schmochtitz begnadigte wiedmete dieses Denckmal Peter August von Schoenberg Eine Knabenfigur mit Medaillon zeigt dort mit reitendem Kurfursten ADVENTUS OPTIMI PRINCIPIS die Jahreszahl 1769 Die Allee uberquert ein Wassergraben mit zwei Bogenbrucken Weitere Bestandteile der Anlage sind ein Teich Wasserrondell in der Allee die Insel mit Gefallenen Denkmal und ein weiterer Gedenkstein am Ende des Parks nbsp Sudliche Allee in Richtung Park nbsp Palme am Ende des sudlichen Parks nbsp Sockel Sandsteinpalme InschriftNordostlicher Teil Bearbeiten Nordlich des Haupthauses bzw ehemaligen Schlosses befindet sich ein Gartenpavillon eine Hommage an den ehemaligen Sonnentempel Im Zuge des Wiederaufbaus des Haupthauses wurden Grunflachen mit zentraler Brunnenanlage im Barockstil neu angelegt Eine Sphinx gestaltet durch Schuler des Balthasar Permoser soll an den Sieg Napoleons an den agyptischen Pyramiden erinnern nbsp Hommage an den ehemaligen Sonnentempel am Ende des nordlichen Parks vermutlich durch Wilhelm Otto Thost nbsp Steinerne Sphinx gestiftet durch die Grafin Kielmannsegge nbsp Haupthaus Ruckseite mit nordlichem Park nbsp Neuzeitlicher Brunnen im Barockstil nbsp Teilansicht nordlicher Park mit ParkmauerLiteratur BearbeitenOlaf Bastian Haik Thomas Porada Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Lohsa Klitten Grossdubrau und Baruth Koln Weimar 2005 S 251 254 Digitalisat Letopis Instituta za serbski ludospyt Rjad B stawizny Ausgabe 17 Verlag Domowina 1970 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bischof Benno Haus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Schmochtitz Quellen und Volltexte Bischof Benno Haus Online Historisches Sachsen Das Portal fur die Schlosser Burgen und historischen Ruinen im Freistaat Sachsen Geschichte und Besonderheit des Bischof Benno Haus aus Verein Gartenkulturpfad beiderseits der Neisse e V Sibylle Kolmel Schmochtitz in der Oberlausitz Vom Rittergut zur BildungsstatteEinzelnachweise Bearbeiten Grosses vollstandiges Universal Lexicon aller Wissenschaften und Kunste welche bisshero durch menschlichen Verstand und Witz erfunden und verbessert worden Band 35 1743 S 465 online Severus Licht ins Dunkel der Verhellung Das wahre Lebens und Charakterbild der Grafin von Kielmannsegge Schonberg Mit Abdruk von ihr selbst Briefe 1863 S 32 online Neue Kirche fur Bischof Benno Haus abgerufen am 26 Oktober 2015 Homepage Gartenkulturpfad beiderseits der Neisse Mitglieder und Kooperationspartner abgerufen am 4 Juni 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno amp oldid 203664727