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Betty Rosenfeld 23 Marz 1907 in Stuttgart 1942 in Auschwitz war eine judische Krankenschwester die als Freiwillige der Internationalen Brigaden am Spanischen Burgerkrieg teilnahm Stolpersteine fur Betty und ihre Familie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRosenfeld wuchs mit ihren Schwestern Charlotte und Ilse in einem burgerlichen Elternhaus in der Breitscheidstrasse 35 damals Militarstrasse auf Der Vater Benjamin war Kaufmann und Inhaber einer kleinen Putzmittelfabrik Die Mutter Theresia war Hausfrau Als die drei Schwestern erwachsen wurden begannen sie sich fur Emanzipation und sozialistische Ideen zu interessieren Sie verbrachten ihre Freizeit im Umfeld der Stuttgarter Naturfreunde Betty trat Ende der 1920er Jahre zunachst in den Jugendverband der Deutschen Demokratischen Partei ein verliess diese Organisation aber nach deren Annaherung an die antisemitische deutschvolkische Bewegung Mit politischem Interesse besuchte sie danach die Marxistische Arbeiterschule in Stuttgart und verfolgte als junge Krankenschwester das politische Aufsehen das der Arzt und Schriftsteller Friedrich Wolf mit dem Theaterstuck Cyankali erregte Betty Rosenfeld hatte am Katharinenhospital eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht und arbeitete anschliessend in einem Krankenhaus Eine wichtige Quelle der politischen Inspiration fur Betty war zu dieser Zeit ihr Nachbar Sepp Dieringer ein kommunistischer Schuhmacher Dieringer stand 1932 bis Anfang 1933 als leidenschaftlicher Laienschauspieler der Agitprop Theatergruppe Spieltrupp Sudwest in der Umgebung von Stuttgart auf der Buhne und veranlasste Betty dabei mitzuwirken Nach der Machtergreifung der NSDAP 1933 sah sich Betty durch ihr Engagement fur die Rote Hilfe die Nahe zur KPD und wegen der zunehmenden Judenverfolgung in ihrer Existenz bedroht Gemeinsam mit ihren Schwestern wanderte sie 1935 nach Palastina aus und arbeitete dort in einem Kibbuz Ihre Schwestern kehrten 1936 nach Stuttgart zuruck um nach dem Tode des Vaters ihrer Mutter beizustehen Betty dagegen die im Sommer 1936 vom Ausbruch des Spanischen Burgerkriegs horte entschied sich die Internationalen Brigaden zu unterstutzen Im Marz 1937 reiste sie auf einem Dampfer von Haifa nach Frankreich von da weiter nach Spanien Die Basis der Internationalen Brigaden befand sich in der Stadt Albacete Im Personalburo meldete sich Betty zum Sanitatsdienst der Brigaden Sie wurde ins Hinterland der Levantekuste geschickt In Murcia arbeitete sie als Krankenschwester in einer Klinik die auf die Behandlung schwerer innerer Krankheiten insbesondere Typhus spezialisiert war In einem Dokument der Internationalen Brigaden wird Betty Rosenfeld als fleissige und gewissenhafte Krankenpflegerin sowie als zuverlassige Antifaschistin beschrieben Als sie in Spanien die Aufnahme in die KPD beantragte war Kurt Julius Goldstein einer ihrer Burgen Im Fruhjahr 1938 wurde die Klinik in Murcia evakuiert In den folgenden Monaten pflegte Betty Rosenfeld verwundete Interbrigadisten in einer Militarklinik in Mataro bei Barcelona Hier heiratete sie im Marz 1938 Sally Wittelson einen KPD Funktionar und Freiwilligen der Internationalen Brigade den sie in Spanien kennengelernt hatte Wittelson stammte aus Leipzig und war ebenfalls Jude Er war nach 1934 in die Tschechoslowakei emigriert und als geheimer Kurier im kommunistischen Widerstand aktiv gewesen Im Herbst 1938 wurden die Internationalen Brigaden aufgelost Nach dem Sieg des Franquismus fluchtete Betty im Fruhjahr 1939 mit ihrem Ehemann uber die Pyrenaengrenze nach Frankreich Zunachst lebten sie in der kleinen Gemeinde Severac le Chateau Betty lernte Handschuhe fertigen und arbeitete fur knappen Lohn in einer Fabrik Im Juni 1939 wurde sie mit ihrem Mann von der franzosischen Polizei in das angrenzende Internierungslager Gurs gebracht Spater wurde Sally Wittelson im Lager Vernet interniert Betty kam weiter nordlich in das kleinere Frauenlager Rieucros im Februar 1942 dann in das Fraueninternierungslager Brens Am 7 August 1942 wurde Betty vollig unerwartet in das Ausgangslager Gurs gebracht Deutschland hatte die Auslieferung der Juden gefordert und das Vichy Regime folgte den Anordnungen der deutschen Besatzer Am nachsten Morgen wurde Betty zusammen mit allen aus Deutschland stammenden judischen Lagerinsassen auf Lastwagen verladen und vom Bahnhof Oloron Sainte Marie aus in einem Guterzug in Richtung Paris befordert wo sie in das Sammellager Drancy gebracht wurde und ihren Mann Sally wiederfand Am Morgen des 7 September 1942 wurden Betty und ihr Ehemann von Drancy aus mit dem Eisenbahn Konvoi 29 zusammen mit weiteren 998 judischen Frauen und Mannern nach Auschwitz Birkenau deportiert wo sie zwei Tage spater ankamen und an einem unbekannten Datum vergast wurden Heute erinnert ein Stolperstein an den Ort wo Betty einst mit ihren Schwestern ihren Eltern und ihrer Tante lebte Betty Rosenfeld war die einzige Frau aus Stuttgart die als Freiwillige der Internationalen Brigaden am Spanischen Burgerkrieg teilnahm Ausser ihr war als Zivilistin dort noch die in Stuttgart geborene Fotoreporterin Gerda Taro Fur Sepp Dieringer und seine Familie war es nach 1933 eine Selbstverstandlichkeit den Rosenfelds ihren verfolgten judischen Nachbarn zu helfen Als Ende 1941 die Deportationen am Nordbahnhof begannen Bettys Schwester Charlotte wurde am 1 Dezember 1941 in das Ghetto Riga deportiert und dort ermordet versteckten Sepp Dieringer und seine Frau Emma Bettys Mutter und Bettys Tante vorubergehend bei sich zu Hause ehe die beiden am 22 August 1942 verhaftet nach Theresienstadt deportiert und kurz darauf im Vernichtungslager Treblinka ermordet wurden Die Gestapo verhaftete spater das Ehepaar Dieringer und verhorte es in der Stuttgarter Gestapo Zentrale dem beruchtigten Hotel Silber Sepp Dieringer wurde gefoltert Die hochschwangere Emma verlor in der Zelle ihr Kind In Stuttgart gibt es seit kurzem eine Initiative zur Umbenennung eines Platzes zum Betty Rosenfeld Platz 1 Literatur BearbeitenMichael Uhl Betty Rosenfeld Zwischen Davidstern und roter Fahne Schmetterling Verlag Stuttgart 2022 ISBN 3 89657 036 6 Weblinks BearbeitenMichael Uhl Betty Rosenfeld nahm am spanischen Burgerkrieg teil und starb in Auschwitz Die Freiheitskampferin In Stuttgarter Zeitung 21 Marz 2017 abgerufen am 29 Januar 2023 Michael Uhl Theresia Betty und Charlotte Rosenfeld Breitscheidstr 35 Fur die Freiheit Uber Betty Rosenfeld In stolpersteine stuttgart de Abgerufen am 29 Januar 2023 Betty Rosenfeld Projekt In die AnStifter de Abgerufen am 29 Januar 2023 Joachim Auch Das kurze Leben der Betty Rosenfeld eine judische Sozialistin aus Stuttgart mp3 Audio 23 MB 24 49 Minuten In SWR2 Glauben 29 Januar 2023 abgerufen am 29 Januar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Betty Rosenfeld werk Blog zur Initiative ein Platz fur Betty Rosenfeld Abgerufen am 29 Januar 2023 Normdaten Person GND 1249846528 lobid OGND AKS VIAF 7164164298405408630004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rosenfeld BettyKURZBESCHREIBUNG deutsche Interbrigadistin Opfer des HolocaustGEBURTSDATUM 23 Marz 1907GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 1942STERBEORT Auschwitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Betty Rosenfeld amp oldid 238724186