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Das Bernwardsdenkmal ist eine uberlebensgrosse Bronzestatue des Bischofs Bernward von Hildesheim auf dem Domhof in Hildesheim Sie stammt von Ferdinand Hartzer und wurde zur Neunhundertjahrfeier der Inthronisation des hl Bernward als Bischof von Hildesheim im Jahr 1893 aufgestellt Einen neuen Standort und Sockel erhielt sie 1955 Seit der Domsanierung 2011 2014 steht das Denkmal mittig auf dem nordlichen Domhof Das Bernwardsdenkmal im OriginalzustandAufstellung 1955 2011Aufstellung seit 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Aufstellung 1 1 Ursprungliche Aufstellung 1 2 1955 bis 2011 1 3 Seit 2014 2 Beschreibung der Statue 3 Entstehung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksAufstellung BearbeitenUrsprungliche Aufstellung Bearbeiten Das Bernwardsdenkmal stand ursprunglich etwa in der Mitte zwischen Dom und Bischofshaus und beherrschte von dort aus auf seinem uber drei Meter hohen Sockel den nordlichen sogenannten Grossen Domhof An derselben Stelle hatte bis ins Jahr 1893 die grosse bernwardinische Christussaule gestanden bevor sie aus konservatorischen Grunden in den sudlichen Querhausarm des Doms versetzt wurde Der Sockel aus hellgrauem Granit zeigte neuromanische Architekturelemente und war in mehrere sich verjungende Stockwerke von unterschiedlicher Form gegliedert In die gerundete Mitte waren vier Bronzereliefs eingelassen das vordere mit dem Namen und den Bischofsjahren Bernwards die anderen drei mit Schlusselszenen aus seinem Leben die ihn als Erzieher als Kirchenfursten und als Kunstler zeigten und auf die aktuelle Aussageabsicht des Denkmals hin stilisiert waren Unmittelbar unter der Figur des Bischofs war eine Nachbildung des Bernwardskreuzes angebracht was erklart warum dieses klassische Hauptattribut Bernwards an der Statue selbst fehlt Die Bronzeteile des Sockels wurden bereits 1943 zu Kriegszwecken abgenommen und eingeschmolzen Die Statue selbst wurde eingelagert und uberstand die Zerstorung Hildesheims Nach dem Krieg beschloss das Domkapitel sie nicht wieder auf den alten Unterbau zu stellen Dieser wurde 1966 abgetragen 1955 bis 2011 Bearbeiten Im Zuge des Wiederaufbaus des kriegszerstorten Doms wurde die Statue auf einem breiten kubischen Sockel aus grob behauenem Naturstein am Vorplatz des Nordwesteingangs zum Dom aufgestellt Wer sich von Osten Stadtseite naherte ging frontal auf das Bischofsdenkmal zu und wurde von ihm gleichsam begrusst bevor er den Dom betrat Das Gelande stieg hinter dem Sockel fast bis zu dessen Hohe an eine Treppe neben dem Denkmal uberwand diesen Hohenunterschied und machte es moglich mit dem Bischof annahernd auf gleiche Ebene zu kommen Im September 2011 wurde die Bernwardstatue im Zuge der Domsanierung vorubergehend in den Garten des Hauses Domhof 24 versetzt 1 Seit 2014 Bearbeiten Nach der Domsanierung wurde das Denkmal auf der Grunflache des Grossen Domhofs nordwestlich des Nordparadieses mit Blick zum Dom auf einem flach rechteckig behauenen Monolith aufgestellt Beschreibung der Statue BearbeitenDas Bronzebild inzwischen mit Patina uberzogen und von Wind und Wetter gezeichnet zeigt den Heiligen in den bischoflichen liturgischen Gewandern Albe mit Stola und Manipel Messgewand Mitra und Krummstab Dabei hat der Kunstler sich um historische Detailtreue bemuht etwa durch die Ubernahme des Dekors der im Dommuseum aufbewahrten Bernwardskasel Mitra und Krummstab dieser mit einer Marienkronung in der Krumme sind jedoch ein bis zweihundert Jahre jungeren Vorbildern nachgeschaffen Die Haltung des Bischofs ist aufrecht dabei leicht zum Betrachter herabgeneigt Die rechte Hand ist zum Segensgestus erhoben die linke halt fast auf gleicher Hohe den Bischofsstab Dadurch ist das Messgewand breit entfaltet Die vorgeschobene Stellung des linken Fusses und die Vorwartsneigung des Stabes deuten eine schreitende Bewegung an Dazu passt das nach hinten wallende lange und dichte Haupthaar Der Blick des schmalen ernsten nicht mehr jungen Gesichtes scheint in Hirtensorge uber das Volk hin zu gehen Wo der Krummstab den Boden beruhrt steht ein Modell der Michaeliskirche Bernwards Grundung und Grabeskirche Es hat hier die Funktion des Heiligenattributs Die Architekturgestalt der Kirche entspricht der heutigen die weitgehend die originale ist nicht ihrem Aussehen im 19 Jahrhundert Entstehung Bearbeiten nbsp Bischof Sommer wercks Aufruf von 1885Starker noch als seine Vorganger orientierte sich Daniel Wilhelm Sommerwerck Bischof von Hildesheim 1871 1905 am Vorbild Bernwards und stellte seinen Diozesanen den Heiligen immer wieder eindringlich vor Augen Vor dem Hintergrund des Kulturkampfs und der nachfolgenden Konsolidierung der katholischen Kirche im neuen deutschen Kaiserreich bekam Bernwards politisches Wirken besonders seine Erziehungs und Beratertatigkeit fur die Kaiser Otto III und Heinrich II aktuelle Symbolkraft So entstand bereits in den 1870er Jahren der Plan eines reprasentativen Denkmals Aber erst 1885 im Anschluss an einen Hirtenbrief zum Bernwardsthema liess Bischof Sommerwerck einen offentlichen Aufruf ergehen der um Unterstutzung des Denkmalsplans warb Der Aufruf fand unerwartet lebhaftes Echo Auch die preussische Regierung zeigte sich von Anfang an kooperationsbereit Aus einer Ausschreibung unter acht Kunstlern ging C F Hartzers Entwurf siegreich hervor Der von ihm vorgesehene Unterbau fand allerdings keine Zustimmung und Hartzer legte umgehend einen Neuentwurf vor fur den er die Hilfe des ihm eng verbundenen Architekten Christoph Hehl in Anspruch nahm Am 28 September 1893 dem Vortag des Michaelistags enthullte Bischof Sommerwerck unter grosser Anteilnahme des Diozesanklerus der Regierung der Stadt Hildesheim und der Bevolkerung in einer feierlichen Zeremonie das neue Denkmal und nannte den Heiligen ein Vorbild der treuesten opferfreudigsten Liebe zu unserem heissgeliebten Vaterland zu Kaiser und Reich zu der von Gott gesetzten Autoritat und Ordnung 2 Die Reliefs nbsp Bernward ubernimmt die Erziehung Ottos III in der Mitte Theophanu nbsp Bernward von Sylvester II in Rom begrusst an seiner Seite Otto III nbsp Bernward in seiner KunstlerwerkstattLiteratur BearbeitenMonika und Karl Arndt Das Bernward Denkmal in Hildesheim in Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen Bd I Hildesheim 1993 S 449 457 Manfred Overesch Das Bernward Denkmal von 1893 als politische Antwort der katholischen Kirche auf den Kulturkampf Bismarcks in Die Diozese Hildesheim 61 Jahrgang Hildesheim 1993 S 103 105 Thomas Scharf Wrede Zur Bedeutung und Verehrung des hl Bernward im Bistum Hildesheim im 19 und 20 Jahrhundert Hildesheim S 107 116Einzelnachweise Bearbeiten Meldung des Bistums Memento vom 12 Mai 2014 im Internet Archive Scharf Wrede S 111Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bernwardsdenkmal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 52 149423 9 946802 Koordinaten 52 8 57 9 N 9 56 48 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernwardsdenkmal amp oldid 217150072