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Bernhard Wurschmitt eigentlich Bernhard Gottfried Josef Wurschmitt 21 November 1788 in Mainz 18 Juni 1853 in Bergzabern war ein katholischer Priester und Bildhauer Buchcover der Biographie mit dem Kunstlermonogramm Wurschmitts Wurschmitt Pyramide Alter Friedhof Bad BergzabernEidechse und Farn auf dem Grabstein fur seinen Bruder Domkapitular Bruno Wurschmitt Mitbegrunder der Pfalzer Pollichia Domkapitelsfriedhof SpeyerPflanze und Insekt vom gleichen Grabstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Posthumer Einfluss und Nachruhm 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise 6 GalerieLeben BearbeitenBernhard Wurschmitt war eines von 16 Kindern des Kurfurstlich Mainzischen Hofgerichts und Regierungsrats Ivo Franz Xaver Wurschmitt und seiner Ehefrau Susanna Theresia geb Fritz Bei der franzosischen Eroberung von Mainz 1792 fluchtete die Familie nach Erfurt Dort wuchs der Junge auf und besuchte das katholische Gymnasium Er studierte in Erfurt und Aschaffenburg die Priesterweihe erfolgte am 25 Juni 1816 in Wurzburg durch Weihbischof Gregor von Zirkel Wurschmitt amtierte als Kaplan in Aschaffenburg Gailbach Haibach Rollbach und Miltenberg promovierte in Philosophie 1821 wurde er auf Prasentation des Fursten Karl Thomas zu Lowenstein Wertheim Rosenberg Pfarrer fur die Herrschaft Breuberg mit Sitz in Neustadt im Odenwald 1 2 1825 Pfarrer von Steinfeld In Neustadt gab er 1822 das in Aschaffenburg verlegte Christkatholische Gesang und Gebetbuch zum allgemeinem Gebrauche bei dem offentlichen Gottesdienste heraus 3 4 1826 wechselte der Priester in die Diozese Speyer deren Bischof Matthaus Georg von Chandelle aus Aschaffenburg stammte und wo Wurschmitts Bruder Bruno Adolf bereits als Pfarrer von Neustadt an der Haardt spater als Domkapitular wirkte Am 3 Marz 1826 trat er in die Diozese Speyer uber wurde Pfarrer von Grevenhausen heute Lambrecht am 29 November 1828 Stadtpfarrer in Grunstadt Weinstrasse und 1832 von Schwanheim Am 9 April 1836 erfolgte die Versetzung in den Ruhestand Quieszierung Anschliessend lebte der Geistliche als Ruhestandler in Bad Bergzabern wo er 1853 verstarb Wurschmitt war neben seinem Priesterberuf auch als Bildhauer und Kunstmaler tatig Er fertigte neben Gemalden und Altaren sehr viele Bildhauerarbeiten zumeist qualitatsvolle Grabsteine wovon heute noch viele erhalten sind u a zwei Stuck fur Pfarrer Gabriel Hagspiel und Burgermeister Wilhelm Bordollo im Peterspark Grunstadt In der katholischen Kirche von Lambrecht stammen das Hochaltargemalde Kreuzigung Christi das Olgemalde Maria Immaculata und ein aussergewohnlicher Kanzel Beichtstuhl von seiner Hand Ebenso hat sich in der St Konrads Kirche Esthal ein klassizistischer Hochaltar von Bernhard Wurschmitt erhalten Am 14 Juni 1829 empfing er in Grunstadt vor der katholischen Pfarrkirche Konig Ludwig I von Bayern und feierte einen Fest Gottesdienst in seiner Anwesenheit Wurschmitt war ein Wohltater der Armen hatte jedoch wegen seiner oftmals aufbrausenden Art permanent Schwierigkeiten mit seinen Pfarrkindern Walter Lampert schreibt dazu in seinem Buch 1100 Jahre Grunstadt 1975 Eine impulsive Natur die mit Heftigkeit alles bekampfte was seinen Gefuhlen widerstrebte Fur die Armen gab er seinen Rock und sein Hemd her und ging ihnen mit Rat und Tat zur Hand Bernhard Wurschmitt neigte auch zu derben Spassen In Grunstadt ist uberliefert die Schneider hatten bei ihm ein gemaltes Zunftschild fur ihr Versammlungslokal bestellt das er mit dem Symbol eines Ziegenbockes schmuckte Als diese sich daruber beschwerten und eine andere Bemalung verlangten tat er dies mit wasserloslicher Farbe Das Schild wurde erneut aufgehangt die nachsten Regengusse wuschen jedoch die Ubermalung ab und es erschien zur allgemeinen Erheiterung bzw als Ursache von neuen Streitigkeiten wieder der Bock 5 Nach seiner zwangsweisen Ruhestandsversetzung lebte er nur noch fur die Kunst starb als glaubiger Katholik und ohne seinen priesterlichen Pflichten untreu geworden zu sein Seinem Bruder Professor Bruno Wurschmitt Domkapitular in Speyer Naturkundler und Mitbegrunder der Pfalzer Pollichia fertigte er einen aussergewohnlichen Grabstein mit Tier und Pflanzendarstellungen auf dem Speyerer Domkapitelsfriedhof Fur den Friedhof in Hagenbach schuf er eine imposante Kreuzigungsgruppe auf das von ihm gefertigten Friedhofskreuz in Erlenbach setzte er 1838 die autobiographische Inschrift Haec Icon divi Christi salvatoris miseri manu sacerdotis sculpta Dieses Bild Christi des gottlichen Erlosers ist durch die Hand eines unglucklichen Priesters ausgemeisselt worden Eine Schwester Wurschmitts war Abtissin 1842 fertigte Bernhard Wurschmitt ein 4 50 m hohes Grabmal fur den Bergzaberer Forscher und Weltreisenden Johann Heinrich Christoph Burger 1775 1842 genannt die Wurschmitt Pyramide Sie wurde 2016 aufwandig restauriert da sie zu den besten Bildhauerarbeiten der Stadt zahlt Auf ihr sind u a durch verschiedenartige Kopfe die Erdteile symbolisiert 6 Im Juni 1849 wurde Wurschmitt von pfalzischen Freischarlern gefangen genommen und misshandelt 1851 pragte er als Zeuge vor dem Spezialgericht hinsichtlich der einstigen Revolutionare das in die pfalzische Geschichtsschreibung eingegangene Wort Die da rot waren wie Ochsenblut sind heute blau fur den Konig wie die Kornblume die auf dem Felde bluht 7 Posthumer Einfluss und Nachruhm BearbeitenDer von Konig Ludwig II hochgeschatzte Munchner Kunstler Konrad Knoll stammte aus Bad Bergzabern und war ein Schuler Bernhard Wurschmitts ebenso wie der Mannheimer Bildhauer Wilhelm Hornberger der in Meissenheim Baden das Grabmal fur Goethes Geliebte Friederike Brion schuf Nicht zuletzt war auch Wurschmitts Schuler Friedrich Sanwald 8 aus Bad Bergzabern stark von ihm beeinflusst Uber Bernhard Wurschmitt publizierte Dr Otto Abel Landau 1938 das Buch Dr Bernhard Gottfried Josef Wurschmitt katholischer Pfarrer ein Bildhauer in der Pfalz Es umfasst eine Bestandsaufnahme aller damals noch vorhandenen Kunstlerarbeiten des Priesters Literatur BearbeitenOtto Abel Dr Bernhard Gottfried Josef Wurschmitt katholischer Pfarrer ein Bildhauer in der Pfalz Landau 1938 Ein Pfalzer Pfarrer als Bildhauer Ein spater Nachruf auf ein wechselvolles Priester und Kunstlerschicksal Der Pilger Nr 23 vom 5 Juni 1938 Weblinks BearbeitenWebseite uber Lambrecht mit Erwahnung der dort von Pfarrer Bernhard Wurschmitt fur die katholische Pfarrkirche geschaffenen Kunstwerke Foto einer von ihm gefertigten Christusfigur Rheinpfalz Artikel zur Restaurierung eines Wurschmitt Grabsteines in Pirmasens 2012 Webseite uber Pfalzische Wegkreuze mit Beschreibung des Wurschmitt Kreuzes in Hagenbach Webseite zum judischen Friedhof Ingenheim mit Hinweis auf viele Grabsteine von Bernhard Wurschmitt und seinem Schuler Friedrich SanwaldEinzelnachweise Bearbeiten Webseite des Bistums Mainz Webseite der Gemeinde Michelstadt Memento vom 10 April 2013 im Internet Archive Webseite uber das Gesangbuch Digitalansicht des Gesangbuches Walter Lampert 1100 Jahre Grunstadt Stadtverwaltung Grunstadt 1975 S 386 Zeitungsartikel zur Restaurierung der Wurschmitt Pyramide 2016 Verhandlungen vor dem ausserordentlichen Spezialgerichte der Pfalz zu Zweibrucken 1851 Spalte 113 128 Digitalansicht der Zeugenaussage Friedrich SanwaldGalerie Bearbeiten nbsp Kanzelbeichtstuhl Kath Kirche in Lambrecht nbsp Altar Bruder Konrad Kirche Esthal nbsp Kreuzigungsgruppe in Hagenbach nbsp Friedhofskreuz Erlenbach nbsp Grabstein fur Pf Gabriel Hagspiel Peterspark Grunstadt nbsp Grabstein Wilhelm Bordollo Peterspark Grunstadt nbsp Bad Bergzabern Alter Friedhof Grabstein des Andreas Raab 1841 Normdaten Person GND 124000231 lobid OGND AKS VIAF 60005365 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wurschmitt BernhardALTERNATIVNAMEN Wurschmitt Bernhard Gottfried Josef wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG katholischer Priester und BildhauerGEBURTSDATUM 21 November 1788GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 18 Juni 1853STERBEORT Bergzabern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Wurschmitt amp oldid 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