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Bernhard Eckstein 21 August 1935 in Zwochau bei Rocknitz 1 10 November 2017 in Leipzig 2 war ein deutscher Radrennfahrer der in der DDR aktiv war Er wurde 1960 Weltmeister im Strassenrennen der Amateure auf dem Sachsenring Bernhard Eckstein im Gesprach mit dem Sportreporter Heinz Florian Oertel 1959 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Sportliche Laufbahn 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEckstein wurde in Zwochau bei Rocknitz in der Amtshauptmannschaft Grimma geboren Er erlernte den Beruf des Drehers und beendete spater ein Sportstudium an der Deutschen Hochschule fur Korperkultur in Leipzig Nach Beendigung seiner Radsport Laufbahn betatigte sich Eckstein als Pressefotograf beim SED Presseorgan Neues Deutschland und begleitete bis 1990 auch die Friedensfahrt Er starb im November 2017 im Alter von 82 Jahren Sportliche Laufbahn BearbeitenEckstein fuhr ab 1953 ausschliesslich Strassenrennen zunachst als Tourenfahrer bei der BSG Fortschritt Naunhof Der ehemalige Radprofi Richard Huschke entdeckte sein Talent und Eckstein fuhr von 1955 bis 1957 fur die BSG Fortschritt Lichtenstein wo Huschke als Trainer tatig war 3 Bis 1957 erzielte er nur unbedeutende Erfolge und erregte erst 1957 mit einem funften Platz bei der DDR Rundfahrt und einem Etappensieg grossere Aufmerksamkeit In diesem Jahr belegte er auch den ersten Platz in der Jahrespunktwertung aller Fahrer der Sportgemeinschaften in denen der Radsport ausserhalb des staatlich geforderten Leistungssports organisiert war den Betriebssportgemeinschaften bzw kurz BSG Im Oktober 1957 wechselte er zu einem geforderten Sportclub dem SC Wissenschaft DHfK Leipzig wo er von Herbert Weisbrod bzw Werner Schiffner trainiert wurde Durch seine korperlichen Voraussetzungen er war 163 cm gross und wog damals 58 kg wollte seine Trainer ihn zum Bergspezialisten ausbilden 4 1958 gelang ihm der Durchbruch zur landesweiten Spitze mit der DDR Meisterschaft im 100 km Mannschaftszeitfahren und einem zweiten Platz im Einzel Strassenrennen In der letzteren Disziplin kam Eckstein auch bei den DDR Meisterschaften 1959 1960 1961 und 1963 auf den zweiten Platz Die DDR Rundfahrt 1958 beendete er als Gesamtvierter mit einem Etappensieg 1959 gehorte Eckstein langst Staatsamateur zum ersten Mal zum Aufgebot der DDR fur die Internationale Friedensfahrt Bei seinem Debut erreichte er in der Schlusswertung Platz 13 Zudem gewann er den Grossen Preis von Aachen 1960 gehorte er der siegreichen DDR Mannschaft an und wurde in der Gesamtwertung Achter Sein bestes Friedensfahrtergebnis erzielte er dann 1961 mit dem dritten Platz als er zweimal Etappenzweiter hinter Gesamtsieger Melichow werden konnte Bei seiner vierten und letzten Teilnahme musste er 1962 nach der neunten Etappe aufgeben Ecksteins grosster Erfolg war der Gewinn der Amateur Weltmeisterschaft 1960 auf dem heimischen Sachsenring Er profitierte dabei von der taktischen Konstellation und dem Verhalten seines Mannschaftskollegen Tave Schur der 1958 und 1959 Amateurweltmeister geworden war Eckstein setzte sich aus einer Dreiergruppe mit dem Titelverteidiger und dem Belgier Willy Vanden Berghen ab Der Belgier zogerte und blieb bei Schur da er davon ausging dass sich Eckstein als Helfer von Schur dessen drittem Sieg unterordnen wurde Er der darauf setzte dass er Schur an dessen Hinterrad er das ganze Rennen uber formlich klebte und in dessen Windschatten er die ganze Zeit fuhr im Schlussspurt wurde ubertrumpfen konnen erkannte nicht dass Schur bereit war auf den Titel zu verzichten wenn er so seinem Land den Erfolg sichern konnte Schur nahm die Verfolgung von Eckstein nicht auf und bremste damit den Belgier aus der weiterhin bei ihm blieb um rechtzeitig seinen Antritt zum Endspurt starten zu konnen Schur hatte grossen Respekt vor dem Belgier und schloss deshalb nicht aus dass er ihm im Spurt unterliegen wurde konnen Der Belgier erkannte zu spat dass der Titelverteidiger gar keinen Versuch unternehmen wurde seinen Mannschaftskameraden noch einzuholen Eckstein gewann durch diesen Verzicht Schurs das Rennen mit sieben Sekunden Vorsprung vor Schur der den Sprint gegen den Belgier fur sich entschied Schur der als Sieger der letzten beiden WM Austragungen als Top Favorit gehandelt worden war wurde auch gepragt durch die Berichterstattung der Medien zum eigentlichen Helden des Rennens noch vor dem Sieger Eckstein Der Ausgang wurde unter anderem als taktisch grossartigste Leistung in der bisherigen Geschichte des Radsports Leipziger Volkszeitung vom 14 August 1960 beschrieben Nach seinem WM Erfolg startete Eckstein mit der Gesamtdeutschen Olympiamannschaft bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom Der DDR Radsport Verband stellte die Strassenfahrer und Eckstein kam bei Einzelrennen unter 76 gewerteten Fahrern auf den 22 Platz Nachdem er 1960 das britische Amateurrennen Isle of Man International auch Manx Trophy das damals das bedeutendste internationale Amateurrennen in Grossbritannien war gewonnen hatte konnte er sich 1961 wieder an der Amateur Weltmeisterschaft in Bern beteiligen landete aber als Titelverteidiger als bester DDR Fahrer nur auf dem 14 Platz Anschliessend wurden ihm wegen der Visaverweigerung fur DDR Sportler durch das Allied Travel Office im Zusammenhang mit dem Mauerbau weitere Teilnahmen an den Weltmeisterschaften bis 1964 unmoglich gemacht 1961 konnte er den renommierten Tribune Bergpreis und das international hochrangig besetzte Rennen um den Grossen Preis des Deutschen Sportecho erringen Bei der Osterreich Rundfahrt 1963 war er Kapitan der DDR Mannschaft und belegte beim Zwei Etappen Rennen Wien Rabenstein Gresten Wien 1964 als bester Auslander den dritten Platz 1965 wurde er Neunter im Gesamtklassement der Osterreich Rundfahrt und Zweiter bei der DDR Rundfahrt hinter Axel Peschel Seinen letzten beachtenswerten Sieg errang Eckstein 1966 beim Eintagesrennen Rund um die Braunkohle und wurde daraufhin zum funften Mal nach 1959 1960 1961 und 1965 bei der Strassenweltmeisterschaft auf dem Nurburgring eingesetzt wo er sich als 59 platzierte Im Fruhjahr 1966 hatte er die Oder Rundfahrt gewonnen Es war der einzige Gesamtsieg in einem Etappenrennen in seiner Laufbahn 1960 wurde Eckstein fur den Gewinn des Weltmeistertitels mit dem Vaterlandischen Verdienstorden in Bronze ausgezeichnet Literatur BearbeitenKlaus Ullrich Jedesmal im Mai Sportverlag Berlin 1987 ISBN 3 328 00177 8 Kurzportrat zu Bernhard Eckstein Deutsches Sportecho 13 April 1964 Volker Kluge Eckstein Bernhard In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bernhard Eckstein Sammlung von Bildern Bernhard Eckstein in der Datenbank von Radsportseiten net Bernhard Eckstein in der Datenbank von FirstCycling com Bernhard Eckstein bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten Prasidium der Sektion Radsport der DDR Hrsg Radsport Woche Nr 15 1958 Berlin 1958 S 5 Trauer um Bernhard Eckstein In bdr medienservice de 13 November 2017 abgerufen am 13 November 2017 Deutscher Radsport Verband der DDR Hrsg Der Radsportler Nr 39 1966 Berlin 1966 S 2 Junge Welt Hrsg Radsport Almanach 4 Berlin 1963 S 5 Weltmeister im Strassenrennen Amateure 1921 Gunnar Skold 1922 Dave Marsh 1923 Libero Ferrario 1924 Andre Leducq 1925 Rik Hoevenaers 1926 Octave Dayen 1927 Jean Aerts 1928 Allegro Grandi 1929 Pierino Bertolazzo 1930 1932 Giuseppe Martano 1931 Henry Hansen 1933 Paul Egli 1934 Kees Pellenaars 1935 Ivo Mancini 1936 Edgar Buchwalder 1937 Adolfo Leoni 1938 Hans Knecht 1946 Henri Aubry 1947 Alfo Ferrari 1948 Harry Snell 1949 Henk Faanhof 1950 Jack Hoobin 1952 Luciano Ciancola 1953 Riccardo Filippi 1954 Emiel Van Cauter 1955 Sante Ranucci 1956 Frans Mahn 1957 Louis Proost 1958 1959 Tave Schur 1960 Bernhard Eckstein 1961 Jean Jourden 1962 Renato Bongioni 1963 Flaviano Vicentini 1964 Eddy Merckx 1965 Jacques Botherel 1966 Evert Dolman 1967 Graham Webb 1968 Vittorio Marcelli 1969 Leif Mortensen 1970 Jorgen Schmidt 1971 Regis Ovion 1972 Hennie Kuiper 1973 Ryszard Szurkowski 1974 Janusz Kowalski 1975 Andre Gevers 1976 Bernt Johansson 1977 Claudio Corti 1978 Gilbert Glaus 1979 Gianni Giacomini 1980 Sergei Suchorutschenkow 1981 Andrei Wedernikow 1982 Bernd Drogan 1983 Uwe Raab 1984 Alexi Grewal 1985 Lech Piasecki 1986 Uwe Ampler 1987 Richard Vivien 1988 Olaf Ludwig 1989 Joachim Halupczok 1990 Mirco Gualdi 1991 Wiktor Rschaksinski 1992 Fabio Casartelli 1993 Jan Ullrich 1994 Alex Pedersen 1995 Danny Nelissen Normdaten Person GND 1062026853 lobid OGND AKS VIAF 20291738 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eckstein BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher RadrennfahrerGEBURTSDATUM 21 August 1935GEBURTSORT Zwochau Krs Grimma STERBEDATUM 10 November 2017STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Eckstein amp oldid 234548164