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Berlin Ostbahnhof teilweise nichtamtlich auch Kustriner Bahnhof genannt in Berlin war ein Kopfbahnhof der 1867 zusammen mit dem letzten Streckenabschnitt Berlin Strausberg Kustrin der Koniglich Preussischen Ostbahn eroffnet wurde Der Personenbahnhof lag am heutigen Franz Mehring Platz der zugehorige Guterbahnhof sudlich davon an den Schlesischen Bahnhof heute Berlin Ostbahnhof angrenzend Berlin OstbahnhofEmpfangsgebaude am Custriner Platz um 1900Empfangsgebaude am Custriner Platz um 1900DatenBetriebsstellenart BahnhofLage im Netz EndbahnhofBauform KopfbahnhofEroffnung 1 Oktober 1867Auflassung 1882LageStadt Gemeinde BerlinOrt Ortsteil FriedrichshainLand BerlinStaat DeutschlandKoordinaten 52 30 44 N 13 26 28 O 52 512222 13 441111 Koordinaten 52 30 44 N 13 26 28 OEisenbahnstreckenBerlin Kustrin Kietz GrenzeBahnhofe in Berlini16i16i18 Der Bahnhof wurde nur bis 1882 fur den Personenverkehr genutzt danach dienten beide Bahnhofsteile nur noch dem Guterverkehr Die Ruinen der 1944 und 1945 durch Kriegseinwirkung zerstorten Bahnhofshalle und des bis zum Zweiten Weltkrieg als Variete genutzten Empfangsgebaudes wurden spater abgerissen Im Bereich des sudlichen Bahnhofsteils entstand 1903 ein separater Bahnsteig fur die Reisezuge der Wriezener Bahn der spater zur eigenstandiger Station Berlin Wriezener Bahnhof wurde Im Zusammenhang mit der Umbenennung des benachbarten Schlesischen Bahnhofs in Ostbahnhof wurde der fruhere Ostbahnhof am 1 Dezember 1950 in Berlin Wriezener Bahnhof umbenannt 1996 wurde der Guterverkehr eingestellt Ein Teil der Anlagen wurde in der Folgezeit uberbaut Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Architektur 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Lage des Bahnhofs Karte von 1875Das Empfangsgebaude mit der Bahnhofshalle lag ostlich vom Custriner Platz heute Franz Mehring Platz im heutigen Ortsteil Friedrichshain Die Gleisanlagen des Personenbahnhofs verliefen nordlich der damaligen Strasse Am Ostbahnhof die sich ungefahr in der Verlangerung der heutigen Strasse Am Wriezener Bahnhof befand Der Guterbahnhof lag weiter sudlich an der Fruchtstrasse heute Strasse der Pariser Kommune direkt nordlich im Anschluss an die Anlagen des Schlesischen Bahnhofs zu dem keine Gleisverbindung bestand Architektur Bearbeiten nbsp Blick von der Bromberger Strasse auf die nordostliche Seite der Bahnhofs halle mit dem Empfangs gebaude ganz rechts 1928Das Bahnhofsgebaude wurde nach Planen von Adolf Lohse einem Schuler von Karl Friedrich Schinkel und nach Lohses Tod von Hermann Cuno entworfen Es zeichnete sich durch einen bis dahin bei solchen Bauwerken nicht ublichen Reichthum in der architektonischen Ausstattung aus 1 Es bestand aus einem dreigeschossigen Kopfgebaude mit zwei uberwiegend einstockigen Seitenflugeln entlang der Bahnsteighalle Im nordlichen Seitenflugel wurden die Einrichtungen fur ankommende im sudlichen fur abfahrende Fahrgaste eingerichtet Im Mittelteil des Sudflugles trat der Hauptflur mit der Fahrkartenausgabe hervor an den sich eine mit Saulen getragene Vorhalle anschloss Am Hauptflur lagen auch die Gepackabfertigung und die Warteraume Im Kopfbau befanden sich die Konigszimmer Seine oberen Geschosse enthielten Beratungs und Geschaftsraume sowie Beamtenwohnungen 1 Die Bahnsteighalle mass 188 3 Meter 37 7 Meter Mit der technischen Ausfuhrung des Baus wurde die Maschinenfabrik Bayenthal beauftragt 1 Geschichte BearbeitenDie Baukosten betrugen etwa eine halbe Million Taler Am 1 Oktober 1867 feierlich eroffnet 2 war der Bahnhof lediglich bis 1882 fur den Personenverkehr in Betrieb Mit Eroffnung der Stadtbahn wurde der damalige knapp 400 Meter sudwestlich liegende Frankfurter Bahnhof zum Durchgangsbahnhof umgebaut und der Personenverkehr der Ostbahn uber den neuen Schlesischen Bahnhof auf die Stadtbahntrasse geleitet Die Empfangshalle und die Bahnsteighalle des alten Ostbahnhofs wurden geschlossen und die ubrigen Anlagen an der damaligen Bromberger Strasse heute Helsingforser Strasse nur noch fur den Guterverkehr der Ostbahn genutzt Im sudlichen Teil der Anlagen direkt an den Schlesischen Bahnhof angrenzend ging 1903 ein Bahnsteig fur die Reisezuge der Wriezener Bahn in Betrieb Er wurde zusammen mit einem kleinen Empfangsgebaude 1924 zum eigenstandigen Wriezener Bahnhof dieser diente nur dem Personenverkehr 3 1949 wurde der Personenverkehr dort eingestellt Die Bahnsteighalle des alten Ostbahnhofs wurde nach der Stilllegung zunachst kurzfristig 1884 1886 als Versuchsstation fur Captivballons benutzt 4 Spater wurde sie eingesetzt als Lager und vom Roten Kreuz genutzt Fur das am 1 Februar 1929 eroffnete Variete Plaza wurde sie zum Zuschauerraum fur bis zu 2940 Gaste um und das Buhnenhaus eingebaut Das 31 Meter hohe Buhnenhaus war der einzige grossere Umbau der von aussen am Gebaude zu sehen war 5 1938 ubernahm die NS Organisation Kraft durch Freude das Variete nbsp Verlagshaus Neues Deutschland an der Stelle des ehemaligen Bahnhofs rechts hinter dem Gebaude sind noch die Gleisanlagen bis zur Brucke Warschauer Strasse erkennbarDas Empfangsgebaude des Ostbahnhofs wurde 1944 durch Bomben zerstort und nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen An seiner Stelle wurde 1969 1974 das Verlagshaus des Neuen Deutschland errichtet Nach der Anerkennung der Oder Neisse Grenze durch die DDR Fuhrung im Juli 1950 sollten die beiden Bahnhofe mit Namen aus den zu Polen gekommenen Gebieten umbenannt werden In einem Wettbewerb rief die Reichsbahndirektion Berlin zur Suche nach neuen Namen fur den Schlesischen und den Stettiner Bahnhof auf 6 Man entschied sich schliesslich fur die Namen Ostbahnhof und Nordbahnhof die bereits fur andere dem Guterverkehr dienenden Stationen vergeben waren Deswegen mussten der bisherige alte Ostbahnhof und der alte Nordbahnhof ebenfalls umbenannt werden Alle vier Stationen erhielten zum 1 Dezember 1950 nach zeitgenossischen Presseberichten den Wunschen der Mehrheit der Berliner Bevolkerung entsprechend 7 ihre neuen Namen Der ursprungliche weiterhin dem Guterverkehr dienende Ostbahnhof wurde in Anlehnung an den Namen der bis 1949 fur den Personenverkehr genutzten Station seitdem als Berlin Wriezener Bf bezeichnet und behielt diesen Namen bis zu seiner Schliessung 8 Auch die Bezeichnung Wriezener Guterbahnhof war ublich Nach 1990 wurde der Guterverkehr im Bahnhof eingestellt Die weitgehend von Gleisen geraumte alte Bahntrasse westlich der Warschauer Brucke und entlang des sudlichen Randes der Helsingforser Strasse ist bis heute Stand 2019 bis auf Hohe des Berghains noch klar erkennbar Literatur BearbeitenHassenkamp Das Empfangsgebaude der Koniglichen Ostbahn in Berlin In Zeitschrift fur Bauwesen Jg 20 1870 Sp 3 16 Tafel 1 6 Digitalisat Alfred Wedemeyer Plaza ein Volksvariete in Berlin In Deutsche Bauzeitung 30 Marz 1929 Heft 26 27 S 233 239 beschreibt den Umbau des ehemaligen Bahnhofgebaudes zum Theater Lothar Uebel Eisenbahner Artisten und Zeitungsmacher Zur Geschichte des Kustriner Bahnhofs RezensionWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Alter Ostbahnhof Berlin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Koniglich Preussischer Minister der Offentlichen Arbeiten Hrsg Berlin und seine Eisenbahnen 1846 1896 Band 1 Verlag Asthetik und Kommunikation Berlin 1982 S 233 234 Erstausgabe Julius Springer Verlag Berlin 1896 Illustrirte Zeitung Nr 1282 vom 25 Januar 1868 S 62 mit zwei Abbildungen S 61 Amtliches Bahnhofsverzeichnis Deutsche Reichsbahn 1944 Digitalisat auf Gen Wiki Uebel Lothar Eisenbahner Artisten und Zeitungsmacher Zur Geschichte des ehemaligen Kustriner Bahnhofs Berlin Grundstucksgesellschaft Franz Mehring Platz 2011 S 21 23 Die Plaza das Theater der 3000 Neue Zeit 27 Oktober 1950 S 3 Berliner Zeitung 30 November 1950 S 6 Reichsbahndirektionskarten der RBD Berlin von 1953 bis 1991 Ehemalige Berliner Kopfbahnhofe Anhalter Bahnhof Dresdener Bahnhof Gorlitzer Bahnhof Hamburger Bahnhof Lehrter Bahnhof Militarbahnhof Nordbahnhof Ostbahnhof Potsdamer Bahnhof Schlesischer Bahnhof Stettiner Bahnhof Wriezener Bahnhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berlin Ostbahnhof 1867 amp oldid 237883879